Kurzcheck: Darum geht es in Fika
Im 2-Personen Spiel Fika betreibt jeder Spieler Cafés an einer Straße. Der Aufbau ist hier ähnlich wie bei Riftforce. Fünf Straßenteile markieren Slots, an denen ihr die Karten von eurer Hand spielen müsst. Eine Runde endet, wenn alle Spots belegt sind. Dann wird geschaut, wer in dieser Runde das meiste Trinkgeld über Aufträge erwirtschaftet hat. Die Aufträge sind auf den Karten abgedruckt. Auf den Karten sind auch Zahlen und Farben aufgedruckt. Entsprechend dieser Reihenfolge werden in Fika Aktionen ausgelöst. Höhere Zahlen triggern zuerst, die Farbe ist nur für das Auflösen gleicher Zahlen notwendig. Und eben diese Aktionen haben Kati zu ihrer Aussage hinreißen lassen. Treten sie ein, ich liefere Ihnen feinstes Gebäck.
Was war die Grundlage?
Nun, Kati und ich sitzen gemütlich in LeLavandou, es ist Mitte Oktober, 26°, die Sonne scheint, die Kids tummeln sich im Wasser und wir haben uns zu einem gemütlichen Kaffee und einer Runde Fika in die Lieblingsstrandbar La Pinède gesetzt. Ich packe aus, die Regeln sind schnell erklärt und los geht es. Jede Farbe kommt im Spiel je einmal mit den Zahlenwerten 1 – 6 vor. Jeder Zahlenwert löst die gleiche Aktion und die gleiche Siegpunktbedingung aus. Kati und ich spielen gleichzeitig. Wir legen beide eine Fünf aus – Mocha und Macchiato – was überhaupt nichts mit dem Spiel zu tun hat. Kati hat die grüne Fünf, die in dieser Runde höher ist als meine rote Fünf, also darf sie beginnen. Sie legt ihre Fünf so, dass sie zur bereits ausliegenden Vier und Drei passt. Das ist sehr gut, denn der Auftrag auf der Karte gibt ihr acht Trinkgeld, sollte sie eine aufsteigende Reihenfolge aus drei Karten zum Spielende ausliegen haben. Und das hat sie. Drei – Vier – Fünf. Auch hier spielt die Farbe keine Rolle. Danach darf sie den Kaffeeklatsch bewegen. Kaffeeklatsch multipliziert die Siegpunktbedingung am Spielende mit zwei oder drei.
Was passiert bei mir?
Fuck. Kati hat die Fünf platziert und den Kaffeeklatsch mit dem 3er-Multiplikator auf den Auftrag gelegt. Das wären mächtige Siegpunkte zum Schluss und damit der Sieg in dieser Runde, denn meine Auftragslage ist katastrophal. Ich habe auch eine Fünf und checke meine Handkarten. Meine Optionen sind gering, aber ich schaue mir den offen ausliegenden Markt an und gehe das Risiko ein. Ich lege als Erstes den Multiplikator weg, ich schiebe ihn zu einer meiner Karten. Das ist die Besonderheit des Multiplikators. Er triggert immer beide Seiten, allerdings eine stärker als die andere. Kati hat keinen Schimmer, was ich mache, und das ist auch gut so.
Und plötzlich eskaliert die Lage.
Die letzte Runde steht an. Jetzt kommt es auf planerisches Geschick und Glück an. Ich spiele eine grüne Zwei aus. Wenn Kati jetzt eine höhere Zahl ausspielt, verliere ich, denn dann darf sie zuerst ihre Karte in ihr Café legen. Ein Café, in dem alle Spots belegt sind, darf nicht mehr manipuliert werden. Sie deckt eine Eins auf. Dämn-schakalaka. Ich lege meine grüne Zwei und strahle. Der Schwarze Tee erlaubt es mir, eine beliebige Karte in meinem Café mit der gegenüberliegenden Karte im gegnerischen Café zu vertauschen. Ich schiebe also meine rote Milchkaffee Karte in Katis Café und schnappe mir ihre grüne Karte. Damit habe ich vier grüne Karten in meiner Auslage nebeneinanderliegen, was mir fette Siegpunkte generiert. Das sagt meine Karte mit der Nummer „Sechs“. Lecker. Wie ein Stück Mohnkuchen. Nachdem Kati die Situation erkannt hat, fliegt Fika dann durch die Strandbar. Sie ist eine unfassbar schlechte Verliererin.
Lernkurve
Fika kann man fluffig wegspielen. Aber wie alle taktischen Kartenspiele mit Manipulation und Interaktion entwickelt Fika seinen Reiz nach mehreren Stück Kuchen. Wenn man die Karten verinnerlicht hat, macht das Taktieren um Zahlen und Farben richtig Laune. Man muss es aber durchaus ertragen können, das Fika kein Spiel für zarte Nerven ist. Manchmal zerfällt der eigene Plan wie Mürbeteig. Manchmal bröselt die eigene Strategie oder der Gegner hat einfach den besseren Zuckerguss. Dadurch, dass zwei Karten verdeckt sind und man mit dem Markt tauschen kann, kommt zudem viel Abwechslung rein. Es ist beeindruckend, was das Spiel mit so wenigen Karten macht. Klar, ein Riftforce ist da noch eine Ebene höher, aber Fika mit seinem kleinen Set aus Karten beeindruckt hier sehr. Zudem sind die Karten liebevoll gestaltet und das Spiel wirkt nicht aufgebläht. Wir hatten zwar keine Holzmünzen zum Anzeigen der Farbreihenfolge am Start, aber dadurch war Fika die ganze Zeit im Strandbeutel am Start. Hat halt alles in einen Plastikbeutel gepasst.
Fazit
Wer Riftforce, 7 Wonders Duel oder Der Fuchs im Wald mag, wird auch Fika lieben. Mit deutlich weniger Karten als die beiden großen Spiele kommt Fika mit viel Interaktion und taktischem Geschick daher. Dabei stehen die kurze angenehme Spielzeit, das fordernde Planen und Anpassen der eigenen Strategie im Vordergrund. Dazu das schwedische Thema, das fast schon wie eine Farce anmutet, wenn ich Katis Eskalationsmodus im Kopf habe. Fika eignet sich also immer für eine schnelle Runde, zum Mitnehmen und für einen Abend zu zweit. Dabei ist der Preis völlig in Ordnung, das Material normal gute Qualität. Wie eine gute Tasse Cappuccino mit Double Shot und dazu ein Kirschplunder. Einfach lecker.
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I used Translate.google to read your review. What a nice surprise, I’m glad you found your way into the different layers of the game. Enjoy your future Fika-sessions ☕😀