Lesezeit: 4 Minuten
Tatsächlich habe ich mich sehr auf Cascadia Landmarks gefreut. Cascadia ist ein tolles Spiel für Familien und auch für Vielspieler. Der Suchtfaktor enorm, denn häufig spielt man eine Partie und dann noch eine und dann noch eine. Mal ist es knapp, mal verlieren die anderen, aber man ist immer im Flow. Der Mechanismus von Cascadia ist ja auch maximal simple. Eine Combo nehmen, Tannenzapfen ggf. einsetzen und gemäß den ausliegenden Aufträgen für maximale Punkteausbeute legen. Wir ziehen immer zufällig die Aufträge und ich hätte noch nie das Gefühl, dass das Spiel langweilig und nicht abwechslungsreich ist. Aber ich bin ja auch immer gerne bei Erweiterungen dabei. Logisch, dass dann Cascadia Landmarks in mein Regal einfliegt.

Kurzcheck: Darum geht es in Cascadia Landmarks

Na ja. Wie kann mein ein Spiel wie Cascadia ausschlachten verbessern? Ganz einfach. Man platziert Landmarken, man installiert neue Wertungskarten und eine neue Wertung, man erweitert auf den fünften und sechsten Spieler und packt ein paar neue Plättchen hinzu. Kernstück des Spiels sind hier die Landmarken. Unfassbar, dass man in der Anleitung nicht die schönere Übersetzung Sehenswürdigkeiten benutzt. In Cascadia Landmarks versucht ihr also Landmarken zu platzieren. Dazu ist es notwendig, ein zusammenhängendes Gebiet der Größe 5 oder mehr zu puzzeln. Auf dem gerade gelegten Teil darfst du dann die passende Landmarke setzen. Hier kommt dann kein Tier mehr drauf, dafür nehme ich mir eine End-Of-Game-Wertung in meinen Spielbereich für das entsprechende Gebiet. Da ich jede Landmarke nur einmal besitzen darf, komme ich bei 5 unterschiedlichen Geländen auf maximal 5 Landmarken und 5 persönliche Wertungen.

Fünf zusammenhängende Gebiete = Landmark.

Spielvorbereitung

Beutel raus, Aufträge ziehen, Plättchen hinlegen und losspielen war gestern. Cascadia Landmarks benötigt eine etwas längere Spielvorbereitung, die allerdings recht zügig von der Hand geht, wenn man das Prozedere ein paarmal erledigt hat. Ärgerlich allerdings sind die Rückseiten der Plättchen. Ich bin jetzt wahrlich kein Farbguru, allerdings sind die Farbunterschiede deutlich sichtbar. Und da hört bei mir jedes Verständnis auf. Wie kann es sein, dass nicht das gleiche Farbschema angewendet wird? Klar, im Spiel fällt es jetzt nicht so krass auf, aber ich kann mir auch bewusst die neuen Plättchen ziehen, wenn ich das möchte. Sehr schlampig. Durch die neuen Zusatzaufträge wird zudem die Auslage deutlich größer.

Die neue Startsituation. Startplättchen plus Eins mit Zapfen.

Spielflow

Ihr bekommt ein anderes Spiel. Und das muss euch bewusst sein. Meine Taktik diese Runde ist eindeutig auf zusammenhängende Gebiete ausgerichtet. Ich wähle mein Landschaftsplättchen danach aus, welches am besten in mein vorhandenes Gebiet passt. Die Tieraufträge ordne ich erst mal unter. Oder versuche mit Tannenzapfen die richtige Kombination zu tauschen. Ich spiele straight auf die Gebirge. Ich bin in der sechsten Runde und lege mein fünftes Gebirge-Plättchen. Nun ist es mir möglich eine Landmarke zu platzieren. Wir spielen zu viert, also liegen vier unterschiedliche Endwertungen für das Gebirge aus. Welches wähle ich aus? Ich schaue mir die Auslage genau an. Nehme ich Hirsche im Gebiet? Ich lasse meinen Blick über meine aktuelle Auslage schweifen. Es liegen bereits zwei Hirsche, aber einer nur im Gebirge, der andere ist am Fluss. Also lege ich diese Option zur Seite und schaue mir Zwei Gebiete an. Hier werden bei der Wertung meine zwei größten Gebiete zusammengewertet. Die Bonuspunkte wären mir fast schon sicher. Aber ich schaue mir erst noch beide anderen Wertungen an.

 

Ein leichtes Stöhnen

Marco neben mir lässt einen leichten Seufzer erklingen. Oh, da bin ich doch kurz in AP verfallen. Und das. obwohl ich generell ein entscheidungsfreudiger und schneller Spieler bin. Ich nehme die Wertungskarte Begrenzte Gebiete und schwupps geht es weiter. Nein, eben nicht schwupps. Kati baut systematisch auf eine Wertungskarte und überlegt sehr strategisch, was sie wohin legt. Auch hier entsteht ein kurzer Break, der sich mit jeder neuen Möglichkeit erweitert, potenziert. Ach, wie herrlich, dass keine 6 Spieler am Tisch sitzen. Cascadia wird an dieser Stelle sehr komplex, weil es natürlich jetzt noch viel mehr zu achten gilt. Mich persönlich stört das Wertungssystem in diesem Konstrukt. Ich hätte das anders gelöst, denn hier geht die Übersichtlichkeit manchmal verloren. Oder man muss halt viel nachdenken. Das Gute ist: Man muss Cascadia Landmarks nicht damit spielen. Ich kann auch einfach das traditionelle Cascadia auf den Tisch packen mir die Möglichkeit gönnen, mit 6 Spielenden zackig zu spielen. Oder ich nehme die neuen Tierwertungen mit rein. Oder stelle mich den neuen Solo-Herausforderungen. Also andere. Ich nicht.

Fazit

Cascadia Landmarks macht ein neues Spiel aus Cascadia. Wenn man es hart auf Punkte und den Sieg spielt, ist jetzt ein bisschen Denksport verlangt. Die Möglichkeiten durch die fünf Landmarks und die individuellen Wertungskarten sind vielfältig. Hier sind verschiedene Taktiken möglich. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Der Flow von Cascadia geht definitiv verloren. Und für mich damit auch der Reiz. Cascadia war immer ein ordentliches, abwechslungsreiches Legespiel. Schnell und mit ausreichend Möglichkeiten. Mit Landmarks wird daraus ein Hirnschmalzmonster. Oder es kann es werden. Die Partien dauern länger, die Downtime nimmt erschreckend zu und ich habe mich selten ertappt, dass ich nach einer Runde noch eine weitere Runde spielen möchte. Selten, ganz selten kommt die Expertenvariante bei uns auf dem Tisch. Manche Spiele brauchen einfach keine Erweiterung. Hier war einfach der Reibach im Vordergrund. Versteht mich nicht falsch. Es ist keine schlechte Erweiterung. Sie ist sogar echt kniffelig und mit vielen guten Optionen. Aber: Für mich überwiegen die negativen Aspekte. Ich würde es mir definitiv nicht nochmal kaufen.

 

Cascadia Landmarks

29.99€
7.4

MATERIAL

7.0/10

SPIELIDEE

7.5/10

SPIELSPASS

7.8/10

Kurzfakten

  • Erweiterung für 5-6 Spieler
  • Landmarks machen das Spiel komplexer
  • Erhöhte Downtime
  • Vielfältige Möglichkeiten zu Punkten
  • Flow geht verloren
  • Abweichende Farben

Spielinformationen

  • Genre: Legespiel
  • Spieler: 1 - 6
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Dauer: 60 Minuten
  • Autor/in: Randy Flynn
Redakteur bei Brett & Pad | + Letzte Artikel

Brettspieler | Carromspieler | Viel-Spieler | Ran NFL süchtig | Weinliebhaber | Leseratte | | Brettspielsammler | MTB Fahrer | Sportler | Hobby-Koch | Kooperativ-muss häufiger-sein | Terraformer | Musikgenuss | Spotifyer | Familie | Fußballer |

15 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • MATERIAL

    8

    SPIELIDEE

    9

    SPIELSPASS

    9

    Hallo Markus,

    vielen Dank für deine Rezension. Unsere Erfahrung mit Cascadia Landmarks war allerdings deutlich positiver. Zunächst finde ich, dass Cascadia im Grundspiel ein hervorragendes Familienspiel ist, was wir immer gerne gespielt haben. Da wir aber eher im Bereich Kenner- und Expertenspiele unterwegs sind und daher grundsätzlich komplexere Spiele mögen, kam das Spiel bei uns nicht so oft auf den Tisch, wie es das eigentlich verdient hätte. Die Landmarks-Erweiterung hat hier tatsächlich den Durchbruch gebracht. Jetzt mit der Erweiterung hat das Spiel für uns genau das richtige Maß an Komplexität, dass man sich angenehm herausgefordert fühlt und man es trotzdem locker in kurzer Spielzeit runterspielt. Cascadia ist dadurch jetzt für uns zu einem angenehmen Jogginghosen-Wohlfühlspiel geworden, was man gerne nach Feierabend spielt und dadurch jetzt häufig auf den Tisch kommt. Die neuen Landmarks mit den individuellen Wertungskarten machen das Spiel taktisch nochmals interessanter. Toll sind auch die neuen Tierwertungskarten, die noch mehr Varianz reinbringen und das Spiel ganz schön knifflig machen. Mit den Tierwertungskarten kann man jetzt auch schön den Schwierigkeitsgrad anpassen. Verwendet man das A-Set aus dem Grundspiel zusammen mit den Landmarks fühlt sich das Spiel immer noch leicht und fluffig an, mit den neuen Tiersets aus der Erweiterung wird das Spiel eher zu einem anspruchsvollen Puzzel. So kam man Cascadia je nach Vorliebe von einem Familienspiel bis zu einem leichten Kennerspiel hochskalieren.

    Die Downtime haben wir übrigens nicht als schlimm empfunden. Wir haben es aber mit Erweiterung bisher nur zu zweit gespielt, da spielt es sich mit Erweiterung immer noch sehr flott. Zu viert mag das anders sein, weil dann ja auch 4 statt 2 individuelle Wertungskarten pro Landschaftsart zur Auswahl stehen und man somit mehr zu Bedenken hat. Zu sechst möchte ich Cascadia allerdings nicht spielen, weder mit noch ohne Erweiterung… 😉

    Viele Grüße Florian

    Antworten
    • Hallo Florian,
      vielen Dank für deine ausführliche Einschätzung. Ich finde sie sehr bemerkenswert, denn du beschreibst ja exakt die gleiche Auswirkung. Nur ein unterschiedliches Empfinden. Ja, genau. Das macht Cascadia Landmarks. Ich persönlich mag es ja gelgentlich auch, aber bei Cascadia verändert die Erweiterung sehr viel und das muss man wissen. Daher ist jeder Kommentar hilfreich.
      Stell dir vor, viele Spielen das fluffige Cascadia und nehmen sich Landmarks dazu…Genau das was du und ich beschreiben passiert dann und das muss man mögen.

      Ein sehr schöner und hilfreicher Kommentar. Vielen Dank und liebe Grüße

      Antworten
      • Hallo Markus,
        vielen Dank. Ich finde es auch interessant, dass wir im Grunde dieselben Sachen beschreiben, aber unterschiedlich empfinden. Ich denke auch, dass nicht jeder die Erweiterung mögen wird, aber für uns ist sie genau richtig. Aber auch die Personenanzahl spielt hier meines Erachtens eine Rolle. Zu viert mit der Familie oder Gelegenheitspielern würde ich Cascadia auch eher in der Grundversion spielen. Zu zweit mit der brettspielaffinen Partnerin finde ich Cascadia mit Erweiterung spannender.
        Viele Grüße

        Antworten
        • Hallo Florian,

          genau darum sind Rezensionen von Brettspiele hochgradig subjektiv und eine Zahl am Ende eines Textes immer nur durch den Text und die Einordnung zum Rezensierenden wertvoll.

          Liebe Grüße

          Christian

          Antworten
  • Eine kurze Nachfrage hätte ich noch: ich sehe anhand der Rezension, dass die Erweiterung nur für bestimmte Spieler geeignet ist. Die Argumente verstehe ich auch absolut. Und auch das Subjekte, dass jeder Spielerfahrung innewohnt. Aber warum wird im Fazit dem Verlag unterstellt, dass der „Reibach“ im Vordergrund stünde? Das würde ich verstehen, wenn es wirklich eine komplett miese Erweiterung wäre, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. Wirkt seltsam abwertend.

    Antworten
    • Hallo Norwood,

      danke für deine kritische Anmerkung, die ich sehr gerne aus meiner Sicht erläutern möchte.
      Ich habe aktuell das Gefühl, dass jedes kommerziell erfolgreiche Spiel eine Erweiterung bekommt. Beste Beispiele sind alleine in meinem Regal die Kamelrennen-Erweiterung von Marrakesh, die Erweiterung Wasserwelten, die Erweiterung zu Cascadia, die Erweiterung zu Heimliche Herrschaft. Von Everdell, Terraforming Mars und meinen Buddy fange ich garnicht erst an. Häufig habe ich aus meiner Erfahrung das Gefühl, das erst geschaut wird, ob es kommerziell erfolgreich ist und dann überlegt wird was packe ich noch drauf. Oder wie kann ich dem Konsumenten noch etwas mehr Geld aus der Tasche ziehen. Das funktioniert bei Serien, bei Büchern, bei Spielern. Wir wollen halt alles komplett haben.
      Im Falle von Cascadia (und auch in einigen anderen Fällen) bekomme ich für 30€ ein paar neue Holzmeeple (Landmarks) mehr Pappteile, neue End-Of-Game Karten und neue Aufträge. Wäre es nicht legitim einfach festzulegen, dass das Spiel für fünf Spieler angelegt wird, es ein Modul für die Casual Player und einen Expertenmodus gibt und alles zusammen einzupacken? Nehme ich beide Boxen zusammen, wird dem Spielenden 65€ aus der Tasche gezogen. Warst du bereit für dieses Spiel 65€ hinzulegen? Ich wäre es nicht gewesen. Aber 35€ + 30€ mache ich Depp mit. Und das sind strategische Entscheidungen die mich aktuell durchaus auch dieses System kritisch betrachten lassen. Denn ich bin ehrlich, 30€ ist diese Erweiterung nicht wert. Der 5te Spieler wird häufig strategisch zurückgehalten und damit ist man als 5-köpfige Familie genötigt, einzusteigen. Das diese Erweiterung (siehe Florian) auch durchaus Sinn macht, bestreite ich auch nicht in meinem Artikel. Aber all das hätte das Grundspiel Cascadia auch schon verdient gehabt. Daher wird strategisch geschaut wie erfolgreich ein Spiel ist und dann mit aller Macht eine Erweiterung zeitnah rausgehauen. Aus diesen Punkte habe ich bewusst den Begriff „Reibach“ verwendet. Für mich ist dieser aus o.g. vordergründig, denn eine modulare Skalierung und der fünfte Spieler wären auch in der Grundspielbox problemlos integrierbar gewesen. Und dann hätte sie 40€ gekostet und alles wäre fein gewesen. Und das ist nicht despektierlich gemeint, denn die Branche und der Autor möchten auch Geld verdienen. Aber ich als Blogger und ungebundener Rezensierender möchte da auch einen kritischen Blick drauf werfen.

      Ich hoffe meine Überlegungen sind für dich und andere Leser nachvollziehbar. Und ich bin sehr dankbar für kritische Anmerkungen.
      LG
      Markus

      Antworten
      • Hi Markus und danke für die ausführliche Antwort. So dargestellt verstehe ich den Punkt, es wirkte nur in der Rezension so, dass es auf die mangelhafte Qualität der Erweiterung abstellt.

        Ja, der Brettspielmarkt ist da immer sehr eifrig, eine Kuh zu melken mittlerweile. Bei den Kickstartern ist das ja auch schon lange Usus, dass Erweiterungen gleich mitverkauft werden – und man weiß erst danach, ob sie notwendig (Dead Reckoning) oder eher Tand (Nemesis, Lords of Hellas) waren.

        Man spielt halt mit der Angst der Leute, etwas zu verpassen. Wobei ich bei Cascadia garnicht unterstelle, dass die Features im Grundspiel gezielt weggelassen haben. Eher, dass sie nach dem großen Erfolg des Spiels noch irgendwas gesucht haben, um ein Verkaufsargument für das Addon zu schaffen.

        Viele Grüße

        Antworten
      • Interessant; mir ging beim Lesen Deines Artikels zu Landmarks noch was ganz anderes durch den Kopf.
        Du schreibst ja “ Cascadia ist ein tolles Spiel für Familien und auch für Vielspieler. Der Suchtfaktor enorm…Der Mechanismus von Cascadia ist ja auch maximal simple.“
        Ich habs damals, als es SdJ geworden war, ein- oder zweimal mitgespielt, und ja, es ist schnell zugänglich und dabei hat es doch alles, was man bei einem solchen Spiel braucht (ich selbst mag diese Punktesammel-/Optimierungsspiele ja nicht so – je komplexer, desto weniger).

        Dein Artikel liest sich nun so, als habe der Verlag aus dem leicht zugänglichen und deshalb immer noch beliebten „Wohlfühlspiel“, als das es sich aus der Masse der Spiele herausheben konnte, mit der Erweiterung nun eine weitere jener bereits massenhaft auf dem Markt befindlichen komplexen Optimierungsorgien gemacht.

        Finde ich übrigens gut, dass Überflüssiges in einer Besprechung mal als genau dieses bezeichnet wird 😉

        Antworten
        • Wichtig: Überflüssig für Markus und inkludiert Menschen, die Cascadia als lockeres Wohlfühlspiel beibehalten wollen. Ich z.B. habe mich deswegen direkt nach der Recherche gegen die Erweiterung entschieden. Cascadia hat als Grundspiel bei mir maximal überzeugt und entsprechend wurde es von mir gut bewertet. Eine Erweiterung brauche ich deswegen nicht. Aber überflüssig muss jeder selber entscheiden. Ich halte viele „Pimp my Brettspiel“ Produkte für maximal überflüssig und trotzdem werden sie geliebt. Es wird da draußen sicher eine menge Menschen geben, die diese Erweiterung schätzen. Das muss am Ende jeder selber entscheiden, vor allem wenn, wie Markus ausführt, die Erweiterung spielerisch das macht, was sie bezwecken wollte: mehr Komplexität.

          Antworten
          • Überflüssig insofern, dass es für diese Zielgruppe doch bereits mehr als genug Alternativen auf dem Markt gibt. Könnten die alle fliegen, müsste man permanent in Deckung gehen, damit man nicht getroffen wird… 😉

        • Hi KK,
          ja genau. Ich teile alles was ihr sagt und ich finde die Diskussion oder vielmehr den Austausch maximal spannend und gut.
          Spielt man mit der Erweiterung Cascadia ist es – aus meiner Sicht ergänzt durch einige eurer Anmerkungen – exakt so. Aus dem fluffigen Spiel wird ein anderes. Das ist wichtig. Es wird halt deutlich komplexer. Gerade die Everdell Erweiterungen verändern das Grundspiel zum Teil erheblich.
          Bei Cascadia bin ich aber eben der Meinung, das es sehr simple in die Grundbox für weniger Geld inkludierbar gewesen wäre.
          Mich persönlich reizt die fluffig Cascadia Variante mehr, ich spiele die andere auch gerne. Aber in 80 % der Fälle kommt sie bei mir nicht auf den Tisch. Du hast es für mich sehr schön auf den Punkt gebracht.

          Antworten
          • Denny Crane
            1. Februar 2024 6:39

            Eine schöne Diskussion zu einem spannenden Thema. Addons bleiben bei uns auch oft eher im Regal und uns reicht das Grundspiel. Außer sie dienen als Patch wie bei Abyss, Dune und ein paar andere. Damit werden dann diese ungenutzten addons nochmal überteuerter.
            Gerade eine Spielerunde, die oft die Spiele durchrotieren brauch sicherlich weniger addons als Runden die ein Spiel ü5x/Monat spielen
            Zum Spiel selbst:
            Ich mag das Basisspiel, eine zusätzliche „Verkopfung“ braucht es bei dem Spiel wirklich nicht

          • Mein liebstes Beispiel für zwingende Addons war damals Eclipse in der ersten Edition und heute wäre es wohl Xia: Embers of a Forsaken Star. NIEMALS würde ich da nur das Grundspiel spielen wollen. Korsaren der Karibik ist auch so ein Teil. Nur mit der Erweiterung wird es für mich richtig thematisch (Stichwort: Windrichtung). Arche Nova. Wasserwelten ist für zwei Personen auch super, weil es den Kartendurchsatz erhöht. Es gibt sie also, diese Leckerbissen. Die Allermeisten sind aber aus meiner Sicht unnötig, gerade weil ich ein Vielspieler bin (viel im Sinne von viele verschiedene Spiele).

          • @ Christian:
            Ich bin in dem Sinne kein Vielspieler, ich beiss mich gern an Spielen, die mir gefallen, länger fest, und für mich sind Erweiterungen dann berechtigt, wenn sie ein Spiel sinnvoll ergänzen bzw. eher noch eine Schwachstelle korrigieren. Wenn sie daraus aber ein „anderes“ Spiel machen, ein anderen Spielgefühl vermitteln, dann ist es keine Erweiterung mehr, sondern eine Veränderung, die gerade Liebhaber das Spiels dann eher entäuschen können.

            Ich habe früher sehr viel und oft Die Siedler von Catan gespielt, fand das aber erst rund mit der Seefahrer-Erweiterung, denn dann konnte man auch Wolle ähnlich sinnvoll nutzen wie die anderen Rohstoffe – vorher war Wolle eher nur ungeliebte Handelsware. Die späteren Erweiterungen fand ich dann nicht mehr zwingend und waren mE nur Komplexitätsbooster, aber ohne Seefahrer haben wir es dann nie mehr spielen wollen.

  • „Subjekte“ = „Subjektive“ (Entschuldigung, war das Autocorrect)

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