Kurzcheck: Darum geht es in Swindler
Swindler ist Push-Your-Luck im Sinne von Die Quacksalber von Quedlinburg. Ihr könnt pro Runde aus einem der verschiedenfarbigen Säckchen Plättchen ziehen, solange bis das Totenkopfsymbol gezogen wird. Dann hat die Polizei euch Trickdiebe auf frischer Tat ertappt und die Waren wandern zurück. Hört ihr rechtzeitig auf, gehören euch die Plättchen und ihr könnt damit Aufträge erfüllen oder die Waren an die Hehler verkaufen. Zu viel Waren solltet ihr aber nicht besitzen, denn sowohl eure Mitspieler als auch die Polizei sind euch auf den Fersen. Habt ihr die Hälfte der benötigten Aufträge, werdet ihr Meisterdieb. Habt ihr alle Aufträge, dann endet das Spiel. Was Swindler aber deutlich von Quacksalber unterscheidet, ist die hohe Interaktion. Interaktion bei einem Push-Your-Luck-Spiel?
Interaktion
Ja, natürlich. Ihr seid doch Trickdiebe und Betrüger. Und ihr wollt der beste Swindler sein, also protzt ihr natürlich vor den anderen. Um nämlich einen Auftrag zu erfüllen, müsst ihr diesen Auftrag öffentlich reservieren. Die anderen Swindler wollen euch natürlich die dafür benötigten Plättchen wegschnappen. Und euch bei dem Auftrag rauskicken. Da geht die Luzi ab. Ihr glaubt doch nicht, dass euch die anderen einfach so Aufträge erfüllen lassen? Die einzige Swindlerin, die gefahrlos Aufträge erfüllen kann, ist Kati. Denn Kati ist die schlechteste Swindler Spielerinn aller Zeiten und liegt jedes Mal Kilometer weit hinten. Ein Running Gag.
Schergen und Komplizen
Richtig Spaß macht Swindler durch die zusätzlichen Komplizen, die ich mir günstig kaufen und einsetzen kann. Lissy ist auf fettem Beutezug. Sie hat einen Auftrag reserviert, für den sie zwei schwarze Siegeldosen benötigt. Munter greift sie in den schwarzen Beutel, aus dem sie kräftig Waren stiehlt. Und ihr Lauf ist beachtlich. Obwohl zwei von den zehn Plättchen im Beutel Totenköpfe sind hat, hat sie bereits eine besagte Dose und zwei Münzen gezogen. Mit frechem Blick und Mut in den Augen zieht sie weiter. Und das Glück ist ihr hold. Sie zieht eine weitere Dose und hört auf und will sofort ihren Auftrag erledigen. Aber die Rechnung hat sie ohne ihre Schwester Hannah gemacht. Ihr erinnert euch? Die Königin der Swindler! Sie will ihrer führenden Schwester Knüppel zwischen die Beine legen und spielt eine Erbschleicherin. Diese besagt, dass Hannah Lissys Beute in zwei Teile aufteilen muss. Ein Teil darf Lissy behalten, den anderen nimmt Hannah. Fies. Hannah teil Dose plus das Geld zusammen und die zweite Dose als zweiten Teil der Beute. Lissy nimmt zähneknirschend die Dose + Geld Kombi.
Aufträge und Hehlerei
Die Aufträge zu erfüllen ist ein zentrales Element und lässt mich das Spielende geschickt forcieren. Einige Aufträge geben mir allerdings auch ein Fahndungslevel bei der Polizei. Und wenn diese Razzien durchführt, kann es für jeden Dieb ungemütlich werden. Im schlimmsten Fall setze ich eine Runde aus. Das ist in dem Spiel eine Katastrophe. Aber auch wenn ich keine Aufträge erfülle, kann ich meine Ware an den Hehler verkaufen und so schnell und gut Siegpunkte abstauben. Schaffe ich es einen Hehler ganz zufriedenzustellen, bekomme ich zudem noch einen Bonus. Durch die Tatsache, dass die Runden schnell und simpel zu spielen sind, die Interaktion sehr hoch ist, spielt sich das Spiel fluffig und mit ultraviel Spaß. Allerdings ist es ein Push-Your-Luck, das Glück ist hier immer ein bestimmender Faktor, auch wenn die Verteilung der Plättchen im Beutel immer transparent ist.
Fazit
In unserer Familie kommt Swindler im Vergleich zu Die Quacksalber von Quedlinburg deutlich besser an. Der Grund ist die hohe Interaktion durch die Komplizen. Die Karten machen das Spiel eben besonders, weil der führende oder ein guter Spieler in der Runde richtig auf die Fresse bekommen kann. Das muss man in einem Familienspiel für 1 – 4 Spieler:innen abhaben können. Meine Monster konnten das sehr gut und hatten dabei viel Spaß. Den transportiert das Spiel dann in jeder Sekunde. Die Zusammensetzungen der verschiedenen Säcke ist dabei immer gleich, transparent und die unterschiedlichen Farben haben unterschiedliche Schwerpunkte. Dadurch ist ein bisschen Taktik und das Beobachten des Spielgeschehenes gefragt. Ich muss eben wissen, was ausliegt und was gezogen wurde. Die Spielzeit ist angenehm, könnte vielleicht zwei Runden kürzer sein. Trotzdem macht es uns letztendlich einen Tick mehr Spaß als die Quacksalber.
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