Lesezeit: 5 Minuten
Stopp: Bevor ihr den Artikel zu Star Wars Rebellion lest, hört dazu den orchestralen Soundtrack von Jon Williams. Bereit? Los geht’s. Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis. Der ewige Kampf Gut gegen Böse spitzt sich gerade zu. Das Imperium hat den Rebellenstützpunkt auf der Eiswüste Hoth im Outer Rim ausgemacht. Das Imperium hat wenig Zeit die Rebellentrupps zu vernichten und den Aufstand im Keim zu ersticken. Die Rebellion steht kurz davor, genug Sympathie zu erlangen, um sich entscheidend gegen das Joch der Diktatur aufzulehnen. Mir gegenüber sitzt der Imperator mein Sohn, der, ob einiger meiner Aktionen, schier am verzweifeln ist. Trotzdem hält er sich heute wacker und war noch nie so nah am Triumph, den er mir wahrscheinlich den ganzen Sonntag um die Nase reiben wird. Ich gebe zu, meine Hände sind ultra feucht und mein Herz schlägt wie wild. Dazu dröhnt die Musik aus meinen Boxen und bietet damit die perfekte Kulisse für diesen letzten, entscheidenden Bodenkampf.
Episch. Cineastisch. Unfassbar.

Kurzcheck: Darum geht es in Star Wars Rebellion

Gut gegen Böse. Darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger. Eine Wahnsinns-Box die beim Auspacken schon Spaß macht. Ich habe mir das Spiel direkt mit der Erweiterung Aufstieg des Imperiums gekauft. Das ist nicht ganz billig, macht aber 1000%ig Sinn, denn man bekommt dafür alles plus ein riesiges Spielfeld. Euer Tisch muss 2 Meter in der Länge und 1 Meter in der Breite fassen, sonst ist kein Platz. Ihr könnt im Team spielen oder 1 gegen 1. Letzteres ist die deutlich bessere Variante, denn man agiert und plant seine Züge im Geheimen. Das ist im Team sperrig und träge. Doch startet wir am Anfang.

Star Wars Rebellion
Ihr braucht schon einen großen Tisch.

Ich bekomme in den verschiedenen Systemen meine Rebellenstützpunkte zugelost. Dort platziere ich meine Loyalitätsmarker. Anschließend erhalte ich verschiedene Einheiten. Auf der anderen Seite macht das Imperium das Gleiche. Was sofort auffällt: das Imperium ist mächtig und in der Überzahl. Die Rebellen dümpeln mit wenigen Einheiten herum. Ich suche mir nun meinen Rebellenstützpunkt unter allen nicht-imperialen Planeten aus. Diesen halte ich natürlich verborgen. Ziel des Imperiums ist es, diesen zu finden und alle dort stationierten Bodentruppen zu vernichten. Hierbei helfen auf beiden Seiten unfassbar viele Charaktere aus dem Star Wars Universum, die Missionskarten abhandeln, gegen Missionen des Gegners intervenieren, Schiffe und Einheiten navigieren und für viele epische Star Wars Momente sorgen.

Star Wars Momente

OMG. Hiervon gibt es so viele. Wer die Filme liebt, agiert hier mittendrin als Protagonist. Beispiel? In einer Mission stehle ich die Pläne des Todesstern und zerlege diese mächtige Waffe in seine Einzelteile. Zweites Beispiel? Obi Wan wird gefangen und opfert sich selber, um einen Sympathie Punkt zu verdienen. Sympathiepunkt? Eine weitere, sehr gute Spielmechanik. Der Zeitmarker (startet bei Null) und der Sympathiemarker des Imperiums (startet bei 14) laufen auf einer Leiste aufeinander zu. Der Zeitmarker bewegt sich natürlich jede Runde einen Schritt weiter. Als Rebell kann ich den Sympathiemarker des Imperiums durch Aktionen (wie Obi Wan’s Opfer) reduzieren. Treffen beide zusammen gewinnen die Rebellen. Ultra spannend. So konnte ich dem Imperator ganz schön zusetzten. Jede Runde bekomme ich zudem dauerhaft ein neues optionales Ziel, um Sympathie für meine Rebellion zu gewinnen. In dieser Runde starte ich zwei Sabotage Missionen gegen Coruscant und Mandalore. Mein unerfahrener Gegenüber verkennt die Situation. Mit dem bereits vorhandenen Sabotage Marker auf Cato Neimoidia habe ich drei, decke mein Ziel auf und ergattere zwei Sympathiepunkte und der Marker bewegt sich entsprechend. Der Wookie in mir grunzt und mein Sohn wird weiß wie ein Stormtrooper, weil auf einmal seine Zeit sehr knapp wird.

Star Wars Rebellion
Die roten Sabotage Marker stoppen die mächtige Produktion neuer Schiffe des Imperiums.

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Epische Schlachten

Auf der Suche nach dem Rebellenstützpunkt sucht das Imperium die Nadel im Heuhaufen. Jede Runde schickt dieses übermächtige Imperium zwei Suchdroiden los und kann dadurch zwei Planeten ausschließen. Mächtige Sternenzerstörer schieben sich durch die verschiedenen Systeme und versuchen meine Rebellenfinten aufzustöbern und zu eliminieren. Die Schlachten laufen episch ab. Auch wenn ich kein Freund von Würfeln bin, es ist genau das Salz in der Suppe. Verschiedene Würfel (rot, schwarz, grün) je nach Einheiten und Anzahl geben das Trefferbild vor. Es ist so überragend, wenn das Imperium mit aller Macht angreift, und dann bei maximaler Würfelanzahl null Treffer landet. Und die Rebellen mit ihren erbärmlichen X-Wings einen Sternenzerstörer zerlegen und dafür einen Sympathiepunkt erhaschen.
Habe ich erwähnt, wie sehr ich mich an meinem Sohn ergötze, der in diesem Moment auf dem Boden liegt und mit beiden Fäusten auf den Teppich trommelt. Aufjault wie Chewbacca? Wie er verzweifelt, weil sein Plan dieser Runde nicht aufgeht und er dieses sch…Spiel nie wieder spielen will?

Star Wars Rebellion
Kommandozentrale: Die Einheiten der Rebellen, was sie können und aushalten, entsprechend der farbigen Würfel.

Die dunkle Seite der Macht

Ich liebe dieses Spiel, weil es so passgenau auf die zwei Fraktionen und deren Verknüpfung entsprechender Aktionen zugeschnitten ist. Gerecht? Natürlich nicht. Das Imperium produziert mehr Schiffe und mehr Einheiten. Mein Sohn hat mächtige Züge parat und ich versuche hingegen nur zu überleben. Ich setzte Nadelstiche, agiere listig, täusche und verlege in einer verzweifelten Rettungsaktion meinen Rebellenstützpunkt, weil er mich am Anfang des Spiels fast erwischt hätte. Ist es einfach als Rebell? Nein, es ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Ist es einfach als Imperium? Nein! Das System ist riesig und die Rebellen haben schmutzige Manöver. Ich überlebe die letzte Runde. Mit einem letzten Würfel eliminiere ich die letzten Bodeneinheiten des Imperiums und Nachschub ist keiner in Sicht. Der Zeitmarker trifft auf den Sympathiemarker. Die Rebellion wächst wie ein zartes Pflänzchen weiter. Mein Sohn verschwindet geschlagen aus dem Wohnzimmer. Herrlich. Sehr viel er noch lernen muss, mein sehr junger Padawan.

Star Wars Rebellion
langsam, aber gnadenlos bewegt sich oben der Zeit- und Sympathiemarker aufeinander zu

Fazit

Nein Christian, kein Liberation kann an dieses epische Monster anstinken. Never. Alleine das Material, die Figuren, die Missionen, die Schlachten, das Ausmaß des Spielbretts. Das mag ich als Star Wars Fan. Für alle anderen muss ich ehrlich sagen, lasst die Finger davon. Denn ihr werdet diese Momente nur erleben, wenn ihr die Filme und die Figuren kennt. Und den passenden Spielpartner habt. Ihr müsst dafür bereit sein, die ausführliche Anleitung zu lesen, denn die Spielregeln sind zwar logisch aufgebaut, aber man muss sich eben durcharbeiten. Man braucht zudem Zeit, denn meistens dauert ein Spiel zwei bis drei Stunden. Dafür taucht ihr sofort ein und seid Luke Skywalker oder Darth Vader. Alleine wie oft ich in diesem Artikel episch verwendet habe. Dieses Spiel ist perfekt auf Star Wars abgestimmt. Es ist brutal gut, mit vielen Wegen und Möglichkeiten. Ich liebe die Schlachten mit meinem Sohn. Sonntagsmorgens. Gut gegen Böse. Wenn ihr etwas Star Wars in euch tragt, lasst Liberation links liegen, macht 100€ locker (Grundspiel plus die Erweiterung), sucht euch euren besten Freund oder ein Familienmitglied und taucht ab in diese fantastische Welt.

Star Wars Rebellion

79,99€
8.5

AUSSTATTUNG

9.0/10

SPIELIDEE

8.2/10

SPIELSPASS

8.3/10

Kurzfakten

  • Hammer Material + viele Miniaturen
  • Unfassbare Star Wars Atmosphäre
  • Spannend, anspruchsvoll für 2 Spieler
  • verzahnte Spielmechaniken n
  • Spiel eher für Star Wars Fans
  • Lange Spielzeit (2h-3h)

Spielinformationen

  • Genre: 2-Spieler
  • Personen: 2 oder 4 (Team)
  • Alter: ab 14
  • Dauer: 2 - 4 Stunden
  • Autor: Corey Konieczka
Redakteur bei Brett & Pad

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • AUSSTATTUNG

    9.5

    SPIELIDEE

    8.5

    SPIELSPASS

    9

    Schöner Spielbericht…
    und ja, man sollte starwars mögen.
    Ich liebe dieses Spiel.

    Antworten
    • Danke,
      ich glaube das ist eindeutig bei diesem Spiel. Und einen passenden Spielpartner dazu haben.

      Stay magic, Markus

      Antworten

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