Darum geht es in Der Schnitter
Der Schnitter räumt auf. Der ehemalige Auftragskiller des Syndikats macht Jagd auf alle, die seiner Meinung nach dem Syndikat Schaden. Dabei macht er auch vor den eigenen Linien nicht halt. Nur die Hardliner haben eine Chance durchzukommen. Aber wie es sich für einen richtigen Psychopathen handelt, schickt er vorab eine Liste mit den 53 potenziellen Feinden und montags ein Rätsel, damit das Syndikat noch die Möglichkeit hat, offene Rechnungen innerhalb einer Woche zu begleichen oder Personen aus der Ziellinie zu nehmen. Und in einer Welt voller Korruption und Misstrauen ist es auch logisch, dass wir an eine Kopie der Liste gekommen sind. Aber wir müssen vorsichtig sein, denn alle Opfer zu warnen würde den Schnitter misstrauisch machen.
High Quality
Atmosphärisch tauche ich in die Geschichte von Dysturbia ein. Der Kalender ist sau hochwertig, die Deckseite geschützt, das Design des Covers gefällt und passt so gut. Herrlich. Ich lese tatsächlich jedes Wort, ich blättere gespannt die Seiten um, ich lese weitere Informationen im Internet zu Dysturbia. Das ist echt stark und das liegt nicht an meiner Eigenschaft als Blogger, sondern an der guten Hintergrundgeschichte. Die Illustrationen und Grafiken sind einfach nur schön, die Figuren liebevoll gestaltet und die Flavour-Texte wirken auf mich stimmig und schlüssig. Gerne wird der Begriff „immersiv“ benutzt und ich fühle mich als Detektiv der Detektei Dyscover. Der Kalender hat die Möglichkeit, aufgestellt oder aufgehangen zu werden. Wobei ich ihn mir schon als Aussteller in mein Büro gestellt habe. Er wird mich wohl einige Stunden von der Arbeit abhalten.
Die Rätsel haben…
Ich klappe die erste Woche und das erste Rätsel auf. 53 Namen sind zu retten und ich fühle mich ein bisschen wie Bruce Willis in „The Last Boy Scout„. Alleine in einer düsteren Welt. Was erwartet mich beim ersten Rätsel? Geht es schnell und knackig? Fluffig von der Hand? Springt mir die Lösung direkt ins Auge? So wie beim Exit Adventskalender letztes Jahr? Morgens im Halbschlaf zwischen Kaffee I und Kaffee II ließen sich die Rätsel im Flug lösen. Und jetzt? Das erste Rätsel stellt mich schon vor eine Aufgabe. Buchstaben zu möglichen Zahlen kombinieren. Da ich verständlicherweise nicht den Kalender Woche für Woche spiele, sondern die Rätsel nacheinander löse, damit ihr schnell und exklusiv einen Eindruck bekommt, starte ich.
…einen knackigen Schwierigkeitsgrad…
Ich schaue das Blatt an. Die Lösung springt mir…Nicht ins Gesicht….Schade. Also setze ich mich hin und starre das Blatt weiter an. Die Lösung springt mir….immer noch nicht ins Gesicht. Doof. Ich rufe Kati, die eigentlich lieber und besser rätselt als ich. Und? Die Lösung springt uns immer noch nicht an. Also zurück auf Null, Blatt und Stift genommen und los geht es. Wir haben eine recht ordentliche, normale Rätsellösekultur. Aber ich habe Blatt und Bleistift gebraucht, zudem Pausen, Abstand und mehrere Ansätze, um dieses Rätsel zu lösen. Immer wenn ich keinen Bock mehr hatte, kurz frustriert war und etwas anderes erledigte, hat mich das Rätsel doch so gepackt, dass ich wieder weitermachen wollte. Ein perfekter Ansatz für Wochenrätsel.
… und mit kleinen Schwächen.
Die Rätsel lassen sich nicht einfach lösen. Punkt. Das Spiel ist nicht für „Gelegenheits-Rätsler. Ich habe mir viele Lösungen, die auf der Rückseite abgedruckt sind, angeschaut. Man muss oft überlegen, um überhaupt den Ansatz zu finden. Das finde ich etwas schade, denn das schmälert auf der einen Seite den Zugang, erhöht aber auf der anderen Seite den Hirnschmalz-Faktor. Klar ist aber auch, dass man diese Rätsel nicht im Vorbeigehen löst, d.h. ich muss mich bewusst und gerne hinsetzten um zu rätseln. Und das Woche für Woche. Dadurch, dass ich die Liste von 53 Verdächtigen wöchentlich schrumpfen lasse, schließen sich zum Ende vom Jahr auch Verdächtige aus, es wird also einfacher. Die Rätsel sind Logik-Rätsel, die ca. etwas weniger als die Hälfte der Rätsel ausmachen. Da zu ein paar geometrische Rätsel, Zahlen/Rechenrätsel und Buchstaben/Zahlen Rätsel. Davon eine tolle und abwechslungsreiche Mischung. Und das auf einem guten bis hohen Schwierigkeitsgrad. Ach ja, man sollte alle Rätsel nur umblättern und nicht wegwerfen, da sich einige aufeinander beziehen.
Fazit
Ich habe mich früher auch immer auf das PM Magazin meines Bruders gefreut und häufig Stunden mit den Logikrätseln verpasst. Der Schnitter ist tolle und gelungene Rätselkost, eingebettet in einer immersiven Story. Es wirkt nicht so losgelöst wie Exit Spiele, sondern erzählt die Geschichten der Figuren in Dysturbia. Und das auf gutem Niveau. Klar, es geht in erster Linie um Rätsel und die sind gut und fordern, auch wenn es sich nur um Rätsel der vier genannten Kategorien handelt. Aber das Produkt möchte ja auch gar nicht mehr sein. Sondern ein Rätsel Wochenkalender. Den man alleine oder in der Familie berieseln kann. Und das für einen fairen Preis von 18,90€, denn das Teil ist absolut hochwertig und schick produziert. Also, wenn ihr jemanden kennt, der gerne rätselt und auch kein Problem damit hat, mal einen längeren Zeitraum an einem Rätsel zu sitzen, ist das das perfekte Weihnachtsgeschenk. Meiner hat einen festen Platz im Büro und ich freue mich auf die wöchentlichen Rätsel. Ach ja…haltet die Augen nach Der Schnitter auf…vielleicht kommt er die nächsten Tage um die Ecke und präsentiert euch ein Rätsel und ihr könnt was gewinnen.
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