Lesezeit: 4 Minuten
Überflüssiger MechanismusChristian von Spielstil schrieb mich mit der Intention an, blogübergreifend etwas auf die Beine zu stellen. Das hat aus meiner Sicht schon vor der SPIEL ’19 wunderbar geklappt und entsprechend war ich sofort dabei. Das Konzept sieht dabei eine Frage des Monats vor, die wir für euch beantworten und dabei alle TeilnehmerInnen verlinken. Was ich äußerst sympathisch finde: Der Content bleibt bei einem selbst und wird nicht, wie gerne auf YouTube gemacht, bei einem Kanal gesammelt, der dann hauptsächlich die Aufmerksamkeit abgreift. Die Aktion läuft unter #BG2GETHER und brettert damit am Tag der Veröffentlichung durch die Social-Media-Welten. Genug Buchstaben-Gelaber, starten wir die Aktion, bei der du ebenfalls herzlich eingeladen bist in den Kommentaren deine Finger über die Tastatur tanzen zu lassen.

Frage des Monats: Kickstarter – Hail & Fail: Welche Unterstützung feierst Du noch heute – und bei welchem Spiel wirst Du für immer bereuen, mitgemacht zu haben? Bei welchem Projekt könntest du dir selbst in den Hintern treten, weil du nicht eingestiegen bist?“

Markus Meinung

Die Frage ist wie gemacht für mich. Oder für uns. Also Christian und mich. Warum? Die Erklärung folgt und hat auch eng mit diesem kritischen Artikel zu tun. Ich bin erst so richtig seit einem fetten Jahr tief in der Brettspielmaterie drin. Corona hat mir diesen Weg, der zugesichert war, freigeschnitten. Und entsprechend habe ich Kickstarter, Gamefound & Spieleschmiede erst nach und nach entdeckt. Meine ersten Projekte? Paper Dungeons, was mir sehr gefällt. Dann warte ich auf Ein wundervolles Königreich und natürlich bin ich bei Oros und EOS – Islands of Angels dabei. Ganz einfach, weil man da so eng dabei ist, das Spiel spielt, es gut ist und man einfach weiter machen mag. Enttäuscht hat mich, dass Game of the year nicht gefunzt hat. Aber ich komme zum Eigentlichen: Fast täglich habe ich die App auf und blättere und stöbere, stupse meine Frau an und zeige ihr, was mich begeistert. Und oft rufe ich Christian an und frage, ob er X oder Y gesehen hat. Und Christian? Gott sei Dank! Er bremst mich. Weil er länger dabei ist. Die Schattenseiten kennt. Und nicht dem Hype verfällt. Damit hat er mir schon manchen € gespart. Aber trotzdem, ein paar Sachen hätte ich gerne gehabt, aber dafür bin ich einfach zu spät eingestiegen. Alles, was ich bisher bekommen habe, was leider nicht viel ist, war toll. Jetzt warte ich auf EOS und Oros und hoffe, dass sie meine Erwartungen erfüllen. Aber interessanter wird es bei Christian. Er hat mir schon einige geile Geschichten aus diesem Universum erzählt und ich bin gespannt, welche er zu Papier bringt. Let’s go.

Christians Meinung

Wo soll ich da anfangen? Definitiv bei den Schattenseiten und damit meine ich nicht einmal den von Markus angesprochenen Artikel über die aktuelle Situation. Ich meine die Spiele, die einfach viel versprachen und Materialblender waren oder die Brettspiele, die gar nicht kamen. Über den Daumen gepeilt waren sicher 2/3 der Brettspiele das Unterstützen nicht wert. Vom guten Drittel kommen wiederum gefühlt 2/3 durch deutsche Verlage später in den Handel. Die oft gepriesenen Perlen, die man vermeintlich bei Kickstarter findet, sind also eher sehr rar gesät.

Die Gurken

An der Spitze steht MiKe & ode’s Solarius Mission 2nd Edition. Das Spiel habe ich nie erhalten, dafür hat der Ersteller der Kampagne einen neuen Pool. Herzlichen Dank! Fast genauso ärgerlich ist die deutsche Kampagne zu Cthulhu Wars. Ganze 201 Updates sprechen eine eigene Sprache. Selber involviert in einen chaotischen Übersetzungs-Marathon, habe ich die ganzen Stretchgoals und zusätzlichen Addons bis heute nicht erhalten. Lieferdatum der Kampagne: Juni 2018. Mehr muss man nicht sagen.

Fern ab davon gab es natürlich auch spielerische Ausfälle, wo Material, Optik und Kampagne so viel versprachen. Neta-Tanka hat seine Fans, ich wurde es nicht. Ähnlich verlief es bei Rise to Nobility und Horizonte. Anfänglich noch gefeiert, geht nach drei Partien beiden Spielen extrem die Luft aus. Sie sind vor allem einfach nur hübsch. Das traf auch auf Movie Empire zu. Von dieser Art der Spiele könnte ich noch zig weitere aufzählen. Kurzum, fast alle Spiele sehen besser aus als sie sind und entsprechend ist meine Motivation im Teich des Crowfunding zu schwimmen sehr gering geworden.

Ich bereue nichts!

Es gibt keine Kampagne dieser Welt, wo ich bereue nicht dabei gewesen zu sein. Das wäre Irrsinn! Meine Regale platzen vor extrem guten Spielen und ich vermisse  gerade aus der Vergangenheit wirklich kaum etwas. Die Triebfeder überhaupt etwas zu backen ist eher die Neugierde auf Neuheiten. Rückblickend gibt es wohl nur ein Spiel, wo ich mich einzig beim Preis ärgere: Kingdom Death: Monster. Ich glaube, dieses Spiel ist absolut was für mich, aber die heutigen Preise will ich nicht bezahlen. Im ersten Kickstarter hätte das sicher was gehabt, trotz der mehr als fragwürdigen und überflüssigen Pin-Up-Figuren.

Die Kirschen

Meine süßesten Kirschen sind schnell aufgezählt: Tainted Grail, Nemesis, Cthulhu Wars (das Grundspiel), Xia: Legends of a Drift System. Bis auf Xia erhält man alles im Retail. Das zum Thema wie wichtig Kickstarter ist. Weitere tolle Spiele, die auch alle im Retail erhältlich, aber von mir bei Kickstarter unterstützt wurden, wären z .B. Everdell oder The 7th Continent. Einige Herzensprojekte waren auch dabei, wo ein gutes Spiel mit sympathischen Leuten Hand in Hand gingen: Super Fantasy Brawl und Era of Tribes. Andersrum habe ich im Handel auch einige Kickstarter-Perlen erst später gekauft: Cloudspire, Spirit Island, Wasserkraft. Der Witz an der Sache, all diese Spiele sind in der Handelsversion besser als in der ursprünglichen ersten Kickstarterversion. Das liegt dann an überarbeiteten Anleitungen oder teilweise besserem Material.

Weitere Eindrücke aus der #BG2GETHER-Blase

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