Frage des Monats: Vom dominanten Alpha-Spieler auf der einen Seite zum unentschlossenen Analysis-Paralysten auf der anderen Seite: Wo würdet ihr euch einordnen; warum? – und welcher Spieler-Typus bringt euch so richtig auf die Palme und an den Rande des Table-Flips?
Markus
Das ist ein wunder Punkt. Spirit Island ist am Anfang an meinem Druck gescheitert, dieses Spiel zu einem Zeitpunkt mit meiner Frau und meiner Kleinen zu spielen, an dem diese beiden nicht bereit dafür waren. Pandemic Legacy habe ich meiner mittleren Tochter versaut, indem ich ihren Vorschlag nicht ausreichen gewürdigt habe. Aus meiner Perspektive waren ihre Argumente leider zu schwach, aber gut. Tatsächlich war ihr Spielzug der bessere, aber musste sich Cesar ständig rechtfertigen? Leider bin ich gerade in Spielen im Familienkreis der ungeliebte Alpha Spieler, aber hey ehrlich…ich arbeite an mir, versuche mich zurückzunehmen. Wirklich. Ich schwöre, aber manchmal bin ich halt auch der Meinung, dass man Sachen auch einfach ausdiskutieren muss. Da muss es in Spielen mal laut hergehen. Als unsere Brettspielgruppe New Angeles zelebriert haben, ging es zweieinhalb Stunden heiß her. So heiß, als würde im Bundestag Tempolimit 130 diskutiert. Das mag ich dann auch sehr. Aber ich bemühe mich sehr, davon wegzukommen. Gibt es es da eine Selbsthilfegruppe?
Spielertypen Horror
Zwei Spielertypen bringen mich allerdings regelmäßig an den Rand des Wahnsinns. Der Regel-Legastheniker. Hey, sorry, entschuldige bitte. Du spielst Terraforming Mars erst das fünfte Mal. Nein, schon ok. Ist auch schwierig. Schweber, Gleiter, Haustiere, Mikroben und alles sind diese kleinen bunten Farbwürfel? Krass. Und der Text der Karte erklärt einem alles? Jetzt mal ehrlich. Wer lesen und 1 und 1 zusammenzählen kann, sollte in der Lage sein, die meisten Spiele zu meistern. Zudem erwarte ich von einem halbwegs gescheiten Brettspieler, dass die Grundregeln nach drei Partien in kurzer Zeit sitzen. Klar, bei Nemesis schaue ich auch mal nach, aber bitte, ein bisschen was muss man schon leisten.
An den zweiten Rand des Wahnsinns, und da bin ich schon über jede Wahnsinnsprobe hinaus, bringen mich Spieler, die ihren Zug erst dann planen, wenn sie an der Reihe sind. Egal ob bei Klong!, Everdell oder Underwater Cities. Konsequent wird die Kartenauslage erst dann angeschaut, wenn man dran ist. Was mache ich denn jetzt? Und wenn der Zug dann ausgeführt wird, kommt ein „Halt. Stop! Kann ich noch mal zurück?“ Wirklich, das geht nicht. Es gibt Spiele, da muss man kurz überlegen, weil der Spieler vor einem am Zug massive Auswirkungen hat, aber trotzdem muss ich doch meinen Zug vorbereiten. Alternativen parat haben. Klar, wenn der Slot für den Arbeiter belegt ist, dann muss ich planen, aber ich habe doch immer einen Plan B? Vor allem wenn ich drei Züge Zeit habe zu überlegen. Das Problem an diesen Spielern ist immer, dass sie einem fluffigen Spiel den Stecker ziehen können. Das nervt ungemein. Da werde ich echt ungeduldig. Christian, dir geht das ähnlich, oder?
Christian
Was bin ich am Tisch? Was für eine tiefgreifende Frage. Ich glaube, ich kann sie gar nicht beantworten, denn es liegt definitiv am vorliegenden Brettspiel. Ich habe Momente, da bin ich dieser abartige AP-Spieler. Ich komme aus dem gedanklichen Strudel für den perfekten Zug nicht raus. Früher war das wesentlich ausgeprägter. Meine Devise, Hauptsache schön zu spielen hat mir geholfen. Ein schöner, suboptimaler und thematischer Zug schnell ausgeführt, mag mich jetzt mehr befriedigen als der perfekte. Vor allem habe ich durch heftige AP-SpielerInnen gemerkt, wie brutal ätzend dieser Spielertypus ist. Alphaspieler bin ich weniger, da kommt der Pen & Paper-Spielleiter bei mir durch. Ich liebe es einfach zuzusehen, wie andere Entscheidungen treffen. Außer es ist ein politisches Spiel und dann am besten Semi-Koop. Ich habe nicht umsonst ein T-Shirt mit dem Aufdruck Silberzunge. Das war jetzt Selbsteinschätzung und das ist ja meistens für den Meeple. Meine Frau würde wohl eher sagen, dass ich der Typ bin, der immer breit erklärt, warum es gerade nicht gut läuft und jemand anderes gewinnt, um am Ende doch zu gewinnen. Sie findet das richtig ätzend. Verstehe ich gar nicht …
Spielertypen Horror
Was ich bei anderen nicht mag? Tja, da habe ich mir schon einmal ziemlich heftig die Finger blutig geschrieben. Darum würde ich das Thema an dieser Stelle gerne abkürzen und euch auf einen meiner Lieblingsartikel verweisen. Die 8 Gebote des Ausrastens! Mehr persönliche Wahrheit werden ihr hier nicht mehr finden.
Weitere Eindrücke aus der #BG2GETHER-Blase
Spielstil.net – https://spielstil.net/bg2gether-august-2021/
BrettSpielTeddy – https://youtu.be/rZb1ho86TJ4
Brettspieler | Carromspieler | Viel-Spieler | Ran NFL süchtig | Weinliebhaber | Leseratte | | Brettspielsammler | MTB Fahrer | Sportler | Hobby-Koch | Kooperativ-muss häufiger-sein | Terraformer | Musikgenuss | Spotifyer | Familie | Fußballer |
- 28. Dezember 2024
- 16. Dezember 2024
- 28. November 2024
- 21. November 2024
Fleischpöppel | Brettspieler | Videospieler | Rollenspieler | Miniaturenbemaler | Würfel-Lucker | Airbrush-Anfänger | Blogger | Schönspieler | Rum-Trinker | Brettspielsammler | Crowd-Funding-Süchtig | Trockner Grübler | Pöppel-Streichler | Magic-Verweigerer | 4X-Fanboy | Sickerflopp-Liebhaber
- 2. Januar 2025
- 31. Dezember 2024
- 26. Dezember 2024
- 20. Dezember 2024
Im Fokus
Neueste Kommentare
- JCM bei Faktor Mensch
- KK bei Faktor Mensch
- Florian bei Faktor Mensch
- Christian bei Faktor Mensch
- KK bei Faktor Mensch