Kurzcheck: Darum geht es in My Island
My Island greift die Spielmechanik von My City auf, wandelt diese aber deutlich ab. Ihr habt jetzt nicht mehr die an Tetris angelehnten geometrischen Formen Gebäude in drei unterschiedlichen Farben, sondern unterschiedlich große Hex-Formen. Diese gleichen den Gehegen in Arche Nova. Eine Hex-Form hat aber nicht einheitliche Gebäudeart, sondern auf dieser Form sind unterschiedliche abgebildet. Diese müssen jetzt wieder auf eurem Tableau platziert werden, dürfen dabei gedreht, aber nicht geflippt werden.
Ihr seid auf einer Insel. Dort gibt es Strand. Damit ist klar, dass im ersten Umschlag das erste Plättchen an den Strand platziert werden muss. Anschließend wird angrenzend gesiedelt. Acker, Häuser, Mauer und Wege gilt es nach Siegpunktbedingungen zu puzzeln. Die Insel ist bereit erkundet und besiedelt zu werden, allerdings sind Teile der Insel noch undurchdringlich und versperren uns den Weg. Seid ihr bereit für die Insel?
Spannung pur
My Island macht vieles genauso gut wie der Vorgänger. Die acht Umschläge bieten nach und nach eine passende Rahmengeschichte für uns Brettspiel-Entdecker. Bei einem Legacy-Spiel ist die Erwartung nicht zu spoilern. Mach ich nicht. Versprochen. Die Umschläge enthalten ein Regelblatt mit den Veränderungen der jeweiligen Runde und den Siegpunktbedingungen. Ein Spiel dauert ca. 25 Minuten. Ich spiele gerne einen Umschlag in einer Partie. Gemütlich spielt man so ca. anderthalb Stunden und bleibt thematisch drin.
Was machen die Hex-Formen?
Die neue Gestaltung der Legeteile machen das Spiel abstrakter und schwerer. Man ist nicht mehr so im Tetris- Flow. Die Kombination aus unterschiedlichen Formen und Gebäuden, die ich bauen kann plus die unterschiedlichen Gelände auf der Insel machen es kniffliger. Ich erwische mich oft, dass ich das Plättchen mehrfach drehe und an mehren möglichen Positionen ausprobiere. Meine Mädels mosern über die abstrakten Hex-Formen. Die Tetris-Formen liegen ihnen mehr. Mir nicht. Ich mag das etwas kniffligere. Da hat Vera Birkenbihl bestimmt eine passende Erklärung.
What’s Hot – What’s Not
Jede Partie macht einfach Spaß und die Umschläge bieten genug Abwechslung und Veränderung des Spielgefühls. My Island macht nichts schlechter als sein Vorgänger. Die Veränderung des Spielbretts funktioniert und soll die Nachteile ausgleichen und dem Verlierer einen Boost geben. Na ja. Für mich ist die Qualität des Spielens entscheidend. Wie kann man die vorgegebenen Bedingungen am besten umsetzen. Allerdings ist es schwierig aufzuholen, wenn die Schere mal auseinanderklafft. Ich spiele gerne auf Siegpunkte, aber irgendwie ist dieses Wertungssystem ausbaufähig. Dafür motiviert jede Partie und das Prinzip mit den drei Partien pro Umschlag ist sehr gut gelöst.
Nachfolger
Braucht es einen Nachfolger? Oder eine Trilogie? Ohne groß zu die Glaskugel zu bemühen vermute ich, dass ein drittes Legacy-Spiel kommen wird. In Filmen wird der Nachfolgerjoker immer dann gezogen, solange die Gelddruckmaschine funktioniert. Saw, The Fast and the Furios, Halloween…selten sind so gute Kracher dabei wie Lethal Weapon II oder Stirb Langsam II. Aber bei Brettspielen sind wir kritischer. Die Nemesis-Trilogie lässt unsere Spielgruppe völlig kalt. Wir bleiben bei Nemesis. Und auch Christian geht fast schon entschuldigend auf Marco Polo II ein. Da war man so ehrlich und hat sogar die II in dem Titel platziert. Wie seht ihr das?
Fazit
Ob man sich My Island, den Nachfolger zu My City, zulegt sollte man sich gut überlegen. Wenn ihr My Island gerne gespielt habt, alle Umschläge geöffnet habt und den Legacymodus gut gefunden habt, dann sehr gerne. My Island variiert das Tile-Placement Thema über Hex-Felder, unterschiedliche Gebäude und ein inselgerechtes Gelände. Es wird dadurch etwas kniffliger und abstrakter. Die guten Rahmenbedingungen und die Stärken des Spiels bleiben. Thematisch unterschiedliche Umschläge, die das Spiel sehr gut verändern, einfache Regeln und eine angenehme Spielzeit pro Umschlag. Allerdings ist vieles auch bekannt und vorhersehbar. Was nicht schlimm sein muss. Wer allerdings My City nicht durchbekommen hat, braucht hier keine Innovation zu erwarten. Hier wird ein bewährtes gutes Spielprinz in einen neuen Rahmen gesetzt und leicht modifiziert. Nicht mehr, nicht weniger.
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Wir haben mit unseren zwei Kindern eines Spielenerds my City gerne durchgespielt, und auch andere Kampagnenspiele wie klong legacy, Robin Hood etc.
Dennoch zündet my Island nicht so sehr bei meinen Kindern, und ich glaube das liegt an der schneller zunehmenden Komplexität und den teils bestrafenden Wertungsmechanismus. Ich empfinde das für die Zielgruppe Familienspieler unglücklich, da hier auch der Vorgänger dtl. besser hineinpasste, und so eine andere Erwartungshaltung vorlag.
Das Cover sieht sooo schön good vibes mäßig aus….leider kann diese Stimmung das eigentliche Spiel für mich nicht halten. Ist mir leider zu minimalistisch
Hallo Markus, danke für deine Rezension! Tatsächlich hat mich der Artikel dazu inspiriert myCity zu kaufen 😂 und das gefällt der Familie sehr gut. Und mal sehen ob wir danach noch eine weitere Variante brauchen ..