Darum geht es in The Great Wall
Die chinesische Mauer oder die große Mauer(n) ist ein Begriff für viele unterschiedlich ausgeprägte Verteidigungsanlagen zu unterschiedlichen Dynastien, um China gegen seine Feinde zu verteidigen. Und das ist der Plot dieses Workerplacement Spiels. Aber ehrlich, was hier passiert ist Brettspiel Benchmark und da lasse ich keine Sekunde mit mir drüber reden. Das Spielbrett ist dreigeteilt und das ist thematisch für das Spiel enorm wichtig.
Im Dorf hinter der Mauer sitzt das Workerplacement: Ressourcen einsammeln, Krieger rekrutieren, Zugreihenfolge verändern, an der Mauer bauen. Mehr dazu später. In der Mitte des Bretts ist der Abschnitt der Verteidigungsanlage und vor der Mauer greifen die Horden in drei verschiedenen Sektoren an. Das Spiel ist dabei in Jahreszeiten unterteilt. Im Frühjahr treffen die Horden vor der Mauer an, der Sommer dient der eigenen Vorbereitung. Im Herbst werden dann eure Aktionskarten gespielt, bevor im Winter der Angriff der Horde startet. Wer am Ende der sechs Jahreszeiten die meiste Ehre gesammelt hat, gewinnt.
Der Beginn einer Dynastie.
„Wenn du die Sache in der Hand hast, bin ich beruhigt – Mao Zedong“. Das hast du am Anfang deiner Dynastie und das mit viel Atmosphäre. Die Charakterauswahl bestimmt ungefähr, in welche Richtung euer Spiel laufen kann. Ihr wählt aus zwei Generälen einen für euch aus. Die sind asymmetrisch und in großer Zahl vorhanden. Jeder General hat eine Spezialfähigkeit. Dazu sind die Startressourcen aufgedruckt und die Startspielerreihenfolge über ein Teekannensymbol geregelt. Begleitet wird der General von zwei Beratern. Einen davon dürft ihr aktiv schalten, der andere ist passiver Berater. Aktive Berater haben echt mächtige Fähigkeiten. Passive Berater geben mir häufig pro Runde Ressourcen oder Ehre. Je mehr passive ich habe, desto mehr davon. Auf welche Seite drehe ich also meinen Beratern? Darüber hinaus kann ich auf dem Markt Berater einstellen und das beliebig viele. Aber dieser Beraterstab ist kostspielig. Je mehr Berater, desto teurer wird es.
Mister Uwe San
Uwe hat gestern das erste Mal mitgespielt. Die Synergie, die er mit seinem General und seinen Beratern auf die Beine gestellt hat, war einzigartig und wir hatten sie in keiner der Partien vorher erlebt. Einer Dynastie würdig. Marco und ich hatten bereits drei Partien hinter uns, aber Uwe hat uns richtig den Arsch versohlt. Er ist trotzdem leider nur Zweiter geworden. Denn Marco hatte seine Angriffs- und Bogenschützen-Taktik, die er in zwei Spielen vorher glücklos spielte, nochmal in die Schlacht geworfen. An den richtigen Stellschrauben hat er die richtigen Entscheidungen getroffen, aus seinen Fehlern der vorherigen Partien gelernt und verdient gewonnen. Ein Spektakel, das zeigt, was möglich ist. Mächtige Synergien, die von Anfang an funktionieren oder Taktiken, die verfeinert werden.
Aktionskarten Highlight
Der nächste fette Mechanikbrocken steht vor der Mauer. Ihr habt insgesamt sechs Aktionskarten auf der Hand. In einem Spiel zu viert werden sechs Runden gespielt. Also theoretisch jede Runde eine Aktionskarte. Allerdings könnt ihr auch Karten zurückbekommen. Dabei verzichtet ihr dann aber auf Ehre, denn für abgeworfene und nicht zurückgeholte Aktionskarten gibt es pro Runde und Karte zwei Ehre. Nehme ich mir also Karten zurück, dann muss ich das mit Ehre teuer bezahlen. Das ist aber noch nicht alles. Die Karten sind, ähnlich der Kampfkarten bei Tsukuyumi, geteilt. Ihr habt auf der Karte eine Hauptaktion für den aktiven Spieler, dann dürfen alle anderen etwas ausführen, und dann kann ich bei manchen Karten nochmal etwas ausführen. Hammer. Wirklich. Downtime? Null! Ich schaue immer was mein Gegner ausspielt. Ich habe in jedem Zug immer was zu tun. Aber wer denkt, die Aktionskarten sind damit erledigt. Nope.
Alle spielen ihre ausgewählte Aktionskarte verdeckt aus. Dann wird gleichzeitig umgedreht. Der Spieler, der in der Zugreihenfolge Teezeremonie oben steht, darf aussuchen, an welchem Slot er seine Karte spielt. Das ist so taktisch, weil die Aktionskarten ganz unterschiedliche Dinge steuern und ich ja bei den gegnerischen Aktionskarten auch noch was machen darf.
Workerplacement Deluxe
Die Aktionskarten regeln den Kampf und das Workerplacement. Die Aktionskarte „Arbeitet härter“ erlaubt es euch zum Beispiel alle vorhandenen Worker Schreiber, an Orten einzusetzen. Ihr habt aber nur fünf Schreiber zur Verfügung, könnt jedoch für Gold maximal drei weitere Schreiber kaufen. Setze ich also diese Aktionskarte zu Beginn des Spiels ein, kann ich meine fünf Schreiber einsetzen. Wenn ich die gleiche Karte später im Spiel einsetze, dann habe ich vielleicht acht Schreiber zur Verfügung und kann damit natürlich mehr Workerplacement Aktionen mit den Schreibern ausführen. Was macht ihr? Zu welchem Zeitpunkt spielt ihr die Karte? Gebt ihr das Gold für neue Schreiber aus oder spart ihr es für andere wichtige Dinge im Spiel?
Das Workerplacement regelt Dinge wie Ressourcen bekommen, Krieger rekrutieren oder an der Mauer bauen. Alles kostet Ressourcen und so ist es sehr wichtig, dass eure Schreiber euch diese besorgen. Die Schreiber sind aber an den eingesetzten Ort so lange blockiert, bis der Ort voll ist und ausgelöst wird. In der Goldproduktion sind dort zum Beispiel fünf Slots für Schreiber zur Verfügung. Wenn eure Gegner aber in dieser Runde kein Gold abbauen, sondern erst nächste Runde, werden eure Schreiber geparkt. Das ist übel! Allerdings wird dort auch soviel Gold produziert, wie du Schreiber dort stehen hast. Und ich will mehr Gold. Mehr von allem. Also mehr Schreiber einsetzen, auch wenn ich sie erst zurückerhalte, wenn der Ort ausgelöst wird?
Horden hoch drei
Die drei Horden Slots stellen eine brutale Bedrohung für alle Spieler dar. Über den Bau der Mauer wird der Verteidigungswert erhöht und jeder Spieler kann dabei Ehre erhalten. Werden die Horden nicht besiegt und brechen am Ende der Jahreszeit durch die Verteidigung der Mauer durch, erhalten die Spieler Schande. Übel, denn Schande sind fiese Maluspunkte am Ende des Spiels. Aber durch geschicktes Spielen kann ich auch diese wieder loswerden. Es ist also das Interesse eines jeden Spielers, beim Bau der Mauer mitzuhelfen und Monster zu besiegen. Aber: Kein The Great Wall ohne einen taktischen Kniff. Der Spieler, der am meisten Krieger zur Bekämpfung der Horden ins Feld sendet, bekommt die Horde und damit die Siegepunkte zum Spielende. Herrscht Gleichstand bei der Anzahl der eingesetzen Einheiten, entscheidet die Reihenfolge in der Teezeremonie. Und damit wird auch die Symbiose zwischen Aktionskarten, Spielerreihenfolge, Workerplacement und Kampf wieder hergestellt.
Fazit
Ehrlich, seid mir nicht böse, dass ich jetzt aufhöre. Ich könnte noch viertausend weitere Wörter über die Spielmechaniken, der Vernetzung und Synergien schreiben. Oder über die dichte Thematik und die Qualität des Materials. Aber es würde nicht das wiedergeben, was auf dem Spielbrett passiert. Das Spiel ist der Hammer. Eine Perle von Spielspaß mit einer Spannung, die für feuchte Hände sorgt. Für mich eines der allerbesten Workerplacement-Spiele. Ich hab schon wieder Bock es zu spielen und sehne mich danach, die Erweiterungen einfließen zu lassen. Ich nerve meine Runde es nochmal zu spielen. Seit das Spiel da ist koche ich nur asiatisch, laufe im Kimono durch die Wohnung, schaue Dokumentationen über China und bin kurz davor mich in Sinologie einzuschreiben.
Jeder, der Brettspiele und Workerplacement liebt und eine Spielgruppe von 3-5 Personen hat muss dieses Spiel spielen und mir schreiben. Lasst euch dieses Spiel nicht entgehen. Awaken Realms, vielen Dank, ihr habt ein tolles Spiel gezaubert.
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- 14. November 2024
- 7. November 2024
- 31. Oktober 2024
- 24. Oktober 2024
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18 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Okay, die Begeisterung kommt wirklich, wirklich rüber. Leider ist der Textaufbau ohne die Regeln gesehen zu haben, echt schwer zu verfolgen. Da wäre gerade am Ende ganz schön gewesen, wenn du mehr zu Regelaufbau, Spielmaterial oder „Einarbeitungszeit“ geschrieben hättest.
Freue mich immer noch auf das Spiel, aber ich konnte für mich nicht raus lesen, ob es etwas für mich ist.
Hallo Horst,
das tut mir sehr leid, aber es freut mich sehr, dass dir die Begeisterung gefallen hat. Ich habe häufiger am Text gesessen und bin am Anfang auf Regeln und Mechaniken eingegangen. Im Dialog mit Christian hat sich aber herausgestellt, dass man sich dann in Details verliert, die schnell ebenfalls überfordern.
Gerne kannst du mich aber anschreiben und ich erkläre dir genau, wo die Schwerpunkte liegen.
Vielleicht noch eine kurze Info zu einem Spiel an dem vier Spieler teilnehmen:
Gespielt wird über 6 Runden.
Jede Runde ist in die vier Jahreszeiten unterteil.
Frühjahr: Neue Gegner kommen ins Spiel
Sommer: Vorbereitung / Erhalt von Ressourcen
Herbst: Workerplacement Phase / Angriff
Winter: letzte Verteidigungslinie und Angriff der Horde
Der Kern des Spiels ist asymmetrisches Workerplacement mit verschieden Mechaniken (Aktionskarten, verschiedene Clanfähigkeiten, verschiedene Siegpunkte) aber das trifft es eben nicht alles.
Der Kern des Spiels ist Spannung und Atmosphäre.
Wir versuchen auf Brett und Pad nur die grundlegenden Regeln zu treffen, wichtiger ist das Spielgefühl und was das Spiel mit uns macht.
Und im Fall von The Great Wall, war ich einfach nur unfassbar überwältigt, weil das Spiel so viel toll macht.
Mein Angebot steht. Wenn du was wissen magst, frag einfach nach.
Liebe Grüße und danke für deinen Beitrag.
Hallo Markus, vielen Dank für Deine Antwort. Super, wenn ihr auch hier eine Diskussion unterstützt! Habe mittlerweile ein paar Ytb Videos geschaut und kann deine Begeisterung nun auch mehr verstehen. Vielleicht magst Du noch etwas zum Einstieg sagen/schreiben. Was meine ich: gerade bei asynchronen Spielen wie z.B. Root ist es für Erstspieler*innen oft sehr schwer in den Spielflow zu kommen. Wie waren deine Erfahrungen (oder seid ihr eh zusammen daran gewachsen). Danke für Deine Rückmeldung. Beste Grüße Horst
Hallo Horst,
nein, den Einstieg fand ich überhaupt nicht schwer. Eine Erklärung von 20 Minuten hat ausgereicht. Und die Asymmetrie beschränkt sich auf Synergien mit den Generälen und Beratern, ist nichts im Ausmaß á la Root, Tsukuyumi oder Cry Havoc.
Für mich bleibt es einfach ein tolles Workerplacement spielt was viele tolle Entscheidungen ermöglicht. Mein Beispiel oben mit Uwe zeigt eigentlich, dass der Erstspieler auch sehr gut spielen kann. Gerade wenn er etwas Brettspielerfahrung hat. A
Geiler Artikel, Begeisterung pur!
Ich hatte damals die Kickstarter Kampagne verfolgt, da ich das Design und Setting super spannend finde (hab zu dem Zeitpubkt auch noch in China gewohnt). Hab mich dann aber gegens backen entschieden, weil ich echt dachte, das wäre so ein Awaken Realms Blender (also nix gegen Awaken Realms an sich, aber das sie Euro können, hab ich bezweifelt) mit vielen, zu vielen kleinen Detailregeln und völlig überproduziert. Bei den ersten Reviews fühlte ich mich dann bestätigt, aber nun hab ich auch schon allerhand Gutes gehört und gelesen und werde doch wieder richtig heiß auf das Ding. Und nun du… völlig begeistert. Ich glaub, das muss dann doch bei mir einziehen
The Great Wall ist echt super.
Die Icons sind zwar teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, doch das Spiel ist wirklich abwechslungsreich. Es gibt (ähnlich wie z.B. bei Blood Rage) so viele und zum Teil so unterschiedliche Methoden ans Ziel zu kommen. Einfach großartig!
Wie ist denn eure Meinung/Erfahrung zu den Erweiterungen?
Hallo Carsten,
ich habe bisher nur die Ratte gespielt, weil ich das Grundspiel einfach ständig und immer feiere. Dein Kommentar hat dazu geführt, dass ich mir die Rezension durchlas und es abends sofort auf den Tisch kam. Und die Gruppe will jetzt auch die Erweiterungen angehen. Vielleicht kann ich bald dazu mehr sagen.
LG
Mensch Markus, da hat du mich echt wuschig gemacht mit deine Rezension und jetzt würde ich das Spiel am liebsten los spielen. Bin noch etwas verwirrt bei den Versionen die es gibt.
Die 3D pappmauer ist überall dabei. dann geht es nur darum ob mit Minis oder meeple?
Grüsse
Stefan
Hallo Stefan,
das freut mich sehr. Und ich kann dir nur gratulieren. The Great Wall habe ich diese Woche nochmals gespielt und jedes Spiel ist so unfassbar gut. Ich liebe es wirklich sehr und ich hoffe du bist auch begeistert.
Die Retail Version reicht völlig aus. Ich finde die Holzmeeple sehr schön und passend gestaltet. Nicht immer braucht man Plastikfiguren. Die „Mauer“ ist auf jeden Fall als hochwertige Pappe enthalten, denn sie ist ja ein entscheidender Teil der Spielmechanik.
Bitte schreibe, wenn du es gespielt hast. Ich bin sehr gespant was du erzählst.
welche Version ist das denn sie auf den Bildern bei dir? meeple/retail oder KS? habe auf dem 2nd Markt gerade günstig ein Angebot mit den Stretch Goals für fast den gleichen Preis wie die retail Variante entdeckt. finde das nur keinen wirklichen unterschied zwischen der retail und KS Variante
Hallo Stefan,
ich habe die KS Version gekauft. In dieser war das Grundspiel in der Retail Version, also alles mit Holz. Es war der Tiger Pledge…die Komponenten findest du hier: https://www.kickstarter.com/projects/awakenrealms/great-wall-board-game?lang=de
Liebe Grüße
jetzt ging es schneller als gedacht und heute kam die DHL mit dschingis Khan über die Mauer gesprungen.
bin schon ganz gespannt auf die erste Partie. 🙂
hast du ein paar Tipps für das erste Spiel? Und am besten erst Mal zu dritt starten bis die Regeln richtig sitzen? die Stretch Goals waren auch nicht im Paket da interessiert mich an meisten sie komplett Koop Variante 🙂
Grüsse aus Berlin
Hallo markus,
wir haben das Spiel jetzt endlich zur Erstpartie auf den Tisch bekommen und was waren wir begeistert. Natürlich mit den ein oder anderen Startschwierigkeiten, aber nach einer Stunde lief es erstaunlich fluffig und in den vier Stunden hatte ich nie das Gefühl, das es doch bald zu Ende sein kann. Großer Pluspunkt für das Spiel 🙂 Und die Interaktivität und das Semi-Kooperative haben sich so gut angefühlt, auch wenn wir nie das Gefühl hatten, das die Horden wirklich eine Bedrohung darstellen. Denke da nehmen wir bald die Dschenghis Khan Erweiterung mit ins Spiel.
Falls du im unknowns forum bist, habe dort mal ein Thread zur Spielbesprechung aufgemacht 🙂
Hallo Stefan,
das freut mich sehr. Ich kann deine Begeisterung völlig nachvollziehen. Wir hatten bislang zwei Partien, in denen die Horde eine echte Schwierigkeit war. Aber nur, weil jeder es irgendwie anders probiert hat. Das hat dann nicht funktioniert. Die Khan Erweiterung ist dann ein. etwas anderes Spielgefühl. Ich lieb einfach die Vorstellung wie der Mächtige hinter den Linien reitet und seine Truppen befehligt. Hammer. Ich schaue mal ins unknows rein…
LG
Hi Markus, auch wir haben heute endlich The great Wall erstmalig auf den Tisch gekriegt und sind zu dritt in die wunderbare Thematik eingetaucht. Spielmaterial, graphische Umsetzung und Mechanik machen das Spiel wirklich sehr thematisch und zu einem sehr besonderen Spielerlebnis. Dennoch haben wir ein paar Kritikpunkte, zu denen ich gern ein paar Meinungen hätte:
1. haben wir uns mit dem Regelwerk sehr schwer getan. Ich bin Vielspieler, meine beiden Mitspieler sind Gelegnheitsspieler. Wir haben aber gemeinsam bereits Spiele wie Eclipse, Scythe und Arnak genossen. Die gar nicht so umfangreichen Regeln von The great wall haben wir dennoch als sehr sperrig empfunden.
2. am meisten hat mich tatsächlich gestört, dass thematisch der Durchbruch der Horden gar nicht so weh tut. Ein bisschen Schande (die ich mit nur zwei Chi loswerden kann) und ein paar tote Soldaten (die ich wiederum auch mit Chi schützen kann) und das war es. Thematisch beschütze ich ja die hinter den Mauern liegende Stadt. Auswirkungen auf die Stadt in Form von Plünderungen gibt es gar keine. Für mich nicht logisch. Eigentlich sollte es doch thematisch darum gehen, mit allem was man hat die Horden abzuhalten. Wie oben beschrieben sind die Auswirkungen auf Durchbrüche für mich aber viel zu gering und zu einfach abzuwenden.
Ansonsten empfinde ich den Kartenmechanismus und die Kampfmechanik sehr erfrischend und habe nur wenige Spiele gesehen mit so einem besonderen Artwork und tollem Material!
Hallo Daniel, entschuldige bitte die verspätete Antwort.
Es freut mich sehr, dass euch das Spiel ähnlich gut gefällt wie mir. Zu deinen Punkten.
1. Ja, das kann sein. Ich habe mir die Regeln eben noch mal angeschaut. Die Spielregel geht meines Erachtens einen ungewöhnlichen Weg. Es werden sehr viele Begriffe zu Beginn erklärt. Die Aktionen sind zudem mit viel Fließtext beschrieben. Das wirkt definitiv sperrig. Zudem gibt es sehr viele Begriffe und im Text selbe viele kleine Informationen. Zwar wird es versucht durch einige Boxen besser zu visualisieren, aber man muss sich das Spiel erarbeiten. Wenn jemand das Spiel allerdings erklärt ist die Anleitung sehr flüssig zu lesen und eine gute Auffrischung und Nachschlagewerk.
2. Der Durchbruch der Horde tut sehr weh. In unserer zweiten Partie haben wir die Horde als Spieler-Gemeinschaft vernachlässigt. Das Ergebnis: vor dem Ende des Spiels waren alle Schandmarker weg, wir hatten verloren und schauten in die Röhre. In einer weiteren Partie konnte lediglich Marco sich wenig am Kampf gegen die Horde beteiligen. Obgleich er ein herausragendes Ergebnis erzielte, verlor er krachend durch die Schande. Auch wird es schwierig, solltest du kaum an CHI gelangen. Die Horde vernichtet nicht das Spiel, auf das Dorf dahinter hat ein Durchbruch in der Tat wenig Auswirkungen, da gebe ich dir recht.
Aber die Horde diktiert ein wenig das Spiel. Sie implementieret Timing: wann steuere ich was etwas zum Kampf bei. So erzielt sie für mich einen taktischen Aspekt der Kriegs-Planung. Und dadurch kommen weitere Aspekte eine tiefere Bedeutung. Die Aktionskarten. Auch hier wird Timing wichtig und die Antizipation. Für mich hat die Horde einen wirklichen Beitrag, auch wenn er sich nicht auf die Zerstörung des Dorfs auswirkt. Das wäre ein sehr geiler Erweiterungsansatz. Interessant wird die Horde mit den Erweiterungen. Als Dschingis Khan hinter den Truppen ritt wurde es deutlich schwerer.
Ich hoffe ich konnte eine zusätzliche Perspektive liefern,
Liebe Grüße
So eine Brett und Pads Great Wall Runde wäre mal fantastisch 🙂
Kann mir gar nicht vorstellen, das alle Schandmarker aufgebraucht sein können. Das wären bei Spielern 30 Stück. Da müssten ja in jeder Runde massive viele Horden durchbrechen und in dem Mauerabschnitt immer kein eigener Soldat platziert gewesen sein. Wie habt ihr das denn geschafft? Hinter der Mauer nur Kaffee getrunken? :O
Hey Daniel,
was uns mit den Regeln sehr geholfen hat, war zum einendas Erklärungsvideo von Ben vom Brettspielblog und das überarbeitete Regelheft 2.0. In dem waren die Spielzüge und Phasen weitaus besser erklärt. In unsere zweiten Partie hatten wir aber bei einigen Karten und Beratern das Problem, das die Erklärungstexte manchmal nicht so eindeutig formuliert waren.
Die Horden kamen uns auch oft sehr einfach vor und waren in den Partien dann auch eher eine Möglichkeit, an Siegpunkte zu kommen.
In der ersten Runde stehen ja Barrikaden die die meisten Horden abhalten und ab der zweiten Runde kamen bei uns meisten schon die ersten Mauerabschnitte. Da hätte ich mir auch gewünscht, das er etwas mehr ins Schwitzen gekommen wären… :O
Das nächste Mal nehmen wir dann Dschinghis Khan ins Spiel 🙂