Kurzcheck: Darum geht es in Masters of Crime: Mosquito
Als gefeierter Schatzjäger und Grabräuber der Londoner Unterwelt habt ihr einen Ruf zu verlieren und betretet gleichzeitig gefährliches Terrain. Der Professor hat schon das Zeitige gesegnet und ihr entdeckt immer mehr Hinweise, die euch zu einer mysteriösen Organisation namens Mosquito führen. Nach Vendetta und Stillleben führt euch Mosquito von Verena Wiechens, Lukas Setzke, Martin Student vom Noctis Verlag in die Welt von Indiana Jones und Lara Croft. Im zweigeteilten kooperativen Spiel für 1-6 Personen müsst ihr zunächst den Mord am Professor aufklären, Hinweise zu möglichen Partnern und Gegner lösen und schließlich ein Team zusammenstellen, dass euch bei der Schatzsuche unterstützt. Oder möchtet ihr alleine in den Dschungel starten?
Mosquito drückt auf die Tube
Schnell entdecken wir neue Orte und Hinweise und müssen Entscheidungen treffen. Zwei Dinge müsst ihr dabei beachten, Erfolg und Zeit. Das Spiel zieht euch am Ende Siegpunkte ab, wenn ihr zu viel Zeit verloren habt. Nicht in Echtzeit, aber im Spiel müsst ihr eure Entscheidungen gut abwägen und die gegebenen Hinweise deuten, denn sonst verliert ihr kostbare Zeit. So ist der Tisch beim ersten Teil, dem Aufklären des Mordes am Professor schnell mit Material und Karten übersäht. Verlieren wir den Durchblick? Nein, in unserem geübten Team sind die Rollen klar verteilt. Lissy schreib relevante Informationen mit und recherchiert die Rätsel und Webseiten über ihr iPad im Netz und wird dabei von Lukas und dem zweiten Tablett unterstützt. Kati beißt sich in die Rätsel rein und ich sichte Material, gebe Impulse, helfe und zeige neue Perspektiven auf. Wo ist Hannah? Nun, die gönnt sich heute Abend eine Auszeit bei ihrem Freund.
Geübte Ermittlergruppe
Dadurch, dass das Material von Mosquito ähnlich aufgebaut ist wie Vendetta und Stillleben, finden wir uns schnell zurecht. Zu schnell für unseren Geschmack. Wie ein warmes Messer durch kalte Butter gleiten wir durch Mosquito und speichern nach 2,5h den Fall ab. Eine große Stärke der Masters of Crime Fälle ist die Möglichkeit, den Spielstand abzuspeichern und dann zu einem anderen Zeitpunkt fortzufahren. Der Mord ist also aufgeklärt, die Ermittlergruppe hat die richtigen Rückschlüsse gezogen und nun? Etwas ernüchternd saßen wir am ersten Abend zusammen. Sehr viel Material in kurzer Zeit beschäftigte vier Personen passgenau, aber wirklich gefordert waren wir zu keinem Zeitpunkt. Die Hinweise waren logisch und ohne großes Überlegen erkennbar. Oder waren wir einfach zu geübt? Schwierig zu beurteilen, denn wir haben einige dieser Fälle oder andere gelöst. Was stört mich noch?
Erzählerisches
Die Story ist wie immer gut. Das Entwicklertrio hat einfach ein gutes Händchen für Storys und Settings, die funktionieren. Die Texte auf den Karten lassen uns eintauchen, aber Halt: Diesmal nicht so tief wie in Stillleben oder Vendetta. In der Nachbearbeitung des Spiels ist mir auch bewusst geworden, warum nicht. Mosquito als namensgebender Widersacher taucht zwar auf, aber oberflächlich. Weitere handelnden Personen ploppen auf, geben ihr Geheimnis preis und verschwinden dann wieder. Sie haben eine kurzzeitige Bedeutung für das Spiel, aber im Handlungsstrang verfliegt diese relativ schnell wieder. Schade, hier verliert das Spiel definitiv seine guten Ansätze.
Teil Zwei
Im zweiten, kürzeren Teil von Mosquito suchen wir den Schatz. Ähnlich wie bei Stillleben beeinflussen Entscheidungen im ersten Teil des Spiels den weiteren Fortgang. Das hat Stilleben besser gemacht, als Mosquito. Hier fehlt mir auch etwas die Tiefe. Lediglich in einem Tempel sind wir hart gefordert und plötzlich merkt man, wie das Team enger zusammenrückt. Entscheidungen werden diskutiert und ausprobiert. Die stärkste Phase des Falls und ein echtes Highlight. Aber auch hier ist nach einer Stunde der Schatz gehoben, der Abspann flickert über den Brettspieltisch und das Spiel kann zum Weitergeben schnell zurückgesetzt werden. Ein toller Punkt
Fazit
Wie bewerte ich Mosquito? Das ist schwierig. Für meine geübte Ermittlergruppe würde ich Mosquito als Quickie bewerten. Tolles Material auf erzählerisch gutem Niveau, das ein absolutes Highlight Rätsel bereithält und 3,5 Stunden gute Popcornunterhaltung bietet. Und das ist für mich absolut ok. Für Neulinge kann Mosquito ein sehr guter Einstieg sein. Die Hinweise und Rätsel sind nicht zu tricky und trotzdem muss man das Material genau sichten. Die Kombination aus vorhandenem Material, eigenen Webseiten und Dingen, die man bei Google.de recherchieren muss, ist einfach richtig gut und zeitgemäß gemacht. Eine geskriptete Interaktion wie bei Hidden ist zwar nicht vorhanden, wird allerdings auch nicht vermisst. Die Zweiteilung macht auch Mosquito zu einem besonderen Spiel, da gerade Einsteiger und/oder Familien hier zwei sehr schöne Abende verbringen können, ohne dass es zu anstrengend wird. In beiden Fällen kann man also getrost zugreifen, wenn man weiß, was einen erwartet. Nur mit 5-6 Spielern sollte man nicht an den Start gehen. 2-4 ist wirklich optimal, sonst wird es chaotisch, unübersichtlich und gerade Kinder ziehen sich dann raus.
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