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Wie war noch einmal der Name meiner Frau? Die Grenzen verschwimmen da langsam. Watson & Holmes, Detective, Chronciles of Crime, T.I.M.E Stories und bei Detective Stories, ständig sitzt diese Dame neben mir und hat andere Namen. Hab ich Dame geschrieben? Ich hoffe sie liest den Artikel nicht. Da Namen nur Schall und Rauch sind, ist es wesentlich präsenter, dass wir seit Wochen Krimi-Abende zelebrieren, die unserer Brettspiel-Leidenschaft um eine weitere Nuance erweitert hat. Ein nächster Titel ist mit Mythos Tales von Pegasus Spiele schon ins Auge gefasst…

Die Dauerbrenner

Beim den Quacksalbern kann es auch richtig blöd laufen…

Neben den vielen Detektiv-Brettspielen, deren Szenarien wir zumindest immer nur einmal durchspielen, war der Februar im Zeichen der Familie und Wenigspielern. Die Erkältungen, das Wetter, die Stimmung oder einfach nur das Karma sorgten dafür, dass die ganz dicken Brocken, einschließlich Gloomhaven, mehr oder weniger im Schrank blieben.

So ruften wir öfters den Wettlauf nach Eldorado aus und mixten uns in Potion Explosion die Murmeln um den Kopf. Beide Spiele sind zurzeit bei unserem achtjährigen Sohn äußerst beliebt, aber auch die Großeltern, bekannt als absolut Brettspiel-Noobs, hatten ihren Spaß. Auch wenn als Kennerspiel gehandelt, wurde das familienfreundliche die Quacksalber von Queddingburg ausprobiert und in Horizonte 3X in unter einer Stunde zelebriert. Meine Frau verliebte sich noch in Santa Maria. Zwei dickere Brocken wanderten dann doch noch auf den Tisch: The Edge: Dawnfall und XIA.

Mein Highlight – The Edge: Dawnfall

The Edge: Dawnfall kommt viel zu selten auf den Tisch, aber im Februar zeigte ich Tille diesen Tabletop-Brettspiel-Hybriden, die zurzeit ja äußerst beliebt sind. Relativ kompakt, nicht ganz so viele Figuren, moderate Spielzeit und trotzdem taktisch fordernd im Sinne von Games Workshops Warhammer Underworlds. Ich wählte die Gesichtslosen, eine Fraktion, die mit den schlechtesten Statuswerten startet, sich allerdings anders als andere Fraktionen immer weiter verbessern können und vor allem, als besonderes Leckerli, können sie von den Toten zurückkehren. Tille wählte die Reborn, eine Mischung aus Wölfen, Baumgeistern und Waldelfen, die extrem schnell sind, noch schneller zuschlagen und das Spielfeld langsam mit gefährlichen Ranken überwuchern. Anhand dieser zwei Beispiele merkt man schon wie unterschiedlich sich die Fraktionen spielen!

Ein titanhaftes Duell!

The Edge: Dawnfall versteckt in seinem Karton neben dem wirklich enormen Umfang ( 1 vs 1, 2 vs 2, Fraktionskampagnen, Koop-Kampagne) vor allem spielerisch frischen Wind. Da wäre der Spielaufbau ohne Startaufstellungszone, was ich so noch nie erlebt habe und dafür sorgt, dass es direkt zur Sache geht. Weiter aktiviert man immer nur eine Einheit pro Zug, darf aber alle Figuren dieser Einheit benutzen. Diese können zudem völlig autark agieren. Wer angreift schlägt nicht automatisch zuerst zu. Ähnlich wie im klassischen Warhammer entscheidet sich das über das Initiative-Attribut. Dann hat jeder Spieler ein Kartendeck, das er selber zusammenstellen kann, um seine Truppen während des Zuges zu unterstützen, weitere Einheiten zu aktivieren oder bestehende dauerhaft mit zusätzlichen Aktionen zu verbessern. All das kostet Kristalle! Außerdem würfelt jeder nur mit einem wahnsinnig unlukrativen Würfel. Wer einen besseren benutzen möchte, muss auch hier Kristalle bezahlen. Für den Spielsieg sind die Kristalle also elementar! Die Kristalle erhält man über zufällig verteilte Kristallfelder auf dem Spielbrett, die man ernten kann, aber nur wenn man sie kontrolliert und eine Runde aussetzt. Zu all dem gesellen sich dann noch die zig Sonderregeln der Fraktionen. Trotzdem spielt man meist nicht länger als 60 – 90 Minuten!

Jede Partie in The Edge: Dawnfall hat mir bisher viel Spaß gemacht, die Ende Februar war dann aber wirklich abgefahren. Es lief erst nicht wirklich gut für mich, dann drehten die Gesichtslosen wie gewohnt auf und ich wischte, auch dank meinem Würfelglück, den Gegner vom Tisch. Was blieb beim Gegner übrig? Der Rest einer nutzlosen Einheit und der Chef. Und dann ging es los! Hier eine Karte, dort ein passiver Effekt, im richtigen Moment wegbewegen, dann wieder ran. Stück für Stück überwucherte zudem das Spielfeld, ich war plötzlich am wanken. Am Ende entschied ich das Spiel trotzdem noch für mich, aber selber ebenfalls stark dezimiert. Es war einfach extrem interessant zu sehen, was in diesem Spiel möglich ist, wenn man seine Möglichkeiten ausschöpft.

Wettlauf nach Eldorado

Ebenfalls sehr schön waren die Partien bei Wettlauf nach Eldorado. Ich hatte dieses Spiel schon länger auf dem Zettel, vor allem nach dem Besuch der Brett im letzten Jahr. Nach einigen Partien kann ich nur sagen, dass Platz 32 bei Familienspielen auf Board Game Geek absolut verdient ist. Wenn nicht sogar mehr! Was ich hier für spannende Partien erlebt habe, auch gerade mit Kindern, ist einfach die Kernessenz der Brettspielens. Gänzlich einfach Regeln, ein simples Deckbuildung, ein modulares Brett und ein Wettlauf zum Ziel. Mehr braucht es manchmal nicht und Expertenspieler wie völlige Einsteiger sitzen zusammen gebannt am Tisch. Man kappelt sich um Karten in der Auslage, blockiert sich den Weg oder besetzt Flaschenhälse. Am Ende entscheiden wenige Karten über den Sieg, was Wettlauf nach Eldorado wenig frustig und ungemein spannend macht!

Fragen zu den Spielen?

Das war es erstmal mit meinem kleinen Rückblick und ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Falls du detailliertere Fragen zu den aufgeführten Brettspielen hast, kannst du mir wie immer ein Kommentar hinterlassen und/oder eine E-Mail schreiben. Ich antworte ganz sicher!

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