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Brettspiele im November, diese Phase nach der SPIEL’19, wo der Berg an Neuheiten einen erstmal erschlägt. Welche Neuheit zieht man als erstes aus seinem Stapel der Schande? Alles gleichzeitig funktioniert nicht, wobei die Lust da ist. So verteilen sich die Brettspiele im Wohnzimmer, auf unterschiedlichen Stapeln, man liest Regeln, pöppelt aus und liest dann wieder Regeln. In dieser exzessiven Phase habe ich manchmal Angst, dass ich meine Familie überstrapaziere und sie sich aus meiner Geißel befreien will. Ich denke dann manchmal an die Hexenverbrennung und sehe mich auf einem Haufen aus Brettspielen auf der Terrasse brennen. Dieses Jahr stand die Familie allerdings noch stabil neben mir!

Die Brettspiele im November

An dieser Stelle zuerst einen Dank an die vielen Mitspieler, die mir beim Brettspiel-Marathon begleitet haben. Ohne Mitspieler wäre auf diesem Blog keine Rezension. Gut, manch Nachbar hat sich vielleicht über den stetigen Männerbesuch gewundert, aber ich bin Blogger und brauche das Spielfleisch am Tisch. Ich stürzte mich in Cooper Island und mein Brettspielherz jauchzte so vergnügt wie selten. Es folgten Partien in Black Angel, Deep Blue und zwischendurch immer wieder Die Crew. Es wurde mit den Vulkaniern bei Star Trek Ascendancy episch und vertörend mit Arschlochkind. Ich erkämpfte mir einen Sieg in Maracaibo und bei Flotilla scheiterte ich nur knapp an meiner Frau. Beides richtig gute Spiele!

Mit der Familie wurde es wieder spannend in Harry Potter: Kampf um Hogwarts, bei dem mein Sohn ein geniales Heilerdeck bastelte. In Claim und Claim 2 wie auch Wettlauf nach El Dorado: Die goldenen Tempel erlebten wir weitere schöne Stunden mit der Familie. Freshwater Fly, Cities Skylines und Last Bastion landeten ebenso wie Marco Polo II auf dem Tisch, wobei letzteres ein absolutes Highlight ist. Rush M.D. entpuppte sich als Überraschungshit, Ecos: Der erste Kontinent war dann eher das Gegenteil. Digital entpuppte sich Tiny Little Kingdoms als netter Puzzler und in Munchkin: Quacked Quest verdresche ich jedes Mal meine Familie. Wobei ich sie eher in Abgründe schubse. In Sachen Brettspiele ein absolut fabelhafter Monat!

Die Highlights im Detail

Maracaibo

Der Tradition dieser Rubrik verpflichtend, erhält nun ein Spiel meiner Aufmerksamkeit, welches ich nicht selber besitze, mir aber ausgesprochen gut gefallen hat: Maracaibo von Alexander Pfister. Wir waren alles Erstspieler und kannten die vorherigen Brettspiele von Alexander Pfister mehr oder weniger. Was hatte ich vorher alles über dieses Spiel gehört. Ein Best-Of aus Mombasa, Great Western Trail und Blackout: Hong Kong, was für mich maximal uninteressant gewesen wäre. Ihr merkt anhand dieser Referenzen, das ich weiß, von was ich spreche. Aus meiner Sicht ist da keine wirkliche Gemeinsamkeit und ein Maracaibo kein Brettspielsalat à la Pfister. Auf den ersten Blick kann man zwar Spielelemente zuordnen, sie fühlen sich in der Praxis aber anders an. So laufe ich zwar eine feste Route im Kreis, ähnlich wie in Great Western Trail, aber eben nicht in meiner eigenen Geschwindigkeit. Beendet ein Spieler seine Runde, werden auch alle anderen zurückgesetzt, was durchaus schmerzhaft sein kann. Damit wären wir auch direkt bei meinem Highlight des Spiels!

Maracaibo
Macht schon ordentlich Spaß!

Auf der längsten Strecke kann ich in der Karibik 17 Felder zurücklegen bis das Rundenende eingeleitet wird. Dabei besuche ich Städte, wo ich feste Aktionen vorfinde. Hier verbessere ich meinen Ruf bei den drei Fraktionen oder tausche Waren gegen Verbesserung am eigenen Spielertableau. Dazwischen besuche ich Dörfer in denen ich freie Aktionen auslösen darf. Die Anzahl an freien Aktionen bestimmt die vorher zurückgelegte Strecke. Mache ich also einen großen Sprung, darf ich mehr machen, bin aber theoretisch weniger oft dran. Freie Aktionen sind sehr wichtig um Geld zu verdienen, seine Kartenhand durchzumischen und vor allem auch um Karten dauerhaft auszuspielen.

Hier treten Parallelen zu Terraforming Mars auf, weil starke Symbiosen möglich sind. Das fiese sind nun deine Mitspieler. Du selber musst zum Geld verdienen vielleicht erstmal einen großen Sprung machen, danach aber eher kleine, weil du noch diverse Karten ausspielen willst, um dann in Stadt Y für Ruf bei den Engländern anzuhalten. Optimal wären danach weitere kleine Schritte für den Handel und eine Quest. Du errechnest dir deinen Zug und freust dich auf deinen gescheiten Plan und plötzlich ballert dein Mitspieler die Felder entlang. Fuck, der Sack! Ziemlich schnell beendet er die Runde und all deine Pläne sind für die Planke! Maracaibo ist ein herrlich interaktiver Wettlauf, bei dem es immer wieder die richtige Geschwindigkeit abzuschätzen gilt. Ich wage eine Prognose: Maracaibo wird noch erfolgreicher als Great Western Trail.

Fragen zu den Spielen?

Das waren meine Brettspiele im November und mein kleiner Rückblick. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Falls du detailliertere Fragen zu den aufgeführten Brettspielen hast, kannst du mir wie immer ein Kommentar hinterlassen und/oder eine E-Mail schreiben. Ich antworte ganz sicher!

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