
Teburu – Brettspiel meets Digitale Welten
Teburu ist zunächst nichts weiter als ein schwarzes Spielbrett, welches du ausklappst und dann per mitgeliefertem USB-C-Kabel an ein persönliches Ladegerät anschließt. Das Spielbrett ist dabei eine mehrfach patentierte technische Innovation, weil elektronische Sensoren in das Brett eingebettet sind. Diese können etwa Bewegungen von Figuren, die ebenfalls mit einem Chip in der Base ausgestattet sind, verfolgen und senden diese Daten dann an eine Spiel-App. Ereignisse und Würfelergebnisse werden ebenso in Echtzeit verarbeitet. Bedeutet aber auch, der Würfel hat ebenso einen Chip und muss auch aufgeladen werden. Dies geschieht induktiv über ein Ladepanel an der Seite des Spielbrettes.
Kaufst du nun ein Brettspiel, welches für das Teburu-System ausgelegt ist, wird das Spielbrett des jeweiligen Spiels auf das Teburu-Basisspielbrett gelegt. Jetzt brauchst du noch am besten pro Person ein Smartphone oder Tablet, die zugehörige Spiel-App und ein Hauptdevice für allgemeine spielrelevante Informationen. Ich benutzte hierfür einen Laptop, auf dem die Spiel-App läuft und übertrage das Bild auf einen Monitor, der auf dem Spieltisch steht. Du kannst allerdings auch nur mit einem einzigen Gerät spielen, musst dann allerdings den „Controller“ herumreichen.

Die Nachteile fliegen dir um die Ohren!
Davor
Bevor ich ins Schwärmen komme, lege ich meine Fingerspitzen per Tastatur kritisch in die digitalen Wunden. Teburu ist nicht auspacken, im Material baden und dann loslegen. Trotz der großen Brettspielschachteln badet hier erst einmal niemand in Material. Viel wichtiger ist aber, du hantierst zunächst mit Apps, Kabeln, USB-Adaptern und wenn du dann alles so drappiert hast, wie der Beipackzettel es erklärt, geht es trotzdem nicht sofort los. Erkennt die App das Spielbrettmodul? Schatzi, rüttel doch noch einmal am Stecker! Ah, jetzt können wir den Würfel aktivieren. Schüttel den mal. Komisch, keine Erkennung. Schüttel noch einmal. Ah, jetzt ja, eine Insel ein Würfel. Nächste Station, nicht Lummerland, sondern ein Update. Ja, der Würfel erwartet wirklich ein Update. Es kann, das weiß ich aus erster Hand, super flüssig laufen. Wer aber mit mehreren elektronischen Endgeräten spielen möchte und Teburu das erste Mal anschließt, der kann bis zum Tutorial auch mit Pech, gut und gerne 90 Minuten seinen analogen Tanz für digitalen Spaß aufführen. Manchmal passiert selbst danach wenig. Je nach Endgeräten, Betriebssystemen oder Ladeadaptern kann es bei solch einem offenen System zu Problemen kommen. Nervt ganz sicher! Doch keine Panik, denn einmal richtig eingerichtet, läuft es dann problemlos. Trotzdem ist der erste Einstieg womöglich mit Hürden verbunden.

Das Gewohnheitstier
Der zweite Punkt ist die eigene Umstellung und umarmt damit die eigenen Persönlichkeitseigenschaften. Du hast für deine Teburu-Brettspiele keine Anleitung. Es ist ein anderer Ansatz. Material findest du nur rudimentär in der Brettspielschachtel, das Material versteckt sich eben mehr im digitalen Bereich, ist aber dort dann auch üppig vorhanden. Das Spielen mit Teburu ist mehr durch Erkundung und spielerischen Überraschungen geprägt. Es definiert sich mehr durch mutiges Ausprobieren und weniger über das fachkundige Eruieren von Regeln, über Anleitungen oder die theoretische Auseinandersetzung mit dem Spiel. Das kann durch jahrzehntelange Aneignung von Umgängen mit Brettspielen durchaus irritieren. Es kann sogar echt nerven, weil sich der Umgang unkontrollierter anfühlt. Ja, du lernst die Basics von Aktionsmöglichkeiten immer in einem Tutorial und durch Hilfsmenüs oder Infotexten wird einem auch im Spiel selbst geholfen. Es ist am Ende aber trotzdem ein anderer Umgang beim Lernen, Spielen und Auspacken.
Mittendrin
Der dritte Punkt sind auftretende Probleme mit der Technik während des Spielens. Ich hatte es zweimal, dass ein mitgebrachtes Smartphone in einer Spielgruppe für Probleme sorgte. Einmal crashte die App und war nicht mehr ausführbar, ein anderes Mal war eine Wiederverbindung mit der Kampagne nicht möglich. Ich will es hier nur erwähnt haben, auch wenn die Dramatik dahinter weniger ärgerlich ist, als Laien nun annehmen. Zu jeder Zeit kann ein funktionierendes Device die Kontrolle über ein nicht mehr verfügbares übernehmen und es wird sich dann der „Controller“ geteilt. Andererseits hilft oft auch ein Restart des Hauptgeräts. Das ist ohne Probleme möglich, da jeder Zug gespeichert wird und eine Spielgruppe zu jeder Zeit eine Kampagne beenden oder starten kann. Ärgerlich ist es trotzdem, weil es einfach Zeit kostet! Ich will nämlich spielen und nicht in IT-Problemen baden. Ein anderes Mindset hilft auch hier. Habe z. B. Powerbanks und genügend Ladegeräte mit entsprechend langen Kabeln parat, falls Akkus streiken.
Der Preis
Ich diskutiere selten Preise, weil Preise Produkte nicht besser oder schlechter machen und ein „zu teuer“ oft sehr relativ ist. Es ist aber durch das Grundsystem plus Brettspiel kein günstiger Einstieg und er verschränkt sich auch mit dem Punkt des Gewohnheitstiers. Kaufe ich für 120 € ein Kampagnenspiel, dann bade ich bisher in einer Fülle an Karten, Tokens, anderweitigem Spielmaterial und fühle direkt einen Wert in Kilos. Die Teburu-Schachteln sind ebenso groß, es gibt ebenso eine Fülle an Material, aber durch den hybriden Charakter ist nur ein Bruchteil analog vorhanden. Das kann irritieren und abschrecken.
Die Vorteile wirst du nie wieder vergessen!
Die Nachteile, das vermute ich schon jetzt, sind Faktoren, die gerade Personen, die noch gar keinen Kontakt mit dem System hatten, sehr stark vor sich herschieben, um Teburu abzulehnen. Ich habe diese Tendenzen durchaus schon mitbekommen. Da bleibt mir nur zu sagen, dass ich die Vorteile des Systems höher als die Startschwierigkeiten bewerte. Das verrückte, von vielen positiven Aspekten wurde ich komplett umgehauen und sie haben mir das Bild auf meine heile analoge Brettspielwelt nachhaltig ins Wanken gebracht!

Die neue Hürde
Nach wenigen Partien im Teburu-System ist die Token-Spielsteine-Sonderregel-Flut gerade im Bereich Boss-Battler oder Dungeon-Crawler für mich in analogen Spielen plötzlich kein Mehrwert mehr. Ein Chronicles of Druganor, sosehr ich das Spiel schätze, ist plötzlich nervig aufwendig zu spielen. Dabei war Material doch irgendwie mal ein Verkaufsargument? Wie ungemein charmant es ist, eine „Spielleitung“ wie Teburu zu besitzen, die sich um den Status von zig Figuren kümmert, die mich beispielsweise erinnert, wenn eine Bewegung so nicht möglich ist, die schnell vergessene Elemente wie Gift- oder Feuerschaden automatisiert oder das Nachhalten von Bewegungen und Angriffen von Gegnerfiguren übernimmt, ohne dass ich „Ereigniskarten“ verstehen und selbst abwickeln muss. Oder wie oft schlage ich in Erstpartien Regeldetails nach?! Teburu ist, sich hinsetzen und dann gemeinsam bei einem Boss-Battler auf die Taktik konzentrieren. Komplettes Eintauchen in ein Spiel, weil es da einen digitalen Regelwächter und Verwaltungsbeamten namens Teburu gibt. Gerade ich, der sonst diese Funktion übernimmt, werde hier maximal mental entlastet. Trotzdem habe ich weiterhin das Gefühl, ein Brettspiel zu spielen. Wirklich wahnsinnig charmant!
Kein Smartphone am Tisch
Diese Unterüberschrift wirkt geradezu grotesk, wenn bedacht wird, dass wir hier als Spielgruppe mit vier Smartphones und einem zusätzlichen Hauptdevice sitzen. Der Witz ist, obwohl wir alle am Smartphone kleben, ist es eben meine Handkarte, mein Charakterblatt, mein Ereignistext und wenn ich während einer Partie das Spiel verlasse, weil ich kurz mal WhatsApp checken will, wird direkt für alle am Tisch das Spiel unterbrochen. Ich weiß nicht, wie es bei euch ist, aber der schnelle Blick bei Downtime auf die Statusleiste des Smartphones oder mal eben kurz die Fußballergebnisse oder Nachrichten checken, das kommt bei vielen Spielgruppen vor. Bei Teburu geht das nicht! Wer mit Teburu spielt und jeder eben mit seinem Smartphone, sperrt die digitale Welt abseits des Spiels komplett aus.

Platzbedarf aus dem Himmel
Das Spielbrett ist durch das Grundsystem immer auf 65 cm x 45 cm beschränkt, egal welches Brettspiel gespielt wird. Das ist verdammt klein! Dazu gibt es ein paar zu drapierende analoge Spielmaterialien, was ebenso verschwindend wenig Platz einnimmt. Trotzdem erlebe ich aber ein vollständiges und üppiges Brettspielerlebnis. Ich kann Teburu am Couchtisch aufbauen und chillig am Sofa einen fulminanten Bossbattler wie The Bad Karmas spielen. Kleine Tische reichen? Ich frage mich gerade, ob nicht sogar ein Campingtisch passen würde. Ein Monster Hunter World gelingt das sicher nicht! Kurz nach dem Abendessen eine Partie? Gerne doch. Andere opulente Brettspiele werden in solchen Situationen manchmal alleine wegen des Umfangs nicht aus dem Regal gezogen.
Auf- und Abbau
Ähnlich gelagerter Vorteil ist der Auf- und Abbau. Trotz Technikgefrickel wie Kabelmanagement und das Organisieren von Ladegeräten baue ich Teburu so schnell auf wie ansonsten nur kompakte Familienspiele. Wenn das System einmal eingerichtet ist, vergehen wenige Minuten und ich sitze nach dem Öffnen der Schachtel schon mitten im Spielgeschehen. Es kommt der Spielgruppe etwas dazwischen und ihr müsst abbrechen? Kein Problem. Der Fortschritt wird gespeichert und ihr könnt genau dort weitermachen, wo ihr aufgehört habt. Wohlgemerkt in Sekunden! Nichts muss nachgehalten, irgendwie sortiert oder separat weggeräumt werden. Du kannst auch mehrere Kampagnen parallel spielen, ohne Decks oder andere Elemente sortieren zu müssen. Einfach eine Kampagne über einen neuen Speicherslot starten und fertig. Ich spiele gerade parallel mit vier Gruppen The Bad Karmas in einer Kampagne, bei einem analogen Brettspiel oft völlig unmöglich oder maximal nervig.
Remote
Es ist kein persönlicher Vorteil, aber Teburu ermöglicht das gemeinsame Spielen über die eigenen Wohnzimmergrenzen hinaus. Ich kann mit jeder Person, die das gleiche Teburu-Brettspiel besitzt, gemeinsam spielen, weil Teburu das Spiel synchronisiert. Hätte ich Leute in Australien, die Lust haben, mit mir zu spielen, wäre einzig die Zeitverschiebung ein Problem. Brettspiele sind mit Teburu also nicht mehr ortsgebunden.
Ausblick
Will ich nur noch auf hybride Weise spielen? Ganz sicher nicht! Will ich mir aber gewisse Brettspiele lieber auf diese hybride Weise einverleiben? Neuerdings würde ich dies bejahen. Das habe ich so nicht erwartet. Am Ende liegt es natürlich immer an der Umsetzung der Brettspielen und der eigenen Affinität zu technischen Spielereien. Teburu allein ist nur ein System. Wenn dieses System aber gut genutzt wird, entsteht ein wahnsinniger Mehrwert. Es wurde beispielsweise für Teburu nun Sword & Sorcery angekündigt. Ganz ehrlich, wird hier auch nur im Ansatz das abgeliefert, was möglich ist, dann will ich nie wieder so eine Art von Spiel komplett analog spielen. Ich hoffe daher, dass der Mut von Pegasus Spiele belohnt wird, dieses System für den deutschen Markt anzubieten. Wer übrigens Lust hat, Teburu auszuprobieren, kann dies in verschiedenen Brettspielläden zwischen dem 28. März bis 11. April tun.
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Mal die Sichtweise von mir altem Sack (der, BTW, schon genug Computerprobleme hatte):
Ich kaufe immer noch Bücher aus Papier, weil die dann mein Eigentum werden – ich kann sie verleihen, verschenken, verkaufen oder bis zu meinem Lebensende aufheben, um sie vielleicht nochmal in die Hand zu nehmen. Ähnlich ist es mit Musik – ich kaufe mir die Tonträger, weil dann nicht irgendwann jemand wie Microsoft kommen kann und mir ein paar Tage Zeit gibt, meine teuer zusammengekaufte Sammlung schnell zu sichern, da sie sonst komplett weg sein wird. Oder ähnliches, denn ich habe bei sowas immer nur ein begrenztes Nutzungsrecht erworben.
Ein Brettspiel (für zB 120€) gehört mir – ich kann es verleihen, verschenken, verkaufen – und brauche kein Netz und keinen Strom (der immer teurer werden wird, versprochen!), um es zu spielen – ausser vielleicht einer Beleuchtung, die ich aber dann idfR sowieso brauche. Und ein Smartphone anschaffen und es und/oder das OS regelmässig zu ersetzen, was dann ggf. zu Inkompatibilitäten mit meinen SpieleAPPs führen kann, brauch ich auch nicht. Und es geht auch nicht in absehbarer Zeit kaputt wie so viele elektronische Dinge heutzutage – und sei es nach wenigen Jahren wegen des fest verbauten Akkus.
Sorry, wenn das wieder als Spielverderberei rüberkommen sollte, ist aber meine Einstellung zur Digitalisierung von immer mehr Lebensbereichen – da könnten wir ja einfach alle direkt in die Matrix!
Nichts anderes habe ich erwartet 🙂 Das Menschen solche Sachen reflexartig ablehnen, gehört dazu und muss auch so erwartet werden. Liegt übrigens nicht nur am Alter. Ich kenne viele jüngere Menschen, die wesentlich weniger offen für Neues sind. Ist ja in allen Lebensbereichen so. Man kann etwas negativ sehen und ablehnen und wird auch gute Gründe finden. Gleichzeitig können neue Dinge auch angenommen werden.
Digitale Bücher bereiten mir auch keine Freude. Bis ich angefangen habe zu studieren und nun eine grandiose Bibliothek besitze, die keinen eigenen Raum braucht und sich digital durchsuchen lässt. Sag mir einen Begriff und in Sekunden habe ich relevante Informationen. Analog ein absoluter Graus! Ich könnte auch auf einem Marktplatz stehen und neue Brettspiele anpreisen. Ich kann es aber auch digital, für die ganze Welt hier auf dem Blog. Ich kann jemand einen Brief schreiben, um mich zu verabreden oder ich schreibe in Sekunden eine SMS. Gleichzeitig gibt es eine mediale Überflut, ich bekomme am Strand Probleme mit Sand oder dem Akku, wenn ich digital lese (was ich nicht tue) und ein Brief weckt andere Emotionen.
Mein Motto ist daher im Leben kein „gegeneinander“, sondern ein „miteinander“. Offen sein für neue Dinge, sie auszuprobieren, aber alte Sachen nicht ablehnen, nur weil sie „alt“ sind. Das muss aber niemand so machen. Glücklich sein geht natürlich auch anders.
Das Teburu System hat seine wirklich grandiosen Vorteile, die auch nicht verloren werden, wenn die Nachteile aufgezählt werden. Niemand muss Teburu nutzen, es zu verteufeln braucht aber auch niemand, denn es bietet überraschenderweise einen echten Mehrwert. Das werdet ihr dann spätestens bei den Rezensionen merken. Gleichzeitig muss auch nicht alles ganz toll sein, nur weil es neu oder digital ist. Es gibt haufenweise Schrott da draußen. Analog wie digital, es kommt am Ende auf das Produkt an.
Ganz explizit zu deinem Argument noch einmal. Ich habe exakt auch mal so gedacht. Und der Vorteil vom materiellen Besitz ist nicht wegzudiskutieren. Es gibt genügend dystopische Zukunftsszenarien, wo es zum Problem wird, wenn alles vorher nur noch digital vorhanden ist. Da stimme ich dir also absolut zu! Jetzt aber trotzdem der Widerspruch. Denn diese Art des Handelns besitzt auch Nachteile, die mich persönlich zum Umdenken gebracht hat, zumindest teilweise. Viele Bucher oder Videospiele konsumiere ich einmal intensiv, dann nie wieder. Mein Keller ist voll von alten Büchern und Videospielen, die Platz fressen, die Ressourcen gekostet haben, die keinen Wert mehr besitzen. Ist das sinnvoll? Meine digitale Musik, die mich tagtäglich begleitet, weil Musik für mich extrem wichtig ist, kann ich digital überall hören. Herrlich! Ich kann sie auch überall jedem vorspielen. Meine CD verstaubt im Regal oder im Keller. Besitz belastet auch, entsprechend ist eine flüchtige digitale Welt nicht immer schlecht. Je nach Art des Konsums, wie ich also Dinge benutze, kann es ein entscheidender Vorteil sein, Dinge digital zu besitzen. Ist es scheiße, wenn ich nach einem „Super-GAU“ auf all meinen digitalen Besitz nicht mehr zugreifen kann? Teilweise. Denn nicht alles brauche ich davon. Doch soll ich für diesen Fall auf all die digitalen Vorteile verzichten? Ist eine Mischform nicht viel interessanter? Wirklich wichtige Dinge analog zu besitzen (auch einige Fotos) und vieles andere digital? Warum ein entweder und oder? Der Vorteil liegt in der Hybridität.
Dazu nur eines: Ich hatte früher mal eine hundsteure Software gekauft, weil ich damit viel gearbeitet hatte und auch ein klein wenig Geld verdienen konnte, das immerhin einen Teil der Kosten wieder hereingebracht hatte.
Dieses Programm gibt es heute nur noch im Abo (das mich quasi zwingt, die damals einmalige happige Ausgabe etwa zur Hälfte regelmässig jedes Jahr zu tätigen), und wo ich sie im Jahr nur noch einige wenige mal benötige, wäre sie mir viel zu teuer – also hab ich hier immer noch einen hundsalten Rechner, auf dem diese Software installiert ist und mit der ich alles das noch gelegentlich machen kann, was ich will, ohne einen für die wenige Nutzung völlig unangemessenen Preis zahlen zu müssen – denn sie wurde genau dafür angeschafft und bezahlt!
Und ich beobachte es ja bei den Streaming-Diensten: Um all das zu sehen, was einen interessiert, braucht man zig Abos. Und es werden immer mehr, bei steigenden Preisen.
Ja, vielleicht würde ich bei Teburu irgendwann mal mitspielen, WENN einer hier das technische Gelumpe alles hat – und WENN es dafür auch Spiele gibt, die mich interessieren. Aber selber anschaffen? Ganz klares NEIN!
Übrigens: Was wird am Spieltisch erst los sein, wenn der Akku im Würfel nicht mehr fit ist und mitten im Spiel dann plötzlich aufgeladen werden muss? Wird dann erst mal ein Film gestreamt, bevor es weiter gehen kann? 😉
Hallo. Ich stimme hier KK vollkommen zu. Ich habe mit den technischen Neuerungen und ständigen Updates auf PC und Smartphone schon genug zu kämpfen. Ich erkenne durchaus den Vorteil bei Boss Battlern und Dungeon Crawlern, aber bei Spielen mit hoher Downtime kann das auch frusten. Was soll ich dann in der Zeit machen? Natürlich ich könnte Wäsche waschen, Staub saugen oder ähnliches (überspitzt formuliert) aber das ist doch auch nicht der Sinn eines Spieleabends. Und wenn ich keine Spielegruppe an einem Ort versammeln kann, dann spiele ich solo (bin da ein Fan von) oder über digitale Plattformen. Da brauche ich dann kein Teburu-System für 120 Lappen und jeder der Mitspielenden braucht das alles ebenfalls – Nö danke, verzichte. Widerspricht ja dem Sinn vom gemeinsamen Spielen (Zusammensein, Blödsinn quatschen und eine geile Zeit haben). Ja KK die Matrix lässt grüßen, aber ich will die rote Pille.
Habe ja schon einiges bei KK geantwortet. Darum hier explizit etwas zur Downtime. Hohe Downtime ist für mich nie ein guter Aspekt, egal welches Spiel. Das würde ich einem Teburu-Brettspiel genauso ankreiden, wie einem analogen Brettspiel. Wer bei Downtime zum Smartphone greift (wo fängt das eigentlich an, bei 20 Sekunden?), legitimiert für die Spielgruppe, dass es okay ist, aufs Smartphone zu schauen. Da ist die Tür dann für alle geöffnet. Ich hasse das wirklich sehr. Am besten ist es aber, ein Brettspiel besitzt erst gar keine Downtime. Ich kann dir schon jetzt verraten, dass beide Brettspiele für Teburu hoch kommunikativ (und kooperativ) sind! Da gibt es gar keine Downtime. Ich hatte eine Bad Karmas Session, da war so viel Spannung, Kommunikation und Spielfreude drin, wir haben von 16h bis 0h gespielt. Ganze 8 Stunden! Das schaffen mit durchgängig hoher Begeisterung nicht viele Brettspiele 😉 Das liegt nicht an Teburu, sondern an sehr guten Brettspielen, die dann auch noch das System optimal nutzen. Ihr werdet davon lesen, aber schon hier und jetzt, solche digitalen Brettspiele können nämlich Dinge abbilden, die würden in der analogen Welt gar nicht umgesetzt werden können. Das System ist mehr als einfach nur ein digitales Brettspiel 😉 Kann man trotzdem alles ablehnen. Ich weiß aber jetzt, warum viele z.B. Bad Karmas absolut abfeiern. Und das, obwohl ich maximal skeptisch war.
Solo spiele ich z.B. kaum, weil ich da Videospiele vorziehe. Rein digitale Brettspiele, die hier auf dem Blog ja auch getestet wurden, machen mir aber z.B. auch viel weniger Spaß. Darum wurde das immer weniger. Mir fehlt da das haptische und Elemente auf dem Tisch. Das Brettspiel an sich. Rein digital bieten mir hier dann Videospiele mehr. Wenn digital, dann das Original 😉 Das ist natürlich Geschmackssache. Entsprechend kann für Menschen ein analoges Brettspiel, das durch Teburu digital abgewickelt werden, eine perfekte Mischform sein, um mit Menschen zusammen zu spielen. Möchte ich übrigens andere digitale Sachen mit anderen zusammen machen, ist es oft der Kern der Sache, dass beide Seiten es besitzen. Das nun Teburu anzukreiden, halte ich für nicht so zielführend. Ich selber werde diese Funktion wohl nie wirklich benutzen (wie einen Solo-Modus), deswegen wird der Punkt aber nicht uninteressant. Das es diese Option gibt, ist für die entsprechende Zielgruppe nämlich ne echt coole Sache. Ich verteufel ja auch keinen Solo-Modus in analogen Brettspielen, nur weil es mir persönlich keinen Mehrwert bietet.
Hallo Christian. Danke für deine Ausführungen. Ja ok, das Thema Downtime ist bei jedem Brettspiel frustrierend, egal ob analog oder digital. Grundsätzlich stehe ich der Digitalisierung nicht negativ gegenüber. Streaming und Co ist ein absoluter Gewinn. Ich habe massig CD’s und DVD’s zu Hause die da vor sich hin stauben. Stehe dem System hier trotzdem eher skeptisch gegenüber. Habe aber auch gesagt, dass ich die Vorteile im Bereich Dungeon Crawler durchaus erkenne und da dieses System so ein Spiel vereinfachen kann (z.B. Thema Sichtlinie bei Sword & Sorcery). Auf alle Fälle bin isch schon sehr auf deine Berichte/Rezensionen gespannt und das obwohl die beiden Spiele mich absolut nicht ansprechen.
Wie gesagt, niemand muss Teburu abfeiern! Ich verstehe jede Person, die da Gründe gegen aufführt. Mache ich ja selber und die sind auch nicht von der Hand zu weisen. Technik kann eine Bremse sein, wenn sie nicht funktioniert und so auch hier.
Und schlechte Brettspiele bleiben schlechte Brettspiele. Da nützen digitale Spielereien ja nichts.
Es ist nur wirklich so, dass ich persönlich, wirklich auch von den positiven Seiten überrascht wurde. Ich halte Teburu übrigens auch für viele Brettspielarten für überflüssig. Für andere hingegen können sie einen brutalen Mehrwert darstellen.
Ich kann nur sagen, bei all der Skepsis, ein ausprobieren lohnt sich, sofern einen die Spiele per se ansprechen.
Es ist eine neue, andere Art zu spielen. Kein richtig analoges Spielen, kein reines digitales Spielen. Es ist wirklich ein Hybrid und das ist am Ende mehr als die Summe seiner bekannten Teile.
„Wer bei Downtime zum Smartphone greift (wo fängt das eigentlich an, bei 20 Sekunden?), legitimiert für die Spielgruppe, dass es okay ist, aufs Smartphone zu schauen.“
Ich selbst finde es eigentlich schon eine Unhöflichkeit, beim Spiel (oder Gesprächen) mit anderen sein Smartphone offen auf dem Tisch liegen zu haben. Denn das signalisiert bereits, dass die Aufmerksamkeit nicht in erster Linie dem Gegenüber gilt, sondern im Zweifel alles andere wichtiger sein könnte.
Früher habe ich den Leuten das noch ins Gesicht gesagt, inzwischen hab ich das aufgegeben. Da kann ich mich auch auf ein klappriges Pferd setzen und gegen Windmühlen reiten. Aber immerhin hat es dazu geführt, dass ich selbst bis heute kein Smartphon besitze.
Sry, aber ich will das Management bei S&S nicht missen. Genau das macht doch für mich ein Brettspielerlebnis aus. Ein Spiel will erobert und beherrscht werden und es fühlt sich für mich bei allem Aufwand befriedigend an, ein komplexes Spiel analog kognitiv zu meistern und zu bändigen. Allein die KI Karten der Gegener zu lesen und zu erleben, welche Arbeit und Genialität darin steckt. Das geht doch komplett unter, wenn bei S&S die Gegner direkt automatisch digital durch die Botzüge abgefrühstückt werden. Ich bin offen für Neues, aber ich spiele Brettspiele um auf Pappboards und nicht auf Blaulichtüberflutete Handys zu starren. Und dieses Pseudo+Würfel zeigt ja auch, wie man versucht mit Hängen und Würgen den Schein des Analogen zu bewahren.
Verwaltungsaufwand macht für dich das Brettspielerlebnis aus? Interessant.
Es ist übrigens kein Pseudo-Würfel, es ist auch keine Peudo-Fugur und auch kein Pseudo-Spielbrett.
Ich verstehe ja, wenn einen Dinge nicht ansprechen. Warum man dann aber dagegen unsachlich vorgehen muss, verstehe ich nicht.
vielen vielen Dank für deinen Bericht. Ich bin 46 und freue mich unheimlich auf dieses Spiel. vor allem hoffe ich, dass ich meine Kinder 11 und 14 noch mehr zu solchen spielen begeistern kann. Häufig Schrecken die zu lange regeln und zwischenzeitlichen Diskussionen wie man was spielt eher ab.
hoffentlich gibt es bald weitere Updates von dir
Grüße matze
Noch was: Ich meide bereits Spiele, für die es zwingend eine „APP“ oder beim Spiel selbst Internetzugang braucht. Obwohl es im von mir sehr geschätzten Deduktionsbereich da so einige gibt, fang ich damit gar nicht erst an!
interessantes System, aber für mich ist die Zielgruppe nicht so ganz klar ersichtlich. Ich selber zocken analog Brettspiele und digital Videogames, d.h. ich sehe Vor- und Nachteile beider Welten. Das Teburu System spricht mich Solo nicht an, weil ich eher AAA Titel Konsole zocke. Das gibt mir eindeutig mehr. Und wenn ich mit anderen Menschen am Tisch spiele dann mit einem Brettspiel ohne Technik. ich will die Mimik und die Reaktion meines Gegenübers sehen. Das kann ich schlecht, wenn die Augen auf das Smartphone gerichtet sind. Dann fühle ich mich nicht emotional verbunden und das ist genau der Aspekt den ich beim analogen Spielen für essenziell halte. Mal abgesehen von Fehlern die ein neues System mit sich bringt. Ich mag auch keine App Spiele. Wieso auch? Dann starte ich gleich meine PS5. Das System wäre für mich wesentlich interessanter, wenn der Untergrund selbst ein Bildschirm wäre, weil dann könnte man nahezu unendlich Adventure Umgebung einbinden. Das bietet das System leider nicht und somit ist es für mich uninteressant. Das Teil wird verschwinden, ohne das es Leute mitbekommen.
Wieso sind die Augen auf das Smartphone gerichtet? Sind die Augen nicht auch auf Kartenhand, Tableau & Marktauslage in einem analogen Spiel gerichtet? Nichts anderes passiert hier. Ich habe meine Kartenhand (Smartphone) und fachsimpel dann am analogen Brett üner die Bewegung von analogen Figuren, die Abstände, diskutiere Auren und mögliche Bossreaktionen. Ich analysiere gemeinsam! Teburu ist eben nicht, eir glotzen aufs Smartphone. Es ist ein Hybrid. Wir haben analoge Figuren, Würfel, Figuren, Standees für Gelände, aber der digitale Aspekt verwaltet, steuert, erzählt und prüft Regeln. Er scannt unsere Bewegungen, gibt uns Belohnungen und Co. Bei den Rezensionen wird dann in spielerischer Hinsicht klarer, was hier im System steckt. Das kommt nächsten Donnerstag 🙂
„Ich habe meine Kartenhand (Smartphone) …“
Heisst das, das jeder Spieler dazu zwingend ein Smartphone benötigt und das auch weitgehend ständig in der Hand hält?
Dann korrigirere ich meine obige Aussage, denn dann würde ich keinesfalls auch nur mitspielen wollen.
Da muss ich dir leider widersprechen. In meiner Erfahrung mit Technik (als Technik-Nerd) nehme ich immer wieder wahr das gerade technische Geräte mit Bildschirm die Aufmerksamkeit wesentlich stärker ziehen, als wenn du nur eine Handkarten auf die Hand hast. Im letzteren Fall hast du zwar auch die Aufmerksamkeit gerichtet, aber du hast in deiner periphären Wahrnehmung immmer noch eine hohe Sensibilität für den Ausdruck der anderen Menschen.
Und da du gerade so schön die Kartenhand als Vergleich erwähnst: Das wäre übrigens mein zweiter Punkt: Die Haptik. Die ist mit Karten für mich qualitativ „schöner“ als mit einem Smartphone.
@KK
Das ist korrekt. Du brauchst als Spieler zusätzlich ein Smartphone. Damit wird das Handkartenmanagement abgewickelt. Zumindest bei Bad Karmas. Wie das mit anderen Spielen ist weiß ich nicht.
Das mag z.T. stimmen, aber grundsätzlich starre ich mit meinen Gruppen mehr auf das Spielbrett, als auf die Karten, die ich eh schon auswendig kenne und mein Smartphone darstellen. Es gibt grüblerische Eurogames, da bin ich so in mein Vorgehen, mein Material, meine Karten vertieft, da schaue ich niemanden ins Gesicht. Da Schreck ich eher hoch, wenn ich plötzlich dran bin. Ich für mich kann da nur feststellen, es liegt am Spiel.
Ich spiele überwiegend in einer öffentlichen Gruppe – und wenn sich das System in der Szene durchsetzt, müsste ich mir entweder für viel Geld ein Smartphone samt Vertrag und APP zulegen und sämtliche damit in Verbindung stehenden Nutzungsbedingen akzeptieren – oder könnte an solchen Gruppen dann nicht mehr teilnehmen.
Während für Menschen mit Behinderung immer mehr Hindernisse, am öffentlichen Leben teilzuhaben, abgebaut werden, werden für Menschen ohne Smartphone immer mehr dieser Hindernisse aufgebaut!
Ich finde die Idee klasse. Gerade der Aspekt der Aufbauzeit, Regelstudium, Ausplöpeln und einsortieren ist in der heutigen Zeit einfach überholt und nervig, wenn man wenig Zeit hat und trotzdem Expertenspiele spielen möchte.
Nicht falsch verstehen, ich liebe analoge Spiele und spiele wenig digital. Aber wenn ich wie bei Massive Darkness 2 genau so lange für den Aufbau brauche, wie eine Runde zu spielen, ist es zu doll.
Teburu wird sicher nicht die analogen Brettspiele ablösen, aber vielleicht die spezielle Expertenspiel ersetzten. Bei Steam haben damals auch alle gejammert.
Abomodelle sind für Unternehmen einfach interessanter und für Kosumenten auch nicht schlecht. Wenn man es nicht mehr braucht einfach kündigen. Wozu sollte man sich einen Film für 10€ kaufen, wenn man im Abo Millionen andere Inhalten zusätzlich streamen kann? Wie oft guckt man diesen einen Inhalt? Ich persönlich fand es hier auch besser in die Videothek und einen Film ausleihen, anstatt überfordert von den Inhalten zu sein. Trotzdem ist aktuell der Kosten Nutzen Faktor einfach größer.
Auch die Inkompatibilität finde ich Quatsch. Es gibt immer Emmulatoren. Die gekaufte Software wird hier immer funktionieren. Wenn man ein Produkt 1-2 Mal im Jahr nutzt ist es weder für einen privat noch in unternehmerischer Hinsicht interessant.
So ist aber jeder anders und das Gute ist, dass man hier in die Wahl mit dem Portmonee treffen kann und genau in diese Richtung wird sich das Produkt auch entwickeln.
„…ist in der heutigen Zeit einfach überholt…“
Richtig, ich hatte völlig vergessen, das heute einfach alles im Schweinsgalopp geschehen muss – selbst die Entspannung in der Freizeit 🙂
KK, bei aller Liebe, aber warum nur so negativ? Technik muss nicht verteufelt werden. Wer kein Smartphone hat, bitte, aber warum muss das jeder so machen? Niemand will einen Schweinsgalopp, aber warum nur wieder so negativ? Der technische Aspekt des System hat doch ganz individuelle Vorteile. Und wenn ich nach einem stressigen Tag mit der Familie die Wahl habe, ob ich mühsam ein Brettspiel aufbaue, zig Kartendecks sortiere, Marker bereitlege, Sachen aus zig Inserts popel und das Aufbauen und erste Reinkommen in eine Partie echt fett Zeit frisst, dann kann das dafür Sorgen, dass a) alle gestresst und genervt sind, weil man für das Spiel gar nicht so viel Zeit hat oder b) das nächste Mal das Spiel im Schrank bleibt. Unsere Alternative ist an dieser Stelle z.B. Teburu. Wir kommen schnell ins Spielen, was will man mehr? Großartig! Wir haben Spaß. Wir haben Freude! Wir spielen gemeinsam. Erleben tolle Gespräche. Wir haben als Menschen miteinander eine gute Zeit. Warum muss dagegen gegiftet werden? Teburu ersetzt nicht alles, es ist kein neuer Goldstandard. Es ist im Kontext gewisser Spiele aber ein echter Mehrwert und ja, es zeigt, es gibt damit überholte Dinge. Und wie vielen Menschen bleibt das Hobby verwehrt, gerade durch analoge Anleitung? Wie schwer ist es fur manche, in Brettspiele einzutauchen? Auch hier bieten sich Vorteile. Für dich mag das alles des Teufels sein. Ist okay. Das ist aber eine ganz persönliche Geschichte.
„Und wenn ich nach einem stressigen Tag mit der Familie die Wahl habe, ob ich mühsam ein Brettspiel aufbaue, zig Kartendecks sortiere, Marker bereitlege, Sachen aus zig Inserts popel und das Aufbauen und erste Reinkommen in eine Partie echt fett Zeit frisst, …“
Gehört das nicht bei diesen als Spiel daherkommenden Materialschlachten zum Spiel? Deshalb doch das viele – und oft eben auch optisch und/oder haptisch so anfixende – Zeug. Bei dem Spielzeug (nicht AFOL-Hobby) LEGO ist das Zusammenbauen ja auch Teil des Spielens… war es jedenfalls bei mir. Kinder, die das nicht wollen, spielen mit Playmobil.
Wer gerade keinen Bock aufs Aufbauen hat, generell oder weil der Tag so stressig war, wählt einfach dann andere Spiele. Oder etwa nicht?
„Es ist im Kontext gewisser Spiele…“
OK, diese „gewissen Spiele“ sind wohl offenbar eh nicht meine Welt.
Du bist ja schon länger hier und kennst meine Ambivalenz zu Materialschlacht. Auf der einen Seite liebe ich Opulenz, gerade wenn es mich dann haptisch und optisch ins Spiel zieht und ich mich herrlich in Spiel und Thematik verliere. Gleichzeitig halte ich es stellenweise für Übertrieben und oft auch unpraktisch. So aus dem Bauch heraus, würde mit weniger Aufwand ein Xia, Black Rose Wars, Eclipse, Dark Ages, Chronicles of Druganor, oder Tsukuyumi viel viel häufiger auf den Tisch kommen, wenn sie nicht so aufwendig sind. Ich liebe diese Spiele sehr, aber ihre Art selbst sorgt dafür, dass sie sich an vielen Tagen selbst aussperren. Die Lust an diesen Spielen ist ja trotzdem da, sonst wären sie nicht im Regal. Wenn nun bei solchen Spielen mit der Verwaltungs- und Aufbauaufwand auf ein Minimum reduziert wird, ich viel schneller ins Spielen komme, ein System noch die Regeln überwacht und es auf einen viel kleineren Tisch anbietet, dann ist das für viele Tage im Jahr eine geniale Option.
Und wie gesagt, dann kommen die unzähligen Menschen dazu, die an einer Brettspielanleitung scheitern. Du kannst mit Teburu, nein du musst sogar, die Spiele anders lernen. Auch das ist eine absolute Chance.
Wie gesagt, es ist nicht der neue heilige Gral und am Ende entscheiden die Spiele selbst, auch bei Teburu, ob etwas gut ist. Aber die Möglichkeiten mit diesem System sind eben da und die sind in der Theorie verdammt cool.
Nee, dass natürlich nicht. Mich hat das damals auch entspannt, wenn man die Brettspiele öffnet, ausplöppelt und einsortiert. Mir geht es hier um die tausenden Statustoken, welche man eh wieder vergisst richtig zu nutzen. Das beschleunigt das Erlebnis meiner Meinung nach extrem.
Das funktioniert aber auch nur in dem Setting. Bei Terraforming Mars oder Arche Nova will ich nichts missen.
Moin, seit wenigen Tagen besitze ich selbst The Bad Karmas und möchte hier etwas Positives loswerden. Trotz der anfänglich technischen Probleme, kann ich das Spiel nur empfehlen. Man muss sich darauf einlassen wollen, anfangs war ich auch skeptisch, aber dann wird man mit hohem Spielwert belohnt. Viele Grüße Mathias
Mein erstes Argument, warum das Angebot für mich derzeit nicht besonders ansprechend ist, liegt vor allem an den Titeln – sie lösen bei mir keinerlei Kaufreiz aus. Grundsätzlich bin ich neuen Konzepten gegenüber aufgeschlossen, aber die Gestaltung und Präsentation erinnern mich eher an ein Computerspiel als an ein klassisches Brettspiel. Gerade Letzteres schätze ich sehr, weil es den direkten Kontakt, das gemeinsame Spiel am Tisch und das haptische Erleben des Materials ermöglicht. Wenn ich meinen Mitspielern das Bild zeigen würde, dann gäbe es große Fragezeichen. Die wollen endlich mal den PC und Handy links liegen lassen.
Ich wäre durchaus bereit, es auszuprobieren, aber dafür müsste die Titel für mich anders gewählt sein. Begriffe wie „Dungeon Crawler“ oder „Boss Battler“ sprechen mich inhaltlich leider überhaupt nicht an und wecken kein Interesse bei mir. Das ist allerdings auch bei Brettspielen so.
Der Witz ist ja, dass du haptisches Erleben und Kommunikation, also deine Werte, absolut vorhanden sind. Es ist eben kein digitales Brettspiel. Das versteht man aber wohl erst, wenn man die Brettspiele dazu sieht und spielt.
Da muss ich widersprechen (obwohl du es schon wegen den Kommentaren hier das ganze besser wissen solltest). Du hast bei Bad Karmas anstelle von dem „haptischen“ Gefühl deiner Hand-Karten dein Smartphone in der Hand.. Auch das Mischen fehlt haptisch. Im Grunde hat man das schon mit dem Teburu-System versucht abzubilden, aber eben nicht zu 100%.
Deinen Widerspruch verstehe ich nicht. Und das „besser wissen“ auch nicht. Und wieso Karten? Ich habe nur geschrieben, dass das System analoge „Haptik“ und kommunikative Brettspielerlebnisse anbietet. Mehr wollte ich damit doch gar nicht versprechen? Falls ich das habe, tut es mir Leid.
Eine Prozentzahl hast du ins Spiel gebracht, ich habe nur erklärt, dass es eben ein hybrides System ist und beides anbietet. Ich selber würde und habe nie von 100% gesprochen.
Aber das Teburu System (es geht hier um das System an sich, nicht nur Bad Karmas) hat eben Figuren, Würfel, Token/Marker, Pappstandees, Papp-Teile wo aus Spielbrettern Slots ausgetauscht werden und ich habe sogar verschiedene Plastikwürfelchen zum Markieren von Gebieten. Bad Karmas und auch Vampires bieten analoges, anfassbares Material an, die nicht nur zum Schein da sind, sondern um das analoge Brettspielerlebnis in wichtigen Teilbereichen beizubehalten und für die kooperativem Planungsspiele auch etwas an die Hand zu geben. Du selbst schreibst ja, wenn auch nur auf Bad Karmas bezogen, dass das System etwas anbietet, nur nicht zu 100%. Warum das nun als Widerspruch verpackt werden muss, bitte, wenn es so sein muss.
Das Mischen würde hier übrigens auch analog nicht passieren, weil das System kein „Mischen“ braucht. Gibt ja auch einige analoge Brettspiele mit Karten, wo das nicht zum Spiel gehört. Den Punkt als Kritik am Spiel zu verpacken verstehe ich entsprechend auch nicht. Als hybrides Spiel ist es aber sicher richtig, dass gewisse Dinge, die digital ausgelagert sind, dann „haptisch“ wegfallen.
Sind gesleevte Karten von der Haptik eigentlich besser als ein Smartphone 😛 Ich fasse meines eigentlich ganz gerne an. 😀 Ich geb auch zu, Karten sind für mich nicht der Haptikbringer. Da sind wir vielleicht unterschiedlich drauf. Haptik in Brettspielen fühle ich besonders bei Spielen mit Beuteln und Chips, massiven Markern oder Double-Layer-Tableaus.
Und nur weil es mich interessiert. Hast du zumindest The Bad Karmas gespielt? Wie oft? Ist es bei euch wirklich so gewesen, dass ihr euch weniger angeschaut habt, wie du hier geschrieben hast? Spielgruppen sind da ja sehr unterschiedlich. Ich kann zum Glück behaupten, dass in meinen vier Spielgruppen kein Unterschied zu spüren war.
Hab selbst beim all in bei VtM Milan Uprising mit gemacht da mich das VtM Stting sehr begeistert und es echt viel versprechend aussah und die Minis auch echt schön aussahen. ist letzte Woche oder ist das schon vorletzte woche also am 27.03 dann angekommen und bin begeistert. hab einmal selbst ne solorunde gstartet und am letzten We dann mit 2 Freunden zu dritt gespielt. lief super und wir wollten einfach nicht aufhören so das wir ca 7-8 Stunden dran gesessen haben.
Von meiner Seite aus kann ich auch nur positiv über Teburu sprechen. Die Einrichtung mag beim erstem Mal ein bisschen nervig sein, wenn man sich damit nicht auskennt, aber das ist nach ein paar Minuten im Spiel sofort vergessen.
Wer denkt das dieses System dazu führt, dass man keine Kommunikation am Tisch mehr hat, irrt. Meiner Meinung nach gibt es viel mehr Absprache weil manche „lästige“ Verwaltungsarbeit einfach verschwindet und alle sich auf das Spiel konzentrieren können. Dazu kommt noch, dass es eine sehr gute Größe hat und wahrscheinlich auf jeden Tisch passt.
Auf die Sword & Sorcery Kampagne freue ich mich schon total und genau in dem Bereich, also Dungeon Crawler & Boss Battler, sehe ich die Zukunft für Teburu.
Ich habe z.B. Gloomhaven erst digital gespielt und es dann analog gesehen. Für mich ist solch ein Spiel genau das richtige für Teburu. Keine Verwaltung von 20 Effekten für Gegner und Spieler. Kartenmanagement in einer App & Zugriff auf die anderen Spieler oder deren Effekte. Das macht doch so viel einfacher und man kann sich gedanklich doch viel mehr dem Spiel widmen. Bin mega gespannt was noch für Spiele kommen
Ich kann jedem Spieler nur raten das System mal zu testen, gerade mit Bad Karmas. Die Hardware & Software ist wirklich gut durchdacht und die Firma hinter Teburu (Xplored) hat eine Menge Erfahrung im Bereich SpieleApps.
Gerade dein Punkt, dass sich eben mehr auf das Spielen fokussiert wird, ist wirklich DER Vorteil. Das kann aber wohl nur nachvollzogen werden, wenn es selbst erlebt wird. Ich habe es selbst zunächst gar nicht bemerkt und irgendwann gemerkt, dass ich mental viel frischer bleibe.
Das hört sich alles sehr interessant an. In die Diskussion um Fluch und Segen der Technik klinke ich mich hier nicht ein, da ich glaube, dass er für ein System wie Teburu einen Platz gibt. Im Grunde wirkt die Diskussion darüber lediglich wie eine Reiteration der Thematik: „Spiele mit App“ sind gut/schlecht?
Positiv zudem: Es klingt nicht wie Destinies, das damals den „Fehler“ gemacht hat, dass das Spiel eigentlich komplett in der App spielbar gewesen wäre und die Minis +Spielfeld ein wenig zum Diorama verkommen sind.
Eine Nachfrage, vielleicht kommt das auch bei den Spielbesprechungen: wird das System denn auch dergestalt genutzt, dass ein Spielender, so er/sie denn auf ein bestimmtes Feld kommt, auch „geheime“ Informationen bekommt, die die anderen nicht sehen? Das stelle ich mich für kompetetive Spiele durchaus spannend vor.
Handelt Teburu denn auch Dinge wie die „Line of sight“ und einen möglichen „Fog of war“ ab? Wäre es nutzbar für Hidden Movement Games?
Grundsätzlich sehe ich viele sinnhafte Anwendungsmöglichkeiten, um das klassische Brettspiel in bestimmten Genres neu zu denken; so es denn genug Erfolg hat und langfristig supported wird.
Hallo Tobias,
ein schöner Post und sehr interessante Fragen. Also bei Teburu gibt es geheime Sachen zu finden. Das ist mega cool. Darum nicht nur aufs Handy glotzen, sondern sich auch immer schön das Spielfeld anschauen. Das System bietet viel und vor allem vieles, was analog eben schlechter abgebildet werden kann oder sogar gar nicht. Zumindest in der Theorie. Das ist eben auch mein Punkt, am Ende entscheiden die Spiele darüber, wie cool das wird. Einfach nur analoge Dinge digital abbilden wäre verschwendetes Potenzial. Eine ganz einfache Sache z.B. in Bad Karmas: Du siehst nur einen Lebenspunktebalken bei Bossen, keine Zahl. Ich weiß nicht, ob 10 Schaden reichen ihn zu killen. Das ist auf den ersten Blick vielleicht marginal, wenn das Spiel aber auf der Kippe steht und man gemeinsam seine Runde plant, geht es eben nicht wie in analogen Spielen, wo man sich vielleicht ausrechnet, wer wann wie dran wäre, damit der Schaden reicht und er am Ende der Runde fällt.
So sehr das System hier Neues bietet, ist es gleichzeitig noch weit weg von seinem kompletten Potenzial.
Klingt auf jeden Fall interessant! Es gab ja schon einmal „Leaders“, dass über Jahre immer wieder auf der SPIEL etc. beworben wurde, aber wohl nie so recht überzeugt hat, wenn man den Reviews glauben darf. Gerade im Bereich Area Control wäre so eine Art von Geheimdiplomatie auch sehr spannend, mit kurzen Nachrichten die man sich untereinander sendet und Geheimabkommen. Oder auch Ideen wie Secret Unit Deployment könnte auf eine ganze andere Art und Weise gestaltet werden. Das sind halt Sachen, die analog oft ganz schwierig zu gestalten sind, ohne dass das eigentliche Spielerlebnis leidet.
Auf jeden Fall bin ich gespannt auf die konkreten Besprechungen zu Vampire – das ich lange Jahre als Pen&Paper bzw. Live-Rollenspiel kenne und schätze – und auch Bad Karmas, auch wenn das nicht ganz mein Genre ist. Ich glaube, dann wird das Ganze auch anschaulicher. Das Beispiel mit der Schadenspunktleiste leuchtet ein, dieses gemeinsame Optimieren der Züge ist ja leider ein großes Manko kooperativer Titel.
Ein Nachtrag noch zum Potential: ein wenig erinnert mich das an die Unlock-Reihe. Da war und ist die App ja auch obligatorisch. Und zu Anfang war das auch oft eher simpel gestrickt, aber mittlerweile holen die Entwickler da richtig viel heraus. Nur das die Anschaffungskosten und wahrscheinlich der Programmieraufwand dabei geringer sind (Vermutung eines Laien in der Programmierung)
Weiß man schon ob Pegasus die Charaktererweiterungen, sowie die restlichen Bosse bringen wird ? Und wenn ja wann ?
Das ist jetzt speziell zu The Bad Karmas gefragt, dazu gibt es Donnerstag hier auf dem Blog mehr, aber für dich als Antwort: Offiziell gibt es da noch keine Info, weil jetzt ja erst einmal der Launch durchgezogen wird. Ich hoffe allerdings für das System, dass da noch mehr kommt 🙂
Ich habe die ganze Diskussion jetzt ein wenig aus dem OFF verfolgt. Was mich an solchen Diskussion total aufregt: Warum muss es Schwarz oder Weiß geben?
Ehrlich: Hier ist eine Innovation am Start. Selbst wenn sie im Niemandsland verschwindet, kann man nicht seinen Spaß damit haben? Und kann man es nicht ausprobieren und einfach mal schauen, ob es einem gefällt. Oder krass: Haben vielleicht nicht alle Systeme nicht einen gleichberechtigten Platz nebeneinander.
Jeder der Toleranz für sich einfordert, der sollte auch tolerant gegenüber dem Anderen sein.
Ein zweiter Punkt den ich erschreckend finde. Ich bilde mir eine Meinung, obwohl ich kaum die Zielgruppe bin, generell Dinge ablehne oder für mich eine andere Entscheidung getroffen habe. Ich respektiere jede Entscheidung. Von jedem, aber Dinge, die ich nicht kenne beurteile ich nicht.
Ein Beispiel aus meiner Blase. Ein Freund von mir hat sich unlängst negativ über ein Spiel geäußert. Ich schätze diesen Menschen sehr. Aber: er mag 99,9% dieses Genre gar nicht. Er kann garnicht objektiv über die Qualität oder Fähigkeiten dieses Spiels urteilen, weil ja alle Spiele in diesem Genre ihm nicht gefallen. Seine Meinung transportiert also seine Ablehnung gegenüber dem Genre, nicht gegenüber dem Spiel. Für mich ein völlig falscher Ansatz.
Ich freue mich wenn ich das System mit einem hoffentlich guten Spiel ausprobieren darf. Aber ich probiere auch im Restaurant immer Neues aus. Denn nur in der Reflexion darf man sich eine Meinung bilden, den sie beruht auf Fakten und nicht auf Annahmen.
Kaufe ich es mir? Nein, tatsächlich nein. Meine Neugier reicht gerade nicht aus und meine Präferenzen liegen auf anderen Dingen.
Warum müssen wir immer so Negativ gegenüber Innovation und Neuem aufgestellt sein? Gefühlt ist jeder Deutsche nur noch mies unterwegs und liebt es alles schlecht zu machen. Ich feiere die Innovation und den Mut, neue Wege zu gehen. Ob diese gut sind, wird sich einfach zeigen.
Gerade ein starker Konsument, kann sehr gut gestalten. Indem er eine bewusste Kaufentscheidung trifft, nicht auf einem Hype basierend. Und trotzdem freue ich mich immer auf Entwicklung und Innovation, sonst würden wir alle immer noch auf das Plumpsklo scheißen gehen.
„Warum müssen wir immer so Negativ gegenüber Innovation und Neuem aufgestellt sein?“
Für mich kann ich das beantworten:
Weil mir mit ähnlichen kurzlebigen „Innovationen“ in der Vergangenheit schon viel zu viel Geld aus der Tasche gezogen worden ist – und diese „Innovationen“ dann nach viel zu kurzer Zeit technisch überholt und nur noch Elektroschrott waren.
Das ist schon beeindruckend wie heftig das Thema Emotionen driggert.
Und ja, diese harte Schwarz/Weiß Haltung ist schon leider sehr auffällig. Das dieses System durchaus Fallstricke aber AUCH Potential hat, sieht man ja eigentlich schon anhand dieses sehr gut geschriebenen Tests.
Daher gebe ich gebe dann doch Mal meine Meinung dazu:
Erst Mal kriegt Pegasus von mir meinen ehrlichen Respekt gezollt so ein Gadget zu vertreiben. Da hat jemand ganz viel Mut bewiesen und ich hoffe das zahlt sich für die aus. Ob ich dazu gehöre, die Pegasus da finanziell entlohnen werden, weiß ich noch nicht, da mir das essentielle Hardware fehlt.
Mitspielen würde ich da aber Mal an einem Tisch sehr gerne.
WENN das System sich langfristig etabliert, ist sowas vlt auch nachhaltiger, da gigantomanische Spiele auch irgendwie aus der Zeit gefallen sind, da die Leute eigentlich kein Platz mehr haben und die Logistik/Produktion zu solch Spielen auch keinen zeitgemäßige Bilanz mehr haben.
für mich wäre halt ein SCI Fiction Spiel jetzt zwingend vonnöten, da gerade da das ganze benötige Technikzeug auch nochmal zusätzlich
perfekt dazu passt. Mit einer guten Vertonung und damit einer allwissenden „KI“ aus dem Off, die auf Fehler hinweist oder falsche Züge unterbindet, wäre schön saucool.
Oh ja, thematisch wäre das genial! Gerade beim Potential könnte man herrlich spinnen, je nachdem wie offen das System in Zukunft gestaltet wird. Es wäre auch eine Option für Pen & Paper, die mit einer Battle-Map hantieren. Es soll ja z.B. auch möglich sein, Daten auf Figuren zu speichern. Das Charakterblatt befindet sich dann auf der Figur und ich kann meine Daten zu jeder Pen & Paper Session mitnehmen. Zudem kenne ich einige, die seit Corona „Online“ Pen & Paper betreiben, da wäre das ganze System mit seinem Remote-Gedanken mega!
Oder die Community entwickelt für vorhandene Brettspiele eigene Bosse mit eigenem Verhalten für z.B. Bad Karmas. Runterladen, installieren und ab gehts!
Im „Unknowns“-Forum schreibt ein sich als Mitarbeiter von Pegasus bezeichnender Forist:
„Ersatzteilservice im Allgemeinen: Pegasus.
Technische Probleme/Mängel: Xplored.
Bei technischen Ersatzteilen benötigt Pegasus von Xplored eine Freigabe. Deshalb ist es sinnvoll, sich dazu direkt an den Teburu Support von Xplored zu wenden.“
[https://unknowns.de/forum/thread/15453-teburu-neue-hybridspiel-konsole-ausprobiert-n%C3%BCrnberger-spielwarenmesse-2020/?postID=1299924#post1299924]
Das ist genau dieses Hin- und Her der Verantwortlichkeiten bei Problemen, die mir schon bei anderen „Innovationen“ die weitere Lust auf diese immer wieder verdorben hat: Wenns irgendwo hakt, schiebts der Hard- auf den Softwarehersteller und umgekehrt, oder bei Internet-Problemen im Zweifel der Provider auf beide (Aufzählung nicht abschliessend).
Dazu zwei Gedanken:
1) Wo werden Verantwortlichkeiten hin- und hergeschoben? Das ist transparente Kommunikation und eine klare Aufteilung bei Problemen nach Kompetenzen.
2) Wenn du nicht die Zielgruppe bist, weil a) kein Smartphone, b) kein Interesse an technischen Neuheiten und c) dir die Spiele nicht zusagen, warum hängst du dich daran so auf?
Denn wenn du schon in dem Forum unterwegs bist, könntest du auch berichten, wie krass begeistert die Menschen von dem System sind.
Für mich hat das ein echtes Geschmäckle.
„Wenn du nicht die Zielgruppe bist, weil a) kein Smartphone, b) kein Interesse an technischen Neuheiten und c) dir die Spiele nicht zusagen, warum hängst du dich daran so auf?“
Weil immer mehr Bereiche heutzutage zwingend den Besitz eines Smartphones erfordern, und nun offenbar auch die analoge Brettspielwelt davon gekapert werden soll.
Bei den Spielen wie Detective zB reichte noch ein normaler PC mit Internetzugang, bei Spielen mit APP-Unterstützung genügt es, wenn EINER so ein Gerät besitzt, und es werden immer mehr davon (selbst das von mir grundsätzlich geschätzte BombBusters ist da bei einigen Audio-Missionen nicht frei von, aber es wird noch nicht mal auf der Packung oder Produktseite kommuniziert) – und jetzt kommen wir auf die nächste Ebene, wo jeder Spieler so etwas braucht. Siehe oben meine Bemerkung zu In- bzw. hier dann Exklusion.
Also Teburu kannst du auch mit Laptop spielen. Windows wie iOS geht beides. Es reicht theoretisch ein Monitor und eine Maus. Das wird dann aber sicher nicht das beste Vergnügen. Letztendlich ist das aber egal. Ich möchte es mit einem Beispiel erklären.
Teburu ist ein Brettspiel FÜR Menschen, die technologische Spielereien mögen und gerne besitzen und nicht GEGEN andere Menschen. Es gibt immer mehr Menschen, die ein Smartphone haben, also gibt es auch immer eine größere Gruppe davon, die auch Brettspiele mögen. Warum sollte es zur Freude dieser großen Gruppe keine Dinge geben, die hier eine innovative Schnittstelle anbieten? Es gibt auch einen Spruch: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Die Welt wandelt sich und mit ihr die Gesellschaft, die Interessen und Möglichkeiten. Das ist ein ganz normaler Prozess. Werden damit Menschen ausgegrenzt? Ja. Werden damit Menschen inkludiert? Ja. Wie viele Menschen werden denn durch analoge Anleitungen ausgegrenzt? Wie viel Überforderung entsteht bei gewissen Brettspielen? Meine Frau hasst Boss-Battler. Meine Kinder lieben es. Fühlte sich meine Frau zu solchen Spielen genötigt? Ja. Der Witz: The Bad Karmas ist der erste Boss-Battler der ihr Spaß macht, weil er gewisse Dinge abnimmt. Meine Frau wurde inkludiert und kann nun mit Freude mit ihren Kindern einen Boss-Battler spielen. Wenn du dich selbst aus einem Bereich ausklammerst, weil du kein Smartphone besitzen möchtest, dann ist das deine Entscheidung. Die kann ich sogar in Teilen nachvollziehen. Soll die ganze Welt diese Entwicklung jetzt aber auch mitmachen? Noch einmal: Teburu ist kein Arche Nova in digital, sondern es ist eine neue und andere Art Brettspiele zu spielen. Es ist KEIN Brettspiel mit App-Unterstützung wie Detective, Ungeheuer Hungrig oder Descent 3. Edition. Hier wird nichts „digitalisiert“, hier werden digitale Möglichkeiten neu gedacht und mit analogen Brettspielen verschmolzen. Hast du ne PS5? Ich denke nicht. Bist du auch genervt, dass du kein Gran Tourismo auf dem Wohnzimmertisch analog spielen kannst? Wahrscheinlich nicht. Wäre auch gedanklich grober Unfug.
Eine Vermutung meinerseits: Vielleicht hast du noch nicht ganz verstanden, was Teburu ist?
„Denn wenn du schon in dem Forum unterwegs bist, könntest du auch berichten, wie krass begeistert die Menschen von dem System sind.“
Ich hab da allerdings beim überfliegen des Threads auch viel von Problemen gelesen – nicht nur „krasse Begeisterung“. Und auch den Satz eines Mitlesers „Für mich ist das bisher ein riesiges Finger weg.“
Das ist hochgradig selektive Wahrnehmung. Ich habe selbst in meinem Artikel die Schattenseiten aufgeführt. Denn selbst die Menschen, die Probleme hatten, bei denen klappt es jetzt am Ende bei fast allen und ich glaube, so gut wie alle haben geschrieben, dass sie das System ziemlich cool finden. Ich finde, Kritik ist wichtig und angebracht, dass habe ich selbst getan und das wird auch bei den Rezensionen beibehalten, aber eine negative, selektive Verzerrung zu duplizieren, empfinde ich als unfair, weil es nicht die Tatsachen abbildet, sondern ein negatives persönliches Meinungsbild unterstützt.
ist eigentlich nur ein Zeichen von gut strukturiertem Projektmanagement. Jeder der beteiligten Firmen hat seinen ToDoes klar definiert. in meinen leidigen 2 Jahren in der IT hätte ich mir so eine klare Aufteilung öfters gewünscht 🤓.
Also für mich gibt es dort kein hin und her bei Verantwortlichkeiten. Steht doch ganz klar fest wen man anschreiben soll. Der Support von Xplored hat mir selbst auch schon geholfen. Wenn ich das mit der Geschwindigkeit vergleiche die ich von manchen Brettspiel Kickstarter Kampagnen gewohnt bin, dann ist Xplored deutlich besser aufgestellt.
Hier gibt es auch keinen Unterschied zwischen Hard & Softwarehersteller, ist beides Xplored. Mag sein das andere elektronische Systeme dich enttäuscht haben, aber das bedeutet nicht das Teburu auch so ist.
Du hast jetzt ganz viel darüber geschrieben warum dir das System nicht gefällt aber du bist auch keine Zielgruppe. Ohne Smartphone oder Tablet (mit Laptop/PC würde ja auch gehen) kannst du das System nicht nutzen. Ich kann verstehen wenn man keine Lust auf Smartphone, etc hat. Du musst auch kein Vertrag abschließen oder dir ein super teures Gerät kaufen. Aber für manche Bereiche ist ein Smartphone schon extrem von Vorteil. Wenn ich z.B. darüber nachdenke wie schnell und einfach heute das Banking geworden ist. Das will doch niemand mehr wie früher mit Überweisungsträgern machen.
„Steht doch ganz klar fest wen man anschreiben soll.“
Offenbar nicht, wenn der Pegasus-Mitarbeiter bei UNKNOWNS ergänzend zu meinem obigen Zitat schreibt „Jedenfalls habe ich es so verstanden“ und bezieht sich dabei auf einen „Discord-Channel von Pegasus“. Das sieht mir nicht so aus, als würde es für Kunden klar kommuniziert, wenn es sogar im Hause Pegasus nicht völlig klar zu sein scheint.
Und natürlich wende ich mich als Kunde an den inländischen Vertrieb, wenn Probleme mit dem Produkt auftauchen, und nicht an einen Hersteller irgendwo im Ausland – nur der Vertreiber haftet mir als Kunde gegenüber für Probleme und Mängel!
Den User, den du ansprichst, der hat mit Teburu selbst aber nichts zu tun und diese Person arbeitet in gewissen Bereichen für Pegasus, ist meines Wissens aber nicht Gegenstand des „Inventars“. Da sollte dann schon differenziert werden.
Ich finde es schon bemerkenswert wie viel Zeit Du in die Kommentare steckst. Du hast das System nicht, lehnst es ab und bist an den Spielen nicht interessiert. Das erforderliche Gerät zum benutzen des Systems, hast du auch nicht (Smartphone). Bei Unknowns verfolgst du anscheinend den Verlauf der Diskussionen. Wirklich viel Zeit in der du Spiele spielen könntest, die du magst. Du regst dich über den Support auf und hast das Produkt aber weiterhin nicht, das ist schon sehr bemerkenswert. Auf Fakten und Vorteile gehst du ja auch nicht ein.
Ich gehe jetzt in ein Hundeforum, dort wird über eine neue Hunderasse diskutiert. Ich habe zwar kein Hund und bin eigentlich der Katzentyp, aber der Labradoodle war schon keine richtige Hunderasse und jetzt kommt der Teburujana. Das reicht!
Habt euch alles lieb 🙂 Denn was ist bei Hunden- und Katzenfreunden eigentlich der Punkt? Sie lieben Tiere. Lieben wir hier nicht alle Brettspiele? Also lassen wir uns nicht trennen.
Ich muss da Philipp recht geben..Der Aufwand von KK für das Rechtfertigen einer komplett einseitigen Position von einem Luxus-Gut steht irgendwie in keinem Verhältnis zur Sache.
Diese Glaubenskrieg-ähnliche Einstellung bei Diskussionen , in denen man andere Meinungen nicht akzeptiert, haben wir doch gerade mehr als genügend in der Weltgeschichte.
Gerade wenn du als Autor keine Laudatio zu einem Produkt schreibst, sondern auf Schwachstellen hinweist und versuchst zu erklären warum es dir trotzdem gefällt, finde ich dieses „Ich rücke nicht einen Tick von meiner Meinung ab“-Haltung einfach unnötig,
Daher zitiere ich mal einen Post von einem Leser hier…lustigerweise KK:
KK
7. März 2025 17:08
„Es ist schade wie wenig bei manchen Themen überhaupt die Möglichkeit in Betracht gezogen wird, das es eine Koexistenz von zwei gegensätzlichen Meinungen geben könnte.“
Geschweige denn die Vielfalt möglicher Meinungen zwischen den gegensätzlichen Polen… heute gibts ja eigentlich fast nur noch Schwarz und Weiss, Grautöne sind politisch nicht mehr korrekt: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns – da bleibt einem eigentlich auch nur noch Realitätsflucht 🙁
Dann lass doch aber auch andere Menschen ihren persönlichen Weg in die Realitätsflucht gehen. Und vor allem lass sie das auch ihren Leser mitteilen ohne das du das ins negative ziehst und man sich für diesen Weg der Realitätsflucht rechtfertigen muss. Die Aussage „Schön für euch, nix für mich“ ist zumindest in den zahlreichen Kommentaren schon weit überschritten.
Ich will hier gerne diskutieren, auch gerne mich einigen das wir uns nicht einigen können, aber einen kleinen Hobbyaspekt so extrem madig machen finde ich in meiner Nerdbubble unpassend.
Ich gönne jedem seinen persönlichen Spaß und wenn ich da nicht mitgehe (Bsp Arche Nova) dann versuche ich es aber nicht schlecht zu machen. Was habe ich davon? Ich sage einmal warum es mir nicht gefällt bzw warum ich nicht kompatibel bin zu diesem Spiel und das reicht eigentlich für mich. Alles mehr hat nur Potential den anderen den Spaß am Hobby/Spiel zu nehmen
1. Ich habe das erforderliche Gerät nicht, richtig – aber ich fürchte, dass es irgendwann auch bei Brettspielen immer mehr zum „must-have“ werden wird. Nicht heute oder morgen, aber noch zu meinen Lebzeiten! Vor allem in den öffentlichen Gruppen, wo sich viele Vielspieler herumtreiben.
Wenn die ganze Datensammelei von einigen wenigen Großkonzernen mit diesen Geräten aufhört, der man via AGB zustimmen muss, um deren Geräte und APPs überhaupt nutzen zu können, werde ich mir vielleicht auch sowas anschaffen. Vorher aber ganz sicher nicht!
2. Bei Unknowns habe ich nach der Diskussion hier mal in den nämlichen Faden reingeschaut, um abzuchecken, wie das System angenommen wird. Und dafür, dass es noch so neu am Markt, es nur zwei Titel gibnt und zudem teuer ist, fand ich schon bemerkenswert, dass es offenbar viele anzusprechen scheint. Die technischen Probleme haben mich allerdings hinsichtlich einer allzu schnellen Verbreitung dann wieder etwas beruhigt.
3. Ja, ich interessiere mich durchaus auch für Themen, in die ich nicht selbst in allen Punkten involviert bin. Und ich gebe auch hier meine Meinung zu dem System wieder, eben, damit nicht nur die Fanboys von der allumfassenden Digitalisierung hier rumhypen.
Punkt 3) ist übrigens ein typische ad hominem-Argument. Finde ich schade bis bedenklich, wenn man so argumentiert.
Was soll das denn?
Das bezog sich auf die unterstellte „krasse Begeisterung“, die hier den Usern im Unknowns-Forum attestiert wurde und die ich unterschlagen hätte, und die ich so dort so absolut nicht gefunden habe.
Allein die Probleme mit dem Würfel scheinen bei einigen für argen Unmut zu sorgen – wer das überliest oder überlesen will, muss sich meinen Punkt 3) eben gefallen lassen!
Ist an dieser Stelle mein letzter Kommentar, weil mir das wirklich zu blöd wird und es mich jetzt auch persönlich trifft. Finde ich langsam nicht mehr in Ordnung. Erstens a) wurde in der Vorstellung hier von möglichen technischen Problemen berichtet (zweitens ist die Würfelproblematik Teil einer kommenden Rezension, weil es ein Brettspiel betrifft), b) wurde niemals von mir behauptet, dass es in der Community keine technischen Probleme gab, sondern c) dass viele Benutzer:innen, die technische Probleme hatten, diese lösen konnten (dazu kannst du zig Posts lesen) und ziemlich begeistert sind. Während ich also selbst Kritik angebracht habe, teilweise sogar Tipps zum Würfelhandling in der Community gegeben habe und niemals hier negative Erfahrungen ausklammere, fokussierst du dich ausschließlich auf negative Aspekte. Ich finde das maximal unseriös und es entspricht nicht den Wahrheiten. Mir ist die Zeit zu kostbar, aber wer die vielen positiven Kommentare zum Spiel in der Community nicht findet, der will sie nicht finden. Ich finde es auch wirklich Schade, KK, dass du hier als gern gesehender Stammleser so eine einseitige Stimmung gerade extrem nähren möchtest. Das tut keiner Community gut.
Also ich glaube a) das sich das eben nicht flächendeckend durchsetzt, dafür ist das System gar nicht ausgelegt, dafür gibt es zu viele Genres, die sich weniger eignen und vor allem wollen doch ganz viele Menschen, selbst die Teburu mögen, weiter analog spielen. Diese Angst und die Prognose dahinter verstehe ich null. Und b) sehe ich hier niemanden rumhypen und ansonsten liest man eigentlich recht sachliche Meinungen über das Produkt. Es gibt Schattenseiten, es gibt eben auch gute Seiten. Da muss doch niemand die negative „Obrigkeit“ spielen.