Lesezeit: 5 Minuten Was für ein Event. Mein Fazit zur SPIEL ’22: Ich bin völlig geflasht. Vorab: Meine Brettspielbuddies aus Trier – Marco, Uwe und Michael – waren in der Vergangenheit Dauergäste bei der Spiel und sind nach einigen Jahren Pause wieder eingestiegen. Ihre Geschichten füllten ganze Abende und Autofahrten. Dazu Christian und die ganzen News im Vorfeld, die mein Hype-O-Meter in den Wahnsinnsbereich steigen ließen. Und was soll ich jetzt davon halten? Jeder, der mich kennt, weiß, wie begeisterungsfähig ich bin. Wirklich. Ich bin wie ein kleines Kind und kann mich über alles freuen. Und dann lässt man mich in dieses Event rein? Mit meinen besten Freunden aus Trier? Mit meinem Freund und Partner Christian und seinen geilen Buddies Björn und Martin? Ehrlich, bitte verlangt von mir an dieser Stelle keine Objektivität, keine nüchterne Analyse, kein Abwägen von Pro und Kontra. Ich liebe dieses Event und die zwei Tage waren von vorne bis hinten der Hammer. Von der Unterkunft bei Sabine (DANKE!) in Essen-Steele, über die E-Scooter Fahrt zur Messe, über den Messenger Verlauf in unserer Gruppe und die geilen Abendessen. Und das war nur das Rahmenprogramm. Auf geht es ins Getümmel.

Brett & Pad

Ich habe mich wie Brett & Pad gefühlt. Christian und ich hatten einige Termine. Asmodee, Queen Games, Board Game Box. Board Game Circus. KingRacoon Games. Strohmann Games. Diese Events waren so unterschiedlicher Natur, dass alleine darüber ein cooler Artikel gemacht werden könnte. Was mich da aber wirklich begeisterte war, die Liebe und Professionalität, gepaart mit der freundlichen und persönlichen Atmosphäre der Verlage. Ich habe mich sofort bei meinem ersten Event wie Brett & Pad gefühlt. Ein häufiger Satz war: „Wer von euch ist eigentlich Brett und wer ist Pad?“ Hammer. Die Produkte der unterschiedlichen Verlage hat Christian bereits in seinem Artikel erwähnt, auch die Probleme einiger Hersteller, die Ware vor Ort zu haben.

Umso beeindruckender war für mich Queen Games. Alter, die hatten ihren Stand so geil in Szene gesetzt. Retailversion an den Tischen, Deluxe Material unter Plexiglas. Stefan Feld im Dauereinsatz und ein gut aufgelegter Chef Ulrich, der seine Produkte enthusiastisch anpreist. Ultragut. Ich habe Amsterdam im Gepäck, die Anleitung gelesen und das wird mein erster Bericht aus Essen sein. Und was bei Queen Games über die Ladentheke wandert, ist aller Ehren wert. Da kann sich jeder andere Verlag einiges abschauen. Die Jungs haben ihre Hausaufgaben gemacht und ordentlich Deluxe verkauft. Dazu habe ich unzählig viele Leute getroffen. Game over Brettspiele Fabian, mit dem wir schon episch bei B-Rex unterwegs waren, Lisa, Melli, Iluvia in the Dungeon, die supersympathischen Jungs von Spielstil.net Christian und Robert, Rosa von Frosted Games, Felix Mertikat und und und. Der Wahnsinn, weil sich alle so sehr freuten, einen zu sehen. Zumindest rede ich mir das ein.

Meine Spielehighlights

Ich habe mir gerade meine Messe-Highlights im Vorfeld angeschaut und mit meinem Eindruck von der Messe verglichen. Deities, hat mich vom Material null abgeholt. Das sah aus wie billiger Plastik aus China. Gang of Dice wollte ich am ersten Tag anspielen und was soll ich sagen? Es war nicht da! Genauso wenig wie My Island. Das fand ich sehr enttäuschend. La Famiglia war bei Feuerland einmal oder zweimal aufgebaut und die Slots brutal besetzt. Die Rückmeldungen der Spieler. Sehr gut. Leider, wie bei allen Feuerland Produkten, nicht da! Feuerland hätte mit der Asienerweiterung von Flügelschlag und La Famiglia ein echter Verkaufskracher werden können. Leider bleibt es beim Konjunktiv.

Lacrimosa hat verdammt schick ausgesehen. Meine Trierer-Gruppe konnte ich thematisch jedoch nicht begeistern. Also lassen wir die englische Version wie eine Note verstreichen und warten auf die deutsche Version. Zudem fand ich den Messe Preis mit 70€ ein Tick zu hoch. Ich bin gespannt was andere Blogger berichten. Dafür habe ich bei Starship Captains sofort zugeschlagen. Ebenso konnte ich die Zusage ergattern, ein Exemplar von The Wolfes zu bekommen. Da werde ich am Montag sofort Kontakt aufnehmen.

Oros – OMG. Ich bin so unfassbar fucking froh, dass ich dieses Spiel im Deluxe Material gepledged habe. Ernsthaft. Ich habe bei Board Game Circus gesessen, Speichel tropfte aus meinem Mundwinkel und ich habe gefleht, das Spiel mitzunehmen, Wann kommt endlich dieser Scheiß Container? Wenn dieses Spiel auf der Messe anwesend gewesen wäre, dann wäre dieses Spiel verkauft worden wie der beste Kaffee, der geilste Kuchen und die besten warmen Semmeln. For real. Sure! Auf Oros warte ich sehnsüchtig und ich hoffe, das Spiel ist final spielerisch so gut, wie es aussieht.

Ferner habe ich einige Überraschungen mitgenommen, darunter Insel Express, Witchcraft, Dorfromantik, Stillleben, der neue Titel der Macher von Vendetta, Dracula, Hipster und Wolfwalkers. Was steht bei euch hoch im Kurs?

Flow

Am ersten Tag war ich völlig im Fieber. Vollgepackt mit Tüten, Material und Spielen schwitzte ich durch die Stände, knüpfte Kontakte und stellte Brett & Pad vor. Ich wurde bei Game Tamer und Eurohell Design vorstellig und begeisterte beide für die Rubrik: Pimp my Brettspiel. Ebenso versuchte ich Fryxgames für unsere TFM Reihe zu gewinnen. Ich stellte mich wirklich oft vor und hörte oft: „Ach, ihr seid das von Brett & Pad – schön, mal ein Gesicht zu haben.“ Das hat sich gut angefühlt und auch die Verlage waren immer sehr wertschätzend. Symbolische Balance? Ich hoffe. Manchmal fand ich es übel, keine Rezensionsexemplare zu bekommen. Warum? Nicht weil ich das Spiel im Regal haben will, sondern weil die Verlage eine gute Gegenleistung dafür bekommen. Aber das ist ein anderes Thema.

Getrieben vom ersten Tag kehrte am zweiten Tag nach zwei Stunden ein Flow ein. Ich ging zwei Stunden alleine über die Messe. Air Pops auf die Ohren, Musik an und treiben lassen. Das war geil. Einfach Eindrücke aufsaugen und genießen. Diese zwei Stunden waren für mich sehr wertvoll, weil ich so die ganzen zwei letzten Jahre im Dienst von Brett & Pad einordnen konnten. Die Messe war für mich wie ein Puzzleteil. Ich habe scherzhaft Christian am ersten Messetag gefragt, was – nach den ganzen Events vor der Messe und der Messe selber – danach kommt? Die Antwort ist so simple: Die Vorfreude auf nächstes Jahr.

Fazit zur SPIEL ’22 – Teil II

Christian hat schon viele Infos zu den Spielen gegeben. Da wir beide ja gleichzeitig und zusammen unterwegs waren, gibt es da von mir nur Dopplungen. Also nichts Neues außer den Titeln, die ich mitgenommen habe. Der Nachschub ist also bis Weihnachten gesichert. Für mich war die Spiel ’22 in Essen ein Fest von unterschiedlichen Gefühlslagen. Mal in völliger Ekstase, mal völlig im Flow. Aber zu jeder Zeit völlig begeistert. Die Gänge waren voll, aber nicht überfüllt. Einige Verlage haben professionell ihre Hausaufgaben gemacht und sich richtig gepusht, andere sind leider durch fehlende Ware aufgefallen. Hier wird hoffentlich keine künstliche Knappheit kreiert.

Was mich aber völlig begeistert hat, war die Zeit mit meinen zwei Freundeskreisen aus zwei Städten. Zeit mit seinen Freunden zu verbringen ist einfach so schön. Der Wahnsinn. Und das kam in den zwei Tagen Essen bei jedem einzelnen Besucher und Hersteller durch. Wer noch nie da war, sollte es nächstes Jahr ins Auge fassen. Für mich ein Meilenstein in meinen Erinnerungen. Und ein Dankeschön an meine Freunde und alle anderen Brettspieler und Mitstreiter.