Crytek, die Spieleschmiede für High-End-Grafik, wagt sich in die VR. Kann das bei der technischen Limitierung gut gehen und kriegen nun alle PSVR-Begeisterten ihren Augenschmaus? Und noch wichtiger, ist Robinson: The Journey bei einem Preis von rund 59 € spielerisch überzeugend?
Technik und Dinos
In Robinson: The Journey geht es um einen gestrandeten Jungen auf einem fremden Planeten. Seine einstige Heimat, ein riesiges Kolonistenschiff ist abgestürzt. Allein mit seinem kleinen schwebenden Roboter beginnt die Reise nach dem Grund des Absturzes und anderen Überlebenden. Das große Problem, der Planet Tyson ist keiner von der friedlichen Sorte, denn die Bewohner sind nichts anderes als die alten Dinosaurier der Erde. Man stülpt sich also die PSVR über und schon nach den ersten Sekunden im Spiel ist klar, die technische Seite hat Crytek fest im Griff.
Man erlebt als erstes das Schlüpfen eines kleinen Tyrannosaurus, der einen ab sofort begleitet! Ja, das finden dann selbst Mittdreißiger putzig. Und vor allem sieht es geil aus! Lebendiger als hier erlebt man so einen Dino wohl nicht mehr, zumindest in absehbarer Zeit. Doch nicht nur der Dino überzeugt vollkommen, nein auch die Umwelt begeistert durch schärfere und bessere Texturen, als ich es bisher von VR-Spielen gewohnt war – das kommende Resident Evil 7 mal ausgenommen.
Deine Wahl
Nachdem sich der Dino aus dem Ei gepellt hat, befindet man sich mit Leica, so wurde unser putziges Dino-Haustier von unserem jungen Helden getauft, im Startgebiet wieder. Hier hat man mit seiner abgestürzten Rettungskapsel seine Heimat. Und diese steht exemplarisch für den Rest des Spiels. Grafisch ansehnlich, tolle Dinoatmosphäre und Minispiele. Man kann nun Robinson the Journey auf zwei Wegen spielen, von dem nur einer wirklich Spaß macht – der aber leider nicht für jeden Spieler gemacht ist.
Falscher Weg
Falls du fette Dinos am laufenden Band hautnah erleben möchtest, nur das nötigste machst, dich vielleicht etwas für die Story interessierst, aber abseits dessen nur durch die VR-Welt hetzt, dann hast du ein Problem. Denn Robinson the Journey ist dann schnell vorbei, schätzungsweise nach vielleicht vier Stunden. Du wirst trotzdem ein paar beeindruckende VR-Erlebnisse mit riesigen Dinos oder fiesen Raptoren haben – und das rockt wirklich – aber spielerisch ist das keine Herausforderung. Zu keiner Zeit! Die Geschichte hat zwar kleine Überraschungen parat, es könnte trotzdem langweilig werden, wenn die VR-Begeisterung nachlässt. Darum der Rat, spiel Robinson: The Journey nicht so.
Richtiger Weg
Der Reiz liegt am langsamen Erkunden und Forschen der Umgebung und am Sammeln und Entdecken aller Lebewesen. Mit dem Multitool des Jungen kann man nämlich mit einem Minispiel die Dinos abscannen. Hierbei müssen grüne Punkte innerhalb ihres Körper eingesammelt und rote nicht berührt werden. Da sich die Lebewesen oft bewegen, auch mal weglaufen oder sich im Flug befinden, ist das kniffliger als man denkt. Alle zu entdecken und dann genügend zu scannen, um im Infotarium, eine Art Optionsmenü, den Eintrag komplett zu haben, braucht seine Zeit. Auch gibt es pro Schauplatz viele kleine versteckte Aufgaben, die durch die Trophies und Ingame-Aufgaben aus dem Infotarium klar werden. Diese Aufgaben muss man nicht erledigen um weiterzukommen, Sie setzen spielerisch aber kleine Akzente in der VR-Umgebung. Es sind nie mehr als kleine Rätsel, Minispiele oder Sammelaufgaben, aber wer sich darauf einlässt, erlebt ein längeres und besseres Spiel. Wen das nicht abholt, hat ein Problem: sinkenden Spielspaß! Enttäuschend ist egal wie man Robinson: The Journey nun spielt, das Ende, das wirkt einfach unfertig.
Move-Controller
Motion Sickness ist immer ein Thema und hier glänzt Robinson: The Journey! Es gibt zig verschiedene Bewegungsmöglichkeiten, bei denen jeder etwas finden sollte wo sein Magen nicht rebelliert. Schade ist das die Move-Controller nicht unterstützt werden, das hätte die Immersion bei den Kletterpassagen und beim Einsatz des Multitools enorm erhöht.
Fazit
Robinson: The Journey kann durch seine Dinosaurier und seine grafische Qualität punkten. Ich war als Kind ein riesiger Dinofan und Crytek holt mich hier voll ab. Die ständige Gewissheit, dass da irgendwo dieser Tyrannosaurus Rex wartet, die Begegnung mit Raptoren oder mit den Langhälsen, das weiß zu begeistern. Eben auch weil die Texturen weniger verwaschen sind und die unterschiedlichen Gebiete wirklich sehr gut umgesetzt sind. Robinson the Journey schlägt hier alle anderen PSVR Spiele um Längen. Ihr ahnt es, jetzt kommt das große Aber. Spielerisch bewegt sich Robinson: The Journey auf Minispielniveau. Die Rätsel hätten, wenn auch zum Teil nett gemacht, schwerer sein müssen und gerade das Klettern herausfordernder! Zu viel Scannen und Sammeln, bei zu wenig Anspruch. Am Ende bleibt das, was man wohl zu den meisten guten VR-Spielen unserer Zeit sagen kann: An jeder Ecke großes Potential, verschenkt es an den Kanten der Seichtigkeit seinen Spielspaß und lebt am Ende allein durch die VR-Erfahrung
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