Lieber Saladin, Hauptfigur des neuen Destiny Addon Das Erwachen der Eisernen Lords, ich bin dann doch wieder im Sci-Fi Universum versunken. Aber deinetwegen? Eher nicht. Schon gar nicht aufgrund von SIVA. Sie wer? Ja genau, das klingt doof. Genauso nervig wie Wölfchen oder Recycling. Dein Arbeitgeber Bungie hat im Vorfeld sehr oft betont das Das Erwachen der Eisernen Lords kein Jahr drei einläutet, so wie das letzte Addon Taken King Jahr zwei. Und genau das ist das Problem. Wobei, kann man von Problemen sprechen wenn ich dich doch in die Arme schließe, Lord Saladin?
Kein Jahr 3
SIVA, Sie wo, Sie was?
Die Story beginnt zumindest erstmal solide. Nach einer spektakulärer Videosequenz, in denen man sieht wie die Eisernen Lords als Gemeinschaft in ihrem Kampf gegen SIVA untergehen, startet man auf Geheiß von Lord Saladin viele Jahre später um die Eisernen Lords wieder aufzubauen und SIVA zu bekämpfen. SIVA ist der neue Superschurke, oder eher die Gefallenen die sich an der Technologie vergangen haben. Mehr möchte ich nicht verraten, der Hintergrund ist schon so dünn genug. Er erweitert das Universum höchstens in der Breite, bringt es aber kaum voran. Nun gut, neben dem Kampf gegen SIVA schaltet man im Laufe der Kampagne auch einen neuen Treffpunkt frei. Das Areal um die alte Festung der Eisernen Lords mit seinen Schnee umtobten Gipfeln ist offener und beinhaltet sogar einige Geheimnisse wie ein Sprung-Puzzle oder ein mysteriöses Glockenspiel. Nebenbei findet man, wie im Turm und im Riff, alles was das Hüterherz an Aufgaben NPCs begehrt.
Das verstörende Setting
Der grüne Punkt
Schlimmer wiegt aber, dass die Action, das Waffenhandling, das ganze Feeling so gut ist, dass man mehr will und die Welt so viel mehr bieten könnte, aber Destiny mit Das Erwachen der Eisernen Lords einen Schritt zurück macht. Es ist zwar besser als die DLCs aus Jahr 1, aber das kann nicht der Anspruch sein. Wieder klappert man gleiche Areale ab, jetzt allerdings mit Schneehaube, die durch SIVA veränderten Gefallenen als neuer Gegner-Typus sind ihrer Vorlage viel zu ähnlich und als eine spätere Mission in einer alten PvP Arena spielte, da fand ich das fast dreist. Bungie setzt hier dem geschickten Recycling die Krone auf! Wo ist der grüne Punkt auf der Spielverpackung? Ich kenne wirklich kein Spielfranchise, was so krass immer wieder alte Sachen aufwärmt. Das wundersame ist, es macht trotzdem verdammt viel Spaß! Wie großartig könnte Destiny sein, wenn es sich in der Beziehung einmal wirklich weiterentwickeln könnte?
Nach der Story…
Infundieren und Item-Design
Was auch ungemein motiviert ist das Infundieren, welches entschärft wurde. Verschmelzt man nun ein Item in ein anderes, erhält man exakt das gleiche Lichtlevel. Man macht also kein Verlust. Das fühlt sich richtig und gut an. Weniger gefallen hat mir die geringe Abwechslung was neue Designs betrifft. Vieles wirkt bekannt, oft sind es alte Items mit einem höherem Lichtlevel. Auch bahnbrechende Exotics sucht man vergeblich, außer vielleicht das nun jeder durch eine zugegeben gute Questreihe das Gjallarhorn bekommen und man Texturen für Waffen freischalten kann.
Strikes und Raids
Eigene PvP-Matches
Am Ende will ich Destiny eigentlich aufgrund der Atmosphäre spielen, in diese gut ausgebaute Welt versinken und doch lande dann immer wieder im PvP. Man muss es Bungie lassen, das Ballern in den Arenen gegen andere Spieler macht einfach ungemein Laune. Um so fetter ist es, dass man nun die Möglichkeit hat selber PvP Spiele anzulegen und mit seinen Freunden direkt zu spielen. Der neue PvP-Modus Vorherrschaft gefällt auch! Hier bringt das reine umballern der Gegner keine Punkte, sondern man muss zusätzlich ein Token aufsammeln den jeder Spieler beim ableben fallen lässt.
Fazit
Das Destiny Addon Das Erwachen der Eisernen Lords und Saladin haben etwas elementar gemeinsames: Sie stehen auf der Stelle und verwalten die Zeit. Spielerisch kaum Fortschritte, auch wenn das Infundieren besser geworden ist, dazu eine viel zu kurze Story-Kampagne, keine herausragenden Strikes und ein Raid der das liefert was man erwarten kann. Das Setting mit dem irritierenden Charme von altem Hardrock aus Feuer, Wölfen und Eisen ist im Vergleich zum dick auftragenden Science-Fiction-Fest Taken King mindestens eine Stufe schlechter – bei gleichem Preis. Ja, das neue Gebiet der Verseuchten Lande ist groß, aber am Ende Alt-Russland im Schnee. Die Eisernen Lords machen trotzdem Spaß und schnell ist man wieder im Destiny-Modus aus sammeln, upgraden und farmen. Man macht noch schnell ein paar PvP-Matches, die absolut rocken, dann schnell noch eine Daily-Mission und die Zeit verfliegt. Aber das sind Dinge die Destiny schon vorher konnte und deshalb ist Das Erwachen der Eisernen Lords so gut, weil das Fundament sitzt und weniger weil das Addon brilliert.
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