Lesezeit: 12MinutenGanz überraschend „klopft“ der Artikel zum Brettspiel des Jahres 2024 an die Tür. Ein heftiges Klopfen war das. Mit Anlauf. Richtiges Geballer, als stünde das Sondereinsatzkommando vor der Meeple-Tür. Ich versteckte mich derweil unter dem Tisch. Nein, flehte ich innerlich, ich bin noch nicht so weit! Da sind noch einige dieser gespielten Neuheiten, die eigentlich auf eine Rezension warten. Gut, die könnten auch nächstes Jahr noch nominiert werden. Viel schlimmer, ich dachte bis Mitte Oktober, diese Top 5 werden dieses Jahr aber echt schmal. Kein so dolles Jahr. Es sollte das Jahr der Besinnung werden. Mal wieder echte Scheiße gedacht. Jetzt hocke ich unter dem Tisch, weil ich diese von mir absolut gefeierten Highlights aus 2024 in eine Top-5-Liste jonglieren muss. Ja, auch 2023 wechselte ich den Platz 1 und 2 gefühlt zehnmal miteinander. Bäumchen, wechsel dich, war angesagt. Dieses Jahr hatte ich nach hartem, schmerzhaftem Aussieben trotzdem ganze 8 Titel übrig. Warum bin ich nur so begeisterungsfähig? Wieder Opfer des inneren Monks geworden.
Rückblick 2024
Dieses Jahr 2024 war strange. Ich war wie ein Surfer, der mit heftigster Kraft gegen die Welle immer wieder aufs Meer paddelte. Oft viel weniger Zeit, gerade am Anfang des Jahres. Es gab wieder diese grausamen Monate, wo die Spielzeit gefährlich schrumpfte. Brettspiele? Was war das noch? Irgendwas für den Kamin? Andererseits gab es diese vielen Momente, ja eigentlich Monate, wo ich auf den fettesten Wellen der Begeisterung geniale Brettspiel abritt. In der Welle dabei: Markus, der Blogger-Bro, die besten Freunde aus Hamburg – ich küss’ euch – und so viele neue Menschen am Tisch, wie seit der Gründung meines Blogs nicht. Wirklich neue Freunde im Wohnzimmer, auch dank des Brettspieltreffs, wunderbare Spieleabende mit Leuten aus den Kommentarspalten – ein Ahoi geht hier raus an Kiel – viele neue sympathische Bekanntschaften zu anderen Medienschaffenden und Verlagsmitarbeiter:innen. Und dazu gab es, vor allem im ersten Halbjahr hier so eine tolle Aktivität in den Kommentarspalten. Danke! Wirklich, das hat dieses Jahr richtig gepowert! Es heißt nicht umsonst Gesellschaftsspiele und genau diese Gesellschaft war dieses Jahr Premium Dubai-Style.
Einfach richtig viel Spaß gehabt!
Brettspiel des Jahres 2024 – Die Top 5
5. Platz – Civolution
Civolution nur auf Platz 5. Bin ich in den Lack-Topf gefallen? Eines der besten Brettspiele von Stefan Feld und voll abgeräumt und angehimmelt in der eigenen Rezension. Die vielleicht beste Symbolsprache aller Brettspiele und eine so enorme Breite in jeglicher spielerischer Hinsicht, da wirkt ein Platz 5 fast wie eine schallende Ohrfeige. Ganz sicher ist mit Civolution dieser Platz 5 seit Gründung des Blogs noch nie so stark besetzt worden. Es gibt allerdings ein ausschlaggebendes Merkmal, indem sich Civolution zu allen Nachfolgern dieser Top-Liste abgrenzt und genau der Grund für Platz 5 ist. Ich habe lange danach gesucht, warum sich ein Civolution dieses Jahr auf Platz 1 nicht richtig anfühlt. Da stand es nämlich kurzzeitig. Ich nenne es die solitäre Nüchternheit. Nicht falsch verstehen, bei dem Umfang braucht es kein Interaktionsgewitter und es ist nicht völlig solitär. Auch wird Civolution immer in meinem Regal bleiben, für Plätze weiter vorn brauche ich aber mehr gefühlte Emotionalität beim Spielen. Nicht nur bei mir, beim Abfeiern, wenn die Statuen-Strategie aufgeht oder ich meine Konsole perfekt bepuzzel, sondern Emotionen mit und vor allem durch andere am Tisch. Dieses Element trifft Civolution trotz seiner sonstigen Perfektion weniger.
Ich hatte Pampero in meinen Überlegungen temporär auf Platz 2 gepackt. Ein Hinweis darauf, wie gut mir dieses Spiel gefallen hat. Es lädt zunächst durch absolut traumhaftes Material ein, eroberte dann aber mein Herz durch die wohl pfiffigste und reizvollste Kartenmechanik in diesem Jahr. Dazu besitzt es eine extrem aufwendige und gut durchdachte Anpassung an zwei Personen. Ich liebe dieses Spiel wirklich. Tolles Wirtschaftsspiel, bei dem jede Münze dreimal umgedreht wird und die interaktive Entwicklung auf dem Brett für Spannung sorgt. Dazu besitzt es auch noch eine hohe Variabilität. Der einzige Kratzer in diesem Spiel ist seine leichte thematische Verfehlung. Von mir betitelt als Kuh im Wind. Ein Wasserkraft, Funkenschlag oder Nukleum ist einfach verzahnter und besser verknüpft beim Thema Energiegewinnung. Pampero schwächelt hier und ist viel mehr Wirtschafts- und Optimierspiel. Trotzdem ein Brett, welches ich euch echt ans Herz lege.
Andromeda’s Edge ist Workerplacement durch und durch. Was vielleicht langweilig klingt, entpuppte sich zu einem der interaktivsten Brettspiele 2024, bei dem der Table-Talk den Tisch durchtränkte, ähnlich stark wie die vergossenen Tränen und Schweiß der Mitspielenden. Dazu badet es in einer famosen Optik und bedient mein Lieblingsgenre: Science-Fiction. Unfassbar viele Fraktionen, die verschiedene Strategien ermöglichen und Unmengen an genialen Taktik-Karten, die jede Partie immer wieder auf links drehen, bereichern das Spiel ebenso. Für mich entsprechend eines der besten Titel des Genres jahresübergreifend und ausnahmslos jede Partie war ein totaler Genuss. Ein absoluter Pflichttitel für jedes Regal und ich freue mich auf viele weitere Partien 2025.
Dune: Krieg um Arrakis erobert nicht nur jeden Tisch mit Leichtigkeit durch pornöses Material, sondern zelebriert feinste asymmetrische Auseinandersetzungen par excellence. Ich wollte dieses Jahr im Bereich Brettspiele eigentlich nicht mehr eskalieren und dann kam dieses Spiel. Ich bin bei der zweiten Gamefound-Kampagne All-In gegangen. Gefühlt ein Kleinwagen futsch. Das mache ich fast nie. Nachdem das Grundspiel und die erste Erweiterung mich aber brutal an den Tisch nagelten und ich mit allen möglichen Menschen in meinem Umfeld dieses Spiel spielen musste, war dies eine Ausnahme. Zeigt allerdings, wie sehr ich dieses Brettspiel liebe. Ein mega starker Platz 2 und meine Hoffnung, dass dieses Duell-Spiel bei mir für die Ewigkeit eingezogen ist!
Es war das Jahr 2022 und ich rang mit mir. Carnegie oder Black Rose Wars? Ich entschied mich für Carnegie. Dieses Jahr rang ich wieder. Dune: Krieg um Arrakis oder Black Rose Wars: Rebirth. Letzteres war ja eigentlich nur ein Update. Sollte so etwas mein Spiel des Jahres 2024 werden? Nur jetzt mal Tacheles auf den Tisch. Black Rose Wars als Spielprinzip, unabhängig ob nun erster oder zweiter Teil, ich sitze da im Hype-Turbo-3000-Zug. Immer Lust vorhanden, immer genialste Action, immer anders durch die viele Abwechslung und mir platzt hier vor grenzenloser Freude in jeder Partie aufs Neue der Hypothalamus. Es ist ein Spiel, welches auch hier mit einem Talk und einem Spezialartikel gesegnet wurde. Das gibt es selten! Darum keine Überlegungen, raus aus dem Herz, direkt in die Tastatur gezimmert: Black Rose Wars: Rebirth ist trotz seiner suboptimalen Symbolsprache einfach eines der besten Brettspiele aller Zeiten.
… so einige richtig, richtig fette Brettspiele! Brettspiel des Jahres 2024 und kein Dune: Imperium Uprising? Ein fantastisches Brettspiel und enorme Verbesserung zum Vorgänger. Das muss genannt werden. Wäre die letzten Jahre sicher in meine Top 5 gekommen. Richtig umgehauen hat mich auch die deutsche Deluxe-Ausgabe von Wonderlands War. Das wurde so richtig heftig rauf und runtergespielt. Hätte es gegen Pampero ausgetauscht werden können? Vielleicht. Ich hoffe, ihr seht meine Verzweiflung. Noch schlimmer traf es Stationfall. Erstkontakt und wirklich schockverliebt! Alle anderen Partien, die mein Erstgefühl bestätigten, haben dieses Spiel nur noch tiefer mein Herz erobern lassen. Es ist ein Spiel, wie aus meiner persönlichen Seele geschält. Ein Top-3-Kandidat. Fester Regalplatz sicher! Ich musste nur aussieben und das durchwachsene Feedback von einem Teil der Mitspielenden, die keine Fans des Spiels geworden waren, gab hier den Ausschlag. Stationfall ist leider sehr fragil. Tja und dann ist da noch Ich habe fertig. Beim offenen Brettspieltreff ein Dauerbrenner, bei den Kindern ebenso und kein Spiel 2024 hat sich wie ein Lauffeuer von meinem Tisch aus ausgebreitet. Es ist vielleicht DAS Brettspiel des Jahres 2024, wenn es um die ursprünglichen Werte wie Gesellschaft, miteinander spielen und „wirklich alle an den Tisch holen“ geht.
Brettspiel des Jahres 2024 | Spezial-Awards
Bestes 2-Personen-Spiel 2024
Natürlich müsste ich hier nun Dune: Krieg um Arrakis erwähnen, das wäre aber irgendwie Schwachsinn und offiziell ist es sogar ja zu viert zu spielen. Als tolles Spiel für zwei Personen, die sich in kurzer Zeit charmant duellieren wollen, ist für mich Agent Avenue nicht nur völlig überraschend ins Spielejahr 2024 gepurzelt, sondern hat auch abgeliefert. Ich liebe die spannende, einfache und absolut interaktive Grundmechanik und eine Partie könnte ich hier jederzeit einstreuen. Wird ganz sicher auch in mein Reisespielregal wandern. Und falls ihr es anspielen solltet, beurteilt es bitte nicht, bevor ihr nicht die erweiterten Regeln ausprobiert habt!
Die Klapperschlange hatte dieses Jahr lange Zeit eigentlich Oberwasser. Das wurde bei uns aufgrund der nicht ganz optimalen Verrätermechanik oft sehr kooperativ gespielt. Aber so richtig kooperativ, irgendwie auch nicht. Viel besser passt da eigentlich Aeons End Legacy. Das haben wir innerhalb kürzester Zeit mit der Familie durchgesuchtet. Das ist aber aus 2019. Passt auch nicht. Zum Ende des Jahres ist dann E-Mission auf den Tisch gekommen. Das war schon ein sehr feines, thematisches und echt packendes Stück analoge Unterhaltung. Kommunikation und Absprache sind hier absolut gefragt. Jetzt verstehe ich auch, warum es zum Kennerspiel des Jahres 2024 gekürt wurde. Einzig der Preis bei der Materialqualität ist etwas grenzwertig, aber Leute, schaut euch das Teil trotzdem an! Insgesamt habe ich als Koop-Fan dieses Jahr aber echt wenig Vertreter gespielt …
Was lief eine Zeit lang gerne rauf und runter? Wo verkündete der Jüngste in der Familie sein neues Lieblingsspiel? Und welches Spiel sieht dazu auch noch unverschämt gut aus? Media Aetas ist die Antwort. Insgesamt bin ich über das Brettspiel wirklich dankbar, denn es rettete aus meiner Sicht so ein wenig die Ehre in diesem Sektor. Insgesamt fand ich nämlich zumindest bis kurz vor der SPIEL ’24, wo beispielsweise Bomb Busters dann zumindest ein weiteres Highlight war, die Familienspiele dieses Jahr wirklich ziemlich uninteressant. Media Aetas war durch seine gelungene Mischung aus knackiger Spielzeit, Interaktion und toller Optik eine wohltuende Ausnahme.
Ich trickse jetzt etwas, weil ich die deutsche Deluxe-Ausgabe von Wonderlands War aus 2024 noch ehren möchte. Es ist eben eines meiner Lieblingsspiele dieses Jahres und war vor allem in der ersten Jahreshälfte ein Top-3-Kandidat. Jetzt ist es aber in der Deluxe-Ausgabe immerhin noch das schönste Brettspiel. Ich liebe das großzügige und wundervoll illustrierte Spielbrett, die unzähligen Chips schmeicheln das „haptische innere Kind“ und auch die Karten, Splitter und sonstigen Materialien erstrahlen in einem zauberhaften Glanz. Dieses Spiel hat optisch und haptisch in der Deluxe-Ausgabe einen echt heftigen Punch. Ich pimpe selten, aber hier bin ich in die Vollen gegangen und es hat sich gelohnt. Alleine das Cover … schockverliebt!
Da gibt es bei mir nur einen Titel. Ich habe gar nichts erwartet, als ich die Schachtel sah. Mehr noch, ich habe ein echt schlechtes Spiel vermutet, welches mich null abholt, weil es so simpel klang. Ich habe Fertig pfefferte uns dann aber innerhalb von Sekunden einen so brutalen Spaß auf die Tischplatte, ich war völlig fassungslos. Ich habe dieses Spiel wirklich unzählige Male gespielt. Gemischte Gruppen im Hinblick auf Erfahrung, Alter und auch die Lust sich darauf einzulassen und am Ende vereinnahmte dieses Kartenspiel einfach alle. Wer über sich selbst und skurrile Situationen am Tisch lachen kann, der wird hier unfassbar viel Spaß haben.
Robinson Crusoe: Adventures on the Cursed Island du bist spielerisch kein Flop, weil in deinen Eingeweiden ein gutes Spiel steckt, aber ich habe mich offen gesagt schon lange nicht mehr so über ein Produkt geärgert. Das Teil ist einfach dermaßen schlecht produziert, hatte Verzögerung ohne Ende und es ist das erste Brettspiel, bei dem ich ein Gefühl aus der Community das erste Mal erlebte. Bisher kannte ich es nur aus Foren oder Erzählungen. Es ist das Gefühl, bei Erhalt des Spiels keinen Bock mehr drauf zu haben. Ich überwand mich trotzdem, ich spielte sogar drei Partien, was aber nur für mehr Verärgerung sorgte. Es ist eine der schlechtesten Übersetzungen überhaupt, mit richtig fetten Patzern in der Anleitung und auf dem Spielmaterial. Ich bekomme echt schlechte Laune, wenn ich nur den Karton sehe … der war übrigens auch eingerissen.
Flop heißt, nicht nur enttäuscht, sondern richtig schlecht. Enttäuscht kann man auch von einem guten Spiel sein, wenn die Erwartungshaltung einen mal wieder an der Nase herumgeführt hat. Nein, Very Bad Lands ist keine reine Enttäuschung. Es ist eine Enttäuschung und dazu ein Flop. Ich habe nicht viel erwartet, sondern ein kleines, feines Kartenspiel mit witzigem Thema. Am Ende weiß ich nicht einmal, ob das hier so wirklich als Spiel taugt. Und ich finde The Mind beispielsweise gar nicht so schlecht. Nur so zur Einordnung. Ich saß schon lange nicht mehr am Tisch beim Spielen und habe nach dem Spielreiz so sehr gesucht. Ich suche eigentlich noch heute …
Was soll das denn jetzt heißen? Nun, ich habe lange überlegt, wie ich es nennen soll. Ich finde es nämlich absolut grandios, wenn Verlage um Brettspiele herum eine Themenwelt aufbauen, in der ich mich verlieren kann. Tsukuyumi hat über Comics und Bücher einiges angeboten. Im Jahr 2024 macht dies mit viel Liebe und Sorgfalt die Board Game Box mit Virtual Revolution. Ich verstehe bis heute nicht, warum die Resonanz auf dieses Brettspiel nicht viel größer ist. Es bietet ein tolles, frisches Thema und einige wirklich interessante Mechaniken. Überdies kann man jetzt auch mit einem echt schicken Comic tiefer in die Vorgeschichte eintauchen und ein Roman wird auch veröffentlicht. Wer will, der darf sich sogar dazu einen Film anschauen. Ich finde das geil! Und das meine ich auch so. Kopfkino ist mein zweiter Vorname und dieser gebotene Mehrwert lässt mich am Ende auch das Brettspiel noch mehr lieben.
Fazit | Brettspiel des Jahres 2024 – Wahl der Leser:innen und Markus
Das war die Top-Liste zum Brettspiel des Jahres 2024. Ich will jetzt ja nicht so sein, wie das E-Mail Postfach von Brett & Pad, wo zurzeit die Neuheiten für 2025 langsam eintrudeln, aber ich habe sogar noch einige „Altlasten“ aus 2024, die richtig schicke und gute Spiele sind. Könnte mir sogar vorstellen, dass ein, zwei davon in euren Top-5 sind. Oder? Haut gerne eure Highlights raus. Es folgt bis zum Jahresende noch Markus mit seiner Top-Liste und natürlich eure Abstimmung!
Vielen Dank für die Auflistung!
Als Koop-Spiel finde ich Bomb Busters aktuell richtig gut. Oder zählt das für dich schon zum nächsten Jahrgang?
Guten Rutsch!
ja, Bomb Busters ist cool, das stimmt. Das wollte ich noch mit einer Rezi „ehren“. Kommt dann erst nächstes Jahr. E-Mission betrifft das ja eigentlich auch, allerdings fanden die Kinder das noch besser.
Solospiele sind so gar nichts meins. Das ist schon die absolute Ausnahme, wenn ich mir so einen Modus anschaue. SETI habe ich auf der SPIEL vorgestellt bekommen und bin heiß drauf. Durch die ballung an Titeln und begrenzter Zeit habe ich SETI auf 2025 verschoben. Ich schaue es mir definitiv an 🙂
Eine sehr schöne Liste, die mich nochmal dazu angeregt hat in die einzelnen Tests der Spiele reinzuschauen.
Auch die Begründung warum die Spiele auf den entsprechenden Plätzen liegen, liest sich meist stimmig.
Daher direkt mal wieder ungefragt meine Meinung zu den Spielen:
Civolution ist nix für meine Spielerunde, ich würde es aber gerne mind 2 mal spielen wollen um auch mal so ein Klopper gespielt zu haben und die Faszination und den wohl eleganten Regelmechanismus dahinter zu sehen. Es liest sich aber für mich einen Ticken zu sehr nach einem Simultan-Solitär Spiel, daher werde ich da wohl eher auf der sicheren Seite bleiben können und es nicht kaufen „müssen“
Pampero liest sich nicht so regeltechnisch elegant wie Civolution, daher hätte ich da erwartet, das der 4 und Platz gerade umgedreht sind.
Gerade wenn bei einem Spiel das Regelbuch eine Schwachstelle ist und manche Regelkonstrukte als zu abstrakt angeführt werden,
Da lesen sich Sätze wie „Das ist absolute Weltklasse an redaktioneller Arbeit“ irgendwie wertiger/besser.
sonst lässt mich das Spiel aber eher kalt, obwohl des eigentlich für mich sehr positiven Thema des Spiels.
Andromeda`s Edge wäre definitiv von den großen Kloppern dieser Spiele DAS Spiel, was ich auf jeden Fall mal spielen will. Das reizt mich doch sehr, sowohl von den beschrieben Regeln als auch vom Setting. Auch wenn ich aber jetzt unbewusst Birnen mit Äpfel vergleiche: Solange aber noch ein ungespieltes Eclipse bei mir rumliegt, „darf“ ich mir Andromeda nicht einziehen. Zwei Spiele mit einem ähnlichem Setting und ähnlichem Genre versuche ich zunehmend zu vermeiden
Zu Dune habe ich schon im Test meinen Senf dazu gegeben…da bereue ich nach wie vor nicht cmon ordentlich Geld zugeschustert zu haben. Mm nach haben sie da einen wirklich gutes/durchdachtes Spiel designt, was einen riesigen Bogen um das Wort „Lizenzgurke“ macht. Eher habe ich das Gefühl, das man alles an Regeln immer wieder geprüft hat, ob es zum Dune-Setting passt. Mit diesem Spagat trotzdem ein ausbalanciertes Spiel zu designen ist schon wirklich beeindruckend
Black Rose Rebirth ist auch noch auf meiner Liste, die ich gerne spielen will. Ich besitze es aber selbst nicht und irgendwie kommt das Setting bei mir nicht über den Status „nett“ raus. Trotzdem wird es bei einem Kumpel aus der Sammlung jetzt bald eingeweiht und dann kann ich auch etwas mitreden
Agent Avenue ist ein kleines Überraschungshighlight…Es verkauft sich aufgrund der gefälligen Grafik im Pastelllook mit etwas Hipster-Vibes, und überrascht dann wirklich schnell als kleiner schneller Dueller, der superschnell erklärt ist und damit es extrem leicht hat auf den Tisch zu kommen. Bin gespannt ob für das Spiel noch was kommt ohne die einfache Eleganz des Spiels zu zerstören
E-mission spricht mich vom Thema super an, optisch leider nicht ganz so. Es ist aber vorgemerkt als Spiel für die Familie. Das Spiel wird aber aufgrund der Optik es nicht leicht haben die Kinder begeistert an den Tisch zu bekommen. Doppelt ärgerlich ist es dann, das ein Hersteller, der großartige Qualität bei den Spielematerialen produziert (Tavernen im tiefen Thal) bei dem Punkt plötzlich patzt. Ich bezahle gerne einen Aufpreis, wenn Spiele lokal/EU-weit produziert werden, aber Aufpreis und Qualitätsminderung ist verkaufstechnisch ne blöde Kombie.
Media Aetas habe ich aufgrund eures Tests gekauft und wirklich 0 bereut. Das Spiel funktioniert einfach super und ist für mich DAS Einstiegsspiel wenn es um das Genre des „Engine Builders“ geht.
Und es sieht einfach wunderschön aus. Eine sportliche Priese „Take That“ kann manchmal den Familien-Spiel Status etwas unterhöhlen 😀
Wonderland Wars kam bei mir nie über den Status „Ganz nett“. Irgendwie waren da die einzelnen Elemente des Spiels für mich nicht sooo homogen verbunden. Zumindest hatte der Teilaspekt Teaparty für mich irgendwie losgelöst vom restlichen Workerplacement/Kampf-Aspekt des Spiels gewirkt. Aber wenn man Alice Setting mag, kann ich total verstehen warum dieses Spiel jemand 100% abholen kann.
„Ich habe Fertig“ lässt für mich (zu) viele Fragezeichen aufploppen. Allein das Cover in 90er DIY-Photoshop Optik tut einfach perfekt alles um mich komplett nicht anzusprechen. Aber euer Test schafft es tatsächlich mich aufhorchen zu lassen. ich habe das Spiel daher mal für den kommenden Sommerurlaub vorgemerkt. Aber wenn ich es kaufe, liegt es definitiv nicht an der Designabteilung von Pegasus 😀
Robinson Cruso ging komplett an mir vorbei, daher danke für die Warnung. An der Geschichte ist für mich das spannendste zu sehen, das auch große Verlage auch mal redaktionelle Aussätzer haben
Very Bad Lands sieht für mich optisch billig aus und die Otik scheint ja wohl noch das beste an dem „Spiel“ zu sein…daher danke für diesen Warnungstest
Virtual Revolution ist bei mir ebenfalls komplett unter meinem Radar geflogen. Damit muss ich mich jetzt mal beschäftigen..Gerade die Spiele mit viel Fluff sind eigentlich genau meine Baustelle.
schön von dir zu lesen. Eine Erklärung zu Civolution und Pampero. Beides wirklich richtig gute Brettspiele. Vom redaktionellen Anteil an hast du mit deiner Einschätzung recht. Würdest du mich heute besuchen und mich fragen, hey, was willst du mir von beiden zeigen, würde ich aber zu Pampero tendieren. Wenn auch nur knapp und das liegt an der wirklich innovativen Kartenaktionsmechanik. Mir macht die brutal viel Spaß und ich habe so Aktionen auch noch nie ausgeführt bzw. geplant. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Für mich hat dieses Detail den Ausschlag gegeben. Nüchtern betrachtet ist Civolution vielleicht das bessere Spiel, emotional hat mich Pampero an der Stelle aber besonders stark getriggert.
Ich bin auf deine Liste gespannt und hoffe, du machst bei der kommenden Umfrage mit 🙂
Hallo Denny, schön von dir zu lesen.
Ich würde sofort Andromedas Edge und Black Rose mit dir spielen, weil ich die Interaktion so liebe. Civolution….erkläre ich in 20 Minuten. Und ich mag die Interaktion im Spiel. Sie ist nicht so offenkundig wie bei den anderen beiden Spielen, aber auch vorhanden.
das Angebot klingt super. ich werde auch bei deinem Post noch was schreiben, aber eine Frage habe ich dann doch an euch beide Black Rose Fans:
„Reicht“ die Pegasus Retail Box oder sollte man schon versuchen die Rotas Box mit den SG zu bekommen?
Da wirst du jetzt zwei unterschiedliche Antworten erhalten. Vermute ich zumindest. Ich habe zunächst auch nur Retail gehabt und die Rotas-Box habe ich bis heute nicht. Dafür ein paar Retail-Erweiterungen. Ich hatte brutal viel Spaß mit der Retail-Box. Es ist bei mir auf Platz 1. Ich liebe dieses Spiel! Du kannst ja auch noch mit dem ersten Grundspiel die Zauberschulen mischen. Markus hat das volle Kickstarter-Programm mit Rotas. Bei ihm ist das Spiel aber nur auf Platz 3. Du siehst also, er hat seinen Spielspaß verwässert … 😀 😀 😀 Das war natürlich absoluter Schwachfug. Aber ich fand das Argument gegen die Rotas Box trotzdem gut. 😉 Ich würde also sagen: Retail ist sehr üppig und reicht für den Einstieg, wenn es dir gefällt, ist die Rotas-Box aber wirklich sehr geil. Die gibt es sogar, glaube ich, immer noch im offiziellen Store, sogar als deutsche Version.
Hallo Denny,
nein, leider kommt kein Argument für die große Box. Black Rose Wars reicht völlig aus. Für den Einstieg sowieso. Wenn man die Rotas Box hat, diskutiert an sie nicht mehr weg. ICh wäre an deiner Stelle auch beim vernünftigen Weg.
„Ich habe fertig“ ist sicher nicht für den Langzeit-Spielspass gedacht, sondern lebt von den vielen Überraschungen und ist sicher ein toller Ice-Breaker für (die richtigen!) neue Runden oder mit am Tisch sitzende Gelegenheitsspieler. Kennen erst mal alle Mitspieler viele Karten, geht wohl über kurz oder lang die Luft raus. Für einen Sommerurlaub würde ich es daher eher NICHT einzuplanen empfehlen!
Ich mag es sehr, aber ich hatte aber auch fast jedesmal Spieler mit am Tisch, die mit der Intention des Spiels so gar nichts anfangen konnten und die froh waren, wenn die wenigen Minuten, die so ein Spiel dauert, vorbei waren.
Da hat die Zahl „5.“ gefällt:
Pampero liest sich nicht so regeltechnisch elegant wie Civolution, daher hätte ich da erwartet, das der 4. und 5. Platz gerade umgedreht sind.
Interessante Liste. Ich habe nur Media Aetas gespielt und das aufgrund der heißen Empfehlung von dir. Bei uns kommt es auch gut an, bisher haben wir es aber nur zu Zweit gespielt. Bin gespannt, was sich zu Dritt tut. Civolution lag unterm Weihnachtsbaum und ich bin heiß drauf, aber erstmal muss ich mich durch die Anleitung wurschteln.
Von deiner Liste würde ich Andromeda‘s Edge gerne ausprobieren!
dann mega viel Spaß mit Civolution. Ich spiele es unfassbar gerne mit meiner Frau und wir sind weiterhin nicht an einem Punkt angelangt, wo wir alles ausprobiert oder gemeistert haben. Ich hoffe, du stimmst am Ende des Jahres auch bei der Leser:innen-Umfrage ab 🙂
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Ganz überraschend „klopft“ der Artikel zum Brettspiel des Jahres 2024 an die Tür. Ein heftiges Klopfen war das. Mit Anlauf. Richtiges Geballer, als stünde das Sondereinsatzkommando vor der Meeple-Tür. Ich versteckte mich derweil unter dem Tisch. Nein, flehte ich innerlich, ich bin noch nicht so weit! Da sind noch einige dieser gespielten Neuheiten, die eigentlich auf eine Rezension warten. Gut, die könnten auch nächstes Jahr noch nominiert werden. Viel schlimmer, ich dachte bis Mitte Oktober, diese Top 5 werden dieses Jahr aber echt schmal. Kein so dolles Jahr. Es sollte das Jahr der Besinnung werden. Mal wieder echte Scheiße gedacht. Jetzt hocke ich unter dem Tisch, weil ich diese von mir absolut gefeierten Highlights aus 2024 in eine Top-5-Liste jonglieren muss. Ja, auch 2023 wechselte ich den Platz 1 und 2 gefühlt zehnmal miteinander. Bäumchen, wechsel dich, war angesagt. Dieses Jahr hatte ich nach hartem, schmerzhaftem Aussieben trotzdem ganze 8 Titel übrig. Warum bin ich nur so begeisterungsfähig? Wieder Opfer des inneren Monks geworden.
Ganz überraschend „klopft“ der Artikel zum Brettspiel des Jahres 2024 an die Tür. Ein heftiges Klopfen war das. Mit Anlauf. Richtiges Geballer, als stünde das Sondereinsatzkommando vor der Meeple-Tür. Ich versteckte mich derweil unter dem Tisch. Nein, flehte ich innerlich, ich bin noch nicht so weit! Da sind noch einige dieser gespielten Neuheiten, die eigentlich auf eine Rezension warten. Gut, die könnten auch nächstes Jahr noch nominiert werden. Viel schlimmer, ich dachte bis Mitte Oktober, diese Top 5 werden dieses Jahr aber echt schmal. Kein so dolles Jahr. Es sollte das Jahr der Besinnung werden. Mal wieder echte Scheiße gedacht. Jetzt hocke ich unter dem Tisch, weil ich diese von mir absolut gefeierten Highlights aus 2024 in eine Top-5-Liste jonglieren muss. Ja, auch 2023 wechselte ich den Platz 1 und 2 gefühlt zehnmal miteinander. Bäumchen, wechsel dich, war angesagt. Dieses Jahr hatte ich nach hartem, schmerzhaftem Aussieben trotzdem ganze 8 Titel übrig. Warum bin ich nur so begeisterungsfähig? Wieder Opfer des inneren Monks geworden.
Civolution nur auf Platz 5. Bin ich in den Lack-Topf gefallen? Eines der besten Brettspiele von Stefan Feld und voll abgeräumt und angehimmelt in der eigenen Rezension. Die vielleicht beste Symbolsprache aller Brettspiele und eine so enorme Breite in jeglicher spielerischer Hinsicht, da wirkt ein Platz 5 fast wie eine schallende Ohrfeige. Ganz sicher ist mit Civolution dieser Platz 5 seit Gründung des Blogs noch nie so stark besetzt worden. Es gibt allerdings ein ausschlaggebendes Merkmal, indem sich Civolution zu allen Nachfolgern dieser Top-Liste abgrenzt und genau der Grund für Platz 5 ist. Ich habe lange danach gesucht, warum sich ein Civolution dieses Jahr auf Platz 1 nicht richtig anfühlt. Da stand es nämlich kurzzeitig. Ich nenne es die solitäre Nüchternheit. Nicht falsch verstehen, bei dem Umfang braucht es kein Interaktionsgewitter und es ist nicht völlig solitär. Auch wird Civolution immer in meinem Regal bleiben, für Plätze weiter vorn brauche ich aber mehr gefühlte Emotionalität beim Spielen. Nicht nur bei mir, beim Abfeiern, wenn die Statuen-Strategie aufgeht oder ich meine Konsole perfekt bepuzzel, sondern Emotionen mit und vor allem durch andere am Tisch. Dieses Element trifft Civolution trotz seiner sonstigen Perfektion weniger.
Ich hatte Pampero in meinen Überlegungen temporär auf Platz 2 gepackt. Ein Hinweis darauf, wie gut mir dieses Spiel gefallen hat. Es lädt zunächst durch absolut traumhaftes Material ein, eroberte dann aber mein Herz durch die wohl pfiffigste und reizvollste Kartenmechanik in diesem Jahr. Dazu besitzt es eine extrem aufwendige und gut durchdachte Anpassung an zwei Personen. Ich liebe dieses Spiel wirklich. Tolles Wirtschaftsspiel, bei dem jede Münze dreimal umgedreht wird und die interaktive Entwicklung auf dem Brett für Spannung sorgt. Dazu besitzt es auch noch eine hohe Variabilität. Der einzige Kratzer in diesem Spiel ist seine leichte thematische Verfehlung. Von mir betitelt als Kuh im Wind. Ein Wasserkraft, Funkenschlag oder Nukleum ist einfach verzahnter und besser verknüpft beim Thema Energiegewinnung. Pampero schwächelt hier und ist viel mehr Wirtschafts- und Optimierspiel. Trotzdem ein Brett, welches ich euch echt ans Herz lege.
3. Platz – Andromeda’s Edge
Andromeda’s Edge ist Workerplacement durch und durch. Was vielleicht langweilig klingt, entpuppte sich zu einem der interaktivsten Brettspiele 2024, bei dem der Table-Talk den Tisch durchtränkte, ähnlich stark wie die vergossenen Tränen und Schweiß der Mitspielenden. Dazu badet es in einer famosen Optik und bedient mein Lieblingsgenre: Science-Fiction. Unfassbar viele Fraktionen, die verschiedene Strategien ermöglichen und Unmengen an genialen Taktik-Karten, die jede Partie immer wieder auf links drehen, bereichern das Spiel ebenso. Für mich entsprechend eines der besten Titel des Genres jahresübergreifend und ausnahmslos jede Partie war ein totaler Genuss. Ein absoluter Pflichttitel für jedes Regal und ich freue mich auf viele weitere Partien 2025.
2. Platz – Dune: Krieg um Arrakis
Dune: Krieg um Arrakis erobert nicht nur jeden Tisch mit Leichtigkeit durch pornöses Material, sondern zelebriert feinste asymmetrische Auseinandersetzungen par excellence. Ich wollte dieses Jahr im Bereich Brettspiele eigentlich nicht mehr eskalieren und dann kam dieses Spiel. Ich bin bei der zweiten Gamefound-Kampagne All-In gegangen. Gefühlt ein Kleinwagen futsch. Das mache ich fast nie. Nachdem das Grundspiel und die erste Erweiterung mich aber brutal an den Tisch nagelten und ich mit allen möglichen Menschen in meinem Umfeld dieses Spiel spielen musste, war dies eine Ausnahme. Zeigt allerdings, wie sehr ich dieses Brettspiel liebe. Ein mega starker Platz 2 und meine Hoffnung, dass dieses Duell-Spiel bei mir für die Ewigkeit eingezogen ist!
1. Platz – Black Rose Wars: Rebirth
Es war das Jahr 2022 und ich rang mit mir. Carnegie oder Black Rose Wars? Ich entschied mich für Carnegie. Dieses Jahr rang ich wieder. Dune: Krieg um Arrakis oder Black Rose Wars: Rebirth. Letzteres war ja eigentlich nur ein Update. Sollte so etwas mein Spiel des Jahres 2024 werden? Nur jetzt mal Tacheles auf den Tisch. Black Rose Wars als Spielprinzip, unabhängig ob nun erster oder zweiter Teil, ich sitze da im Hype-Turbo-3000-Zug. Immer Lust vorhanden, immer genialste Action, immer anders durch die viele Abwechslung und mir platzt hier vor grenzenloser Freude in jeder Partie aufs Neue der Hypothalamus. Es ist ein Spiel, welches auch hier mit einem Talk und einem Spezialartikel gesegnet wurde. Das gibt es selten! Darum keine Überlegungen, raus aus dem Herz, direkt in die Tastatur gezimmert: Black Rose Wars: Rebirth ist trotz seiner suboptimalen Symbolsprache einfach eines der besten Brettspiele aller Zeiten.
Natürlich müsste ich hier nun Dune: Krieg um Arrakis erwähnen, das wäre aber irgendwie Schwachsinn und offiziell ist es sogar ja zu viert zu spielen. Als tolles Spiel für zwei Personen, die sich in kurzer Zeit charmant duellieren wollen, ist für mich Agent Avenue nicht nur völlig überraschend ins Spielejahr 2024 gepurzelt, sondern hat auch abgeliefert. Ich liebe die spannende, einfache und absolut interaktive Grundmechanik und eine Partie könnte ich hier jederzeit einstreuen. Wird ganz sicher auch in mein Reisespielregal wandern. Und falls ihr es anspielen solltet, beurteilt es bitte nicht, bevor ihr nicht die erweiterten Regeln ausprobiert habt!
Die Klapperschlange hatte dieses Jahr lange Zeit eigentlich Oberwasser. Das wurde bei uns aufgrund der nicht ganz optimalen Verrätermechanik oft sehr kooperativ gespielt. Aber so richtig kooperativ, irgendwie auch nicht. Viel besser passt da eigentlich Aeons End Legacy. Das haben wir innerhalb kürzester Zeit mit der Familie durchgesuchtet. Das ist aber aus 2019. Passt auch nicht. Zum Ende des Jahres ist dann E-Mission auf den Tisch gekommen. Das war schon ein sehr feines, thematisches und echt packendes Stück analoge Unterhaltung. Kommunikation und Absprache sind hier absolut gefragt. Jetzt verstehe ich auch, warum es zum Kennerspiel des Jahres 2024 gekürt wurde. Einzig der Preis bei der Materialqualität ist etwas grenzwertig, aber Leute, schaut euch das Teil trotzdem an! Insgesamt habe ich als Koop-Fan dieses Jahr aber echt wenig Vertreter gespielt …
Was lief eine Zeit lang gerne rauf und runter? Wo verkündete der Jüngste in der Familie sein neues Lieblingsspiel? Und welches Spiel sieht dazu auch noch unverschämt gut aus? Media Aetas ist die Antwort. Insgesamt bin ich über das Brettspiel wirklich dankbar, denn es rettete aus meiner Sicht so ein wenig die Ehre in diesem Sektor. Insgesamt fand ich nämlich zumindest bis kurz vor der SPIEL ’24, wo beispielsweise Bomb Busters dann zumindest ein weiteres Highlight war, die Familienspiele dieses Jahr wirklich ziemlich uninteressant. Media Aetas war durch seine gelungene Mischung aus knackiger Spielzeit, Interaktion und toller Optik eine wohltuende Ausnahme.
Robinson Crusoe: Adventures on the Cursed Island du bist spielerisch kein Flop, weil in deinen Eingeweiden ein gutes Spiel steckt, aber ich habe mich offen gesagt schon lange nicht mehr so über ein Produkt geärgert. Das Teil ist einfach dermaßen schlecht produziert, hatte Verzögerung ohne Ende und es ist das erste Brettspiel, bei dem ich ein Gefühl aus der Community das erste Mal erlebte. Bisher kannte ich es nur aus Foren oder Erzählungen. Es ist das Gefühl, bei Erhalt des Spiels keinen Bock mehr drauf zu haben. Ich überwand mich trotzdem, ich spielte sogar drei Partien, was aber nur für mehr Verärgerung sorgte. Es ist eine der schlechtesten Übersetzungen überhaupt, mit richtig fetten Patzern in der Anleitung und auf dem Spielmaterial. Ich bekomme echt schlechte Laune, wenn ich nur den Karton sehe … der war übrigens auch eingerissen.
Flop heißt, nicht nur enttäuscht, sondern richtig schlecht. Enttäuscht kann man auch von einem guten Spiel sein, wenn die Erwartungshaltung einen mal wieder an der Nase herumgeführt hat. Nein, Very Bad Lands ist keine reine Enttäuschung. Es ist eine Enttäuschung und dazu ein Flop. Ich habe nicht viel erwartet, sondern ein kleines, feines Kartenspiel mit witzigem Thema. Am Ende weiß ich nicht einmal, ob das hier so wirklich als Spiel taugt. Und ich finde The Mind beispielsweise gar nicht so schlecht. Nur so zur Einordnung. Ich saß schon lange nicht mehr am Tisch beim Spielen und habe nach dem Spielreiz so sehr gesucht. Ich suche eigentlich noch heute …
Was soll das denn jetzt heißen? Nun, ich habe lange überlegt, wie ich es nennen soll. Ich finde es nämlich absolut grandios, wenn Verlage um Brettspiele herum eine Themenwelt aufbauen, in der ich mich verlieren kann. Tsukuyumi hat über Comics und Bücher einiges angeboten. Im Jahr 2024 macht dies mit viel Liebe und Sorgfalt die Board Game Box mit Virtual Revolution. Ich verstehe bis heute nicht, warum die Resonanz auf dieses Brettspiel nicht viel größer ist. Es bietet ein tolles, frisches Thema und einige wirklich interessante Mechaniken. Überdies kann man jetzt auch mit einem echt schicken Comic tiefer in die Vorgeschichte eintauchen und ein Roman wird auch veröffentlicht. Wer will, der darf sich sogar dazu einen Film anschauen. Ich finde das geil! Und das meine ich auch so. Kopfkino ist mein zweiter Vorname und dieser gebotene Mehrwert lässt mich am Ende auch das Brettspiel noch mehr lieben.
19 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Vielen Dank für die Auflistung!
Als Koop-Spiel finde ich Bomb Busters aktuell richtig gut. Oder zählt das für dich schon zum nächsten Jahrgang?
Guten Rutsch!
Hi Thomas,
ja, Bomb Busters ist cool, das stimmt. Das wollte ich noch mit einer Rezi „ehren“. Kommt dann erst nächstes Jahr. E-Mission betrifft das ja eigentlich auch, allerdings fanden die Kinder das noch besser.
Liebe Grüße
Christian
SETI ist ja kein Geheimtipp mehr, für mich aber eine klare Empfehlung.
Kingdom Legacy ist auch was Besonderes, wer Solospiele mag, wird Spass dran haben.
Hi Mike,
Solospiele sind so gar nichts meins. Das ist schon die absolute Ausnahme, wenn ich mir so einen Modus anschaue. SETI habe ich auf der SPIEL vorgestellt bekommen und bin heiß drauf. Durch die ballung an Titeln und begrenzter Zeit habe ich SETI auf 2025 verschoben. Ich schaue es mir definitiv an 🙂
Liebe Grüße
Christian
SETI bin ich auch ziemlich heiß drauf….
Eine sehr schöne Liste, die mich nochmal dazu angeregt hat in die einzelnen Tests der Spiele reinzuschauen.
Auch die Begründung warum die Spiele auf den entsprechenden Plätzen liegen, liest sich meist stimmig.
Daher direkt mal wieder ungefragt meine Meinung zu den Spielen:
Civolution ist nix für meine Spielerunde, ich würde es aber gerne mind 2 mal spielen wollen um auch mal so ein Klopper gespielt zu haben und die Faszination und den wohl eleganten Regelmechanismus dahinter zu sehen. Es liest sich aber für mich einen Ticken zu sehr nach einem Simultan-Solitär Spiel, daher werde ich da wohl eher auf der sicheren Seite bleiben können und es nicht kaufen „müssen“
Pampero liest sich nicht so regeltechnisch elegant wie Civolution, daher hätte ich da erwartet, das der 4 und Platz gerade umgedreht sind.
Gerade wenn bei einem Spiel das Regelbuch eine Schwachstelle ist und manche Regelkonstrukte als zu abstrakt angeführt werden,
Da lesen sich Sätze wie „Das ist absolute Weltklasse an redaktioneller Arbeit“ irgendwie wertiger/besser.
sonst lässt mich das Spiel aber eher kalt, obwohl des eigentlich für mich sehr positiven Thema des Spiels.
Andromeda`s Edge wäre definitiv von den großen Kloppern dieser Spiele DAS Spiel, was ich auf jeden Fall mal spielen will. Das reizt mich doch sehr, sowohl von den beschrieben Regeln als auch vom Setting. Auch wenn ich aber jetzt unbewusst Birnen mit Äpfel vergleiche: Solange aber noch ein ungespieltes Eclipse bei mir rumliegt, „darf“ ich mir Andromeda nicht einziehen. Zwei Spiele mit einem ähnlichem Setting und ähnlichem Genre versuche ich zunehmend zu vermeiden
Zu Dune habe ich schon im Test meinen Senf dazu gegeben…da bereue ich nach wie vor nicht cmon ordentlich Geld zugeschustert zu haben. Mm nach haben sie da einen wirklich gutes/durchdachtes Spiel designt, was einen riesigen Bogen um das Wort „Lizenzgurke“ macht. Eher habe ich das Gefühl, das man alles an Regeln immer wieder geprüft hat, ob es zum Dune-Setting passt. Mit diesem Spagat trotzdem ein ausbalanciertes Spiel zu designen ist schon wirklich beeindruckend
Black Rose Rebirth ist auch noch auf meiner Liste, die ich gerne spielen will. Ich besitze es aber selbst nicht und irgendwie kommt das Setting bei mir nicht über den Status „nett“ raus. Trotzdem wird es bei einem Kumpel aus der Sammlung jetzt bald eingeweiht und dann kann ich auch etwas mitreden
Agent Avenue ist ein kleines Überraschungshighlight…Es verkauft sich aufgrund der gefälligen Grafik im Pastelllook mit etwas Hipster-Vibes, und überrascht dann wirklich schnell als kleiner schneller Dueller, der superschnell erklärt ist und damit es extrem leicht hat auf den Tisch zu kommen. Bin gespannt ob für das Spiel noch was kommt ohne die einfache Eleganz des Spiels zu zerstören
E-mission spricht mich vom Thema super an, optisch leider nicht ganz so. Es ist aber vorgemerkt als Spiel für die Familie. Das Spiel wird aber aufgrund der Optik es nicht leicht haben die Kinder begeistert an den Tisch zu bekommen. Doppelt ärgerlich ist es dann, das ein Hersteller, der großartige Qualität bei den Spielematerialen produziert (Tavernen im tiefen Thal) bei dem Punkt plötzlich patzt. Ich bezahle gerne einen Aufpreis, wenn Spiele lokal/EU-weit produziert werden, aber Aufpreis und Qualitätsminderung ist verkaufstechnisch ne blöde Kombie.
Media Aetas habe ich aufgrund eures Tests gekauft und wirklich 0 bereut. Das Spiel funktioniert einfach super und ist für mich DAS Einstiegsspiel wenn es um das Genre des „Engine Builders“ geht.
Und es sieht einfach wunderschön aus. Eine sportliche Priese „Take That“ kann manchmal den Familien-Spiel Status etwas unterhöhlen 😀
Wonderland Wars kam bei mir nie über den Status „Ganz nett“. Irgendwie waren da die einzelnen Elemente des Spiels für mich nicht sooo homogen verbunden. Zumindest hatte der Teilaspekt Teaparty für mich irgendwie losgelöst vom restlichen Workerplacement/Kampf-Aspekt des Spiels gewirkt. Aber wenn man Alice Setting mag, kann ich total verstehen warum dieses Spiel jemand 100% abholen kann.
„Ich habe Fertig“ lässt für mich (zu) viele Fragezeichen aufploppen. Allein das Cover in 90er DIY-Photoshop Optik tut einfach perfekt alles um mich komplett nicht anzusprechen. Aber euer Test schafft es tatsächlich mich aufhorchen zu lassen. ich habe das Spiel daher mal für den kommenden Sommerurlaub vorgemerkt. Aber wenn ich es kaufe, liegt es definitiv nicht an der Designabteilung von Pegasus 😀
Robinson Cruso ging komplett an mir vorbei, daher danke für die Warnung. An der Geschichte ist für mich das spannendste zu sehen, das auch große Verlage auch mal redaktionelle Aussätzer haben
Very Bad Lands sieht für mich optisch billig aus und die Otik scheint ja wohl noch das beste an dem „Spiel“ zu sein…daher danke für diesen Warnungstest
Virtual Revolution ist bei mir ebenfalls komplett unter meinem Radar geflogen. Damit muss ich mich jetzt mal beschäftigen..Gerade die Spiele mit viel Fluff sind eigentlich genau meine Baustelle.
Hallo Denny,
schön von dir zu lesen. Eine Erklärung zu Civolution und Pampero. Beides wirklich richtig gute Brettspiele. Vom redaktionellen Anteil an hast du mit deiner Einschätzung recht. Würdest du mich heute besuchen und mich fragen, hey, was willst du mir von beiden zeigen, würde ich aber zu Pampero tendieren. Wenn auch nur knapp und das liegt an der wirklich innovativen Kartenaktionsmechanik. Mir macht die brutal viel Spaß und ich habe so Aktionen auch noch nie ausgeführt bzw. geplant. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Für mich hat dieses Detail den Ausschlag gegeben. Nüchtern betrachtet ist Civolution vielleicht das bessere Spiel, emotional hat mich Pampero an der Stelle aber besonders stark getriggert.
Ich bin auf deine Liste gespannt und hoffe, du machst bei der kommenden Umfrage mit 🙂
Liebe Grüße
Christian
Hallo Denny, schön von dir zu lesen.
Ich würde sofort Andromedas Edge und Black Rose mit dir spielen, weil ich die Interaktion so liebe. Civolution….erkläre ich in 20 Minuten. Und ich mag die Interaktion im Spiel. Sie ist nicht so offenkundig wie bei den anderen beiden Spielen, aber auch vorhanden.
LG
das Angebot klingt super. ich werde auch bei deinem Post noch was schreiben, aber eine Frage habe ich dann doch an euch beide Black Rose Fans:
„Reicht“ die Pegasus Retail Box oder sollte man schon versuchen die Rotas Box mit den SG zu bekommen?
Da wirst du jetzt zwei unterschiedliche Antworten erhalten. Vermute ich zumindest. Ich habe zunächst auch nur Retail gehabt und die Rotas-Box habe ich bis heute nicht. Dafür ein paar Retail-Erweiterungen. Ich hatte brutal viel Spaß mit der Retail-Box. Es ist bei mir auf Platz 1. Ich liebe dieses Spiel! Du kannst ja auch noch mit dem ersten Grundspiel die Zauberschulen mischen. Markus hat das volle Kickstarter-Programm mit Rotas. Bei ihm ist das Spiel aber nur auf Platz 3. Du siehst also, er hat seinen Spielspaß verwässert … 😀 😀 😀 Das war natürlich absoluter Schwachfug. Aber ich fand das Argument gegen die Rotas Box trotzdem gut. 😉 Ich würde also sagen: Retail ist sehr üppig und reicht für den Einstieg, wenn es dir gefällt, ist die Rotas-Box aber wirklich sehr geil. Die gibt es sogar, glaube ich, immer noch im offiziellen Store, sogar als deutsche Version.
okay, eigentlich klingt das nach dem vernünftigeren Weg. Mal schauen ob Markus noch DAS Argument für die große Box raushaut… 🫣
Hallo Denny,
nein, leider kommt kein Argument für die große Box. Black Rose Wars reicht völlig aus. Für den Einstieg sowieso. Wenn man die Rotas Box hat, diskutiert an sie nicht mehr weg. ICh wäre an deiner Stelle auch beim vernünftigen Weg.
„Ich habe fertig“ ist sicher nicht für den Langzeit-Spielspass gedacht, sondern lebt von den vielen Überraschungen und ist sicher ein toller Ice-Breaker für (die richtigen!) neue Runden oder mit am Tisch sitzende Gelegenheitsspieler. Kennen erst mal alle Mitspieler viele Karten, geht wohl über kurz oder lang die Luft raus. Für einen Sommerurlaub würde ich es daher eher NICHT einzuplanen empfehlen!
Ich mag es sehr, aber ich hatte aber auch fast jedesmal Spieler mit am Tisch, die mit der Intention des Spiels so gar nichts anfangen konnten und die froh waren, wenn die wenigen Minuten, die so ein Spiel dauert, vorbei waren.
okay, das klingt nach einem guten Punkt….dann eher doch kein Schlechtwetter Joker
Da hat die Zahl „5.“ gefällt:
Pampero liest sich nicht so regeltechnisch elegant wie Civolution, daher hätte ich da erwartet, das der 4. und 5. Platz gerade umgedreht sind.
Interessante Liste. Ich habe nur Media Aetas gespielt und das aufgrund der heißen Empfehlung von dir. Bei uns kommt es auch gut an, bisher haben wir es aber nur zu Zweit gespielt. Bin gespannt, was sich zu Dritt tut. Civolution lag unterm Weihnachtsbaum und ich bin heiß drauf, aber erstmal muss ich mich durch die Anleitung wurschteln.
Von deiner Liste würde ich Andromeda‘s Edge gerne ausprobieren!
Hallo Regine,
dann mega viel Spaß mit Civolution. Ich spiele es unfassbar gerne mit meiner Frau und wir sind weiterhin nicht an einem Punkt angelangt, wo wir alles ausprobiert oder gemeistert haben. Ich hoffe, du stimmst am Ende des Jahres auch bei der Leser:innen-Umfrage ab 🙂
Liebe Grüße
Christian
„Es folgt bis zum Jahresende noch Markus mit seiner Top-Liste und natürlich eure Abstimmung!“
War leider unfallbedingt eine Weile nicht hier – hab ich den Thread zum Abstimmen verpasst, oder kommt der noch?
Hey KK,
ich hoffe, es geht dir wieder gut. Der Artikel kommt noch. Er ist immer der letzte im Jahr.
Liebe Grüße
Christian