Intensiver Austausch
Der erste interessante Punkt in einer wirklich intensiven Auseinandersetzung zwischen Markus und mir war überhaupt festzustellen, was denn eine 7 von einer 8 unterscheidet. Was bedeutet eine 6? Brett & Pad ist durch meine Feder entstanden, aus dem Bauch heraus. Es brauchte gerade daher mit Markus hier auch eine Diskussion. Anfänglich dachte ich, ich wäre völlig klar. Bis Markus die richtigen Fragen stellte und ich argumentativ ins Schwimmen geriet. Markus stellte dann eine erste Skala mit Kriterien auf. Bis es dann an mir lag, die richtigen Fragen zu stellen. Auch diese Kriterien wurden dann wieder geändert. Klar war nur eine Sache: Das neue Bewertungssystem brauchte eine Spreizung.
Wir schauen uns vor allem Spiele an, die uns auf eine gewisse Art interessieren. Da sind absolute Reinfälle weniger an der Tagesordnung. Das wird auch so bleiben. Entsprechend müssen wir gute bis sehr gute Spiele feiner aufteilen können. Was auch klar war, wir können kaum verargumentieren, warum Brettspiel X nun 0.2 Punkte mehr oder weniger bekommt. Uns ging es bei solchen Abstufungen schon immer eher um Tendenzen. Hin oder weg von einer 8 zu einer 9 oder 7. Entsprechend stampften wir die feinen Schritte ein. Übersichtlicher für euch, besser zu verkaufen für uns, haben wir uns jetzt auf feste 0,5 Schritte geeinigt. Und damit wären wir auch schon mitten in der Vorstellung unserer Wertungsphilosophie 2.0, die Markus verschriftlichte.
Wertungsphilosophie 2.0
Um einen schnellen Überblick für den Leser zu gewährleisten, sind in der Wertungsphilosophie 2.0 die drei Teilnoten belassen: Spielspaß, Material und Spielidee. Als Orientierungsrahmen bzw. Referenzrahmen dienen uns dabei neben BGG auch der Bezug zu NPS (Net Promoter Score). Wir empfehlen dir eben Brettspiele und dabei wird unsere Gesamtnote nicht mehr rechnerisch ermittelt, sondern es erfolgt eine manuelle Gesamtbewertung des Spiels. Wir bleiben subjektiv. Zudem haben wir überlegt, die 10er-Skala zu verlassen, weil der Fokus auch bei uns nicht auf allen 10 Bewertungsschritten liegen wird. Allerdings hat sich am „Markt“ eine 10er-Skala etabliert, entsprechend sind wir dabei geblieben.
Emotionale Einblicke
Leute, jetzt wird es emotional. Dadurch, dass wir alle Rezensionen überarbeitet haben, war es eine persönliche Reise in die Vergangenheit. Ich entdeckte Rezensionen wieder, deren Brettspiele ich vergessen hatte. Ich wühlte in alten Texten, Formulierungen, Eindrücken. Ehrlich, ich war manchmal über grobe Rechtschreibfehler, wie aber auch über Metaphern überrascht, die mich selbst wieder schmunzeln ließen. Ein Stück weit war ich plötzlicher Leser fremder Texte. Ein komisches Gefühl.
Ebenso interessant war es zu sehen, wie die Präsentation der Brettspiele über die Bilder sich mit der Zeit entwickelte. Für euch vielleicht banal, aber ich sah ganze drei verschiedene Brettspieltische aus zwei verschiedenen Wohnzimmern. Auf dem ersten Brettspieltisch prügelte sich damals der Kinderbrei noch um Platz gegen die Meeple. Andere Zeiten. Irre. Die ganze Umstellung hat ungefähr 5 Wochen angedauert, eine echte Zeitreise. Ihr wisst gar nicht, wie oft ich meine eigenen Fazite und eure Kommentare gelesen habe und dachte, „Fuck, das musst du echt mal wieder spielen“. Selbst bei Brettspielen, die mit keiner übermäßig guten Note gesegnet waren. Und wie sehr ich mich immer noch freue, dass da draußen Leute mit solcher Freude meine Texte lesen. Trotz Rechtschreibschwäche und wilder Grammatik. Auf der anderen Seite ist manche Person, die früher hier viel geschrieben hat, irgendwie verschwunden. Was ist da wohl passiert?
Zukunft
Das war nur die erste Phase der Umstellung. Wie ihr schon gesehen habt, führen wir jetzt auch die Personen hinter den Illustrationen von Brettspielen auf. Insgesamt haben wir mehr Platz. Auf der anderen Seite ist das Cover im Fazit noch winzig und ein paar Elemente, die noch in die Bewertungsbox einfließen sollen, sind bislang nicht erstellt. Hier wollen wir noch nichts verraten, aber das Schöne ist, wir sind jetzt technisch wesentlich flexibler aufgestellt und können Änderungen besser vornehmen. Wir hoffen, die Umstellung gefällt euch und das Feintuning wird innerhalb der nächsten Monate weiter vorgenommen.
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6 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Das ist einfach einen Kommentar wert. DANKe für die offensichtlich inverstierte Mühe! Die Abstufung finde ich sehr klar und präzise – damit kann ich mich super identifizieren. Bin gespannt auf alle zukünftigen Artikel / Wertungen! 🙂
Vielen lieben Dank! Wer hier öfter kommentiert, der hat diesen Wunsch der Überarbeitung ja auch öfter gelesen. Wir sind auch noch nicht fertig. Es soll vom Design auch noch etwas angepasst werden. Und ein Feature fehlt auch noch, aber das muss manuell per Code geschrieben werden, dauert also noch.
Das ist eine sehr schöne Entwicklung von eurem Blog
Eure Einteilung ergibt für mich Sinn. Gerade das keine Unterteilung zwischen 0-4 Punkte gibt, finde ich gut…Bereits unter Punkten ist es einfach klar, das man das Spiel nicht braucht.
Nach oben hin finde ich gut, das eine 10 nicht perfekt sein muss.
Trotzdem ist eine Unterteilung ob ein Spiel zwischen 8-10 was für mich ist, immer noch tricky.
Daher mal meine Idee um noch mehr herauszuarbeiten, was das Spiel besonders gut kann. Zumindest ich könnte bei einem 8-10er Spiel damit vermutlich besser einschätzen, ob ich bei dem Spiel sogar noch Punkte dazuzählen könnte:
Meine beste Erfahrungen mit Rezessions-Bewertungen habe ich eigentlich im Konsolen/PC-Spiele Sektor gehabt:
Da gab es (meines Wissens bei Gamestar/-pro) immer eine nummerische Bewertung, dann aber losgelöst davon noch ggf eine Extra Auszeichung für besonders zu hervorhebenden Eigenschaften wie zb Grafik, Story oä-… Vlt ließe sich das in den Brettspiel-Bereich übertragen in Form von Auszeichnungen/Prädikate für zB „besonders elegente Regelkonstrukte“, „Ausstattung“, „Besonders Spieledesign“, „Partykracher“ usw.
Mit konkreten Beispielen:
„elegantes Regelkonstukt“ würde ich mal die weiße Burg einwerfen. Nur neun Runden, die aber ordentlich optimiert führen zu ganz eleganten Synergien.
„Ausstattung“ ggf Dune/Scarface/Chronicles of Drunagar
„Besonders Spieledesign“ ggf Skyteam oder flick of Faith
Prädikat „Partykracker“ hätte sich ggf Hitster verdient.
Man könnte mit einem 2-3Zeiler zu dem Prädikat noch etwas schreiben und das könnte auch nochmal dazu führen, das eine homogenere Verbindung von geschriebenen Text und Wertungskasten erkennbar ist. Nach dem Motto:
„nüchtern betrachtet ist das Spiel eine 7, wer aber besonders Wert auf eine tolle Story wert legt, kann mit diesem Spiel trotz Schwächen mehr Spaß haben, als jemand der ein perfektes Regelkonstrukt will“
Auch würde ich als Leser erkennen, ob ein mittelgutes Spiel dann doch was für mich ist, weil ein paar besondere Prädikate genau mich ansprechen.
Denny,
so ganz unter uns … der Award-Bereich ist schon angelegt. 😉 Wir haben das so seit den ersten Diskussionen geplant und Markus und ich haben auch schon Brainstorming betrieben. Ich saß auch schon an ersten Entwürfen zu Logos für die Awards. Wollte ich eigentlich noch nicht verraten. Das Problem: Der Award-Bereich passt zurzeit von der Skalierung und Position nicht und da muss der Code umgeschrieben werden. Das ist nicht so einfach, vor allem weil keiner von uns da professionelles Wissen besitzt. Im Bereich, den ihr noch nicht seht, ist das aber schon angelegt. Das Coverbild soll auch noch vergrößert werden. 😉
Liebe Grüße
Christian
topp.
läuft bei euch.,. leider kann ich euch bei eurem IT Problem nicht helfen…auch wenn ich 2y in der IT gearbeitet habe
Keine Sorge. Ich lebe noch. 😉
Ich hatte bzw. habe nur gerade beruflich viel um die Ohren und das Spielen ist daher leider gerade etwas weniger. Jetzt wird es aber wieder besser. Ich bin auch fleißig weiter am Lesen und die Sammlung wird parallel weiter aufgewertet. 🙂
Liebe Grüße von Eurem Gordon