Lesezeit: 4 Minuten
Ich bin nicht der Party-Martin und genau deshalb ist eine Rezension zu Krasse Kacke so besonders. Party-Spiele besitze ich wenige und meistens begeistern sie mich kaum, entsprechend gibt es so gut wie keine Rezension zu diesem Genre auf meinem Blog. Nach diversen Partien um Tierkacke im Wohnzimmer muss ich aber eingestehen, dass Krasse Kacke eine Rezension mehr als verdient hat. Von der Erstpartie in voller Besetzung, mit Erwachsenen aus der Brettspielszene beim Tag der Brettspielkritik, bis zu diversen Partien im Urlaub mit den Kindern, Spaß wurde immer ausgeschieden. Ich hoffe jetzt schreiben mich keine Klempner für Link-Platzierungen an. Bewegen wir uns also von der Kacke zu den spielerischen Elementen…

Kurzcheck: Darum geht es in Krasse Kacke

Jede Person hat sechs gleiche Tierkarten auf der Hand, die alle extrem unschuldig schauen. Warum? Nun, keiner der Tiere will Schuld am Malheur haben. Schließlich wurde ins heimische Wohnzimmer ein Häufchen gesetzt, aber keiner der Tiere will es zugeben. Die Aufgabe besteht nun darin den Schuldigen zu finden. Die Regeln sind dabei denkbar einfach. Eine Person fängt an, spielt eine Tierkarte offen aus und zeigt damit, dass dieses Tier nicht ins Wohnzimmer gekackt hat. Nun muss die Person ein anderes Tier beschuldigen. Zeitgleich müssen alle anderen so schnell wie möglich genau diese Tierkarte auf den Stapel ausspielen. Wer hier am schnellsten war, lässt seine Karte liegen, alle anderen Karten wandern wieder auf die Hand. Nun fängt der Kreislauf der Beschuldigung von vorne an. Ein Durchgang endet, wenn die aktive  Person ein Tier beschuldigt und keiner es mehr auf der Hand hat! Dann war die Beschuldigung eine Lüge und das eigene Tier war der Übeltäter. Die Belohnung ist ein Kack-Marker. Wer zuerst davon drei hat, verliert das Spiel und müffelt vielleicht etwas!

Jetzt wird es langsam spannend!

Eine kack Spannung!

Die ersten Beschuldigungen sind natürlich Selbstläufer, da das Tier noch sicher auf irgendeiner Hand schlummert. Aber wenn dann jeder ein paar Karten weniger auf der Hand hat, geht das Rätselraten schon los. Der Witz dabei ist, habe ich alle Tiere von der Hand abgeworfen, bin ich aus der Partie um den Kack-Marker erlöst. Es ist also gut, oft am Zug zu sein, denn so wird man seine Karten los. Gleichzeitig muss man danach aber andere Beschuldigen! Je häufiger ich dran bin, desto höher ist auch die Chance das ich verliere, weil ich ein Tier nominiere, das keiner mehr auf der Hand hat. So folgt auf den Jubelschrei, weil man der schnellste Kartenspieler am Tisch ist, das Bangen vor der dann folgenden Nominierung. Das, was man will, ist gleichzeitig das, was man eigentlich vermeiden möchte. Das erzeugt eine wunderbare Spannung am Tisch!

Sie sind so unschuldig und obergoldig!

Feinheiten

Man sollte also versuchen sich wenigstens eine kleine Strategie zu überlegen! Ich zumindest habe es noch nie geschafft, gerade in größeren Runden, den Überblick zu behalten, wer welche Tiere noch auf der Hand hat. Merkt man sich also vor allem die Karten einer Person? Oder einige wenige Tierarten und die ausgespielte Anzahl? Auch beim Ausspielen kann man tricksen. Vielleicht hat man das beschuldigte Tier gar nicht mehr, trotzdem kann ich mit meiner Hand zu den Handkarten zucken, als wäre ich nur zu langsam gewesen. Prompt denkt die Spielgruppe, man hätte den Fisch doch noch auf der Hand. Gleichzeitig sind langsame Spieler ein gefundenes Fressen, denn diejenigen müssen die Tierkarte wieder auf die Hand nehmen und die dann folgende Beschuldigung kann ziemlich sicher erfolgen. Zweitschnellster zu sein ist also ziemlich kacke.

Will man nicht haben…

Unterbewertet

Einziges Manko ist manchmal die Spielzeit! Krasse Kacke ist eigentlich ein schnelles Party- oder Familienspiel. Rasant die Karten auf den Tisch hauen, sich dabei fast die Finger brechen, Kindern beim Gackern zuhören und dann die nächste Partie gespielt. Wenn allerdings die Spieler sehr gleichmäßig verlieren, dann kann eine Partie mit vier bis sechs Personen schon wesentlich länger als 15 Minuten dauern. Das tut dem Spiel nicht unbedingt gut. Trotzdem ist in den meisten Partien der Spielspaß wirklich hoch und für mich ist, gerade in Bezug zur Bewertung bei Board Game Geek, das Spiel absolut unterbewertet.

Nicht nur die Schildkröte schwitzt am Ende.

Fazit

Kacke ist als Thema bei den Kindern natürlich beliebt, aber anders als bei der thematischen Konkurrenz a la Kacka-Alarm, hat man mit Krasse Kacke ein tolles Spiel in der Hand. Gut, man muss aufpassen, das man sich die selbige nicht bricht, denn es geht rasant zu am Tisch! Erst werden Karten gekloppt, danach knistert es vor Anspannung. Jetzt nur nicht das falsche Tier beschuldigen, dann droht der Kacke-Marker. Das Spiel glänzt mit 6-Jährigen genauso wie mit reinen Runden aus Erwachsenen, denn einfache Regeln und der Zwiespalt, zwischen dran sein müssen, aber nicht wollen, sorgen für unkomplizierten Spaß! Bei uns wird nun konstant seit weit über einem Jahr darüber gerätselt, wer ins Wohnzimmer gemacht hat. Wer hätte gedacht, dass die Suche nach der Antwort so viel Spaß macht!

Krasse Kacke

9.99 €
7.8

AUSSTATTUNG

7.5/10

SPIELIDEE

7.5/10

SPIELSPASS

8.5/10

Kurzfakten

  • Extrem schnell begriffen
  • Toll auch in großer Runde
  • Gemischte Gruppen möglich
  • Schadenfreude gehört dazu
  • Spielzeit kann sich ausdehnen

Spielinformationen

  • Genre: Party-Spiel
  • Spieler: 3 - 6
  • Alter: ab 8 Jahre
  • Dauer: 15 Minuten
Redakteur | Admin | Gründer von Brett & Pad | Website | + Letzte Artikel

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