Kurzcheck: Worum geht es in Kingdomino?
In Kingdomino baut jeder Spieler um seine Burg herum ein Königreich aus Dominosteinen auf. Dabei sind 6 verschiedene Landschaftstypen auf den Dominosteinen abgebildet, manche davon besitzen noch Kronen-Symbole auf den Feldern. Bei dem Ausbau des Reichs muss man beachten, dass am Ende kein größeres Raster aus 5 mal 5 Feldern entsteht. Jede Runde liegen vertikal absteigend, Dominosteine der Spieleranzahl entsprechend aus. Einmal für die aktuelle Runde, einmal für die nächste. Der Startspieler wählt ein Plättchen, baut es in sein Königreich ein, wobei mindestens ein Landschaftstyp passend gelegt werden muss. Danach markiert er eines der Plättchen für die nächste Runde mit seinem Spielstein. Hiermit definiert er seine Startposition für die nächste Runde. Wenn alle Dominosteine gezogen wurden, wird abgerechnet. Jeder Landschaftstyp der passend zueinander liegt, wird addiert und mit den Kronen innerhalb des Gebietes multipliziert. Äußerst simpel und wirklich schnell zu spielen – aber macht das auch Spaß?
Familienspielstempel mehr als angebracht!
Wenn der sechsjährige Sohn auf Augenhöhe mit seinen Eltern am Tisch sitzt und bis zum Ende hin Spannung vorherrscht, dann weiß man, dass Kingdomino nicht so viel falsch macht. Das einfache Spielprinzip wird geschickt aufgepimpt, zum Teil modular! Der erste Kniff ist die Startspielerbestimmung, die oben im Kurzcheck schon angerissen wurde. Da immer die Plättchen für die nächste Runde ausliegen, kann ich wunderbar planen. Was passt in mein Königreich? Was nehme ich den Mitspielern vielleicht weg?
Blau hat sich in der letzten Runde das beste Plättchen gewählt, unwahrscheinlich das er nun das wirklich gute letzte Plättchen der nächsten Runde erhält.
Allerdings definiert meine Wahl auch meine Zugreihenfolge. Wähle ich für die nächste Runde das oberste Plättchen, darf ich für die nächste Runde als erster entscheiden, welches Plättchen ich nehme. Oft liegen die guten Plättchen aber eben nicht an erster Position. Ich muss mich also entscheiden, ob ich früh dran sein will, um für ein zukünftiges Plättchen die erste Wahl zu haben oder ob ich mein Königreich mit dem perfekten Dominoplättchen ausbaue. Liegt das aber ganz unten, bin ich in der nächsten Runde als letzter dran und mir bleibt nur das übrig, was keiner haben will. Auch hier gibt es also eine Zwickmühle. Denn ich erkaufe mir mit meinem guten Plättchen einen schlechten nächsten Zug.
Bonuspunkte sorgen für mehr Taktik
Wer die grundsätzlichen Spielregeln versteht, der kann sich dafür entscheiden, Extra-Punkte am Spielende zu vergeben. Wenn die eigene Burg, also das Startplättchen, am Ende in der Mitte des Königreichs steht, gibt es genauso Extrapunkte wie für das lückenlose Bauen eines 5er-Rasters. Beides gar nicht so einfach! Denn so ein 5er-Raster ist nicht groß und irgendwie muss man seine passenden Landschaften auch noch bauen.
Hierbei ist noch wichtig zu wissen, dass die Landschaftsarten verschiedenen oft vorkommen und auch die Kronen ungleich verteilt sind. Die Landschaften, die oft vorkommen, haben weniger Kronensymbole. Also Obacht, was die Mitspieler schon für Plättchen in ihrem Königreich ausliegen haben, damit man am Ende nicht auf etwas wartet, was gar nicht mehr im Spiel ist. Wer nicht in voller Besetzung spielt, muss zudem einkalkulieren, dass gewünschte Plättchen gar nicht erst gezogen werden. Denn vor dem Spielstart werden verdeckt Dominoplättchen entfernt. Im Spiel zu zweit kann man optional mit einem 7er-Raster spielen und jeder hat zwei Spielfiguren. Eine nette Herausforderung, die fast mehr Spaß machen kann.
Aus meiner Sicht verschenkt Kingdomino an dieser Stelle aber etwas an Potential! Klar, am Ende soll es ein kleines, feines Familienspiel bleiben, aber es hätten aus meiner Sicht etwas mehr Spielmodi ins Spiel finden können. Wie wäre es mit den größten Gebieten der jeweiligen Art? Oder Minuspunkte für leere Stellen im Königreich?
Fazit
Auf der Spielverpackung prangt das Pegasus-Siegel Familienspiel. Und wenn Kingdomino eins ist, dann das! Spielerfahrene Kindern können auch schon vor acht Jahren mitspielen, mit der Oma oder Opa und den Eltern. Schnell begriffen, kurze Spiel- und keine Grübelzeit. Gemischte Gruppen aus Gelegenheits- oder Vielspieler, hier kommen alle zusammen und die meisten werden Spaß haben. Da der Preis auch unverschämt fair ist, bei wirklich schönem Spielmaterial, verstehe ich nun um so mehr Kingdominos Favoritenrolle beim Spiel des Jahres 2017. Kleine modulare Upgrades erhöhen den taktischen Anspruch, als Königsdiziplin die zwei Spieler Variante im 7er-Raster. Mich hat am meisten überrascht, was aus dem für mich ödem Spielprinzip Domino herauszuholen ist, wenn man es geschickt aufpeppt, wie mit der verzwickten Entscheidung zwischen „gutem Plättchen“ oder früher am Zug sein. Selbst für reine Vielspieler taugt King Domino als schöner Absacker – was will man mehr!
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[…] der Familie hatte ich passend zur Preisverleihung mit Kingdomino den meisten Spaß. Mein 6-Jähriger Sohn hat mich doch glatt mit 64 Punkten vom Tisch gefegt! Aber […]
[…] hat mich wirklich überrascht, wer meinen Test kennt, weiß warum. Nun hat Pegasus Spiele ordentlich Nachschub angekündigt. Einmal wird es eine […]
[…] Stegmaier (Feuerland) 5. FIRST CLASS von Helmut Ohley und Leonhard Orgler (Hans im Glück) 6. KINGDOMINO von Bruno Cathala (Pegasus) * 6. RÄUBER DER NORDSEE von Shem Phillips (Schwerkraft-Verlag) * […]
[…] bin ja bekennender Kingdomino-Fan und daher freue ich mich natürlich auf die eigenständige Erweiterung Queendomino, die ich auch […]