Wisst ihr was? In meinem Kopf ist das Ticket für den Hype-Train gelöst! Ich freue mich wie jedes Jahr auf coole Messestände, engagierte Verlagsmitarbeiter und interessante Brettspiele. Auch 2019 werde ich an diversen Tischen Neuheiten mit großer Freude ausprobieren. Durch die Pegasus Game Night und SPIEL Preview Night wird das Ausprobieren sogar noch weiter forciert. Meine erste News zur SPIEL ’19 zeigt auf, dass sich die Messe enorm weiterentwickelt. Es gibt mehr Vorträge und Veranstaltungen, teilweise getragen und organisiert von der Community. Es geht also auch in die Breite und nicht nur um neue Besucherrekorde und Neuheitenwahnsinn. Großartig!
Ich freue mich riesig mit meinen Brettspiel-Buddys durch die Hallen zu schlendern und Menschen dabei zu beobachten, wie sie friedlich und voller Spaß miteinander spielen. Meine Begeisterung für Brettspiele erreicht auf der SPIEL seinen alljährlichen Höhepunkt. Ich bin da nicht nur Blogger, sondern in erster Linie Christian, der seit er denken kann, Brettspiele in seinem Herzen trägt. Und dieser Typ hat Bock auf Vorschaulisten. Genug Geschwafel: Wie immer, kein Ranking und nur der erste Teil, der zweite folgt Anfang Oktober!
Meine SPIEL ’19 Highlights – Teil 1
Cooper Island
Wir haben den äußerst sympathischen Verlag Frosted Games, dazu mit Andreas „ode.“ Odendahl einen bekannten Autor und auf den ersten Blick ein wahnsinnig hübsch aussehendes Brettspiel. Da guckt man also genauer hin und dieser Zweitblick lohnt sich bei diesem anspruchsvollen Expertenspiel! Und wie wir seit Spirit Island wissen, sind Inselbrettspiele doch eh die besseren Brettspiele und Segelboote auf dem Cover fast so sexy wie Raumschiffe. Sorry, aber da zappel ich ganz schön an der Hype-Angel.
Um was geht es genau?
Dir wird bei der Erkundung der Insel auf jeden Fall der Kopf qualmen. Zum einen willst du die Insel erkunden, denn da lauern die Rohstoffe! Aber du willst entdecktes Land auch weiter ausbauen. Dafür puzzelt man in Cooper Island in die Höhe und das ist alles andere als einfach. Deine eigenen Segelschiffe sind dabei Siegpunktemarker, die entlang der Küste fahren und hier auch in Gebiete anderer Spieler vordringen, um extra Boni abzugreifen. Hier ist Timing unabdingbar. Diese dynamische „Siegpunkteleiste“ finde ich mal richtig witzig, erinnert etwas an Russion Railroads. Einer meiner absoluten Favoriten und damit vorbestellt. Einzige Sorge ist die vielleicht geringe Interaktion in diesem Mechanik-Monster.
On Mars
Schon wieder der Mars? Ja, schon wieder! Aber nicht wie bei Terraforming Mars im großen Stil, sondern im kleinen. In On Mars geht es darum eine erste selbstversorgende Kolonie zu gründen, um autark von der Erde zu sein. Du musst für Essen, Energie, Wasser und natürlich Luft sorgen. Es erinnert vielleicht an das Buch Der letzte Marsianer. Thematisch werde ich also total abgeholt! Beim Autor Vital Lacerda weiß ich zudem, das ich hier spielerisch richtig gefordert werde. On Mars ist selbst unter den Expertenspielen bei Anspruch sehr weit oben anzusiedeln.
Um was geht es genau?
Die erste Herausforderung bei On Mars sind aus meiner Sicht die unterschiedlichen Spielbereiche und dort möglichen Aktionen. Als Projektmanager befindest du dich entweder auf dem Mars oder im Orbit in der Versorgungs- und Planungsstation. Stetiges wechseln in der Aktionsphase ist nicht möglich. Du musst also vorher planen welche du Aktionen ausführen willst und welche Symbiosen du schaffst. Die zweite Herausforderung sind die ganzen Zusammenhänge. Überall entstehen Abhängigkeiten zwischen dem Spielmaterial wie Gebäude, Pflanzen oder Kolonisten. Ein typisches Spiel wo man sich selber herrlich ausbremsen kann, wenn man falsch plant.
Deranged
Über Deranged habe ich schon eine ausführliche Rezension geschrieben, da ich schon eine Preview-Version besitze. Zur Messe wird man Deranged noch nicht kaufen können, allerdings kann ich euch nur empfehlen auf der SPIEL ’19 am Stand von Hobby World eine Runde zu wagen. Das Spiel um den Wahnsinn in einem Dorf ist semi-kooperativ angelegt und besticht vor allem durch seine leichte Zugänglichkeit und der Konfrontation unter den Spielern. Hier ist mehr Semi als Koop drin und genau das begrüße ich!
Um was geht es genau?
Du besuchst ein altes verlassenes Dorf und wirst dabei verflucht. Drei Tage und drei Nächste hast du nun Zeit deinen Fluch abzulegen. Dabei betreibst du leichtes Deckbuilding, indem du in den Häusern nach Gegenständen suchst, um dich für den Kampf gegen die Monster zu wappnen. Jede Nacht verschärft sich die Situation aber weiter, denn ein menschlicher Spieler verwandelt sich in eine Bestie! Nur wenn er einen Menschen umbringt, kann er diesen Fluch ablegen. Zusätzlich muss man Quests erfüllen, bei deren Fehlschlag man weiter verflucht wird. Auch wenn man stirbt und wiedergeboren wird, gibt es einen Fluch. So rennt man gegen die Monster im Dorf, die verwandelten Menschen und seine Flüche an. Durch den Szenariocharakter und Tag-Nacht-Ereignisse ist das Spiel zudem spannend, weil sehr unvorhersehbar.
Save the Meeples
Manchmal lässt mich erstmal nur das Thema aufhorchen. Save the Meeples ist genau so ein Fall. Der große Meeple Krieg ist beendet und alle Meeple leben friedlich in ihrem Land. Doch plötzlich greifen die Menschen nach ihnen, um sie für Brettspiele zu benutzen versklaven. Meeple-Panik überall! Zeit zu kämpfen oder zu fliehen. Als Spieler habe ich da noch nie einen Gedanken für verschwendet und bekomme direkt schlechtes Gewissen. Großartige Idee für ein Familienspiel, welches mit coolem 3D-Material winkt!
Um was geht es genau?
Save the Meeples ist ein Arbeitereinsetz- und Programmierspiel von Florian Sirieix. Erst werden Arbeiter platziert, aber keine Aktion ausgeführt. Wurden alle Arbeiter eingesetzt, werde diese in umgekehrter Reihenfolge ausgelöst. Als Spieler kann man dafür sorgen, das die Meeple an einer Rakete bauen, mit der sie in ein besseres Universum fliehen können. Als Alternative rüstet man die Meeples zum offenen Kampf gegen die Menschen. Der Clou: das Spiel kann auf zwei Arten Enden. Entweder die Menschen greifen an oder nicht. Je nachdem gewinnt der Spieler der am meisten für den Raketenbau oder für den Kampf getan hat.
Era of Tribes
Wer meinen Blog verfolgt, der weiß um meine Begeisterung zu Era of Tribes. Schon vor dem Kickstarter ermöglichte mir Arne Lorenz zwei Einblicke in das facettenreiche Spiel, die mich absolut überzeugten. Die Kickstarterkampagne war dann mit extrem viel Herzblut geführt. Hier hat ein Autor ordentlich malocht und das merkt man an jeder Stelle. Doch Era of Tribes steht nicht hier aufgrund des sympathischen Rahmens, sondern weil es spielerisch einfach rockt.
Um was geht es genau?
Wer ins Detail gehen möchte, kann sich gerne meinen Bericht zum Prototypen durchlesen. Era of Tribes ist ein Arbeitereinsetzspiel welches als Zivilisationsspiel daherkommt. Era of Tribes ist dabei anfänglich ziemlich komplex. Unterschiedliche Völker, viele verschiedene Wege Technologien zu erforschen und dabei stets das Wachstum der Bevölkerung im Griff haben. Diese expandiert nämlich ganz von alleine! Wer da nicht aufpasst genügend Moral und Nahrung zu besitzen, dem schwindet sein Reich unter den Arbeitern weg. Für mich ein richtig gutes Civ-Spiel und ich freue mich wahnsinnig auf das fertige Spiel.
Flotilla
Es ist das Jahr 1954 und nach einem verpatzen Atomtest geht die Welt so wie wir sie kennen unter. Was bleibt ist verdammt viel Müll und eine letzte Enklave der Menscheit: Flotilla. Wer sich das Material anschaut, bleibt wohl an den coolen Schiffen hängen, die sogar Warenklötzchen transportieren können. Herrlich! Wer nun denkt, er wäre hier der Seefahrer und würde mit Waren handeln, das Meer erkunden und eine Crew anheuern, die durch die Zugehörigkeit zu verschiedenen Gilden das Spiel beeinflusst, kennt nur die Hälfte. Und genau das ist DER Aufhänger von Flotilla.
Um was geht es genau?
Denn während der Partie kannst du deine Karriere als Seefahrer (Sinkside) aufgeben und dich einzig dem Ausbau von Flotilla kümmern (Skyside). Dein Spielertableau, deine Crew, ja dein gesamtes Material wird dann einmal umgedreht. Jetzt hast du neue Aktionen und kannst auf ganz andere Art das Spiel gestalten und Siegpunkte abgreifen. Dieser Wechsel ist optional und jederzeit möglich, allerdings endgültig! Timing wie Vorbereitung von Symbiosen sind hier von Bedeutung. Für mich eine ziemlich frische Mechanik, die mich neugierig macht. Leider bisher nur auf Englisch angekündigt.
Maracaibo
Alexander Pfister hat bei mir zwei Plätze im Regal sicher: Mombasa und Great Western Trail. Der letzte große Streich mit Blackout: Hong Kong floppte leider. Maracaibo besitzt nun wieder eine kartengesteuerte Spielmechanik und auf ersten Bilder sieht man, das auf dem Spielertableau oben wie unterhalb Karten ausgelegt werden. Eine weitere Kopie der Mombasa-Kartenmechanik? Die Spielregeln sind leider noch nicht einsehbar.
Um was geht es genau?
Wer sich etwas genauer mit Maracaibo beschäftigt merkt schnell, das die Kartenmechanik diesmal etwas anderes ist und eher an Terraforming Mars erinnert. Es wird extrem viele verschiedene Karten geben, die eine andere Spielausrichtung ermöglichen. Man kämpft dabei um Einfluss bei drei Fraktionen, die miteinander um die Karibik kämpfen. Besonders gespannt bin ich auf den Storymodus. Hier verändern erfüllte Quest-Karten mit kleinen Geschichten nachhaltig über die Partie hinaus das Spiel. Dies ist allerdings optional. Vom Anspruch bewegt sich Maracaibo auf dem Niveau von Great Western Trail.
Ecos: First Continent
Als Naturmächte erschaffen wir den ersten Kontinent und erschaffen Bäume, Berge und Tiere. Das Material ist hochwertig, das meiste ist aus Holz. Dazu ist das Thema wirklich frisch. Es sieht etwas nach Familienspiel aus und wenn man sieht, das der Hauptmechanismus Bingo ist, dann fühlt man sich bestätigt. Man kann Ecos: The First Continent auch sicher so spielen. Laut meinem Regelstudium steckt aber wesentlich mehr dahinter. Das Spiel wird in deutscher Sprache erhältlich sein und kann schon vorbestellt werden.
Um was geht es genau?
Der Startspieler zieht wie bei Bingo aus einem Beutel ein Symbol. Nun können alle Spieler einen ihrer kostbaren Ressourcenwürfel auf das Symbol eines ihrer ausliegenden Karten legen. Sind alle Felder einer Karte besetzt, aktiviert die Karte. Es ist also wirklich erstmal wie Bingo. Nur sind die Karten alle recht verschiedenen und lassen einen auch völlig anders den Kontinent gestalten. Andere Karten erzeugen durch bestimmte Kombinationen, wie große Wälder oder Herden von Tieren, aber Siegpunkte. Durch die große Anzahl von Tierarten, den drei Vegetationszonen, platzierbaren Bäumen wie Berge, entstehen aber zig Möglichkeiten wie Spieler punkten können. Wer hier einfach die Welt aus dem Bauch gestaltet, schenkt seinem Nachbarn womöglich massig Siegpunkte. Man sollte die Karten wie auch die Symbiosen kennen, damit man taktisch alles aus dem Spiel ziehen kann.
Black Angel
Würfeleinsetzspiele ist meine persönliche Odyssee. Ich suche immer noch immer meinen Favoriten. Mit der Ankündigung von Black Angel war klar, das hier muss ich sehen. Der Vorgänger Troyes war nicht schlecht, der Autor kann was und das Thema ist genau mein Ding. Raumschiffe, ihr kennt mich. Black Angel ist nun allerdings schon erwerblich und entsprechend kann man erste Meinungen einholen und die sind sehr durchwachsen. Dabei geht es nie um eine Mittelmäßigkeit, sondern das die Spieler es entweder richtig abfeiern und in die Tonne kloppen wollen. Meine Vermutung, das Spiel ist so kleinteilig und komplex, das man es mehrmals spielen muss, bis sich die Mechanik komplett entfaltet.
Um was geht es genau?
Die Spieler übernehmen die KI eines Koloniesschiffs mit Erbgut der Menschen, das auf dem Weg zu bewohnbaren Gefilden ist. Dabei trifft man auf friedliche Alien von denen man Technologie erforscht, nutzt kämpferische Aktionen, betreibt Handel und wehrt sich gegen die aggressiven Verwüster. Black Angel ist dabei fast überfrachtet mit Synergien und trotz nur sechs möglichen Aktionen nicht einfach zu spielen. Man hört von Vergleichen zu Feudum, liest das es durch die Anforderung frustrierend ist. Eben noch mit einer Aktion eine wichtige Karte ausgespielt, bewegt sich das Raumschiff und die Karten werden abgeräumt. Aber genau diese Ecken und Kanten und das Black Angel so polarisiert, machen mich nur neugieriger auf den Titel.
Crystal Palace
Ganz ehrlich, das Thema von Crystal Palace reizt mich so gar nicht. Es geht um die Weltausstellung 1851 in London und jeder Spieler übernimmt eine Nation und versucht die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erhalten. Es kommt noch schlimmer, denn ich finde das Spielmaterial nicht einmal richtig hübsch. Das es hier auf der Liste trotzdem auftaucht, liegt am spielerischen Gerüst, das mich sehr begeistert
Um was geht es genau?
Crystal Palace ist ein Würfeleinsetzspiel, bei dem die Spieler ihre Würfel nicht werfen, sondern ihre Augenzahl selber bestimmen. Je höher die Zahl, desto teurer wird allerdings der Würfel. Zufall hat hier Hausverbot und Selbstbehinderung ist eher das Problem. Denn Aktionen gibt es viele, die Interaktion ist hoch, dazu ist das Spiel leicht modular aufgebaut und knifflig und mit einer gewissen Härte, was die Bestrafung durch schlechtes Geldmanagement anbelangt. Ich rieche hier meinen Würfeleinsetzhit!
Abschluss Teil 1
An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf meine Wahl verweisen, wo ihr eure Top-Titel vorstellen könnt. Ich gebe zu, der Andrang ist nicht so berauschend. Vielleicht hätte ich es mit einem Gewinnspiel koppeln sollen. Auf der anderen Seite wollte ich eher die Spieler ansprechen, die wirklich Lust haben etwas über ihre Favoriten zu schreiben. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben ihre Gedanken niederzuschreiben bzw. abzustimmen. Falls ihr Fragen zu den oben aufgeführten Brettspielen habt, schreibt mich gerne an. Anfang Oktober wird es noch ein paar mehr Infos zur Messe geben und natürlich noch mehr Spiele in der Vorschau. Wir sehen uns auf der SPIEL ’19!
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