Kurzcheck: Darum geht es in Trails of Tucana
In Trails of Tucana schnappt sich jeder Spieler einen schicken Inselplan und versucht dann durch gezogene Geländekarten Gebiete miteinander zu verbinden. So erschließt man nach und nach ein Wegenetz auf der Insel und verbindet so Dörfer, Reliquien und Kreaturen miteinander. Das Ziel ist es möglichst effizient den Dorfbewohnern den Besuch anderer Dörfer zu ermöglichen und nebenbei Reliquien und Kreaturen zu finden. Durch die farbenfrohe Gestaltung der Pläne sind Kinder schnell dabei und das kindgerechte Thema ermöglicht ein sehr schnelles erfassen der Regeln. Trails of Tucana ist ab 8 Jahren, aber schon unser 5-Jähriger spielt hier fleißig mit. Am Ende gewinnt derjenige mit den meisten Punkten. Wie sich die zusammensetzen, ist der Kniff in Trails of Tucana!
Tucan der Wegemeister
Mögliche Wege in Trails of Tucana werden über jeweils zwei gezogene Geländekarten definiert. Der Stapel mit Geländekarten wird einmal komplett durchgespielt, wobei eine Karte am Ende unbenutzt übrig bleibt. Das erschwert die Planbarkeit. Nun erhält man Punkte für verbundene Dörfer mit Reliquien und Kreaturen. Danach spielt man den Stapel mit Geländekarten ein zweites Mal durch. Nun wertet man die Punkte für verbundene Dörfer mit Reliquien und Kreaturen ein zweites Mal. Das heißt, wer geschickt schon in der ersten Runde viele Kreaturen und Reliquien erreicht, kann diese zweimal werten.
Das ist aber noch nicht alles! Vor Spielbeginn trägt jeder Spieler anhand einer gezogenen Aufbaukarte Buchstaben in seine Dörfer ein. Dabei jeweils um eine Position nach Spielerreihenfolge versetzt, damit keiner den gleichen Inselplan hat. Wer es schafft Dörfer mit gleichen Buchstaben zu verbinden, erhält am Ende richtig viele Bonuspunkte. Weitere Extrapunkte winken, wenn man dies als Erster schafft. Wer sein Spielerlebnis erweitern möchte, kann weitere Bonuspunkte für die erste Verbindung zwischen zwei gleichen Kreaturen/Reliquien vergeben. Die Punktevergabe sorgt also für ein kleines Wettrennen!
Extra-Aktionen und die große Insel
Wer es schafft alle Kreaturen oder Reliquien einer Art mit Dörfern zu verbinden, darf sofort einen weiteren Weg einzeichnen. Dabei sind die Geländearten egal. Keine große Lernhürde, aber schon Kindern wird schnell bewusst, wie wichtig und mächtig diese Möglichkeit ist. Wer vorausschauend plant, der kann hier regelrechte Kombos auslösen oder schwer zu erreichende Stellen doch noch erreichen.
Wer ein längeres und komplexeres Spiel wünscht, darf auch die Rückseite des Inselplans übernehmen. Hier spielt man drei Durchgänge und von den Kreaturen und Reliquien gibt es jeweils ein Symbol mehr. Ein Solo-Modus lässt einen zudem beide Inseln beackern, was sich nicht großartig vom Spiel mit Mitspielern unterscheidet. Es werden etwas die Daumenschrauben anlegt, weil mögliche Bonuspunkte nach einer Runde zum Teil verschwinden.
Nur Sonnenschein in Trails of Tucana?
Nach Sunflower Valley ist Trails of Tucana das zweite Spiel des Genres wo Kinder begeistert werden. Während der Partie entfaltet sich dann das typische Hoffen und Bangen auf die gewünschten Gelände-Kombinationen. Da werden abergläubisch vorm Aufdecken die Karten angepustet, denn man hofft auf Wald und Gebirge, damit man endlich Dorf E mit dem Drachen für eine Kombo verbinden darf. Gleichzeitig soll bloß keine Wüste-Wüste gezogen werden, weil der Papa dann die A-Städte verbunden hätte und richtig Punkte absahnt. Das schafft man selbst mit Glück erst in zwei Zügen. Ohne komplizierte Mechaniken erzeugt Trails of Tucana eine tolle Spannung!
Doch nicht alles ist karibischer Sonnenschein! Ohne kleine Regenwolken geht es auch in Trails of Tucana nicht. Das Spiel zeigt trotz seiner kindgerechten Aufmachung, das Flip & Write-Spiele eine gewisse Übersicht erfordern. Man weiß, wie viele Arten der Gebiete noch im Stapel sind, kann die Wahrscheinlichkeit, welche Kombination gezogen werden besser abschätzen und so als Erwachsener weitreichender planen. Mein 9-Jähriger Sohn ist in Tyrannen des Unterreichs, Sanctum oder Minecraft ein gleichwertigerer Mitspieler als in Trails of Tucana. Unsere Kinder begreifen Trails of Tucana zum Glück mehr als solitäre Herausforderung und wollen ihren eigenen Punktestand verbessern. Wer dies anders angeht, kann frustrierte Kinder am Tisch sitzen haben, sofern man nicht mit angezogener Handbremse spielt.
Fazit
Trails of Tucana lädt Kinder optisch schnell zu einer taktischen Reise in die Welt der Flip & Write-Spiele ein. Die Regeln sind einfach und schnell zu verstehen, bieten trotzdem Spannung und viele kleine Entscheidungen. Die ganze Familie erlebt hier ein spannendes Wettrennen nach den besten Verbindungen zwischen Dörfern und jeder freut sich über mögliche Kombo-Aktionen durch effizientes verbinden der Reliquien und Kreaturen. Durch die etwas komplexere Rückseite erleben geübtere Spieler eine neue Herausforderung und auch Solo kann man Tucana betreten. Als schneller Absacker also auch für Erwachsene interessant. Für Familien macht dieses Flip & Write vieles richtig, kann aber nicht ganz vermeiden, das aufgrund des taktischen Spielprinzips, das vorausschauendes Spielen belohnt, Erwachsene im Vorteil bleiben. Die Motivation seinen eigenen Punktestand nach oben zu kritzeln wiegt aber schwerer und entsprechend gut angekommen ist Trails of Tucana bei uns.
Trails of Tucana
19.95 €Kurzfakten
- Schnell zu lernen
- Familiengerechte Optik
- Spannung durch Wettrennen
- Bis zu 8 Spieler möglich!
- Erwachsene im Vorteil
Spielinformationen
- Genre: Flip & Write
- Spieler: 1 - 8
- Alter: ab 8 Jahre
- Dauer: 15 Minuten
- Rezensionsexemplar erhalten
Fleischpöppel | Brettspieler | Videospieler | Rollenspieler | Miniaturenbemaler | Würfel-Lucker | Airbrush-Anfänger | Blogger | Schönspieler | Rum-Trinker | Brettspielsammler | Crowd-Funding-Süchtig | Trockner Grübler | Pöppel-Streichler | Magic-Verweigerer | 4X-Fanboy | Sickerflopp-Liebhaber
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5 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Moin Christian,
auf der überarbeiteten Seite funktioniert das Kontaktformular noch nicht.
CMON bietet gerade das Spiel Xenoshyft Dreadmire kostenlos als Print and Play an. Richtig cool und sicherlich für viele interessant.
https://www.brettspiel-news.de/index.php/nachrichten/5474-xenoshyft-dreadmire-print-play-kostenlos-verfuegbar
Hi,
kannst du mir kurz weiterhelfen und erklären was du mit Kontaktformular meinst? Ich steh gerade auf dem Schlauch.
Herzliche Grüße
Christian
AUSSTATTUNG
10
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SPIELSPASS
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Ich gucke zu 95% über das Handy. Wenn ich oben rechts die drei Striche (neben der Lupe) anklicke, müsste sich das Menü öffnen. Es geht eine Fläche auf (einfach weiß) es sind jedoch keine Menüpunkt da. Ich meinte, dass dort ein Kontaktlink war. Ich hätte sonst einfach ne Mail geschickt.
Vielen Dank für den Hinweis. Das Menü ist angepasst, da war die Schriftgröße auf 0 px gerutscht. Das ist natürlich falsch. Ein Kontaktformular habe ich nicht. Der Hinweis zur Kontaktaufnahme steht auf der Seite „Über uns“, im Impressum oder auf der Desktop-Ansicht oben oberhalb des Banners (Email, Twitter, Instagram). Das wäre auf dem Smartphone aber zu gequetscht.
Ah okay dann hatte ich das falsch in Erinnerung 🙂 und Schriftgröße 0 könnte Antman ohne Probleme lesen!
Bzgl. Xenoshyft: Ich habe das Spiel noch nicht probiert, die Meinung im Netz ist aber recht positiv.
Viele Grüße und bleib gesund!
Dimitri