Willkommen bei meinem neuen monatlichen Rückblick! Der Grund ist schnell erklärt, denn viele der gespielten Brettspiele innerhalb eines Monats rauschen am Blog vorbei. Irgendwie Schade! Darum wird das jetzt mit der monatlichen Rückschau inklusive kleinen Eindrücken zu Brettspielen geändert. Ersetzt natürlich keine vollumfängliche Rezension, soll es aber auch gar nicht. Es ist eher ein Ersteindruck, vor allem auch über Spiele die ich selber nicht besitze und daher im Detail nicht so ausführlich besprechen kann. Der April war übrigens prall gefüllt mit Brettspielabenden, allen voran dem schon legendären Brettspielwochende bei Tille, den ihr aus der Pinselwerkstatt kennt. Von daher ist der April ein perfekter Startschuss!
Die Dauerbrenner
Es tummeln sich an der Spitze diejenigen Brettspiele die ich hier auf brettundpad im April besprochen habe: Pandemic Legacy Season 2, Rise to Nobility und InBetween. Alle drei Kandidaten haben für ordentlich Spaß am Tisch gesorgt, wobei sich das in jeder Hinsicht eindrucksvolle Pandemic Legacy Season 2 tief in mein Brettspieljunkie-Herz und die Top 10 gespielt hat. InBetween begrüßt dafür die Reisedauerbrenner Targi und 7Wonders Duel im Reisegepäck und wird so zum dritten festen Spiel was mich überallhin begleitet, wo ich länger als ein paar Tage bin. Wer es bisher übersehen hat, darf sich auch gerne mein Star War Legion Ersteindruck anschauen, hat Spaß gemacht!
Arcadia Quest
Ich soll über Arcadia Quest schreiben? Nein, ich muss über Enno schreiben. Der Name ist rein zufällig. Ein Tipp am Rande für lau auf die Hand: Wenn ein Enno am Tisch sitzt und Arcadia Quest aufgebaut ist, dann macht was anderes. Steine essen vielleicht, das ist sinnvoller. Wobei Enno, dieser Gott-des-Würfelns, gleichzeitig auch für genau das steht, warum man Arcadia Quest lieben kann. Es ist schnell vorbei, man kriegt auf den Kopf und Glück steht im Vordergrund. Die Geschichte von Enno ist zeitgleich die Geschichte von Björn und Ben. Das B&B des Unglücks! Zwei Partien, immer abgeschlagen auf den hinteren Plätzen.
Starten wir in den Abend. Jeder Spieler am Tisch hat per Drafting drei Helden und Ausrüstung gewählt und nun soll es in das Dungeon gehen. Man ist auf Gold aus! Dafür haut man diversen NPCs auf den Kopf, sammelt Schätze, erledigt Quests und vermöbelt vor allem die Helden der anderen Mitspieler. Das sieht dann so aus, das Ben durch taktisch gut gewählte Kombos gefühlt vier Hände voll Würfel auf den Tisch schmettert und nach Abzug des Verteidigunsgwurfes zwei Schaden dabei rumkommen. Der Björn, dessen Held mit einem Lebenspunkt überlebt, lacht sich in seine Pranke, wird dann allerdings locker leicht von Enno weggenascht. Ennos Kombos laufen heiß und darum haut er auch noch gleich einen Helden von Ben um. Klitsch-Klatsch! Das alles mit einem Würfel, gut leicht übertrieben. Aber egal, Enno hätte auch mit einem W3 eine sechs gewürfelt. Das liegt an der Spielmechanik des kritischen Treffers. Heruntergebrochen heißt das, wer eine Sechs würfelt, bekommt einen Würfel dazu. Man kann also mit einem guten Wurf ein Massaker gebären. Arcadia Quest spielt sich locker leicht und wir haben ununterbrochen gelacht. Zugegeben, manchmal aus Verzweiflung. Danke, Enno.
Concordia
Concordia war 2014 auf der Nominierungsliste für das Kennerspiel des Jahres und rangiert bei Board Game Geek mit einer Wertung von 8.1 auf einem beachtlichen 23. Platz. Kann sich sehen lassen! Dabei sind die ersten Zutaten jetzt nicht bahnbrechend. Die Antike kennt man, das Spielmaterial ist maximal zweckdienlich und Deckbau mit Punkt-zu-Punkt-Bewegung ist alles andere als innovativ. Trotzdem sitzt man plötzlich da und Hirnschmalz läuft aus den Ohren – oder war es die Nase? Gut, der Haselnusslikör im Vorfeld war suboptimal, der hat mich etwas durcheinander gebracht, aber Concordia bleibt strategisch wie taktisch fordernd.
Mit meinen Karten, die ich mir im Laufe des Spiels zusammenstelle, kann ich Aktionen auslösen. Man versucht geschickt das Spielfeld mit seinen Steinen zu besetzen und sich langsam auszubreiten. Dafür braucht man Geld und Ressourcen – leider stehen überall diese fiesen Mitspieler! Meist macht Irgendeiner einem die Züge kaputt, es fehlt mindestens eine Ressource oder eben Geld. Daher muss man bei Concordia seine Züge geschickt planen und die Gegner im Blick haben. Wer gewinnt? Schwer abzuschätzen! Für vieles gibt es Siegpunkte und das erspielte eigene Deck sorgt durch seine Karten für zum Teil extreme Siegpunktekombos – aber erst am Ende des Spiels. Hier steigt der Spielspaß wenn alle Mitspieler die Wertungsmechanik und die im Spiel befindlichen Karten kennen. Ein nächstes Mal muss es geben, dann ohne Haselnussschnaps!
Burgen von Burgund, The 7th Continent und Centauri Saga
Um die Leere zu füllen die Pandemic Season 2 Anfang April hinterlassen hat, haben wir in reinen 2-Spieler Partien einen Ausflug nach Burgund und auf den siebten Kontinent gemacht. Gerade Die Burgen von Burgund finde ich mit 2-Spielern klasse, weil viel weniger Downtime herrscht. Das Spiel sieht zwar furchtbar aus, aber es ist am Ende einfach ein extrem gutes Spiel. Für viele das Beste von Stefan Feld, ich persönlich finde Aquasphere noch etwas besser. Da bin ich aber die Ausnahme. Schönes Puzzle-Würfelspiel mit netten Ketteneffekten.
Weiter ging es in eine Einführungspartie The 7th Continent. Der Hype um dieses Spiel ist groß und wohl berechtigt. Kann ich persönlich noch nicht viel zu sagen. Das Einstiegsspiel hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Hier werde ich sicher noch ausführlicher drüber berichten. Ähnlich wenig kann ich über Centauri Saga berichten. Das Einfürhrungszenario hat mir allerdings bei diesem kooperativen Sci-Fi Brettspiel mehr Spaß gemacht als es die 6.7 bei BGG versprachen. Spielzeit nicht zu lange, ein paar knifflige Spielsituationen, die schon etwas taktisches Vorgehen in Gruppe nötig machten und eine nette Charakterentwicklung. Scheint das die 2te Edition ihre Sache besser macht.
5-Minuten Dungeon
Hektik am Tisch. Ein bunter durcheinandergewirbelter Haufen Karten auf dem Tisch. Die Oma schwitzt und jauchzt, der kleine Sohnemann kann die Spannung nicht ertragen und sitzt unterm Tisch, der große starrt gebannt seine Karten an und der Papa treibt Schlagwörter durchs Wohnzimmer. Am Ende zeigt die Uhr 9 Sekunden! Nichts verstanden? Egal! 5-Minuten Dungeon ist ein hektischer Familienspaß der Extraklasse. Ganz einfach heruntergebrochen, zusammen hat man 5 Minuten um einen Kartenstapel abzuarbeiten indem man ausliegende Symbole mit der eigenen Kartenhand aussticht. Völlig simpel und in 3 Minuten erklärt, in 5 Minuten gespielt und dazu großen Spaß am Tisch, wenn man es kooperativ und spannend hektisch mag.
Brettspiel-Wochenende
Von Freitag späten Nachmittag bis Sonntag wurden die Karten auf den Tisch geknallt, ohne Ende Würfel geworfen und viel gelacht! Das einzige was Mangelware war: Schlaf. So muss es sein wenn sich Brettspielverrückte ein Wochenende in ein Haus einschließen und alle Ketzer verbannen. Auf den Tisch kam dabei folgende Spiele, die ich hier an dieser Stelle nicht alle beschreibe:
Mein persönliches Highlight war 1754 – The French and Indian War. Ich persönlich hatte aufgrund des trockenen Charmes und dem historischen Hintergrund etwas Sorge um den Spielspaß. Weniger bei mir, aber bei den anderen Brettspiel-Bagaluten die eben eher den Space Marine abfeiern. Am Ende war es ein wunderbares, enorm spannendes, weil offenes, Teamspiel! Thematisch fügten wir uns alten Pen & Paper-Hasen schnell in die Rollen ein und dann war ordentlich Stimmung am Tisch. Die offene Zugreihenfolge, taktisches Teamplay, garniert mit Würfelorgien, sorgten für richtig viel Spaß am Tisch. Natürlich haben die Franzosen gewonnen!
Räuber der Nordsee haben wir zu viert mit allen Addons gespielt und saßen am Ende über vier Stunden am Spiel. Die Uhr zeigte irgendwann 3h nachts… ja, mehr als suboptimal. Lag es an der Uhrzeit? Oder an der Taktik der Spieler? Ich weiß es nicht. Eigentlich mag ich Räuber der Nordsee für seine knackige Spielzeit. Die Addons haben diese aber ungemein in die Länge gezogen. Hat das Spiel aus meiner Sicht nicht unbedingt besser gemacht.
Überraschend interessant fand ich dann Die Speicherstadt. Optisch eher mau, ist es ein kniffliges, schnell zu spielendes Aktionsspiel. Diese Art der Spiele mag ich sonst gar nicht so gerne, aber hier hat es mir Spaß gemacht. Eigentlich muss man Die Speicherstadt öfters spielen, denn aus dem Wissen, welche Karten wann im Spiel auftauchen können, ermöglichen erst richtige Strategien. Ein wirklich cooles Spiel für eine schnelle Runde zwischendurch.
Fragen zu den Spielen?
Das war es erstmal mit meinem kleinen Rückblick und ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Falls du detailliertere Fragen zu den aufgeführten Brettspielen hast, kannst du mir wie immer ein Kommentar hinterlassen und eine Email schreiben. Ich antworte ganz sicher!
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