Lesezeit: 7 Minuten
„Geliebte Leser:innen, welcome to: Black Rose Wars: Rebirth – treten Sie ein und lassen sie sich verzaubern!“ 

Angela setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Sie blickte sich in der völlig verwüsteten und zerstörten Bibliothek um. Staub und Zerstörung. Mehr ist von der einst so glorreichen Akademie nicht übergeblieben. Die Räume übersät mit toten Kadavern. Blass und zerstört, aber nicht tot, kam es ihr in den Sinn. Die Seele der Black Rose wohnte noch immer in den Gemäuern.

AngelaMeisterin der Alchemie würde sich als würdig erweisen, neue Kraft und Energie in die Kammern der Akademie zu zaubern. Ein Geräusch aus dem Thronsaal ließ sie innehalten. Baron Doria beugte sich gerade über den Thron und aktivierte die Magie des Raumes. Baron Doria, selbst ernannter Herr der Albträume. Angelas Plan ging auf. Scheinbar. Er war jetzt genau dort, wo sie ihn haben wollte. Leise sprach sie die Wörter der Magie und griff, um ihren Zauber zu verstärken, nach der Macht der Elemente . Feuer, Wasser und Luft verbanden sich und schossen in einer glühend heißen Wolke auf den Baron zu.

It’s a Trap!

„Deine Trophäe gehört mir, du…“, rief Angela. Die Worte blieben ihr im Halse stecken. Die Magie prallte auf eine unsichtbare Mauer, wirbelte zurück und aus der Wolke schoss eine grauenerregende Gestalt auf Angela zu. Schwarz wie ein Schatten. Angela hörte das kehlige Lachen des Barons, als Panik ihr Herz in Eis verwandelte. Die nackte Angst schoss mit messerscharfen Stichen in ihr Innerstes, zerstörte Freude und Leben genau dort, wo die schattenhafte Gestalt sie getroffen hatte. Angela stolperte getroffen rückwärts in den Garten. Die Schattengestalt blieb jedoch an ihr haften, verfolgte ihren Schritt. Eine Hand schloss sich plötzlich um ihren Knöchel und brachte sie zu Fall. Ein Kadaver, eben noch völlig leblos griff nun mit scharfen, metallischen Klauen nach ihr.

Rikkart, Sklave der Agonie, saß murmelnd in der Ecke und fügte sich qualvolle Schmerzen zu. Im Einklang mit seinen Schmerzen kontrollierte er die schreckliche Kreatur. Sie versuchte zu fliehen. Rikkart erhob seine eisige Stimme „Angela, du solltest besser darauf achten, in welche Fallen du läufst. Deine Trophäe gehört mir!“ Der erweckte Kadaver ließ seine Klauen niederschnellen und vernichtet Angela.

Rikkart ist schon voller Schmerzen. Aber nur drei der Black Rose. Ich liebe die Agonie.

Kurzcheck: Darum geht es in Black Rose Wars: Rebirth

Venezianisches Zeitalter in irgendeiner Parallelwelt. Der Kampf um das Oberhaupt der Magi ist Geschichte. Die Akademie ist beim Kampf der mächtigsten Magi in Schutt und Asche zerlegt worden. Düster und trist liegen die Räume vor euch, während ihr durch die Hallen schweift. Aber – wie bereits erwähnt – der Geist der Black Rose ist immer noch vorhanden und strebt nach einem: der Wiedergeburt. In Black Rose Wars: Rebirth zelebriert ihr diese Wiedergeburt mit dem gleichen Spielprinzip wie in Black Rose Wars. Taktische Bewegung und Raumaktivierungen mit Deckbuilding und Aktionsprogrammierung.  Wenn Black Rose Wars schon ein thematisches Fest gewesen ist, dann ist die Wiedergeburt die Quadratur dessen.

Ausgangslage

Uwe ist Black Rose Wars. Er ist auch für den thematischen Einstieg in den Artikel verantwortlich. Respekt, mein Freund. Es ist sein Spiel, also hat er gnadenlos bei Black Rose Wars: Rebirth zugeschlagen. Skepsis und Vorfreude waren um Weihnachten unsere Wegbegleiter. Braucht man Black Rose Wars: Rebirth, wenn man das Original hat? Als dann Uwe mit seinem Pledge vor meiner Tür stand, hatte ich Tränen in den Augen. Zwei fette Tüten mit noch fetterem Material. Damit ihr einordnen könnt, auf was die Rezension Bezug nimmt:

Christian hat die Grundbox als Rezension erhalten. Daher kommt diese Woche zu Black Rose Wars: Rebirth noch einiges mehr. In Trier kommt das Grundspiel mit den sechs Zauberschulen und die Rotas Box mit den Kickstarter exklusiven Stretch Goals, die es aktuell nicht bei Pegasus gibt, auf den Tisch. Darin enthalten sind neue Schulen und Avatare und viele neue Kreaturen. Sidekick: Die Rotas Box ist genauso fett wie das Grundspiel. Hier braucht keiner zu sagen: „Die brauch ich nicht!“ Das ist Bullshit, weil man braucht sie, man will sie, man fühlt sie. Weiter geht es: Auf meinem Tisch liegt ausfüllend die sehr edle Neoprenspielmatte. Und Uwe hat noch mal zugeschlagen: Apokalypse. Ein episches Add-On.

Fett, fetter, Rebirth!

Bleibt alles anders?

Vielleicht ein entscheidender Ansatz ist das Lied von Herbert Grönemeyer. Sorry – das Lied kam mir in den Sinn und ich habe mir die Lyrics angeschaut und es beschreibt 1:1 mein Gefühl. Es bleibt alles anders. Die Vernichtung der Akademie während der letzten Konfrontation ist sichtbar. Alle Räume sind im Arsch, aber jeder Raum kann noch ein bisschen was. Anders als im Vorgänger versucht ihr nicht die Räume zu zerstören. Denn das sind sie bereits. Ihr versucht die Räume wieder aufzubauen, damit sie ihre magischen Fähigkeiten zurückerlangen.

Thematisch ist dies weit hergeholt und irgendwie ungelenk. Hier fehlt auch in der Anleitung die ganze Verknüpfung der Zauberschulen und die Hintergrundstory. Schade. Auch die Symbolsprache ist in den ersten beiden Partie … gewöhnungsbedürftig und nicht so elegant. Hier wäre Luft nach oben gewesen,

Aber was hier spielerisch und taktisch auf den Tisch kommt, ist ein Meisterkniff. In unseren ersten Partien war das Reparieren der Räume marginal. Mittlerweile ist es ein fester Bestandteil. Denn ich will die Räume mächtig haben und sie alleine nutzen. Ein Beispiel? Marco hat in einer Partie den Rosensaal schnell repariert. Im defekten Zustand zieht man einen zufälligen der vergessenen mächtigen Zauber. Das kann jeder Magi nutzen. Ist der Rosensaal jedoch repariert, dann darf man sich einen der brutalen Zauber aus zwei Karten auswählen. Und das alleine. Logisch, dass ein solches Element alles verändert. Und das ist nur ein Ansatz.

Kreaturen

Hier ist Black Rose Wars: Rebirth explodiert. Es steht unfassbar viel Zeug rum, was genutzt und kontrolliert werden kann. Ich bin ehrlich und nehme euch mit. In der ersten Partie hat es mich genervt. Zu viel Zeugs, zu viel Verwaltungsaufwand. Wo ist das schlanke Black Rose Wars geblieben, wo wir zwei, drei Partien an einem Abend fluffig gespielt haben? Ich war enttäuscht, aber etwas schlummerte in mir, wie die Black Rose in den zerstörten Räumen. Uwe ging es ähnlich.

Diese anfängliche Enttäuschung ist ab der zweiten Partie einer echten und nachhaltigen Faszination gewichen. Ja, man hat ein bisschen mehr Verwaltungsaufwand. Aber bei einer festen Spielgruppe verteilt sich dieser elegant. In Kombination mit den Zauberschulen ist hier jedoch ein unfassbarer Tiefgang und ein abwechslungsreiches Spielerlebnis gegeben. Ich kann euch nicht alle Aktionen und taktischen Finessen aufzählen. Umbren, Totems, Kadaver, Subcubus und viele Wesen mehr tummeln sich in der Akademie. Ich kann diese jetzt auch während meines Zuges in einer Standardaktion erwecken. Bäm!

Schulen

Ähnlich wie bei Super Fantasy Brawl war ich skeptisch, ob hier noch so viel Neues kommen kann. Es kam und es ist mächtig. Mein persönlicher Favorit im Grundspiel: Agonie. Ich füge mir selber Schmerzen zu und dieser Schmerz spielt der Black Rose in die Karten. Aber für jeden Schmerz, den mir die Black Rose zufügt, werden meine Aktionen mächtiger. Ich liebe dieses Spiel. Wie viel Schmerz ertrage ich? Wie baue ich meine Aktionen auf? Wann vernichte ich mich oder wann tun es die Mitspieler? Ein netter Sidekick hierbei: Gewinnt die Black Rose durch meinen Schmerz die Oberhand, dann sind meine Mitspieler gezwungen, die Black Rose ins Visier zu nehmen. Denn sonst enteilt sie uns. Auf der anderen Seite verpuffen meine Aktionen, wenn ich nicht genug Schmerzen der Black Rose habe und ich bin zahnlos. Ein herrlicher Balanceakt und ein Fest.

In der Apokalypse geht es richtig schmutzig zu. Die vier Reiter der Apokalypse treten mit ihren entsprechenden Schulen gegeneinander an. Hunger, Tod, Krieg und Krankheit geben sich ein Stelldichein. Ich spielte die Schule des Hungers und ich habe meine Mitspieler hungern lassen. Jedesmal, wenn ich den Effekt „Hunger“ auf einen Magi anwende, nehme ich ihm eine gewisse Anzahl seiner Markierungssteine weg. Was am Anfang sehr mühselig erscheint, wirkt sich auf die Dauer sehr nachhaltig aus. Gerade Uwe, der dafür bekannt ist, viele Räume zu reparieren und einiges an Schaden auf andere Magi zu legen, wurde hier ganz schön ausgebremst. Der andere Effekt der Zauberschule „mästen“ geht dann den anderen Weg. Ich gebe die Steinchen wieder zurück, kann dafür aber fiese Aktionen durchführen. Das war ein großes Fressen und ein Timing-Festival sondergleichen.

Avatare

Auch diesen Avataren war ich am Anfang sehr skeptisch gegenüber eingestellt. Ihr könnt euch an den von mir thematisierten Verwaltungsaufwand erinnern? Nun, kommt ein Avatar zu eurer Partie hinzu, erhöht sich dieser. Dafür habt ihr dann aber einen vierten Spieler am Tisch sitzen. Und ihr denkt, das war alles? Ein einfacher Platzhalter für einen Spieler? Ein Dummi? Euch soll der Blitz treffen. Und da bin ich schon beim Göttervater Odin und seinem Gefährten Fenris. Besiege ich Fenris, wird dieser mächtiger, ich bekomme Anerkennung und Belohnung dafür. Odin bewegt sich über das Spiel und greift in einem eleganten Algorithmus die Magi an. Die Black Rose bekommt ein echtes Gesicht und das Spiel einen Charakter. Kein Avatar spielt sich dabei gleich. Die Schwierigkeitsgrade variieren, Die Taktik variiert. Auch wenn das Spiel einen höheren Verwaltungsaufwand erfährt, ist dieser gerechtfertigt. Jede Partie bekommt mit dem Avatar ein geiles Szenario verpasst.

Avatare – am Anfang verpönt, dann geschätzt.

Fazit

Ich habe gerade so die taktischen und spielerischen Möglichkeiten von Black Rose Wars: Rebirth angerissen. Kein (!) Spiel kam jemals in so kurzer Zeit so oft auf den Tisch wie Black Rose Wars: Rebirth. Alleine im ersten Monat wurden 9 Partien gespielt. Ich wiederhole: Neun. Wir haben Spiele in unserer Sammlung, die kommen in ihrer aktuellen Karriere nicht auf diesen Wert. Jede Partie war anders, jedes Runde war besonders, jedes Schlacht war ein Erlebnis. So, und was macht ihr jetzt damit? Ich hätte Rebirth nicht gebraucht! Jetzt, da es mit der Rotas Box da ist, möchte ich es nicht mehr vom Tisch haben.

Das Spiel hat die oben erwähnten Macken, die wahrscheinlich seiner schnellen Entwicklung zuzuschreiben sind. Ok, akzeptiere ich, denn ab der dritten Partie entfaltet sich eine meisterhaft kurzweilige Sinfonie, in der man ständig neue Töne entdeckt. Die Geschichte um die zerstörte Akademie und die thematische Eleganz ist weggebrochen, aber dafür ist die taktische Tiefe und die Schulen einfach eine Komposition sondergleichen. Black Rose Wars: Rebirth war aktuell zwei Wochen nicht auf dem Tisch. Und ich merke, wie ich unruhig werde und es wieder spielen will. Immer wieder. Also krallt euch die Grundbox und am besten die Rotas Box mit.

Black Rose Wars: Rebirth
Spielinformationen
Genre: Arena-Spiel | Personen: 2 - 4 (- 6) | Alter: ab 12 Jahren | Dauer: 90 - 180 Minuten | Autor: Andrea Colletti, Diego Fonseca, Marco Montanaro | Illustration: Simone de Paolis, Angelica Donarini, Cristian Casado Otazu, Giovanni Pirrotta, Vincenzo Pratticò | Rezensionsexemplar erhalten (Grundbox)
AUSSTATTUNG
9
SPIELIDEE
8.5
SPIELSPASS
10
Positive Aspekte
fett, fetter, Rebirth
mehr taktische Tiefe durch vielfältige Schulen
weniger thematische Hintergründe
Explodiert auf dem Tisch und lässt alle jubeln
Meisterhaftes programmieren, Fallen stellen und tricksen
Negative Aspekte
mehr Verwaltungsaufwand als bei Black Rose Wars
weniger thematische Hintergründe
gewöhnungsbedürftige Symbolsprache
9.5
Redakteur bei Brett & Pad | + Letzte Artikel

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16 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Wie ist es euch gelungen die Rose zu bremsen? In unserer Erstpartie wurde dieser durch Agonie und Hexerei nämlich immerwährend Punkte zugeschustert. (Schmerz durch Agonie und Aufdecken von Ereignissen in der Hexerei). Schließlich hat die Rose dann nach kurzer Spielzeit und mit weitem Abstand gewonnen. Sicherlich war es in diesem Falle der Unerfahrenheit der Spielenden zuzuschreiben, aber dennoch stellte sich am Tisch die Frage: Ist es nicht ein leichtes im Glauben eines in die Ferne gerückten Sieges einfach die Black Rose immer weiter zu pushen? Wie können die anderen Spielenden hier intervenieren? Schließlich wird destruktives Spielen hier nicht bestraft, außer dass am Ende eben alle verlieren. Das wirkte auf uns ein wenig seltsam. (Es war wie gesagt der Eindruck nach einer Erstpartie)

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    • Hallo Deanwalk,

      ich verstehe deine Frage, aber sie baut auf etwas auf, was du schon selbst erkannt hast: Erstpartie. Wenn du destruktiv spielst, dann wirst du definitiv nie gewinnen. Wenn sich so eine Denkweise einbürgert, dann wird immer die Black Rose gewinnen. Grundsätzlich kannst du dieses Spiel aber gewinnen und wenn einem das bewusst ist, wird der umgekehrte Schuh draus. Du besiegst deine Mitspielenden, bei versuchter Ausbremsung der Black Rose, was eigentlich alle versuchen, weil du sonst eben auch weniger Chancen auf den eigenen Sieg hast. Klingt für mich logischer. Auf der Schachtel steht Experte und das sollte man auch im Hinterkopf behalten. Eine Erstpartie ist hier gar nichts. Meistens hat man in der Erstpartie noch nicht einmal die gewählte Hauptzauberschule optimal gespielt, geschweige denn die anderen.

      Ich habe die letzten beiden Spiele z.B. gewonnen, während die zwei anderen (Erstspielenden) bei der ersten Partie weit hinter der Black Rose waren. Wir haben dann noch eine Partie absolviert, in der ich auch gewonnen habe, aber beide waren wesentlich dichter an der Black Rose dran. Ich habe halt unzählige Partie Black Rose Wars auf dem Buckel und sechs bei Rebirth.

      Die Black Rose ist stark, entsprechend solltest du die selten pushen, sondern dein Spiel optimieren. Die letzte Partie ging bei uns z.B. nur 3 Runden. Alleine in der letzten Runde wurde von mir folgendes eingelöst:

      – Kill (4 SP)
      – 2 Räume „geheilt“ (8 Siegpunkte). Geschehen durch Zauber, eingelöste Aufgaben und Beschwörungen die dort Stabilität erzeugten
      – dadurch einen Auftrag erfüllt (3 Siegpunkte)

      Ergo in einer Runde 15 Siegpunkte.

      Black Rose Wars und vor allem Black Rose Wars Rebirth sind wahnsinnig schnelle Brettspiele, bei denen man nicht über zig Runden ein Deck baut. In der Regel spielen wir 3 bis absolut maximal 5 Runden (eher die Ausnahme). Es fetzt über den Brettspieltisch. Und entsprechend ist die Black Rose angepasst. Das kann in der Erstpartie verwundern 🙂

      Ein Indiz ist dafür z.B. die Aktion aus seinem Ablagestapel Zauber zu ziehen. Der Grund, viele Partien enden, bevor der Ablagestapel wieder gemischt wird und zum neuen Nachziehstapel wird. Ergo braucht es solche Aktionen, um an die Karten zu kommen.

      Liebe Grüße

      Christian

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      • „…vor allem Black Rose Wars Rebirth sind wahnsinnig schnelle Brettspiele…“

        Bei 90-180 Minuten?
        Daran merke ich, dass wir nicht der gleichen Generation angehören – in meinem Alter plane ich nicht mehr so weit in die Zukunft 😉

        Antworten
        • Hallo KK,

          da hast du mich erwischt. 😀 Oder wir uns. Kurz sind die Spiele nicht. Da gebe ich dir absolut recht! Man spielt es nicht in 30 Minuten. Und auch nicht in 60 Minuten.

          Rebirth kann aber schnell vorbei sein. Klingt Paradox, aber du hast zig Zauberschulen, zig Räume und Optionen, alleine deine Bibliothek (Startdeck) umfasst zwar 7 Karten, das Spiel kann aber schneller vorbei sein, als das du einmal alle deine Startkarten gesehen hast. Ich erwische mich oft dabei, dass ich im Spiel denke, „wow, dass ging jetzt aber schnell vorbei“. Bei drei Runden sind das von hunderten von Karten 12 gespielte (davon manche vielleicht nicht aktiviert), nur 6 Bewegungen oder Raumaktivierungen. Die Black Rose, also das Brettspiel selbst, macht in dieser Zeit oft viele Punkte und auch hier musst du schnell hinterher. Bei 30 erreichten Siegpunkten ist das Spiel vorbei. Es ist ein Wettrennen. Auch hier geht es also um „Schnelligkeit“.

          Liebe Grüße

          Christian

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  • Hallo Christian,
    vielen Dank für die schnelle Antwort und ausführliche Einordnung. Ich hätte mich differenzierter ausdrücken müssen: Es war unserer Erstpartie „Rebirth“. BRW habe ich schon zig male gespielt und dort teile ich absolut alles was du oben beschreibst. Nur war es im „alten“ BRW eher die Ausnahme, (oder es musste schon ziemlich doof laufen) dass die BRW gewinnt. Bei Rebirth scheint es ein deutlich gewichtigerer Faktor zu sein darauf zu achten die Rose im Zaum zu halten. Das kam für alle am Tisch etwas überraschend. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie sich die folgenden Partien darstellen 🙂

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    • Hallo Deanwalk,

      die anderen beiden kannten bei mir auch Black Rose Wars. Es ist jetzt natürlich eine persönliche Einschätzung und vielleicht sagt Markus auch noch was dazu, weil er mehr Erweiterungen als ich hat, aber das Grundspiel von Rebirth geht bei uns wesentlich schneller zu Ende. Die Geschwindigkeit hat zugenommen. Das mag auch daran liegen, dass Aufträge planbarer sind, die Belohnungen oft sehr nützlich und Räume einfach aktiviert werden können.

      Und dann ist es ja gerade, was die Black Roseangeht, immer auch Zufall. Ich erinnere mich an eine Partie Black Rose Wars, wo in der ersten Runde inkl. Spielaufbau die Black Rose schon die zweite Mondphase einleitete und wir uns nur erstaunt anschauten. In Rebirth hatten wir z.B. zweimal hintereinander Ereignisse, die unfassbar viel Stabilität für die Black Rose erzeugte und das dauerhaft. Auch das war total abartig aufgrund der Punkte durch Räume. Wenn dann Albträume und Agonie noch zuschlagen, geht es richtig fix.

      Liebe Grüße

      Christian

      Antworten
    • Hallo Deanwalk,
      ich teile deine Einschätzung total. Die Black Rose ist für mich ein entscheidender Faktor, der überraschend vorpreschen kann. Besonders in den ersten Runde legt die Black Rose manchmal los wie die Feuerwehr, häufig fangen wir sie auch ein, aber wir scheitern auch. Daher finde ich den „Mechanismus“ dieser als sehr bereichernd für das Spiel.
      Beispiel: Spiele ich Agonie total egoistisch, dann kann die Black Rose ggf. enteilen. Aber bekomme ich sie dann eingeholt? Wahrscheinlich nicht. Für uns ist sie ein echter Gegener, d.h. gewinnt sie, habe ich verloren. Also muss ich meine Agonie passend einsetzten. Eilt die Black Rose zu Beginn davon, wird ein Spieler kritisch beäugt, wenn er Aufträge abwirft. Die Black Rose ist ein regulatives Element. In unserer Partie mit dem Avatar Odin hatten wir keine Chance gegen die Black Rose. Aber: Wir haben gemeinsam als Team herausgefunden, wie wir gegen diesen Avatar spielen müssen. Dabei dann herauszufinden, wie man selber Punkte ist der Spielspaß. Für mich wirkt ein Sieg geggen die Black Rose und die Mitspieler auch mächtig. Es fühlt sich einfach gut an.
      Eine BLaupause? Gibt es für mich keine. Es ist entscheidend, welche Effekte die Black Rose ausübt. Zerstört sie Räume, kann es sehr schnell und schmutzig bis unmöglich werden. Dann hilft nur hartes Konvertieren der Räume.
      Ich liebe es einfach. Die Herausforderung und die Interaktion mit den Spielern. Bleib bitte hart beim Kommentieren und berichte von deiner Entwicklung.
      GLG Markus

      Antworten
  • Haben wir letztes Wochenende das erste Mal gespielt und wurden von der Stärke der Black Rose auch etwas überrascht. Wird aber wahrscheinlich wirklich an der Erstpartie liegen, da wir BRW vorher nicht gespielt haben.
    Alle waren sich allerdings einig, dass das Spiel wahnsinnig viel Potential bietet und extrem viel Spaß gemacht hat.
    Habe schon lange nicht mehr im Alltag soviele Gedanken an ein Brettspiel verschwendet und freue mich tierisch auf Freitag, da wird es wieder gespielt…
    Spiele mit dem Gedanken mir auch die Apokalypse Erweiterung zuzulegen. Ist diese denn wirklich bereichernd? Da jeder Reiter ja nur seine eigene Bibliothek besitzt habe ich das Gefühl, dass es fast für Einsteiger sinnvoll zu sein scheint!?
    Finde es nur nervig, dass sich die Playerboards und Spielplanteile durchbiegen. Das hätte man besser lösen können finde ich…

    Antworten
    • Hallo AE,

      Schön, dass dir das Spiel gefällt. Zu Apokalypse wird dir Markus sicher später mehr sagen können. Die Erweiterungen haben alle ihre Vorteile, allerdings sind die Schulen nicht ganz ausbalanciert. Ansonsten würde ich für einen einfacheren Einstieg ja fast die Zauberschulen aus Black Rose Wars vorschlagen. Die meisten sind wesentlich gradliniger. Ansonsten warte auch gerne diese Woche ab, es wird noch einiges zu beiden Spielen hier erzählt 😉 Mittwoch und Freitag sind deine Besuchstage. 😀

      Liebe Grüße

      Christian

      Antworten
      • Nicht gebalanced ist für mich eigentlich schon ein Ausschlusskriterium! Danke für die Rückmeldung!

        Antworten
        • Oh nein! Das habe ich nicht gesagt. 😉
          Er ist sehr sehr schwer zu spielen und Marc hat es nicht geschafft. Aber ich glaueb man kann. Sieh es nicht als chancenlos sondern als Challenge?
          Hört sich viel besser an und macht so viel Spaß!

          Antworten
    • Hallo AE,
      für mich ein ganz klares „Ja“, alleine weil ich den Hunger so liebe. Die Frage ob es wirklich bereichernd ist? Schwierig. Ich fand die zwei Partien mit dieser Erweiterung so gut, dass ich meine positiven Empfindungen und Emotionen mit euch teilen musste. Also hat diese Erweiterung bei uns am Tisch eine nachhaltige Wirkung entfacht. Das lohnt sich für mich schon. Allerdings war der Tod mit seinen Schicksalplättchen die schwierigste Zauberschule und fast chachenlos, durch die Tatsache, dass diese Plättchen am Ende der Runde abgeräumt werden. Ich finde diese Box sehr thematisch und anders, daher auch absolut lohnensweert.
      Stichwort eigene Bibliothek: Bei Black Rose Wars habe ich gerne zwei Schulen kombiniert. Das mache ich bei Rebirth selten. In der Regel entscheide ich mich für eine und ziehe sie durch. Das bringt mir den meisten Erfolg. Meine Mitspielenden machen das auch häufig.
      LG

      Antworten
      • Danke für deine Rückmeldung! Allerdings habt ihr mich jetzt auf den Trichter gebracht mir Black Rose War (Basegame) zuzulegen. Lohnt es sich beide Spiele zu besitzen?

        Antworten
        • Hallo AE,

          kannst du bis morgen warten? 😀 Es kommen diese Woche noch 2 Artikel zum Black Rose Wars-Kosmos und danach bist du vielleicht schlauer. Morgen kommt Black Rose Wars vs Rebirth und am Freitag der fette Talk über spezielle Situationen, Lieblingsschulen, Spielgefühle usw.

          Liebe Grüße

          Christian

          Antworten
  • Also wir haben jetzt noch ein paar Partien in unserer (wechselnden) Runde gespielt. Wir finden es nach wie vor sehr gut, es hat sich allerdings ein „Aber“ eingeschlichen. Denn die Zauber sind manchmal (durch Symbolik und Satzformulierungen) etwas schwer zu verstehen. Das führt dann gelegentlich doch zu einer sehr lanen Planungsphase.
    Daher würde mich von eurer Seite aus interessieren, ob die Zauber in der Grundversion des Spiels etwas leichter zu verstehen sind und das Spiel somit etwas flüssiger zu spielen ist?

    Antworten
    • Wir haben ja zusätzlich einen Talk und einen Vergleichsartikel geschrieben und ich denke, die komplizierte Symbolsprache bei Rebirth ist definitiv ein Thema. Allerdings hat das bei uns irgendwann nachgelassen. Ich halte den ersten Teil in der Hinsicht für wesentlich einfacher.

      Antworten

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