Meine SPIEL ’23 – Highlights
Sky Team
Mit meiner Frau in einem Cockpit sitzen und gemeinsam so einen fetten Vogel landen? Ich sehe uns jetzt schon abklatschen, wenn wir auf unterschiedlichen Landebahnen in absoluter Harmonie Perfektion erreichen. Oder sollte ich den Scheidungsanwalt raussuchen? Schließlich darf man bei Sky Team nicht wirklich miteinander kommunizieren. Nicht unbedingt meine große Stärke. Aber ehrlich, das Thema ist frisch wie Baby-Pups und dazu kooperativ auf zwei Personen abgestimmt. Ich warte am Gate, denn Sky Team ist eine Pflichtreise. Dazu finde ich den Preis charmant und das Material sieht auch gut aus. Die ersten Eindrücke von der Gen Con waren auch äußerst positiv. Pflichttitel!
Sail
Das nächste Spiel für zwei Personen. Ist das ein versteckter Hinweis an meine Bros für mehr Brettspieltermine? Liest das einer von denen überhaupt noch? Ansonsten, ich habe große Lust auf Sail. Wir haben hier ein Stichspiel für zwei Personen. Da fällt einem natürlich die Konkurrenz wie Jekyll & Hyde oder Der Fuchs im Wald ein. Tja, falsch gedacht, denn Sail ist ein kooperatives Spiel, bei dem man versucht durch das Gewinnen der Stiche den Kampf gegen die Krake zu gewinnen und den richtigen Kurs anzusteuern. Nur ein Weg zu gewinnen, fünf lassen einen verlieren und dazu durchaus variabel. Muss ich haben!
Weimar: Der Kampf um die Demokratie
Orks & Elfen und die Weite des Weltalls sind weiter gern gesehen, aber schon Hegemony hat eindrucksvoll gezeigt, wie spannend und thematisch Spiele mit politischen Themen sein können. Entsprechend habe ich einen Blick auf Weimar: Der Kampf um die Demokratie geworfen. Ein Spiel über die Hauptakteure im Spektrum der damaligen neuen Republik. Nein, nicht die von Star Wars. Die Sozialdemokraten und die Konservativen versuchen die Demokratie zu retten, während Kommunisten und Nationalisten die Regierung stürzen wollen, um ihr eigenes Regime zu installieren. Überlebt die Republik oder geht es den furchtbaren Gang der bekannten Geschichte? So kämpft man um die öffentliche Meinung in relevanten Bereichen, um Einfluss ausüben zu können und gleichzeitig versucht jede Fraktion die Anhänger der Parteien für politische Aktionen zu mobilisieren. Passend zum Thema ist das Spiel dabei asymmetrisch aufgebaut und ein echtes Schwergewicht! Ich kenne niemanden, der von diesem Spiel nicht in höchsten Tönen schwärmt, allerdings braucht es vier Personen mit fettesten Sitzfleisch.
Evacuation
Ohne Science-Fiction geht es halt nicht und darum gehört in diese Liste die Neuheit von einem meiner Lieblingsautoren Vladimír Suchý. In Evacuation dreht sich alles um die Evakuierung eines Planeten. Dabei soll nicht nur die Bevölkerung in eine neue Heimat gebracht werden, sondern vor allem auch die Ökonomie. Während also auf der alten Welt die Leistung sinkt, muss in der neuen Welt eine neue Engine aufgebaut werden. Spielerisch werden dabei beide Bereiche autark bespielt und somit Ressourcen nicht vermischt werden. Das klingt für mich ziemlich spannend! Schick sieht es auch noch aus. Leider gibt es wie bei den anderen Titel von Delicious Games vorerst keine deutsche Version auf der SPIEL.
Kutná Hora: Stadt des Silbers
Das Spiel KUTNÁ HORA – Stadt des Silbers holt mich optisch auf eine besondere Art ab. Es ist nämlich ein Titel, den ich auf den ersten Blick relativ uninteressant finde und geradezu mit Understatement glänzt. Ich finde diese schlichte Art aber gleichzeitig auch erfrischend. Der Grund warum dieser Titel hier aber in der Liste landet, ist seine absolut interessante spielerische Seele, weil es ein realistisches Angebot- und Nachfrageerlebnis bietet, bei dem jede Aktion Auswirkungen auf die dynamischen Wirtschaftssysteme des Spiels hat. Was die Spielenden also mit jeder Aktion machen, verändert direkt die Preise im Spiel. Man braucht so zwar eine Partie, um die Wertigkeiten und Zusammenhänge zu verstehen, danach hat man aber ein Wirtschafts-Interaktion-Monster. Ich freue mich riesig drauf. Auf Deutsch bekommt ihr das Spiel auf der Messe bei HeidelBÄR Games.
Pirates of Maracaibo
Okay, der Titel ist jetzt alles andere als ein Geheimtipp, aber ich bin halt auch einfach nur ein Mensch. Zumindest am Abend, morgens im Badezimmerspiegel scheint das manchmal anders zu sein. Pirates of Maracaibo reizt mich allein aus seinem Erkundungsdrang. Piraten sind okay, aber nicht mein Lieblingsthema. Segelschiffe und das offene Meer dafür umso mehr. Exploration bezeichnet man das auf Neudeutsch. Ich liebe es! Ich habe einfach Lust mit dem leicht zugänglichen Regelkorsett in See zu stechen, Besatzung einzustellen, Schätze zu bergen und etwas Ressourcenmanagement zu betreiben. Die sich langsam ausbreitende Welt durch Karten ist zudem mein Ding fürs Wohnzimmer. Ich erwarte hier nicht den neuen heiligen Gral von Alexander Pfister, aber spielerisch wurde ich von ihm auch erst einmal enttäuscht. Entsprechend werde ich es mir anschauen.
Axon Protocol
Cyberpunk, Take-That-Elemente und geteilte Worker? Ich bin heiß, ich bin dabei. Zuerst einmal liebe ich Brettspiele, wo alle am Tisch sich alle Worker teilen. Das sorgt immer für interaktives Chaos. In Axon Protocol gibt es mit der Mechanik der Routinen aber noch einen oben drauf. Jeder Worker hat wie ein NPC in einem Videospiel seinen Alltag, dem er nachgeht. Rocker, Reporter, Sicherheitsmann, alle haben ihre Profile nach denen sie sich bewegen. Über 40 Worker können so die Stadt bevölkern. Jede Person am Tisch übernimmt nun die Rolle einer Corporation, die sich in die Köpfe der Leute hackt, um deren Wünsche zu manipulieren. AR-Erweiterungen, Daten, Drogen, Konsumgüter, Skandale und Gewalt sind die Ressourcen, nur zwei davon bringen dir am Ende Siegpunkte! Doof, wenn du Rocker zu Drogen manipulierst, der auf seiner Routine zum Konzert dort aber in die Luft gesprengt wird, weil ein anderer eben Gewalt produzieren will. Wer haut hier wen in die Pfanne und nutzt die gemeinsamen Abhängigkeiten am besten für sich aus? Fies, sehr interaktiv und dann noch dieses geile Cyberpunk-Thema. Leider nur eine Demo vorhanden, die will ich mir aber unbedingt anschauen.
Tiny Mini Golf
Minigolf ist bei mir maßlose Selbstüberschätzung, weil man ja ein Halb-Gott in diesem Spiel ist, die auf gnadenlose Realität trifft, wenn ich nach der ersten verkackten Bahn den Schläger wutentbrannt in die Pampa schmettere. Nein, ich habe kein Aggressionsproblem. Und ehrlich, ich liebe Minigolf trotzdem. Wie kann ich also an dieser analogen Adaption vorbeigehen? Niemals! Dann noch von einem Mini-Verlag? Unterstützen. Es scheint nach ersten Berichten sogar ein echt witziges Roll ’n‘ Write sein, welches als Print & Play auf Kickstarter seinen Release hatte und auf der SPIEL ’23 ausprobiert werden kann. Auch hier wieder nur eine Demo, was ich äußerst schade finde. Anspielen ist bei diesem Titel bei mir allerdings Pflichtprogramm.
Evenfall
Hab ich einfach Lust drauf! Enginebuilding über Karten und Worker, dazu die Möglichkeit in seine Synergien teilweise auch gegnerische Karten zu implementieren und das alles innerhalb von nur drei Runden. Es scheint, es ist Res Arcana in länger und mit etwas mehr um die spielerischen Knochen. Ehrlich gesagt spricht mich auch das Artwork total an. Weiterer Vorteil den man gerne mitneimmt, es soll in allen Spielerzahlen gut funktionieren und zur Not kann man auch einen Bot dazunehmen. Vielleicht nicht gänzlich neu, aber immer gern gesehen sind die kleinen Zwickmühlen beim Ausspielen von Karten. Je nachdem wo Karten ausgespielt werden, bezahlt man sie anders, aber auch die Art ihres Einsatzes verändert sich.
Time Division
Diese Liste hat mit Karten und einem Spiel für zwei Personen angefangen und so sollte sie auch enden. Bei Time Division reicht mir das Zeitreisethema und die Schlagworte der Kurzbeschreibung: Nur 6 Runden, nur 1 Karte pro Runde, nur 1 Entscheidung, aber kein Spiel gleicht dem anderen. Als Mechanik dient dabei zuerst das Drafting des eigenen Decks, mit dem man anschließend pro Runde eine Karte spielt. Der Witz: Die Person deren Karte beim Ausspielen den höheren Einfluss hat, darf entscheiden, wie die beide (!) Karten verwendet werden. Jede Karte kann als Einfluss- oder Aktionskarte genutzt werden, allerdings müssen beide Karten unterschiedlich verwendet werden. Das klingt nach einem kleinen, aber feinen Brainburner für zwei Personen. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich zudem über die drei verschiedenen im Spiel befindlichen Decks steuern.
Weitere SPIEL ’23 – Highlights
Selten habe ich mich vor der SPIEL so durch die Massen gewühlt und mich extrem schwer getan, vor allem weil es einige tolle Konzepte gibt, aber nicht jedes Spiel zu mir und meinen Runden passt. Dann wären da die Brettspiele, die ich schon habe und zeitnah rezensiert werden und dann gibt es absolute No-Brainer-Käufe, bei dem mir der Reiz durch eine Vorstellung irgendwie abhanden kommt. Letzteres wäre die Erweiterung Arche Nova: Wasserwelten. Pflichtkauf. Punkt. Ähnlich gelagert Black Rose Wars: Rebirth, aber das kommt nicht zur SPIEL ’23. Auf dem heimischen Tisch fühlen sich zudem Among Cultists: A Social Deduction Thriller, Hegemony: Lead Your Class to Victory, Barcelona, Schnitzeljagd und Arkeis schon richtig wohl. Anunnaki: Dawn of the Gods und Pampero befindet sich zudem in der Zulieferung. Über all diese Brettspiele werden ihr bald mehr lesen können, zumindest bis zum Ende des Jahres. Ebenso habe ich die Highlights von Queen Games schon vorgestellt, bei dem mir vor alles Cuzco wahnsinnig gut gefällt und die Erweiterung Marrakesh: Camels & Nomads mich zum Queen Games Stand sprinten lassen wird.
Bei Arborea warte ich auf die deutsche Version bei Skellig Games. Ich bin schon ziemlich gespannt auf die bunte Gestaltung und die Zeit-Mechanik. Ceres sieht auch lecker aus. Interessantes Workerplacement und ein cooles Thema, hier will ich vielleicht auf der SPIEL ’23 eine Partie wagen. Coalitions als schlanke Version von Diplomacy reizt mich auch enorm. Allerdings bekomme ich für solche Brettspiele zu selten sechs Personen zusammen. Earth 2053: Tipping Point hat trotz des sympathischen Verlags und dem spannenden Thema mir noch zu wenig Infos über das Spiel ausliegen. Anspielen ist auch hier die Devise. Richtig traurig bin ich darüber, dass es Lost Lights und Mythwind nicht zur SPIEL schaffen. Beide wären in meinen Top 10 gelandet. Flamme Rouge: Grand Tour ist eigentlich Top 1-Kandidat, aber kommt es wirklich? Ist es übersetzt? Keine Ahnung. Evil Corp. hat ein witziges Thema, allerdings habe ich nach dem schlechten After Us Angst vor einem Blender.
Markus, was denkst du?
Puhhh … ich bin schon seit Wochen im Spiel ’23 Fieber und nerve meine Buddies und schaue die Listen durch. Ich freue mich riesig. Und dann schaue ich deine Liste an und als erstes kommt ein kooperatives Spiel, bei dem man gemeinsam Flugzeuge landen muss. Respekt. Das überrascht mich total und holt mich langsam runter. Sorry, nein. Da gehe ich leider nicht mit. Der Anteil von kooperativen Spielen bleibt bei mir gering und wird es auch immer bleiben. Das liegt an meiner Gruppe. Das liegt aber auch am Wettstreit, den ich gerne mag. Da trifft mich Sky Team sehr wenig. Wenn ich Flugzeuge landen mag, spiele ich F/A 18 Interceptor. Genauso wenig reizt mich die Weimarer Republik. Tröge. Ich finde da nichts Spannendes. Meine Meinung über Politik und die Stammtischparolen beim Familiencafé meiner Verwandten tragen Safe zu dieser Abwehrhaltung bei. Bei Hegemony gehe ich mit, da freue ich mich, es bald auf dem Tisch zu haben.
Anders sieht es bei drei Titeln aus, die auch in meiner Liste hätten vorkommen können. Evacuation reizt mich total. Auch ich liebe Vladimír Suchý seit Underwater Cities und bin extrem gespannt, ob er wieder so ein geniales Spiel zaubert. Ein sicheres Must-Have auf meiner Liste. Anders als Christian mag ich Piraten und feiere Maracaibo. Ich bin gespannt, was hier Neues präsentiert wird, denn Boonlake hat mich ja bekanntermaßen nicht abgeholt. Maracaibo hingegen sehr. KUTNÁ HORA – Stadt des Silbers war irgendwie sofort auf meiner Liste. Alleine der Titel hat mich mitgenommen, auch wenn ich die Grafik eher mau finde. Das törnt mich immer ab, aber die Spielmechanik dahinter nimmt mich sehr mit. Ich bin sehr gespannt und natürlich auch auf eure Meinung. Meine Top-Liste erscheint dann am Montag.
Und was denkt ihr?
Das waren meine Highlights. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Jetzt müsst ihr mir nur noch mitteilen, worauf ihr euch so freut. Geheimtipps sind gern gesehene Gäste!
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9 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Christian, ich war in diesem Jahr erstmals auf der Spiel und weiß bis heute nicht so recht, meine Eindrücke einzuordnen. Natürlich war ich zunächst überwältigt von der Größe, der Menge an Anbietern und Besuchern. Ich war aber auch etwas enttäuscht von den in meinen Augen kaum attraktiven Kaufangeboten. Messepreise? Fehlanzeige. Ich war am Freitag dort und habe zum Teil schon vor ausverkauften Regalen gestanden. Enttäuschend. Vielleicht ist das meiner Unwissenheit/Naivität geschuldet, aber Kaufanreize sehen für mich anders aus, ich würde sogar soweit gehen und die Vermutung äußern, dass hier schlichtweg keine Angebote für nötig erachtet wurden, weil eh genug verkauft wird. Schade! Mir fehlte hier insgesamt ein wenig die Kundennähe, die Verlage zum „Anfassen“. Die Branche ist vielleicht auch mittlerweile einfach schon zu groß. Aber das sind natürlich meinen ganz persönlichen Eindrücke. Eine tolle Erfahrung war es trotzdem und immerhin konnte ich mein Portemonnaie schonen…zuletzt eine kurze Frage zu Evacuation von V. Suchy: wisst Ihr evtl., ob und wann eine deutsche Realisierung geplant ist? Ich habe von Pegasus gehört, aber vom Verlag keine Antwort erhalten.
Beste Grüße aus Ansbach, Daniel
Hallo Daniel,
das klingt suboptimal. Ich würde nicht auf die SPIEL fahren um dort die besten Preise zu finden. Das gibt es leider dann über Internet und Rabattschlachten. Aus meiner Sicht geht man dort hin, um das Feeling zu genießen, mit Leuten zu spielen, sie Brettspiele hautnah mal zu sehen und sich diese zumindest erklären zu lassen. Weiter lohnt es sich kommende Kickstarter anzuschauen. Dazu lohnt ein Kauf, wenn man ein Spiel sehr früh haben möchte, eine Promo braucht oder für Spiele, die sonst eher schwer zu bekommen sind (Exoten). Welche Spiele hast du denn nicht erhalten? Wer Brettspiele kaufen will, die sehr viel Hype erzeugen und von kleineren Verlagen sind, der muss zudem früh auf der Messe sein und sich einen Schlachtplan machen. Am besten ist da immer noch der Donnerstag. Das du das Gefühl hattest, die Verlage gehen auf uns Spieler nicht ein, kann ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen. Ich empfinde gerade das als Stärke der Messe.
Viele Grüße
Christian
Hallo Daniel,
mir ging es letztes Jahr ähnlich wie dir. Man denkt, man kann ein Schnäppchen machen. Dem ist aber nicht so, da muss man schon auf die „Reste-Rampen“ blicken. Mit dieser Einstellung wird es dann aber so viel entspannter, man ist nicht mehr gehetzt. Ich mag es einfach, die Spiele anzuschauen. Papier oder die BGG Preview Liste sieht manchmal sehr schick aus und dann enttäuscht das Spiel auf dem Tisch. Oder umgekehrt. Kutná Hora hat mir von den Bildern im Netz nicht so gut gefallen, das fertige Spiel bei der Präsentation schon sehr. Allerdings findet man auch immer mal wieder einen Schnapper oder ein Must-Have.
Evacuation war auch eines meiner Highlights. Ich habe gehört, es soll definitiv auf deutsch kommen. Wäre auch seltsam, wenn nicht. Wo ich diese Info aufschnappte kann ich dir aber nicht mehr sagen.
Liebe Grüße
Dankeschön für Euer Feedback. Ich bin selbst total erstaunt, was die Eindrücke meiner ersten Spiel-Erfahrungen bis heute mit mir machen. Ich will das gar nicht als schlecht bewerten, für mich war der Besuch trotz der nicht erfüllten Erwartungen ein echtes Jahreshighlight. Ich hinterfrage nur gerade meine Eindrücke, da ich auf den gängigen Plattformen im Netz ausschließlich Jubelstürme als Fazit lese. Das ist natürlich in erster Linie sehr subjektiv und soll keine Wertung sein, aber von toller Atmosphäre zu sprechen, wenn 50.000 Menschen sich aneinander vorbeiquetschen, daraus resultierend eine gewisse Grundlautstärke herrscht, ist für mich schwer nachzuvollziehen. Einladend fand ich die Spieltische aus diesem Grund auch nicht wirklich. Ich hatte auch etwas die Hoffnung, mehr mit Leuten ins Gespräch zu kommen, vielleicht auch ein paar bekannten Gesichtern der Branche (u.a. Euch zwei) zu begegnen, aber die Größe und Menschenmenge hat mir nicht das vermittelt, was ich an der Branche bisher so sympathisch finde: das Gefühl, über das gemeinsame Hobby verbunden zu sein.
Mit diesen Erfahrungen werde ich im kommenden Jahr anders auf die Messe schauen und bin schon heute gespannt, wie sich das dann anfühlt! Und die versäumten Käufe (Nukleum, Sky Team) habe ich mittlerweile nachgeholt. Und wie sehr freue ich mich auf die Spieleschmiede-Kampagne zu Sankore!
In diesem Sinne danke ich Euch für Eure Eindrücke und die Zeit, sich auch meiner Überforderung zu widmen!
Liebe Grüße aus Ansbach
Hallo Daniel,
warst du alleine auf der Messe? Ich empfehle es mit einer kleinen Gruppe und dann über mehrere Tage. Du darfst dich nicht gehetzt fühlen.
Das Treffen von Leuten ist natürlich von Glück geprägt und die Medienschaffenden sind ja auch auf ihren Events.
Lautstärke und Gewusel gehört zur SPIEL (leider) dazu.
VG
Christian
Wir waren zu dritt, allesamt Messe-Neulinge. Wir haben den Freitag auf der Messe verbracht, am Abend ne Runde Scythe genossen und Samstag erstmals Eclipse gespielt . Es waren tolle Tage mit viel Zeit fürs Hobby. Allein dafür hat sich die Auszeit vom Alltag mehr als gelohnt. Jetzt freue ich mich auf das Eintreffen der Vorbestellungen (Nukleum, Kutna Hora, Sky Team) und kann dank unseres kleinen Messe-Chats das Thema für mich abschließen. Eine letzte Frage: wie steht Ihr zu Vital Lacerda-Spielen? Ich bin wahnsinnig neugierig. Der Sammler in mir will ein Exemplar besitzen, aber die preisliche Einstiegshürde ist nunmal sehr hoch. Und so oft wird man ein Lacerda-Spiel aufgrund der Komplexität wohl nicht auf den Tisch kriegen. Mich reizen Vinhos deluxe, the Gallerist, Lisboa und On mars, wobei mich das Weltraum-Setting mittlerweile etwas langweilt. Wie sind da Eure Erfahrungen? Habt Ihr einen Favoriten?
Ich halte On Mars für das beste Spiel von deinen aufgeführten, weil es sehr thematisch ist und aus meiner Sicht auch gut zu erklären. Es ist weit weniger expertig als man denkt, obwohl es eben doch ein Brocken ist. Die Spiele sind schon cool, aber zurzeit empfinde ich die neueren als zu gewollt verzahnt und thematisch oft irgendwie sehr abgekoppelt.
Hallo Daniel – ich habe die einige Lacerda gespielt und da ist nur eine Antwort die Richtige: On Mars. Ja, das Weltraum Setting mag langweilen, aber es ist perfekt umgesetzt. Bitte, schau es dir an. Die Station im Orbit, die gemeinsame Kolonie, die Erdaufträge, die Shuttleflüge. Fuck ja, es kostet ein Stange Geld, aber immer wenn ich es aus dem Regal ziehe, liebe ich jeden Cent den ich dafür ausgegeben habe. The Galerist ist gut, tippt nicht an On Mars dran, Lisboa ist mit Sicherheit sein Spiel, mit dem meisten persönlichen Herzblut, aber bei weitem nicht so gut wie On Mars. On Mars spielt sich tatsächlich nach der zweiten Partie fluffig. Das kann man bei Lisboa nicht behaupten. Zu viele hakelige Aktionen.
Nach mehreren Lacerdas ist bislang klar Lisboa mein Favorit, gefolgt von On Mars.