Die besten Brettspiele für Einsteiger ist ein Leitfaden für alle die mehr aus ihren Brettspielleben machen möchten. Denn ein Spieleabend sollte dich nicht mit Monopoly, Risiko und UNO foltern. Sei keine Brettspiel-Ente, sondern der Meeple-Adler und fliege in neue Sphären! Wer Angst oder keinen Bock auf den nächsten Spieleabend hat, der kennt nur die falschen Spiele. Streiche die Verkaufscharts bei Karstadt genauso schnell wie Phase 10 aus deinem Kopf. Es braucht auch keine komplizierten Regeln, keine zig Stunden und vor allem keine gehässige Spielaktionen damit Spaß am Tisch mit Freunden und Familie entsteht.
Irgendwas steht für ein gutes Brettspiel immer vor der Tür, ob Weihnachten, der nächste Urlaub oder ein Treffen mit Freunden. Klar kannst du dein Siedler von Catan auspacken, damit habe ich selbst nette Stunden verbracht, allerdings vor 24 Jahren. Natürlich könnte man sich auch an den Titeln des Spiel des Jahres abarbeiten, aber das wäre doch irgendwie langweilig, oder? Darum möchte ich hier einige Spiele vorstellen die durch einfachen Einstieg und maximalen Spielspaß überzeugen.
Kompakte Kartenspiele – statt UNO
Kurzweilige Kartenspiele sind perfekte Absacker, Urlaubs- wie Familienspiele. Kein Wunder also, das ich regelmäßig in Hotels, auf Campingplätzen und in Tavernen Menschen UNO spielen sehe. Nichts gegen UNO, habe ich auch gespielt. Aber bei dem tollen Angebot an Kartenspielen knallt bei jeder UNO-Gruppe imaginär mein Kopf vor Verzweiflung auf die Tischkante. Nein, auch die Xte Sonderedition mit tollen Motiven und der einen Sonderkarte machen aus UNO kein Fest.
Skull King
Skull King ist ein einfaches aber witziges Stichspiel, welches Kinder im Grundschulalter locker mitspielen können. Flutscht mit spielaffinen Kindern sogar früher, wenn auch das Spiel dann eine etwas wilde Komponente erhält. Skull King spielt man über 10 Runden, bei der die Handkarten der Rundenanzahl entspricht. Man beginnt also mit einer Karte und endet bei 10 Handkarten. Vor dem Start in eine Runde muss jeder Spieler gleichzeitig seine geschätzte Stichanzahl anzeigen. Das macht man in Skull King mit Piratenstyle: Yo-ho-ho und Fingerzeig in die Tischmitte. Dabei ist Schwarz und die Piratenkarten immer Trumpf und es besteht wie bei so vielen Stichspielen Bedienzwang.
Die Spannung entsteht dadurch, das man natürlich versucht seine Stichansage zu erfüllen und gleichzeitig die der Mitspieler zu durchkreuzen. Die Piratenkarten mit kleinen Sonderregeln bringen weiteren Schwung in die Partie. Ein Pirat schlägt einfach alles! Außer den Skull King als Kapitän, der schlägt nämlich auch noch jeden Piraten. Unbesiegbar ist er aber nicht, wird dieser doch von der Meerjungfrau geschlagen, die von der Wertigkeit sonst unterhalb der Piraten rangiert. Nach wenigen Partien hat man den Dreh raus. Skull King ist bei uns aus keinem Urlaub wegzudenken und brennt seit Jahren den Spielspaß in die Tischplatte!
Dungeon Mayhem
Dungeon Mayhem ist das Ding für Kinder und Familien die sich einfach auf die Mütze hauen wollen. Kein anderes Spiel haben die Kinder von sich aus so oft gespielt! Hier kann auch schon ein 5-Jähriger austeilen. Kopfkino springt bei den Kindern früh an. Der starke Barbar mit den fetten Angriffskarten, der fiese Schurke der Karten klaut, da wird jede Karte zelebriert und der Papa gerne rasiert. Wer mehr zu Dungeon Mayhem wissen will, darf gerne in meine Rezension schauen.
Kooperative Brettspiele – alle gegen das Spiel
Mit Schrecken stelle ich öfters fest, das Einsteiger gar nicht wissen, das es auch kooperative Brettspiele gibt. Spiele bei denen man gemeinsam gegen das Spiel spielt. Hier gewinnen alle oder keiner! Durch weniger Leistungsdruck, viel Kommunikation und Absprache sind kooperative Brettspiele nicht mehr aus meinem Regal wegzudenken. Im Gegenteil, sind viele Kooperative Brettspiele sogar in meinen Top 10 vertreten.
5-Minute Dungeon
Einer dieser Koop-Kandidaten ist 5-Minute Dungeon. Hier geht es mega hektisch zur Sache, was aber gerade der Witz ist. Auch Kinder können mitspielen, wenn auch kleinere Kinder aufgrund des Gewusel und der automatisch schnell ansteigenden Lautstärke am Tisch vielleicht fehl am Platze sind. Das Spiel ist ein absoluter Eisbrecher, weil eine Partie nur 5 Minuten braucht und man wirklich völlig die Hemmungen verliert. Wie wild werden Karten auf den Tisch geknallt und es regiert das absolute Chaos! Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sorgen dafür, das auch jede Gruppe gut in das Spiel kommt. Eine ausführliche Rezension findet ihr hier.
Harry Potter: Kampf um Hogwarts
Harry Potter: Kampf um Hogwarts ist vielleicht der Tipp dieser Liste! Es vereint thematisch großartigen kooperativen Spielspaß mit einem einfach absolut vorbildlichen Einstieg. Auspacken und losspielen ist hier das Konzept und dabei bietet das Spiel am Ende auch noch verdammt viel Umfang. Wer die erste Partie gewinnt, öffnet eine im Spiel befindliche Kiste und erhält neues Spielmaterial. So hangelt man sich als Spielgruppe durch die sieben Bücher ergo Kisten und erlebt immer wieder spannende Partien. Das Spiel basiert dabei auf Deckbuilding. Das bedeutet, das ich ins Spiel mit einem kleinen Kartensatz einsteige und mir während der Partie aus einer wechselnden Auslage immer wieder neue Karten dazukaufe. So stellt jeder Spieler individuell seinen eigenen Kartensatz her. Die Kunst ist es sich als Gruppe abzusprechen, damit man zusammen bestmöglich die Herausforderungen besiegt. Wer mehr über das Spiel wissen möchte, schaut in meine Rezension.
Spannende Verräterspiele/Versteckte Rolle
Eines meiner liebsten Genres ist das Verräterspiel. Oft spielen fast alle Mitspieler zusammen und einer verdeckt dagegen. Diese Spiele basieren auf Kommunikation, Bauchgefühl und einer gewissen Prise Paranoia. Mit den falschen Leuten unspielbar, wird diese Mischung mit der richtigen Gruppe zum absolut genialen Brettspielabend. Der bekannteste Vertreter unter Nicht-Brettspielern ist vielleicht Werwölfe, das aber mehr Kommunikationsspiel als Brettspiel ist.
Tempel des Schreckens
Kurze Spielzeit, äußerst kompakt, schneller Einstieg und ein geringer Preis machen Tempel des Schreckens zu einem guten Einstieg in Spiele mit Verrätermechnik. Die Spieler müssen um das Spiel zu gewinnen Schätze sammeln. Einige der Spieler sind aber Wächter, die versuchen durch falsche Angaben die Gruppe in Fallen laufen zu lassen. Das Prinzip ist dabei sehr einfach. Jedem Spieler wird geheim eine Identität ausgeteilt und dazu je nach Spieleranzahl weitere Tempelkarten (Schätze, Falle oder nichts). Diese liegen verdeckt vor den jeweiligen Spielern. Jeder Spieler schaut sich nun seine Karten an und gibt den anderen Spielern eine allgemeine Info zu seinem Kartensatz. Ich könnte der Gruppe z.B. sagen, dass bei mir viele Fallen sind, oder gar kein Schatz. Das kann aber eine Lüge sein. Der Startspieler besitzt eine Schlüsselkarte und darf diese nun zu einer Karte eines Spielers schieben und diese Karte wird dann aufgedeckt bis Entweder genug Schätze gesammelt wurden oder die Spieler in zu viele Fallen gelaufen sind.
Wie gut kannst du Lügen? Wie gut kannst du zusammenarbeiten, um dann doch die Gruppe zu verraten? Und wie überzeugst du deine Mitspieler, dass du trotz der Info, das bei dir keine Schätze liegen, nicht ein verkappter Wächter bist? In großer Gruppe ein fetter Spaß!
Gute Familienspiele
Der Klassiker für den Brettspielabend für Wenigspieler ist wohl in vielen Runden immer noch Siedler von Catan oder Carcassonne. In dieser Sparte gibt es tausende Spiele und jedes Jahr wesentlich mehr Neuheiten als das ich sie im Ansatz alle spielen könnte. Trotzdem möchte ich auch hier meine Favoriten vorstellen.
Wettlauf nach El Dorado: Die goldenen Tempel
Wettlauf nach Eldorado und sein Nachfolger Wettlauf nach Eldorado: Die goldenen Tempel sind hervorragende Brettspiele auf dem Niveau von Siedler von Catan. Der Wettlauf zum Schatz setzt auf einfache Regeln, einem simplen aber gutem Deckbuildung und der richtigen Portion Interaktion. Hier können Grundschulkinder, Einsteiger wie auch Experten durchaus zusammen Spaß haben, vor allem wenn sie sich hier und da leicht ärgern möchten. Für mich hat sich die Reihe so zum modernen Klassiker gemausert. Kein Wunder das auch die Jury zum Spiel des Jahres diesen Titel auf dem Zettel hatte. Wer wissen möchte welches Spiel der Reihe für ihn geeigneter ist und etwas tiefer in die Mechanik einsteigen möchte, darf gerne in meine Rezension schauen.
Dice Town
Wildes Pokern mit Würfeln um Dollar, Nuggets und Besitzurkunden im Westernsetting? Willkommen bei Dice Town, dem munteren Würfelspiel. Auch zu Dice Town habe ich eine Rezension geschrieben und auch noch heute packe ich dieses witzige Spiel gerne auf den Tisch. Und das nicht nur mit der Familie, sondern auch als spaßiges Spiel für zwischendurch in der Kennerspielrunde. Das liegt vor allem am verdeckten Würfel, bei dem man nie weiß, was der andere gerade unter seinem Würfelbecher hat. Ich habe schon einige Dollars verbraten, weil ich mir so sicher war, das ich als Sieger aus der Runde gehe, nur um im letzten Wurf gnadenlos den Einsatz zu verlieren. Ist auch schon locker mit 8 Jahren zu spielen.
Die Säulen der Erde
Was fehlt in dieser Auflistung? Genau, ein Arbeitereinsetzspiel. Das sind Brettspiele wo man seine Spielfiguren auf Aktionsfelder stellt, um mit ihnen Aktionen auszulösen und/oder Ressourcen zu erhalten. Ein absolut klassischer Mechanismus, der für Einsteiger bei Die Säulen der Erde seit 13 Jahren gute Dienste leistet. Das Besondere an diesem Spiel ist, das die Arbeiter aus einem Beutel gezogen werden. Wurde einer deiner Arbeiter gezogen, ist die Freude groß, denn du bist vor den anderen noch kommenden Arbeitern dran, allerdings musst du auch mehr Gold bezahlen. Wer dies nicht kann, stellt seine Arbeiter auf ein Wartefeld und darf erst nach dem Auswahlprozess seine Aktion ausführen. Simple Mechanik, die aber Spannung gebärt, da man nie so recht weiß, wann man dran ist und ob man sich diese Option überhaupt leisten möchte. Das Spielmaterial ist auch heute noch verdammt schick.
Small World
Am Ende noch etwas für die Fans von Risiko. Ganz ehrlich, ich kann Risiko als glückslastige Würfelorgie nicht mehr sehen. Diese Phase dauert nun 25 Jahre an. Wer auf Würfel verzichten kann, aber trotzdem Länder stetig erobern möchte, der soll sich bitte Small World anschauen. Der Clou sind die vielen verschiedenen Völker, die immer wieder neu zusammengemischt werden und so sehr lange Spielspaß versprechen. Weitere Witz, du kannst dein Volk in Rente schicken, erhält mit ihnen weiter Siegpunkte für eroberte und gehaltene Gebiete, fängst aber mit einem neuen Volk wieder neu an. Da dies jedem Spieler offen steht, wechseln die Länder schnell ihre Besitzer. Schon ab 8 Jahren kann man hier einsteigen und somit ist Small World als Familienspiel durchaus zu empfehlen.
Noch Fragen offen?
Was euch klar sein sollte, die Liste ist nur ein kleiner Teil von Titeln, die hier hätten auftauchen können. Aber eine zu aufgeblähte Liste nützt am Ende niemanden. Falls ihr Fragen zu den hier aufgeführten Spielen oder Alternativen habe, schreibt mir am besten eine E-Mail oder hinterlasst einen Kommentar. Ich antworte ganz sicher!
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