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Der März zeigte sich wettertechnisch von seiner ganz trüben Seite, das ist uns als Brettspieler ja ganz recht. Anders als die Monate davor habe ich recht viele Spiele außerhalb meiner Brettspiel-Höhle kennengelernt. Zum einen ist dies durch eine gemeinsame Reise mit dem Brettspielguru begründet, zum anderen habe ich die feine Gesellschaft der Würfel & Zucker-Runde genossen. Die gespielten Brettspiele überzeugten fast alle! Zum Ende des Monats kamen dann noch zwei richtig epische Erlebnisse dazu.

Die unendliche Liste

Für Fans des Cthulhu Mythos ein Pflichtspiel.

Wie schon im Rückblick zum Februar angedeutet, hat uns nun Mythos Tales besucht. Die erste Partie hat uns gut unterhalten, mal sehen was da noch kommt. Was ich sicher weiß, vieles lässt sich für meine Pen & Paper-Runden verwursten. Nachdem die Pinselarbeiten beendet wurden, hat uns in der Familie Der Herr der Träume wieder verzaubert. Im Urlaub rockten dann Tichu, Skull King, Tiny Ninjas, Tiny Epic Zombies, EXIT: Das Spiel, Barbaria und Liberation. Letzeres hätte ich gerne öfters gespielt. Dann kamen Lancaster, Scythe ohne Erweiterungen und Can’t Stop auf den Tisch. Vor allem Lancaster hat mir wirklich gut gefallen. Wenig Downtime, ein enges Spielerfeld und spannende Entscheidungen.

Nachdem wir im Februar durch eine Krankheitswelle kaum dazu gekommen sind, haben wir auch wieder Gloomhaven gespielt. Endlich mal kein reines Geschnetzel! Potion Explosion durfte sich auch mal wieder zeigen. In Halali und Keyforge wurde ich von meiner Frau einen Kopf kürzer gemacht. Am Ende der epischen Skala lagen dann die Partien von Cthulhu Wars und XIA: Legends inklusiver allen Erweiterungen. Cthulhu Wars war wie immer ein richtiges Fest und endlich konnte sich das Crawling Chaos mal bis zum Ende durchsetzen. XIA war zumindest für mich ein echtes Highlight. Zwar verursachen fünf Spieler einiges an Downtime, aber ich schaue bei XIA den anderen Spielern gerne zu. Eines der wenigen Spiele wo ich so richtig abschalten kann und mein Kopfkino mir wichtiger ist, als irgendeine Platzierung.

Blick in die Zukunft

Ähnlich wie letzter Monat Mythos Tales stehen auch schon für April einige Highlights an. Ihr könnt also schon fest mit Berichten in der Zukunft über Underwater Cities, Die Tavernen im Tiefen Tal, Heul Doch! Mau Mau und Red Peak. Ich bin schon wahnsinnig auf diese auf diese aktuellen Brettspiele gespannt. Bei Kickstarter ist bei mir die geplante Zurückhaltung leider völlig verloren gegangen. Hyperspace, Throw Throw Burrito, Glenmore II: Chronicles und Mountain King.

Die Highlights im Detail

Liberation

Das ist wie Star Wars: Rebellion in kompakt – der erste Satz vom Brettspielbabo zu Liberation. Und recht hat der Babo. Ich habe es zwar erst einmal gespielt, aber es hat mich begeistert zurückgelassen. Liberation ist ein wahres Katz-und-Maus-Spiel, bei dem einer der Spieler die Rolle der Befreier (Liberation) übernimmt, der andere spielt das Imperium, äh die Intercosmic Dynasty. Da ging doch glatt das Star Wars-Pferd mit mir durch. Das komplette Spiel basiert auf Karten. Die hat man entweder in der Hand, sie fristen ihr Dasein in Stapeln auf dem Tisch oder breiten sich als intergalaktische Planeten-Basen der Dynasty aus. Am Anfang wählt die Liberation einen Planeten auf dem sie sich versteckt, der andere Spieler einen Startpunkt. Wie gesagt, wer Rebellion kennt, weiß ungefähr um was es geht.

Abwechselnd spielt man nun Karten aus! Die Dynasty kann sich dabei langsam ausbreiten und immer mehr Planeten erkunden oder Karten für einen sofortigen Effekt abwerfen. Das muss aber oft mit Ressourcen bezahlt werden, die nichts anderes als vorher ausgespielte Basen im Planetensystem sind. Man steht also vor der Wahl der Ausbreitung oder gefährlichen Aktionen. Ohne Ausbreitung wird man die geheime Basis nicht finden. Ohne Aktionen allerdings auch kein Druck ausüben. Der Liberation-Spieler hingegen versucht den Gegner eher zu behindern oder verlegt seine Basis. Ein wahrhaft kurzweiliger Spaß, der auf beeindruckende Art den Brettspielbrocken Rebellion in Mini-Größe eindampft. Unbedingt anspielen!

Tiny Epic Zombies

Ein weiteres Spiel aus der Tiny-Reihe! Wie immer steckt extrem viel Material in der kleinen Schachtel. Auch die Qualität ist gewohnt hoch! Spielmodi mit Solo, Koop und Gruppe gegen Overlord lassen ebenfalls keine Wünsche offen. Der Spielfluss ist, wenn die Regeln einmal verstanden sind, schön flüssig. Ich würde Lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte hier keinen Spaß gehabt. Trotzdem hätte er größer ausfallen können. Mehr ist nicht immer besser! Die ganzen Module, Karten und Co, die sich in einer Kickstarterkampagne natürlich super machen, können das Spiel verwässern, überladen oder in eine Richtung drücken, wo der Spielspaß dann auf der Kippe steht. Unsere drei zufälligen Missionen waren zum Beispiel sehr auf die Bewegung fokussiert. Schnell wirkte es relativ unschaffbar. Die gezogene Bosskarte sorgte vor allem für nervigen Verwaltungsaufwand. Etwas mehr Struktur im Spielaufbau wäre hier wünschenswert!

Alles da was der Zombie-Fan braucht!
XIA: Legends

Meine erste Runde mit fünf Spielern. Bisherige Erfahrungen beschränkten sich auf reine 3-Spieler Runden. Ich hatte große Befürchtungen bei der Downtime, aber am Ende ist die Zeit wie im Warp verflogen. XIA begeistert mich einfach durch die große Freiheit! Damit meine ich nicht nur die Wahl wie man Ruhm sammelt und ob man nun eher Pirat, Händler oder Miner wird, sondern auch auf die Raumschiffe und deren Ausrüstung bezogen. Für mich eines der Kopfkino-Brettspiele! Was man mögen muss, ist die große Glückskomponente! Auch wenn man die Würfel ein Stück manipulieren kann, viele Aktionen haben eine 50/50 Chance mit zum Teil harten Konsequenzen.

Aufgrund einer speziellen Event-Karte und der aktuellen Spielsituation eröffnete sich mir ein lukrativer Zug! Dazwischen stand nur ein W20. Ich würfelte eine Zwei. Denkbar schlecht! Ab einer vier wäre mein Plan aufgegangen. So explodierte mein Schiff und mein Zug war im Eimer. Magic-Karten-Markus machte es besser! Streichte (meine) Credits ein, verbesserte sein Raumschiff und rüstete Raketen auf. Der fleißige Portal-Sprung-Enno führte und war kurz davor das Spiel zu beenden. Tja, da flog der Magic-Karten-Markus mit seinem Kampfschiff ohne Schilde, dafür war kein Platz mehr, mit vollem Impulsantrieb zwischen zwei Schiffe von Mitspielern. Nahm beide mit Raketen ins Visier und traf! Dafür gab es direkt eine Auszeichnung. Achtung, Ruhm-Punkte incoming! Dann zündete er seine dritte Rakete plus einen Spezialangriff auf das schon qualmende Schiff des Brettspielbabos. Treffer! Aber nicht versenkt. Was macht der Markus? Er zündet seinen Antrieb auf volle Energie, würfelt unverschämt hoch und ballert mit einem Rammangriff das gegnerische Schiff in zwei Hälften! Zack, noch zwei Ruhm. So sehen Sieger aus!

Cthulhu Wars
Es bleibt einer meiner absoluten Lieblingsspiele!

Die Partie Cthulhu Wars war ein Brustlöser für alle Liebhaber des Crawling Chaos! Gern gespielt, oft extrem starker Start, der darin endet, dass man kurz vorm Ende vierhundert und mit Pech am Ende nicht einmal im Mittelfeld landet. Diesmal die Geschichte anders aufgezogen, ehrlicherweise nicht wirklich geplant. Ein paar für mich unvorhersehbare Aktionen der Gegenspieler, vor allem eine wild aufspielende Schwarze Ziege, die brutal schnell ihren Großen Alten auf dem Feld hatte. Großer Cthulhu zog nach und Hastur ebenso. Zweite Runde, nur zwei Portale, kein Großer Alter, kurzum ich war am Arsch.

Ich spielte, wie ich sonst nie mit dem Crawling Chaos spielen würde. Ich nutze die zweite Runde, wo alle anderen ihre Großen Alten beschworen hatten, für maximale Ausbreitung. In der dritten Runde hatte ich dadurch einen enormen Machtvorteil. Erstmal langsam, um dann in der Mitte der Aktionsphase Nyarlathotep zu beschwören. Danach folgte Thousand Forms und eine gewürfelte 5. Die Schwarze Ziege verfolgte ihren eigenen perfiden Plan, die anderen beiden konnten die Macht nicht bezahlen. Alles MEINS! So teilten sich in der nächsten Runde das Crawling Chaos und die Schwarze Ziege die Welt! Trotzdem hätte fast Der König in Gelb gewonnen. Er lag zwar meilenweit bei den Siegpunkten hinten, hatte aber eine enorme Menge an Älteren Zeichen seit der zweiten Runde gesammelt. Man konnte sich sehr leicht ausrechnen, das nächste Runde hier Schluss wäre. Das spielte mir ebenfalls in die Karten! Alle druff auf den gelben König! Durch eine Auslöschung eines Großen Alten und der folgenden Verdammnisphase hatte ich selber drei Ältere Zeichen ergattert und mega Glück beim Ziehen gehabt. Der Sieg war mein – wenn auch mit Glück und Silberzunge. Das hat sich das Crawling Chaos aber auch verdient!

Fragen zu den Spielen?

Das war es erstmal mit meinem kleinen Rückblick und ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Falls du detailliertere Fragen zu den aufgeführten Brettspielen hast, kannst du mir wie immer ein Kommentar hinterlassen und/oder eine E-Mail schreiben. Ich antworte ganz sicher!

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