Team 17 wagt sich zusammen mit Three Fields Entertainment mit Lethal VR in die Virtuelle Realität. Mit Overcooked hat mich zumindest Team 17 letztes Jahr extrem überrascht, die Ballerbude Lethal VR hingegen lockt mich vom Konzept nicht wirklich hinter die VR-Brille. Mich reizen reine Schießstände weder auf der Kirmes noch auf den Konsolen. Aber vielleicht ist VR ja das fehlende Puzzleteil für den mir bisher verwehrten Spielspaß bei Moorhuhn Spielen?
Erstes Grinsen
Vor mir ein runder Raum. Die Uhr tickt. Zielen ploppen auf, aus Pappkarton gefertigte Umrisse von Zivilisten, unter denen sich immer ein paar fiese Typen tarnen. In der linke Hand halte ich ein schweres Wurfmesser. In der rechten ebenso. Die Uhr tickt weiter. Ich hole aus, ziele kurz, und schmetter mit voller Wucht das scharfe Geschoss dem Gangster in den Kopf. Haarscharf neben dem Papstdarsteller eines Zivilisten. Rechts von mir ploppen weitere Pappaufsteller auf, diesmal bewegen sie sich. Zielsicher blicke ich mich um und weitere Wurfmesser fliegen gen Ziel. Wunderbar intuitiv lassen sich die Messer per Move-Controller benutzen. Schnell vergisst man, dass man nur Controller in der Hand hat. Die VR zaubert hier wieder mit der Immersion.
Später habe ich statt Wurfmessern zwei Magnums in den Händen, der Raum um mich herum besteht aus Wandaufstellern und simulieren ein Gebäude. Durch Fenster- und Türöffnungen erscheinen wieder Pappaufsteller. Der Gegner, der eigene Highscore und die Zeit. Erste Erkenntnis, mit zwei Waffen simultan zu schießen, präzise und vielleicht noch auf unterschiedliche Spiele ist wesentlich schwerer als es uns diverse Actionspiele weismachen sollen. Zweite Erkenntnis, das macht schon irgendwie Spaß!
Gesichtsmuskeln entspannen sich
Es gibt diverse Szenarien, die Abwechslung bieten. Ob nun präzise in kurzer Zeit auf Flaschen schießen, das beschriebene Zivilisten-Szenario, Tonkrüge zerballern, verschiedene Umgebungen oder Trefferzonen, mit begrenzten Möglichkeiten einer Ballerbude wird hier mehr Abwechslung rausgeholt als gedacht. Vor allem die unterschiedlichen Waffen sorgen für Spaß! Robocop-Pistole, Uzi, Magnum, Wurfmesser oder Revolver, alle haben ihr einzigartiges Handling. Aber trotz dieser Abwechslung und der zuerst motivierenden Hatz nach Highscores, bleibt es eine Ballerbude. Aufregender durch VR und der Immersion, aber in seiner Gesamtheit schlicht und nach wenigen Stunden hat man alles gesehen. Dann zählt nur noch der Highscore…
Motivationsaufhänger für VR suboptimal
Lethal VR motiviert am meisten mit Freunden auf der Couch und dem gegenseitigen überbieten der Highscores. Im Prinzip bestes Spielhallen Flair im heimischen Wohnzimmer! Alleine geht dem Titel einfach zu schnell die Luft aus! Das größte Problem ist, dass man die VR-Brille weniger einfach weitergibt als einen Controller und der Spielende sich von der Gruppe gezwungener Maße durch die virtuelle Umwelt abschottet. In der Theorie ist der lokale Mulitplayer also besser als in der Praxis auf der Couch.
Fazit
Ballerbuden habe ich schon zu den Hochphase von Moorhuhn links liegen gelassen, in so fern hat mich Lethal VR dahingehen überrascht das ich kurzweilig meinen Spaß hatte! Gerade das Ballern mit zwei Waffen oder die dicken Wurfmacheten, machten mir Spaß. Die Umgebungen und Aufgaben sind abwechslungsreicher als gedacht. Nur hat man trotzdem noch kurzer Zeit das Meiste gesehen und das Knacken des Highscores bleibt einzige Motivation. Der lokale Multiplayer ist in Sachen Spielspaß noch die größte Nummer, allerdings eignet sich VR für gemeinsames zocken auf der Couch nur bedingt. Hervorzuheben ist noch der niedrige Preis von 15€, wobei mehr auch irgendwie Frech gewesen wäre.
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