Was ist Eclipse – New Dawn for the Galaxy?
Eclipse ist ein waschechtes 4X-Brettspiel (Explore, Expand, Expolit, Exterminate) welches in einem fiktivem Science-Fiction Universum angesiedelt ist. Über 9 Runden versucht jeder Spieler mit seiner Spezies die unendlichen Weiten mit seinen unterschiedlichen Raumschiffen zu erkunden, neue Technologien zu erforschen, Rohstoffe abzubauen und fremde Welten zu kolonisieren. Es kann gekämpft werden und man darf auch den Diplomaten spielen. Videospieler die Civilization, Endless Space oder Stellaris mögen, dürfen gerne den Kurs in das Universum von Eclipse setzen. An dieser Stelle sei aber schon gesagt, Eclipse ist ein absolutes Schwergewicht und dauert ein paar Stunden, bietet dafür aber verhältnismäßig wenig Downtime bei gleichzeitig viel Tiefgang.
Viele Möglichkeiten treffen auf Fingernägel
Mein linker Nachbar, ein wissenschaftsfokussierter Hydran, hat gerade den Boardcomputer erforscht, welches seine Schiffe leichter treffen lässt. Rüstet er etwa zum Krieg auf? Mein rechter Nachbar, ein eingebildeter Eridani, hat mit den Descendants of Draco schon einen offenen Schlagabtausch. Sollte ich mich in die Warp-Schale werfen und ihm ein Bündnis vorschlagen? Vielleicht hilft er mir dann gegen die Planta. Zusätzlich könnte ich mit meiner nächsten Aktion meine Kreuzer mit den in der letzten Runde erforschten Schilden ausstatten, wobei die Energie langsam knapp wird.
Oder doch Forschen? Auf dem Spieltableau liegen so manch verlockende Technologien, die mir einen entscheidenden Vorteil geben könnte, wie die Möglichkeit lebensfeindliche Planeten zu besiedeln. Ich könnte aber auch meine Jäger südlich in unerforschtes Gebiet schicken, in der Hoffnung dort Planeten zu finden, die mir mehr Wissen pro Runde erwirtschaften. Nur kann ich mir diese Expansion zur Zeit überhaupt leisten? Schließlich kostet ein großes Reich und viele Aktionen wesentlich mehr Credits pro Runde. Warum sind meine Fingernägel eigentlich so runtergeknappert. HALT! Ich bin ein Orion, die haben keine Fingernägel – glaube ich zumindest.
Was bist du?
Die Fülle an hochwertigem Spielmaterial, die Masse an Möglichkeiten, man könnte meinen der Start von Eclipse verläuft eher dem Ritt durch ein Asteroidenfeld gleich. Keine Angst, dem ist nicht so! In meinen Spielrunden hatten auch Anfänger schnell ihren Spaß. Im Basisspiel entscheidet sich jeder der zwei bis sechs Spieler für ein Volk. Das kann immer das menschliche Imperium, welches unspezialisiert und die goldene Mitte darstellt oder aber eines der sechs Alienfraktionen sein. Diese haben immer einen anderen Spielfokus und unterschiedliche Startbedingungen. Das macht Eclipse auf jeden Fall abwechslungsreich! Die Angst vor Unausgeglichenheit durch unterschiedliche Völker interessiert maximal in absoluten Kennerrunden. Bedeutet, im Detail gibt es leichte Vorteile je nach Spielstil, im Großen und Ganzen gibt sich Eclipse – New Dawn for the Galaxy aber wesentlich fairer als z.B. ein Civilization.
Geniales Aktionssystem
Der Warpkern von Eclipse ist das Aktionssystem, welches den Tiefgang in der Breite wunderbar strukturiert. Es stehen insgesamt sechs Aktionen zur Verfügung, von deren man sich für eine entscheidet, dann ist der nächste Spieler dran. Das geht so lange im Uhrzeigersinn weiter bis alle gepasst haben. Die Aktionen in Eclipse – New Dawn for the Galaxy sind wie folgt:
- Erkunden – gerade zu Anfang wohl die meistgewählte Aktion, erkundet man von seinem Startsystem aus mit seinen Raumschiffen angrenzende Gebiete. Zur Tischmitte hin erwarten einen gefährlichere Sektoren, vom Startsektor direkt seitlich oder sogar nach hinten, ist es wesentlich ruhiger. Hat man sich entschieden, zieht man ein entsprechendes Sektorfeld und legt es an. In den neuen Bereichen lauern zum Teil neutrale Ältesten-Kampfschiffe, die erst einmal besiegt werden müssen, bevor der Spieler den Sektor unter seine Kontrolle bringt. Dann warten wertvolle Boni durch Ressourcenplättchen auf einen oder man kolonisiert die Planeten um seine Ressourceneinnahmen pro Runde (Credits, Wissenschaft, Rohstoffe) zu erhöhen.
- Einfluss – hiermit erobert man Sektoren, die keinem Spieler gehören, oder gibt welche auf. Spielerisch bedeutet dies, dass man zwei Einflussplättchen, die eigene Sektoren markieren, umsetzen darf. Zusätzlich darf man benutze Kolonistenschiffe, mit denen man neue Planeten bevölkern darf, wieder flott machen.
- Forschung – über Militär-, Nano,- und Gridforschung ermöglicht Eclipse das Erforschen von 24 verschiedenen Technologien. Dabei ist zu beachten, dass nie alle Technologien verfügbar sind, sondern am Anfang jeder Runde zufällig, je nach Spieleranzahl, ein Bruchteil davon gezogen werden. Die Technologien sind unterschiedlich stark und so gibt es oft einen regelrechten Wettkampf um die Möglichkeiten mehr Einflussplättchen zu erhalten, unwirtliche Planeten zu bevölkern oder gar per Wurmlochantrieb durch vorher verschlossene Sektor zu fliegen. Und das man per Militärforschung aus anfänglichen Erkundungsschiffen regelrechte Kampfmachischen macht, versteht sich von selbst.
- Upgrade – Jeder Spieler hat auf seinem Tableau für jede der drei Schiffsklassen ein Rasterfeld. Erforschte Technologie darf ich mit der Aktion „Upgrade“ in das Raster einbauen. Da jedes Schiff aber seiner Größe entsprechend nur begrenzt Platz hat, wird der Ausbau knifflig. Stärkere Bewaffnung? Oder schnellere Bewegung und höhere Initative? Vielleicht bessere Schilde oder ein Angriffscomputer? Für alles reicht der Platz nicht und die Energie schon gar nicht. Vielleicht also erstmal die Energie upgraden! Und was können die Schiffe meiner Gegner eigentlich? Das bauen der Schiffe ist fast ein Spiel im Spiel.
- Bauen – Die Abfangjäger, Kreuzer oder Zerstörer müssen genau so gebaut werden wie Monolithen oder Orbitale. Auch an Sternbasen wurde gedacht, die zwar stationär in Sektoren festhängen, dafür aber enormes Verteidigungspotential besitzen. Bis auf die Raumschiffe müssen die anderen Bauoptionen erst durch die Aktion Forschung freigeschaltet werden. Bezahlen muss man seine Spielzeuge natürlich auch, dafür ist die Ressource Rohstoffe da.
- Bewegung – immer nur zu Hause im Orbit schweben, damit gewinnt man kein Spiel. Mit der Aktion Bewegung kann man je nach Forschungs- und Entwicklungsstand, seine Raumschiffe durch die Sektoren bewegen. Hierbei schwankt die Reichweite ebenso wie die Anzahl an Raumschiffen die gleichzeitig bewegt werden dürfen. Trifft man bei einer Bewegung auf einem Feind, löst dies einen Kampf aus, der in einer folgenden Phase ausgetragen wird.
Der Clou: Einfluss und Credits
Warum ich das Aktionssystem so genial finde wird klar, wenn man sich das Spielertableau genauer anguckt. Unter den Einflussplättchen sind Zahlen angegeben, die meine Versorgungskosten des Imperiums abbilden. Setzte ich nun die Einflussplättchen auf Aktionen, erhöht dies für die Runde meine Kosten, die ich am Ende der Runde zu begleichen habe. Habe ich viele Credits, kann ich mir mehr Aktionen erlauben, bin ich fast Pleite, verringert dies meine Aktionsmöglichkeiten drastisch. Da die Einflussplättchen aber auch benutzt werden, um Sektoren zu beanspruchen, steigen auch hier die Kosten nochmals. Man muss also die Balance aus gesunder Expansion, Erhalt von Credits und der Ausführung von Aktionen pro Runde finden. Wer dieses Tanz am besten beherrscht und in den richtigen Momenten spart oder sich fast verausgabt, weil er weiß, nächste Runde fließen die Credits wieder, hat schon viel erreicht.
Dodge-Fight
Treffen zwei feindliche Flotten aufeinander, gibt es Würfelgeballer. Jede Bewaffnung steht für eine gewisse Anzahl an Würfeln und verursacht bei einem Treffer unterschiedlich viel Schaden. Getroffen wird nur auf einer sechs! Das ist hart, keine Frage. Daher ist die Schiffsausrüstung so elementar. Durch Boardcomputer lassen sich die Mindestwürfe drastisch senken. Wer plötzlich auf die vier trifft und seine Waffe zerstörerische vier Schaden verursacht, der hat ordentlich Bedrohungspotential! Gut das es Schilde gibt, die den Mindestwurf wieder anheben. Manch einer erhöht lieber die Hülle, und hat somit mehr Lebenspunkte. Vielleicht setzt man auch auf Geschwindigkeit und schießt immer vor dem Gegner? Die unterschiedlichen Raumschifftypen und die von den Spielern gewählten Vorteile machen die Kämpfe in Eclipse zu einer absolut spannenden Sache.
Diplomatie
Hier verschenkt Eclipse sein Potential – erst einmal! Es ist im Spiel möglich durch Diplomatie mit Spielern an deren Imperium man angrenzt, diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Das bedeutet eigentlich nur, dass beide Seiten einen Siegpunkt und eine Ressource pro Runde erhalten. Klar, man sollte sich auch nicht mehr Angreifen, macht man das doch, erhält man eine Verräterkarte. Mit dieser darf man keine Bündnisse schließen und kriegt am Ende zwei Punkte abgezogen. Das schmerzt nicht wirklich, in aggressiven Spielgruppen sollte die eine vorhandene Verräterkarte öfters den Spieler wechseln. Aus meiner Sicht wird die Diplomatie erst mit der Erweiterung Rise of the Ancients interessant – dazu später mehr.
Der Glücksfaktor
Reine Planer werden vielleicht die Nase rümpfen und ja, es mutet komisch an, dass ein Brettspiel Schwergewicht wie Eclipse, welches einige Stunden verschlingt, doch trotz dem taktischen Anspruchs an vielen Stellen vom Glück abhängt. Gerade am Anfang bei der Erkundung neuer Sektoren kann es vorkommen, dass man ein Sektorfeld zieht das kaum Planeten zum besiedeln bietet oder einen ein starkes Ältestensschiff vor die Nase setzt.
Weiter geht es mit dem Glück beim umdrehen der Erkundungsplättchen: eine starke Technologie oder ein hoher Bonus bei Rohstoffen, kann gerade am Anfang ein großer Vorteil sein. Der Kampf basiert auf Würfeln, deren Erfolgschancen lassen sich mit Technologie zwar steuern, aber es bleibt am Ende immer etwas Zufall. Selbst die Siegpunkte nach einem Kampf werden zufällig gezogen und skalieren von ein bis vier Punkten. Trotzdem wirkt es selten so, als würde das Glück entscheiden. Man fühlt sich als Herr der Lage und freut sich eher darüber, das die zufälligen Elemente für Spannung und Abwechslung sorgen.
Erweiterung Rise of the Ancients
Die erste Erweiterung Rise of the Ancients warpt den Spielspaß auf neue Höhen! Alles an der Erweiterung ist modular und lässt sich somit nach Lust und Laune integrieren. Die neuen Alien-Völker ermöglich zum Teil gänzlich andere Strategien und sorgen so für noch mehr Abwechslung. Weiteres wichtiges Element der Erweiterung ist die Diplomatie, die im Basisspiel leider schwächelt. Durch Rise of the Ancients können Spieler nun richtige Allianzen bilden und das Spiel als Team spielen.
Die vielen neuen Technologien, die zum Teil äußerst mächtig sind, motzen das Spiel auch gehörig auf. Schön ist auch die Möglichkeit, dass sich die im Basisspiel starren Ältesten-Schiffe plötzlich bewegen können. Hier wird das Spiel um einiges spannender aber auch schwerer. Wer mag darf mit der Erweiterung Eclipse auch mit neun Spielern spielen, allerdings braucht man dafür enorm viel Platz. Neue Boni bei den Erkundungsplättchen runden das prall gefüllte Paket ab und sorgen dafür das Rise of the Ancients zum Pflichtprogramm wird.
Fazit
Eclipse, du bist ein absolutes Highlight und eines der besten 4-X Brettspiele schlechthin! Wer sich nur im entferntesten für Science-Fiction interessiert, der muss sich dieses Spiel unter den Nagel reißen – allerdings ist er danach abgekaut, wie der Test bewiesen hat. Atmosphärisch wie auch spielerisch überzeugt Eclipse mit seinem Tiefgang aus Erkunden, Erforschen, Besiedeln und Kämpfen. Das Aktions-Einfluss-System ist ein absoluter Knaller, wie das ganze Ressourcenmanagement und die vielen verschiedenen Völker. Dabei sein, wenn das eigene Imperium wächst, seine Raumschiffe kreieren und zu forschen, macht so viel Spaß, das man kaum merkt, wie lange man eigentlich am Tisch saß. Das einzige was kritisch betrachtet werden könnte, ist die nicht zu verachtende Komponente Glück. Hier muss ich allerdings sagen, dass es eher für Spannung sorgt, sei es beim Kampf oder ziehen von Sektorfeldern beim Erkunden. Selten habe ich erlebt, dass reines Pech der Grund war, warum jemand verloren hat.
Genau so empfehlenswert ist die erste Erweiterung Rise of the Ancients. Denn Sie hebt die Diplomatie mit ihrem Allianzsystem auf ein neues Level, erhöht die Spannung durch dynamische Ältesten-Schiffe, serviert neue interessante Technologie und großartigen Alienrassen. Es sind viele kleine optionale Regeln, die das Grundspiel aber enorm aufwerten. Wer mag, kann mit Rise of the Ancients Eclispe übrigens zu neunt spielen – ich denke der Tisch, der das fassen kann, muss aber noch gebaut werden.
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[…] fließend und auch ich bevorzuge oft die goldene Mitte. Paradebeispiel ist da für mich Eclipse. Innerhalb der Diskussion tauchten dann plötzlich Umfrageergebnisse von The Quantic Lab auf: […]
[…] und auch eine Fraktion bei Eclipse besitzen eine Zeitreisemechanik. Heißt, ich suche mir im aktuellen Zug einen Bonus aus und muss […]
Hi Christian,
eine toll zu lesende Rezension. Hat richitg Spaß gemacht. Ich habe mir bei kickstarter die 2nd Edition gebackt. Es wird ja oft der Vergleich zu Twilight Imperium gezogen. Mich würde deine Meinung dazu interessieren (natürlich nur, falls du TI kennst).
Vielen Dank! Erstmal viel Spaß mit der zweiten Edition von Eclipse, damit hast du ganz sicher nichts falsch gemacht. Es ist einfach ein grandioses Spiel. Den Vergleich zu Twilight Imperium habe ich damals auch immer gesucht, weil Twilight Imperium auch auf meiner Liste stand. Eigentlich seit der ersten Edition. Die damaligen Probleme der Sprache und Spielzeit wurden jetzt durch die vierte Edition ja entschärft. Die kenne ich leider noch nicht, was sich aber bald ändert 😉 Dann kann ich Dir mehr dazu sagen. Ich habe damals dann Twilight Imperium vor allem wegen der Spielzeit nicht gekauft, da ich schon durch Through the Ages weiß, was es bedeutet wenn wir 6 Stunden am Tisch sitzen müssen. Bei Twilight Imperium wären es ja wohl eher 9. Das erreiche ich in Eclipse einfach nicht und daher ist es viel besser auf den Tisch zu bekommen. Grundsätzlich ist Eclipse mehr Optimierungs/Wirtschaft/Eurogame, das mit Schiffsanpassungen und der Erkundung glänzt. Twilight Imperium ist mehr ein Wettrennen, mit größerem Fokus auf den Kampf, Diplomatie und Co.
Hi Christian, danke für die schnelle Antwort. Ich gehe mal davon aus, dass du TI4 auf deiner Seite rezensierst, wenn du es dann hast 🙂 da freue ich mich schon drauf. Eclipse und TI scheinen sich aber schon in diversen Punkten zu unterscheiden, wahrscheinlich lohnt es sich beides zu haben. Viele Grüße
Auf jeden Fall 🙂
Hallo, danke für die Rezension. Die meisten Spieler scheinen Eclipse ja zu lieben und ich hatte mich auch wahnsinnig gefreut auf das Spiel, nur um dann doch herb enttäuscht zu werden.
+ im Bgl zu TI ein echtes 4x Spiel.
+ Die Spielzeit ist mit 1h pro Spieler noch zu vertreten.
– Keine Story, die erzählt wird. Generische Hintergrundstory. Es fühlte sich einfach nicht episch für mich an. Das macht TI um Längen besser.
– Komponenten: vermutlich erwarte ich als alter Trekkie einfach mehr Farbe. Aber das ganze grau wirkt sehr trist auf mich und auch die Schiffe sehen sehr billig aus und sind auch noch für alle Fraktionen gleich. Den Vgl. zu Starcraft verliert das Spiel haushoch.
– Fraktionen: micht langweilt, dass alle Schiffstypen gleich sind und auch alle Technologien. Modernere Spiele begeistern mich mit ihrer Asymmetrie.
– Glücksfaktor modularer Aufbau. Bei einem Spiel hatte ich lauter schwacher Ressorucenplaneten um mich rum und der einzig spannende Planet war besetzt von neutralen Gegnern, die ohne Upgrades nicht zu besiegen waren. Während ich also rumkrebste, waren meine Konkurrenten schon über die halbe Galaxis verteilt. Das fühlt sich unfair an.
Fazit: bei so viel Konkurrenz im 4X Bereich würde ich anderen Spielen wie z.B. Starcraft Eclipse immer vorziehen.
Hast du das Basisspiel gespielt oder mit Erweiterungen? Das macht bei Eclipse für mich einen sehr großen Unterschied aus. Die Fraktionen sind nämlich schon recht unterschiedlich. Die eine Fraktion hat sogar eine Zeitreisemechanik. Für mich ist Eclipse eines der Spiele, wo die Erweiterungen absolut Pflicht sind.
Ohne Erweiterungen. Ehrlich gesagt, hatte ich kein Bedürfnis mehr das nochmal zu probieren, vielleicht werde ich mich aber doch noch dazugesellen, falls die Spielerunde wieder tagt. Gibt es bei V 2.0 eigtl große Änderungen? Wenn es so ist wie bei TI3 auf 4, würde ich dem Spiel tatsächlich noch eine Chance geben,..
Die Neuauflage lohnt sich. Hab die alte Version in Hoffnung auf den Second Print vor ca. einem Jahr verkauf. Bereu es bisher nicht. Sieht echt hübsch aus die Neuauflage. Um Welten besser als die Erste Edition. Da hatte mir das triste Grau gar nicht gefallen. Dafür war das Spiel auch mit SparGrafik Hammer.
Wollt hier nur mal ne Empfehlung da lassen 😉
Achja, gerade das Sortiersystem ist genial und lässt den Aufbau innerhalb von 5 Minuten fertig sein. Hammer
Es fehlen allerdings Module, wenn man alle Erweiterungen hatte oder? Darum hab ich die zweite Edition nicht. Es fehlen Technologien, es fehlen Allianzen, es fehlen die Ältesten die sich bewegen, es fehlen Weltraumanomalien und die interessanten Aliens (wie Zeitreise). Falls ich mich irre wäre es super, aber so wäre ein Update spielerisch ein Rückschritt. 🙁
Leider ist der Glücksfaktor bei Eclipse viel zu hoch.
Wir haben dem Spiel 4 mal eine Chance gegeben. Eclipse macht soviel richtig: ein genialer Technologiebaum, herausragendes Worker-System und die drei Ressourcen sind stimmig integriert. Auch das Glück beim Kampfsystem stört nicht, sondern erzeugt Spannung, da hier ja auch die Wahrscheinlichkeiten beeinflußt werden können.
Was Eclipse zu einem Regalverstauber macht, ist das zufällige Ziehen der Sektorenfelder. Das gesamte Spiel wird von diesem Momentum gesteuert. Wer hier am Anfang Glück hat, der zieht davon, bei Pech ist der Ofen ganz schnell aus.
Das Siegpunktplättchen gezogen werden, ist überhaupt nicht mehr zu verstehen. Bei einem derart epischen Spiel, an solchen Stellschrauben das Glück zu erzwingen ist ärgerlich.
Ich möchte keine Hausregel, um diese gravierenden Schnitzer zu korrigieren. Das hätte einfach besser gelöst werden können.
Leider sind in der Neuauflage keine dieser Schwachstellen korrigiert, sondert etliche Unwichtigkeiten angepasst. Ich mag die Spielmechanismen so sehr und es wäre vermutlich eines meiner Lieblingsspiele aber zufälig die Sektirenfelder und damit quasi die Ressourcen ziehen, ist nicht zu verzeihen.
Vielleicht kann mich ein Forist noch belehren. Ich würde dieses Spiel sehr gerne mögen.
Guter Blog Christian
Mit Erweiterungen und Allianzen gespielt oder den neuen Völkern? Glück ist vorhanden, aber ich persönlich hatte nie das Gefühl das der glücklichere gewinnt. Was ich dem Spiel ankreide ist, dass es erst richtig gut durch die Erweiterungen wird. Das ist dann nämlich auch ein Problem der neuen Edition. Ohne die Optionen der Erweiterungen ist es sicher schlechter als die alte mit den Erweiterungen.
Aber ich will nicht auf sich bewegende Ältesten-Schiffe verzichten, ich will weiterhin Zeitreise-Aliens, Anomalien und feste Allianzen. Das ist z.b. eine gute Mechanik für Spieler die hinten stehen. Zusammen kann man da den Führende schon in die Zange nehmen.
Danke für Deine schnelle Antwort.
Nein, wir haben bisher ohne Erweiterungen gespielt, denn auch da werden Sektorenfelder weiterhin zufällig gezogen.
Es darf auch nicht sein, dass ein Spiel erst durch Erweiterungen spielbar wird.
Eclipse bleibt für uns ein Broken Game.
Vielleicht gibt es ja gute Varianten im Netz, um das Spiel zu retten.
Uns hat bei Siedler nie das Würfeln gestört, denn man kann den eigenen Wahrscheinlichkeitsraum steuern. Die Variante mit zufälligem Ziehen von Rohstofffeldern beim Entdecken hat uns auch schon da gestört.
Wie sehr ändert sich durch die Erweiterungen denn, Deiner Meinung nach, der Glücksanteil beim Entdecken?
Wir möchten das Spiel gerne wieder auf dem Tisch sehen.
Eclipse ist ja durchaus auch als Basisspiel bei BGG hoch platziert. Wenn es also gar nicht gefällt, dann ist das so. Wenn man sich einmal darauf fokussiert, dass das Ziehen der Plättchen gar nicht geht, weil es nur auf Glück basiert und daran das ganze Spiel festmacht, den kann man schlecht überzeugen. Es ist eben kein Twilight Imperium, sondern benutzt eine zufällige Erkundungsmechanik. Ich habe da selber kein Problem mit, weil ich die Spiele, wo das entscheident war, an wenigen Fingern abzählen kann. Wenn überhaupt. Dazu gibt es auch zig Diskussionen.
Die Erweiterungen verändern das nicht direkt, aber bringen viel mehr Abwechslung und Mechaniken. Ich hatte ja schon feste Allianzen beschrieben, man also im Team spielt. Damit kann man schon aufholen. Dazu bewegen sich die Ältesten Schiffe und verharren nicht unbedingt. Dazu bringen die Aliens Abwechslung, weg von dem typischen Ablauf des Grundspiels (Zeitreise z.h.). Auch sollten die Spieler durch ihr Verhalten das Spiel ausgleichen, wie Angriffe auf den Führenden, Allianzen gegen ihn. Aus meiner Sicht gleicht sich da viel aus.
Aber das alles bringt halt nichts, wenn man Glück im Spiel nicht mag. Das Spiel ist kein rein trockener Euro, wo alles geplant werden kann, sondern eine epische Space Opera, bei dem das Gesamterlebnis zählt.
Du schreibst viel über notwendige Erweiterungen, Christian. Ich habe mir jetzt Eclipse – Das zweite galaktische Zeitalter (vor)bestellt – ist ja noch nicht lieferbar.
Nach ein, zwei Ründchen zum Antesten – welche Erweiterungen braucht es denn dazu? Ich bin beim googlen nicht fündig geworden. Kauft man die Shadow of the Rift und passt die zur Neuauflage?
Die neue Edition kenne ich nicht und ich vermute, das die alten Erweiterungen (insgesamt 3) nicht passen könnten. Die neue Edition hat ja auch ein paar Anpassungen. Ich selber habe die zweite Edition genau aus diesen Gründen noch nicht vorbestellt und warte ab. Mir gefallen die Regeln der Erweiterungen (dynamische NPC Schiffe, Allianzen,interessantere Völker, Anomalien, neue Technologie) so gut, dass mir die neue Edition in der Basis vielleicht weniger Spaß machen könnte.
Hallo Christian, zwar lange nach Deiner Rezension, für mich aber aktuell, eine Nachfrage. Ich habe vor kurzem das erste Mal Eclipse Second Dawn gespielt und bin begeistert. Nun hast Du die Erweiterung Rise of the Ancients, insbesondere wegen der verbesserten Diplomatie, empfohlen. Diese Erweiterung ist ja aber für die Erstauflage und nicht für Second Dawn. Gibt es eine Erweiterung, die auch für Second Dawn das verbesserte Diplomatie-System ermöglicht?
In Second Dawn gibt es bisher nur das rudimentäre Diplomatie-System mit dem Austauschen der Marker. Hier hätte man ruhig etwas mehr bieten können, damit sich die Bündnisse auch lohnen (wie z.B. in TI4). In der einzigen Erweiterung „Neue Gefahren“ ist hierzu leider keine Verbesserung drin.
Die Erweiterung lohnt sich aber ansonsten schon, wenn man das Grundspiel mag. Hier sind 4 bisherige auf englisch erschienene Mini-Erweiterungen zusammengepackt. Gerade die neue Zugreihenfolge macht das Spiel aus meiner Sicht besser. Das hat mich im Grundspiel gestört. Grundspiel: Wer zu erst gepasst hat, ist in der nächsten Runde Startspieler. Dann im Uhrzeigersinn. Neu: 1. Passer = 1. Spieler, 2. Passer = 2. Spieler usw.. Da muss man nach dem 1. Passer auch noch taktieren, wann man dran sein möchte.
Auch die Risskanone sorgt für Erheiterung, wenn mal ein Schuss nach hinten losgeht. Neue Hexfelder sind immer geil und die aufstrebenden Spezies sind kleine Boosterplättchen, die man erwerben kann. Das sind kleine Völker, die nicht am Galaktischen Rat teilnehmen und aktiv auf dem Schlachtfeld erscheinen, aber einen unterstützen. Vom Kopfkino her einfach sehr schön.
Ansonsten sind für 2023 zwei neue Erweiterungen angekündigt: Outcasts und Seekers. Wann die auf Deutsch kommen, ist noch nicht klar. Hierbei wurde bisher aber nur gesagt, dass jeweils zwei neue Völker aus der 1. Auflage kommen (endlich!) und man das Spiel auch zu 8. spielen kann. Bin mal gespannt, ob noch weitere Verbesserungen da reingepackt werden. Kaufen werde ich sie mir auf jeden Fall.
Hallo Christian,
habe die 2.Edition günstig bekommen können. Wie funktioniert denn der Allianzenaspekt in der 1.Edition? Kann man diesen nicht einfach über eine Hausregel in die zweite Edition einfügen? dieselbe Frage auch bzgl des Teamaspekts (2vs2)! Wir spielen oft Star Trek Ascendancy und finden gerade die Mechanik des Trade Agreements sehr cool! hehe stark davon aus, daß und das Spiel gefällt, weil die Cons ähnliche wie bei Star Trek sind und wir gut damit leben können…
Gruß, Achim
Hallo Achim,
man kann da natürlich theoretisch sehr viel über Hausregeln steuern. Im Prinzip geht man erst einmal den Gang über die klassische Diplomatie, also Plättchenaustausch. Du konntest dann über weitere Plättchen diesen Status zu einer echten Allianz erweitern. Du darfst dich dann frei durch Gebiete von anderen bewegen und eure Siegpunkte werden addiert und dann durch die Anzahl der Mitglieder geteilt.
Ich fand diese Möglichkeit vor allem dann interessant, wenn man in einer großen Gruppe gespielt hat und es großes Ungleichgewicht gab. So konnte so ein Zusammenschluss das Spiel noch einmal in den Machtverhältnissen verändern. Es war bei uns zwar immer eine Option, wurde aber nicht seltener in den Partien benutzt.
Die Erweiterungen damals waren vor allem auch deshalb cool, weil sie den Ausbau der Schiffe größer anlegten, die Ältesten aktiver und die Spezies einfach mega waren.
Ich habe mittlerweile auch die zweite Edition und habe damit meinen Frieden gemacht. Sie hat nämlich durchaus coole Verbesserungen.
Liebe Grüße
Christian