Kurzcheck: Darum geht es in Under Falling Skies
Jede Runde bewegen sich feindliche Raumschiffe vom Mutterschiff hinunter zur Erdoberfläche, um dort für die Zerstörung der Städte zu sorgen. Mehr noch, jede Runde sinkt auch das Mutterschiff. Die Todesspirale ist klar, denn je dichter das Mutterschiff, desto kürzer der Weg für die feindlichen Jäger! Ist deine Basis zerstört oder das Mutterschiff zu nah, ist die Stadt verloren. Du trägst nun die Verantwortung die Welt zu retten!
Mit sechs Würfeln bewaffnet, platzierst du diese in der unterirdischen Basis, um verschiedene Bereiche zu aktivieren. Du kannst Kampfflugzeuge ausschicken, um die Jäger der Aliens zu vernichten, in Luftabwehrräumen die Geschwindigkeit der herabstürzenden Jäger verlangsamen, die Aliens in Laboren erforschen, Roboter herstellen, was dir mehr Würfel einbringt und natürlich Energie erzeugen. Ohne die läuft nämlich gar nichts! Ganz schön viel für so einen kleinen Bunker, also kannst du auch noch den Tunnelbohrer aktivieren, der die Basis erweitert. Ziel ist es den grünen Forschungsmarker ganz nach oben zu bringen, was alles andere als leicht ist! Warum? Ich werde es erklären.
Hier, ach ne doch nicht…
Under Falling Skies bedient sich nämlich eines frischen Würfeleinsetzmechanismus, der einen wirklich ins Grübeln bringt. Einfaches Beispiel! Du würfelst eine 6 und platzierst sie in der Würfel-Phase in einen Energieraum. Glückwunsch, in der später folgenden Raum-Phase erhältst du sechs Energie. So ähnlich werden auch andere Räume abgewickelt, wobei die Raume durch Modifikatoren der Augenzahl, unterschiedliche Energiekosten und der Größe variieren. Das ist aber nicht alles! Erst einmal gibt es die Regel, dass du pro Spalte im Bunker nur einen Würfel setzen darfst. Das ist so wunderbar eklig! Erste Spalte, erste Reihe wartet vielleicht dein Kampfflugzeug. Erste Spalte, zweite Reihe ist im Bunker der Energieraum. Beides gleichzeitig besetzen geht nicht, du willst aber immer alles. Die Anordnung der Räume und ihre Überschneidungen bringen dein Hirn zum Kochen. Noch besser, der Bunker besteht aus zwei separaten Spielbrettern, wobei es davon in der Schachtel viele verschiedene gibt. Die Zusammensetzung ist also ziemlich modular. Gewohnheit im Bunker-Management stellt sich nicht so schnell ein!
Das Beste kommt jetzt! Jeder platzierte Würfel lässt in der gleichen Spalte die Jäger der Aliens um so viele Felder sinken, wie die Augenzahl des Würfels anzeigt. Das Dilemma ist klar. Du willst natürlich mit deiner 6 richtig absahnen! Viele Forschungspunkte, viel Energie oder richtig Power beim Angriff deiner Flugzeuge. Leider lässt dies die Jäger verdammt schnell sinken. Da schrillen schnell die Alarmglocken! Jeder am Boden ankommende Jäger vernichtet einen der wenigen Lebenspunkte der Basis. Auf den Spalten der Jäger sind dann weitere Daumenschrauben platziert. So wechseln diese auch mal die Spalte oder lassen das Mutterschiff ein Feld weiter sinken. Ein platzierter Würfel, viele Auswirkungen, das ist die Essenz von Under Falling Skies. Wo ich nun auf den Würfeln die ganze Zeit rumreite, natürlich spielt der Zufall auch eine Rolle. Aber die Entscheidungen, wie man die Würfel einsetzt, wiegen definitiv schwerer.
Umfangreiche Kampagne
Das normale Material im Standardspiel, welches man vor dem Start der Kampagne mehrmals spielen sollte, bietet schon einiges an Abwechslung. Da wären verschiedene Städte mit einer eigenen Sonderregel, dazu die diversen Spielbretter der Basis und die Anpassung des Schwierigkeitsgrads. Gerade beim Schwierigkeitsgrad sollte man etwas experimentieren. Die Spielplanteile für die Jäger, Himmelsplättchen genannt, sind doppelseitig bedruckt. Die Vorderseite ist eher einfach gehalten, die Rückseite besitzt heftigere Abschnitte auf der Forschungsleiste, erhöht indirekt die Lebenspunkte der Jäger und lässt das Mutterschiff schneller und/oder fieser herabsinken. Je nach Menge an normaler oder schwieriger Seite schwankt die spielerische Anforderung beachtlich.
Hast du deinen Schwierigkeitsgrad gefunden, bietet die Kampagne mit seinen 10 Partien ein aufgebohrtes Erlebnis. Kleine schicke Comics erzählen eine Hintergrundgeschichte, dazu warten verschiedene Missionen, Städte und Charaktere auf dich. Alle Elemente bereichern das Spiel mit kleinen Sonderregeln. Die Abwechslung steigt also weiter an! Pro Kapitel musst du dich allerdings entscheiden, welchen Personen und Städten du helfen willst und welchen nicht. Wo du nicht eingreifen kannst, wird alles vernichtet und das entsprechende Material fliegt aus der Kampagne. So steigt die Motivation die Kampagne öfters durchzuspielen!
Fazit
Wo bleibt jetzt die negative Kritik an Under Falling Skies? Bis auf den Umstand, dass es für manch Spielernatur vielleicht etwas zu viel Zufall geben könnte, habe ich schlicht keine. Under Falling Skies versteckt in seiner kleinen Schachtel enorm viel! Nicht nur exzellentes Material, das wunderbar ausschaut oder das Spiel thematisch mit stimmungsvollen Comics unterstützt, sondern auch spielerisch. In 30 bis 45 Minuten wird dein Hirn ordentlich gefordert, weil der frische Würfeleinsetzmechanismus so fies verzahnt ist. Es ist wirklich verdammt cool, wie viel man aus nur drei einfachen Phasen und sechs normalen Würfel an Spieltiefe rauspressen kann. Der anpassbare Schwierigkeitsgrad sorgt für ein frustfreies Erlernen und die Kampagne besticht durch eine wirkliche Fülle an kleinen feinen Sonderregeln und zusätzlichem Material. Ich bin eigentlich kein Freund von Solo-Brettspielen, aber Under Falling Skies ist für eine fordernde Partie für zwischendurch absolut zu empfehlen!
Under Falling Skies
29,95 €Kurzfakten
- Umfangreiches Material
- Einfaches Spielprinzip
- Schwer zu meistern
- Sehr verzahnte Aktionen
- Super Kampagne
- Zufall vorhanden
Spielinformationen
- Genre: Solo-Brettspiel
- Spieler: 1
- Alter: ab 12 Jahren
- Dauer: 20 - 40 Minuten
- Autor/in: Tomáš Uhlíř
- Rezensionsexemplar erhalten
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- 9. Oktober 2024
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
AUSSTATTUNG
10
SPIELIDEE
10
SPIELSPASS
10
Ich kann dem nur zustimmen. Wenn ich mir abends mal vornehme, zu versuchen eine Stadt zu retten, freue ich mich richtig drauf. Und: zumindest ich kann nebenbei nichts laufen haben, man muss sich wirklich konzentrieren, abwägen, rechnen, planen, sonst: Wumms, Wumms, DoppelWumms.
Zusätzlich ist der Schwierigkeitsgrad verdammt hoch. Schon Level 2 bringt mich ordentlich zum Schwitzen, ist mir unklar, wie Leute Level 4 schaffen.
Auch wenn es den kleines Malus eines reinen, nerdigen Ein-Personenspiels hat, gerade das macht es für mich aus. Andere sitzen stundenlang allein vor der Konsole. Hier kann man was anfassen und sich wirklich feiern, wenn man eine Stadt gerettet hat. Wenn man sich dann noch von Etsy ein 3D-Mothership dazu holt ist die Stimmung perfekt.
Hallo Gregor,
vielen Dank für den netten Kommentar und deinen Eindrücken zum Spiel. Ja, das Spiel ist nicht einfach, aber genau daraus zieht es auch seinen Reiz. Kann deine Erfahrung absolut nachvollziehen.
Liebe Grüße
Christian