Kurzcheck: Darum geht es in Ticket to Ride – First Journey
Ticket to Ride – First Journey ist Zug um Zug für Kinder und trotz englischem Titel auch auf deutsch spielbar. Wobei das Spiel an sich sprachneutral ist, die Bedienung der App und das Tutorial sind auf deutsch. In Ticket to Ride – First Journey sammeln die Spieler farbige Zugkarten um damit Strecken freizuschalten, die Städte von Zielkarten miteinander verbinden. Jedes Mal, wenn dies geschafft ist, gibt es einen Punkt und man zieht eine neue Route. Bonuspunkte winken für Verbindungen von z.B. Ost nach West. Wer zuerst sechs Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel. Als Alternative endet das Spiel auch dann wenn ein Spieler alle seine Streckenteile verbaut hat, wobei in diesem Fall derjenige gewinnt der die meisten Siegpunkte gesammelt hat.
Übersichtliche Aktionen
Man hat immer zwei Zielkarten auf der Hand, auf denen man die zu bauenden Routen sieht. Die Städte die man verbinden muss, sind dabei auf der Übersichtskarte hervorgehoben, wobei jeder Stadt noch ein markantes Symbol zugeordnet ist. So können auch kleinere Kinder die noch nicht lesen können mitspielen. Die Städte sind dabei völlig unterschiedlich miteinander verbunden. So kann es zum Beispiel sein, dass es zwischen zwei Städten nur eine Strecke einer Farbe gibt, oder mehrere Strecken, in unterschiedlichen Farben. Dabei variiert auch die Länge. Bin ich am Zug kann ich mit meinen Handkarten Strecken dauerhaft beanspruchen. Ich brauche die passende Farbe und Anzahl an Handkarten und gebe diese ab, dafür platziere ich Lokomotiven meiner Farbe auf die freigeschalteten Gleise. Habe ich nichts passendes, muss ich als zweite Aktionsmöglichkeit Handkarten nachziehen. Durch diese zwei möglichen Optionen, bleibt das Spiel sehr übersichtlich, was der Zielgruppe absolut gerecht wird.
Viel Glück und ein wenig Taktik
Ticket to Ride – First Journey ist in erster Linie ein Glücksspiel. Das fängt mit den Zielkarten an. Manchmal erwischt man relativ kurze Verbindungen oder aber eine neu gezogene Zielkarte passt schon in mein gebauten Gleisnetz. Dann punktet man relativ schnell. Aber auch bei den Zugkarten ist Glück mitunter entscheidend. Ziehe ich selten passende Karten, dauert es entsprechend länger bis ich mal eine Strecke vervollständigen kann. Ziehe ich hingegen massenhaft Joker, kann ich fast bauen wie ich möchte. Da ein Spiel aber selten länger als 15 Minuten dauert, ist eine Pechsträhne wenig dramatisch.
Ein wenig Taktik gehört natürlich auch dazu. Man kann dem Gegner gerade bei Einzelverbindungen schon Wege zubauen, so dass dieser Umwege in Kauf nehmen muss. Auf der anderen Seite kann ich durch geschickte Streckenplanung Ziele besser miteinander verbinden, oder auf Bonuspunkte für z.B. Ost-West-Verbindungen schielen. Hier wird sicher kein Erwachsener taktisch überfordert, aber für Kinder ist es kein kompletter No-Brainer.
Umfang und Technik
Ticket to Ride – First Journey kann man auf zwei Spielbrettern mit bis zu vier Spielern spielen. Etwas Abwechslung ist also gegeben, vor allem deshalb weil die Streckenführung sich doch unterscheidet. Das Tutorial ist für meine Verhältnisse etwas zu kurz geraten, aber spätestens nach der ersten Partie sitzt das Spiel, auch bei den kleinen Mitspielern. Das UI passt ebenso. Man weiß wohin man klicken muss und wenn man sich einmal an den Farbflash gewöhnt hat, findet man sich zurecht.
Fazit
„Papa, Papa, bitte noch ein Spiel“, so schallt es durch das Zimmer. Ticket to Ride – First Journey macht für Kinder vieles richtig. Es ist bunt, toll animiert und nicht zu kompliziert. Zusätzlich ist es sprachneutral gestaltet. Die Spieldurchgänge dauern nicht lang und so lässt es sich auch für kleinere Kinder, die noch nicht lesen können, gut spielen. Je nach Kind und seiner Brettspielerfahrung könnte in Ticket to Ride – First Journey vielleicht etwas zuviel Glück auf den Schienen rollen. Als App auf dem Smartphone oder erstes PC-Spiel auf Steam ist Ticket to Ride – First Journey für Kinder mit Faible zu Eisenbahnen trotzdem absolut zu empfehlen.
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