Kurzcheck: Darum geht es in CuBirds
CuBirds ist ein einfaches und schnell zu spielendes Kartenspiel. Trotzdem ist die Grundmechanik auf dem Papier nicht ganz so einfach zu erklären. Zuerst einmal hast du Karten auf der Hand, wie alle andere am Tisch auch und in der Tischmitte liegt anfänglich ein Raster aus 3 x 4 Karten. Ziel des Spiels ist es, sieben verschiedene Vogelarten oder zwei Arten dreimal ausliegen zu haben. Ausspielen darfst du diese Vogelarten aber nur, wenn du einen Schwarm auf der Hand hast. Je nach Vogelart kann das bedeutet, dass z. B. drei gleiche Vögel reichen, manchmal sind es aber auch sieben. Weiterhin darfst du vom ausgespielten Schwarm nur einen bzw. zwei Vögel behalten, die anderen kommen auf den Ablagestapel. CuBirds ist also Set-Collection und erinnert hier an Klassiker wie Rommé. Der Clou ist nun die Aufnahme der Karten.
Das Raster
Das Aufnehmen von Karten wird über das Raster in der Mitte des Tisches geregelt. Dafür legst du von außen an das Raster eine Vogelart an und darfst alle Karten nehmen, die nun von der Vogelart eingeklammert werden. Heißt, die angelegte Vogelart sollte sich schon im Raster befinden und so eine Klammer bilden. Gibt es keine Klammer, darf man auch zwei Karten vom Nachziehstapel ziehen. Das ist schon etwas knifflig, wird aber durch einen wichtigen Regelzusatz richtig arschig. Beim Anlegen ans Raster musst du alle (!) gleichen Vogelkarten von deiner Hand anlegen. Und spätestens da steigt der Blutdruck, weil eigentlich willst du die behalten! Explodieren tut er dann, weil alle ihre gesammelten Karten abschmeißen müssen, wenn eine Person am Tisch es schafft, keine Handkarten mehr zu besitzen. Das ist der Moment wo Karten fliegen lernen.
Eine wunderbare Hassliebe
Es gibt diese zwei Momente am Tisch. Der eine Moment entsteht, wenn das Raster eigentlich günstig liegt, weil ich z. B. Eulen auf die Hand bekommen könnte, die meinen sehnsüchtigen Schwarm an Eulen auf der Hand vervollständigen. Problem: Ich habe aber keine Vogelart einzeln auf der Hand. Wenn ich jetzt meine vier Elstern für die eine Eule ans Raster auslege, schnappt sich meine liebreizende Frau vielleicht die diebischen Viecher. Und sie braucht die Elstern noch zum Sieg! Statt der vier Elstern könnte ich auch einen Flamingo für die Klammer um die Eule ausspielen, aber für Flamingos reichen nur zwei Exemplare für einen Schwarm. Riskant! CuBirds Motto: Ich erhalte nur, wenn ich gebe. Ekelhaft!
Aber nun stellt euch vor, in meinem kleinen Spatzenhirn nistete sich ein Plan ein. Zeitsprung. Die Eulen habe ich schon ins Trockene gebracht. Durch geschicktes Rumeiern habe ich es fast geschafft, einen fetten Schwarm Enten und Sperlinge zu sammeln. Hey, dafür braucht man viele Karten, ich bin richtig stolz. Vorfreude zwitschert in meinem Herzen. Wenn ich die gleich ausspielen kann, dann fehlt mir nur noch eine Vogelart zum Sieg. Endlich besiege ich meine Frau. Da knallt meine Frau die verdammten Aras auf den Tisch, grinst mich an und zeigt mir damit an, dass sie keine Karten mehr auf der Hand hat. Ich muss alle gesammelten Karten abwerfen. HULK-MODUS incoming! Nun erhalte ich wie meine Frau acht neue Karten und wir starten in die nächste Runde. Meine Frau mit einem trällern, denn wer seine Hand leer spielt, ist direkt noch einmal dran und ist der Chance, die sieben Arten ausliegen zu haben einem Stück näher. Also irgendwie auch noch ein Wettrennen. Willkommen beim fröhlichen Vogel-Karten-Spiel. Ich hoffe, ihr erkennt meinen Sarkasmus. Trotzdem, irgendwie macht das verdammt viel Spaß!
Fazit
Die Regeln sind in der Theorie zuerst nicht ganz so einfach zu greifen, aber praktisch ist das Sammeln der Vögel ganz schnell unter die Federn gerutscht. Genauso schnell merkt man aber auch, wie man sich bei CuBirds gegenseitig die Augen auspicken kann. Wer sich nicht ärgern mag, der muss irgendwo anders sein Nest bauen. Die Interaktion ist definitiv hoch, denn meine Auslage kann allen anderen am Tisch gehörig in die Karten spielen. Man sollte sich also schon merken, wer am Tisch welche Vögel sammelt. Zwickmühlen beim Ausspielen gehören wie die Prise Glück zur DNA dazu. Da eine Partie wirklich schnell gespielt ist, wartet direkt eine Revanche und vorkommendes Pech ist schnell vergessen. Somit ist CuBirds ein herrlich turbulenter Absacker, den ich, anders als andere Vogelspiele, wirklich in mein Hulk-Herz geschlossen habe.
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