Spiel des Jahres 2019
Just One von Ludovic Roudy und Bruno Sautter (Verlag: Repos Production)
„Schachtel“, „Würfel“, „Freizeit“, „Spaß“. Was könnten diese Begriffe assoziativ umschreiben? Klar! Ein Spiel! Im kooperativen Just One muss stets einer der Spieler einen Begriff erraten. Die Hinweise gibt dabei nicht das Spiel vor, sondern die Runde der Mitspieler. Ohne sich im Team abzusprechen, notiert dafür zunächst jeder einen Hinweis, den er als Hilfestellung beisteuern möchte. Bevor der Ratende diese Wörter sehen darf, werden sie miteinander verglichen. Doppelungen werden aussortiert. Hätte also im obigen Beispiel der vierte Spieler auch „Würfel“ statt „Spaß“ aufgeschrieben, so wären nur „Schachtel“, und „Freizeit“ übrig geblieben. Womöglich hätte der Ratende dann trotzdem „Spiel“ getippt, vielleicht aber auch „Raucherpause“. „Just One“ ist ein lustiges Partyspiel für alle.
„Just One“ ist insbesondere durch seine Einfachheit genial. Es sticht dadurch hervor, dass es einen ungemeinen Sog entwickelt: Wer es in der Öffentlichkeit spielt, wird schnell Schaulustige anziehen, die am liebsten gleich mitspielen wollen. Und das machen diese dann oft auch, denn die Einstiegshürde ist so niedrig, dass jeder sie problemlos überwinden kann. Ein Geistesblitz kommunikativer Spielfreude, der in jeder Runde einschlägt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Kennerspiel des Jahres 2019
Flügelschlagvon Elizabeth Hargrave (Verlag: Feuerland)
Mehr als 900 Vogelarten leben in Nordamerika, knapp ein Fünftel davon lässt Autorin Elizabeth Hargrave in ihrem Optimierspiel „Flügelschlag“ flattern – vom Amerikanischen Schlangenhalsvogel bis zum Zwergsultanshuhn. Wer einen Vogel anlockt, spielt die entsprechende Karte in einen für das Tier artgerechten Lebensraum aus. An jedes Gebiet ist dabei eine der Basisaktionen des Spiels gekoppelt, welche mit jedem neuen Vogel aufgewertet wird. Wer bringt beispielsweise die Eier-Maschinerie ins Laufen? Zudem tritt jeder in wechselnden Kategorien mit den Mitspielern in Konkurrenz: Wer zählt die meisten Vögel, die in Bruthöhlen nisten? Wer hat die meisten Vögel im Grasland? An dem elegant und detailverliebt gestalteten „Flügelschlag“ werden nicht nur Vogelliebhaber ihre Freude haben.
Begründung der Jury:
Brettspiele und Vogelkunde – also doppelt unsexy und angestaubt? Mitnichten! „Flügelschlag“ präsentiert sich nicht mit zerzaustem Federkleid, sondern ist frisch und en vogue. Thematisch liebevoll und redaktionell sorgsam feingeschliffen: Hier hat Autorin Elizabeth Hargrave ein nahezu makelloses Gesamtkunstwerk geschaffen. Eingängige Spielmechanismen, ein schnörkelloser Ablauf und eine hohe Taktung wichtiger Entscheidungen machen Flügelschlag zu einem wahren Überflieger.
Quelle: Spiel-des-Jahres.com
Meine Bescheidene Meinung
Just One habe ich einen Abend lang gespielt und daher kann ich die Begründung der Jury nachvollziehen. Da kann wirklich jeder mitspielen und es ist ein gutes Party- und Familienspiel. In Anbetracht der anderen Nominierten verstehe ich die Preisvergabe nur noch mehr. Mich hat Just One allerdings relativ schnell gelangweilt. Flügelschlag holt mich das Thema leider überhaupt nicht ab. Wer meine Rezensionen zu Carpe Diem und Detective kennt, kann sich vorstellen, dass meine Wahl wohl eine andere gewesen wäre.
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