Der Herr der Träume von Asmodee ist ein wunderbares Familienspiel, welches hier ganz sicher noch ausführlicher besprochen wird. Wir befinden uns gerade in Akt 2 und keines unserer Familienspiele ist so eingeschlagen! Die Luft scheint nie raus zu sein, was ich aufgrund der Aufmachung durchaus verstehen kann. Eine atmosphärisch äußerst dichte Geschichte, die immer spannend und auch ein kleines bisschen gruselig ist, dazu Stofftier-Helden, viele bunte Würfel und ein richtiges Teamgefühl sorgen für ungemeinen Spielspaß. Der Herr der Träume spricht mit seinem Abenteuerbuch und der Dungeon-Crawler-Mechanik natürlich Brettspiel-Geeks an, aber ich würde dieses Spiel jeder Familie empfehlen, die mit ihren Kindern eine tolle Zeit am Tisch verbringen möchte.
Das einzige Problem für diesen Personenkreis, die grauen unbemalten Figuren versprühen wenig Charme und beim Anmalen stehen die meisten wohl wie der Ochs vorm Würfelbecher. Ich habe das Experiment gewagt und die Figuren mit den Kindern angemalt. Step by Step zeige ich hier, wie auch völlige Laien als Familienprojekt Farbe auf die Figuren kriegen. Als Anfang taugen die Metallhunde (Kläffer), da sie recht einfach anzumalen sind.
Erster Schritt: Grundierung
Als Erstes muss man die Figuren grundieren, damit die Farbe auf den Modellen besser haftet. Das ist leider eine etwas stinkige Angelegenheit, von daher lasst das nicht die Kinder machen und besprüht die Figuren draußen auf dem Balkon, Garten oder Terrasse. Als Grundierungsspray benutze ich das von Citadel, weil es für mich am leichtesten zu verarbeiten ist. Es gibt allerdings auch Alternativen von Army Painter oder Vallejo. Lieber etwas mehr Abstand zur Figur als zu wenig, denn sonst trägt man zu dick auf und Details verschwinden. Insgesamt kein Hexenwerk!
Die Antwort nach der richtigen Grundierungsfarbe kann man ordentlich ausschmücken. Die Frage ist immer, was für Farben man verwendet und wohin man möchte. Wer mit hellen Farben malt, kriegt mit einer schwarzen Grundierung gerade als Anfänger Probleme, da die Farbe nicht richtig deckt. Das kann frustrieren! Eine helle Grundierung ist hier besser, allerdings sieht man hier schneller Fehler beim Malen und für dunkel gehaltene Figuren, die später viele Bereiche aus Metall besitzen sollen, macht man sich mehr Arbeit. Ich grundiere deshalb mit grau, weil es für mich der beste Kompromiss ist.
Zweiter Schritt: Die Ausrüstung
Du brauchst für die Metallhunde ein paar weitere Dinge, die du allerdings ohne Probleme in diversen Shops finden kannst:- 1 Pinsel für Details | Größe 00 oder 0
- 1 größerer Pinsel für Flächen | Größe 1 oder 2
- 1 Pinsel zum Trockenbürsten | Größe Medium
- vier Farben (dazu gleich mehr)
- 1 Wash (dazu gleich mehr)
- Backpapier
- Küchenrolle
- Teller / Müslischale
Wer sich nun fragt, warum man Backpapier, Müslischale und Küchenrolle braucht, der hat noch nie etwas von einer Nasspalette gehört. Dafür falten wir ein Blatt Küchenrolle mehrfach und legen es auf einen Teller oder eben in die Müslischale. Dann befeuchtet man das Küchenpapier großzügig und deckt es mit Backpapier ab. Die Farbe, die ich zum Anmalen der Figuren brauche, kleckse ich auf das Backpapier. Das hat mehrere Vorteile. Erstens ist die ursprüngliche Farbdose geschlossen und es trocknet nichts aus oder kippt um, was gerade mit Kindern gerne mal passiert. Zweitens bleibt meine Farbe auf dem Backpapier länger feucht, auch hier schütze ich die Farbe vor der Austrocknung.
Dritter Schritt: Die Bemalung
Washen
Nun wollen wir der Figur eine schön dunkle Schattierung verpassen. Dafür eignet sich von Vallejo das schwarze Wash. Es ist wesentlich dunkler als das Wash von Citadel, welches sich dadurch besser für die Schattierung von schon bemalten Figuren eignet. Wir wollen jetzt aber die volle Ladung Schwarz, daher eben Vallejo. Wenn die Figur Schwarz grundiert wurde, kann logischerweise dieser Schritt übersprungen werden, allerdings ist aus meiner Sicht das Ergebnis mit grauer Grundierung und schwarzem Wash besser, da die Figur mehr Struktur erhält.
Trockenbürsten
Nun kommt der Schritt den die Kinder geliebt haben: Trockenbürsten! Dabei nimmt man den Trockenbürstpinsel, benetzt ihn mit Boltgun Metal von Citadel und wischt die Farbe an einem trockenen Papiertuch wieder ab. Lieber zu viel als zu wenig, denn zu viel Farbe auf dem Pinsel zerstört den Effekt. Wenn kaum noch Farbe auf dem Pinsel ist, bürstet man großflächig über die Figur. Für etwas mehr Textur länger und stärker bürsten. Schnell sieht man den Effekt, dass die Farbe an den markanten Stellen und Kanten hängen bleibt. Durch die dunkle Grundschicht und der metallischen Farbe, entsteht ein Used-Look, der die Figuren realistisch schillern lässt. Nach eigenem Geschmack kann man hier so lange Trockenbürsten, bis einem das Aussehen gefällt.
Am besten bearbeitet man so alle Figuren, bevor man zum nächsten Schritt übergeht. Weil wir nun so viel Übung haben, ist der nächste Schritt wieder Trockenbürsten, aber mit einer anderen Farbe. Damit die Hunde interessanter schillern und alt und abgenutzt aussehen, benutzen wir jetzt die Farbe Brass Scorpion (Bronze) von Citadel, allerdings nur punktuell an den Kanten, vielleicht etwas am Gebiss oder Rücken.
Details
Ein paar Details fehlen dann natürlich noch. Je nach Fertigkeit des Kindes oder eigener Lust am Malen kann man hier natürlich noch viel Zeit investieren. Für uns reichte es die Augen anzumalen. Dafür haben wir von Vallejo Blood Red benutzt und mit einem satten Gelb (Flash Gitz Yellow / Citadel) eine Pupille getupft. Fertig sind unsere fiesen Metallhunde! Abschließend kann ich nur sagen, dass ich wirklich überrascht war, wie sauber, schnell und erfolgreich diese Figuren mit Kindern angemalt werden konnten. Im Spiel selber ist es dann auch noch einmal ein Stück schöner, wenn die Kinder ihre eigenen Künste bewundern können.
Ausblick
Falls du nun Fragen zu Farben, Grundierung oder Techniken hast, schreibe mir gerne eine E-Mail oder lass mir einen Kommentar hier. Ansonsten wünsche ich viel Spaß bei der kommenden Familienpinselei! Wir haben mittlerweile alle Helden und Schurken fertig angemalt, entsprechend werden weitere Artikel folgen.
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