Kurzecheck: Darum geht es in X nimmt!
Jeder Spieler erhält 8 der 100 verfügbaren Zahlenkarten auf die Hand und eine zusätzliche X-Karte, die er vor sich ablegt. Zusätzlich werden in der Tischmitte drei Reihenkarten ausgelegt (3er, 4er, 5er), die bestimmen wie viele Karten aufgenommen werden können. Ziel des Spiels ist es möglichst wenig Hornochsen zu sammeln, die auf den Zahlenkarten sichtbar sind, denn die bringen Minuspunkte. Dabei ist es nicht so, dass hohe Karten automatisch viele Minuspunkte bringen. Es sind eher die Schnapszahlen, die für Grusel sorgen! Das Spiel endet sobald ein Spieler keine Karten mehr auf der Hand hat. Doch wie bekommt man das hin?
Auslege-Mechanismus
Pro Runde muss jeder Spieler verdeckt eine Zahlenkarte aus der Hand spielen. Dann werden die Karten umgedreht und jeder Spieler reiht seine Zahlenkarte, beginnend mit der niedrigsten Zahl, an die Reihenkarten. Beachtet werden muss hierbei, dass die Zahlen aufsteigend sortiert werden müssen und die Karte dort angelegt werden muss, wo die Differenz der Karten am niedrigsten ist. Es gibt rein rechnerisch also immer nur einen passenden Platz für die Karte. Erreicht man dabei das Limit der Reihenkarte, weil man z.B. bei der 3er-Reihenkarte die dritte Karte auslegt, muss man die Karten der Reihe auf die Hand nehmen und die eigene ausgespielte Karte wird neue Startkarte der Reihe. Das kennt man alles aus 6 nimmt!, doch an dieser Stelle greift die erste Veränderung.
Die X-Reihe
Denn von den Karten, die ich auf die Hand nehme, muss ich eine vor mir neben die X-Reihenkarte ablegen. Das muss ich jedes Mal machen, wenn ich eine Reihe aufnehme. Karten die am Ende des Spiels in dieser Reihe liegen, geben mir keine Minuspunkte. Also durchatmen? Denkste! Denn auch hier müssen die Karten aufsteigend abgelegt werden. Kann ich das nicht, wandern alle bisher gesammelten Karten rechts neben die X-Reihenkarte. Am Ende zählen hier die Minuspunkte der Hornochsen doppelt. Autsch!
Das Spiel mit den Zahlen
Spiele ich als verdeckte Karte eine Zahl aus, die niedriger ist als alles, was am Ende der Reihenkarten ausliegt, muss ich mir eine Reihe aussuchen, diese auf die Hand nehmen und meine Karte wird Startkarte der Reihe. Das ist vor allem dann praktisch, wenn die ausliegenden Karten gut zu anderen Reihen passen. Solche Züge können die Planungen der anderen Mitspieler zudem ordentlich durcheinanderbringen. Vor allem, wenn mehrere Spieler niedrige Karten spielen, weil sie es auf die gleiche Reihe abgesehen haben.
Taktischer und mehr Spannung
Durch die X-Reihe und der Aufteilung der Reihenkarten in drei unterschiedliche Längen, ist X nimmt! wesentlich taktischer. Wann nehme ich lieber eine Reihe auf, weil eine Zahl vielleicht gut in die X-Reihe passt und sich gleichzeitig weitere Zahlen gut auf die drei Reihen aufteilen lassen und wann spiele ich lieber die Reihen voll? Wer sich die gespielten Karten seiner Mitspieler merkt, die ja immer wieder reinrotieren, hat ebenfalls einen Vorteil. Denn bis zum Spielende bleibt es bei den anfänglich ausgeteilten 8 Karten pro Spieler plus die drei in der Mitte. Gute Spieler können hier das Spiel der anderen erahnen und so gezielter agieren. Mir gefällt der taktischere Ansatz von X nimmt! im Vergleich zum Original sehr.
Fazit
Wer in großen Gruppen spielt und Fan des Spielprinzips ist, kommt um 6 nimmt! nicht herum. Bei kleineren Gruppen, vor allem auch zu zweit, ist X nimmt! für mich dann aber der klare Favorit! Durch die eigene X-Reihe und dem stärker begrenzten Platz der drei Reihenkarten, geht es taktischer und vielleicht noch ein Stück fieser zur Sache. Weil Karten anders als beim Original wieder auf die Hand wandern, steigt auch der Anspruch. Denn wer sich hier die Zahlen merken kann, spielt seine Mitspieler eher aus. Mit diesen feinen Änderungen negiert X nimmt! die für mich zu große Willkür des Vorgängers und wird so zum besseren Kartenspiel.
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