
Staub oder Schatz: Erklärung
Wir haben uns dafür entschieden, die ausgewählten Brettspiele nicht komplett neu zu rezensieren, sondern mit einem Daumen eine Tendenz zu geben, ob wir der ursprünglichen Rezension noch zustimmen oder eben nicht. Wertungsspielereien können zwar textlich vorkommen, sind dann aber auch eher als Tendenz zu sehen. Damit der Daumen in einem Kontext steht, ist die ursprüngliche Wertung der Rezension mit angeführt.
Staub oder Schatz #2: Star Trek Ascendancy – Fakten
Star Trek: Ascendancy
Das ursprüngliche Fazit von Christian
Wer Star Trek faszinierend findet, sein Ketchup auf die Pommes beamt und etwas für 4X-Brettspiele übrig hat, der verweilt schon zu lange auf diesem Blog. Husch, husch, ab ins Warenkörbchen! Alle anderen sollten sich Star Trek: Ascendancy trotzdem genauer anschauen. Ein Eclipse mag mit seiner Eurogamer-DNA anspruchsvoller im Ressourcenmanagement sein, ein Twilight Imperium politischer und beide im Kampf mehr Hüllenpunkte besitzen, aber bei der freien Erkundung und der damit einhergehenden strategischen Erschaffung eines Universums, zerlegt Star Trek: Ascendancy die Konkurrenz in seine Einzelteile. Es macht einfach immer wieder Spaß, seinen Spieltisch zu erkunden und die Systeme geschickt zu platzieren. Die freie Gestaltung ist aus meiner Sicht absolut einzigartig! Durch unzählige Systeme und Ereignisse ist die Wiederspielbarkeit zudem recht hoch. Stimmige Fraktionsfähigkeiten und unterschiedliche Technologien sorgen nicht nur für unterschiedlich zu spielende Völker, sondern für richtiges Star Trek-Feeling! Lebe lang und in Frieden und spiele Star Trek: Ascendancy.
Staub oder Schatz: Star Trek Ascendancy | Heute
Christian
Ich liebe diese neue Kolumne. Gut, Star Trek: Ascendancy spiele ich trotzdem jedes Jahr mindestens einmal, aber es warpte nun wegen dieser Kolumne mit besonderer Vorfreude auf den Tisch. Anders als letztes Mal und dem Ausflug zum Gaia Projekt streichele ich heute mein Ego für dieses immer noch treffende und wunderbare Fazit. Dieses 4X-Spiel besteht mit Leichtigkeit neben anderen Größen, weil es seine aus dem Genre bekannten Mechaniken anders darreicht. Die Erkundung eines Universums wurde bisher nie wieder so grandios zelebriert. Hier trifft nach wie vor innovatives, auf eine Menge Prise Abenteuer, ein Element, welches nicht unbedingt bei 4X verortet wird und paart dies mit strategischem Anspruch. Wenn alle am Tisch darüber die Hoheit besitzen, wie sich die Planeten zusammenfügen, dann ist das einfach spielerisch eine enorm spannende Geschichte. Und dies vor allem auch zu dritt. Eine Anzahl, da zelebriert Eclipse wie auch Twilight eher Brechreiz. Ja, ohne Kontext zum Universum geht definitiv Atmosphäre und damit indirekt auch ein Stück Spielspaß verloren. Das habe ich auch bei meiner letzten Partie mit Leuten ohne Star-Trek-Tattoo auf der Brust erlebt, trotzdem ist der Spielspaß weiterhin überproportional zu spüren.
Die Zukunft
In Hinblick auf die Gamefound-Kampagne habe ich bei der letzten Partie aus Neugierde mit dem alten Material einige neue Änderungen der 2.0 Version ausprobiert. Die Beta-Anleitungen stehen ja zum Download bereit. Ich war zunächst überrascht, wie sehr die Veränderung der Zugreihenfolgemechanik und der nun abwechselnden Aktionen das Spiel umkrempeln. Noch überraschter war ich dann allerdings, dass die auf dem Papier zugegeben gut wirkenden Änderungen in der Praxis nicht für die ganz große Begeisterung sorgten. Wo das alte System vielleicht zu Downtime tendiert, verliert die neue Version an Dynamik bei Konflikten und strategischen Optionen beim „Bau“ des Universums. Der Grund ist einfach: Die Reaktionsfähigkeit ist enorm erhöht. Auf jede Aktion kann im gleichen Zug reagiert werden. Jede kleine Aktion kann gekontert werden. Dies war vorher nicht der Fall und entsprechend wuchtiger wirkten die Züge. Ich habe da durchaus einen Spannungsabfall bemerkt. Die Fragestellung ist jetzt: Wie sehr verändert evtl. angepasstes Spielmaterial der 2.0 Version diese Problematik oder wie gut kann mit dem neuen Material nach alten Regeln gespielt werden?
Markus
Ich bin kein Star-Trek-Fan. Beileibe nicht. Ich schaue es. Einige Titel mag ich auch gerne. Der Hype darüber hat sich mir nie so ganz erschlossen. Das Spiel allerdings schon. Ich bin mittlerweile ein Freund von Spielen, die Dinge anders machen als andere. Ein anderes Gefühl, eine andere Mechanik. Und Bämm! Da kommt Star Trek: Ascendancy angebeamt. Unendliche Weiten. Die Wucht dieser Phrase wird auf dem Spielbrett deutlich. Bei Star Trek: Ascendancy muss ich keine Sekunde für meinen grünen Daumen überlegen. Die freie Erkundung des Weltalls findet ihr nirgends. Und auch hier ist es kein Gimmick, sondern fein in die Taktik eingeflochten. Ich werde nie Uwes Gesicht vergessen, als mein Planet seinen nächsten Zug abschnitt.
Die Tatsache, dass Star Trek: Ascendancy ausschließlich mit drei Spielenden funktioniert, ist für mich ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Ein gutes, zeitgemäßes. Epische Raumschlachten für drei Spielende? Der Griff ins Regal ist einfach: Star Trek: Ascendancy. Ich habe die neuen Regeln nicht gespielt, aber ich bin bei Christian. Ich will auch mal geplante, vernichtende Züge machen, ohne dass jemand einen Countermovement-Spell zieht. Und das kann ich hier. Ich muss allerdings zugeben, dass ich sehr, sehr lange um den All-in-Pledge herumgetigert bin.
Staub oder Schatz | Community
Und was denkt ihr? Reizt euch der Titel noch heute und ihr würdet ihn kaufen? Besitzt ihr ihn und es ist ein Schatz oder setzt er den fettesten Staub an? Lasst uns gerne einen Kommentar da.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Da gehen Wünsche in Erfüllung, genau das Spiel, auf welches ich gehofft habe und um das ich schon seit Jahren herumschleiche, wird hier von euch nochmal besucht 😊 meine größte Sorge war bislang, daß ich der einzige im Freundeskreis bin, der die Star Trek-Serien früher schaute und der Rest dann vielleicht einfach nur mit den Schultern zuckt und abwinkt, während ich in Nostalgie schwelge.
Aber nachdem ihr beide nun betont habt, dass das Wissen um den Kanon bereichernd ist, aber nicht notwendig… Muss ich das Spiel wohl oder Übel doch in meine Shortlist packen 😋 kurze Nachfrage: ich hatte den Eindruck, dass die ursprüngliche Version die ist, welche ihr nehmen würdet, wenn ihr es denn neu anschaffen würdet?
Hallo Tobias,
wir haben die Wünsche von euch ja erhört und haben durch eure Kommentare so einige Titel, die wir nun monatlich abarbeiten. Diese Kolumne soll ja ein Stück weit auch inhaltlich von euch gesteuert werden.
Zu Star Trek ein paar Gedanken:
a) Es ist spielerisch eine Bereicherung, wenn die Leute Lust auf diese Erkundung-Abenteuer-Mechanik haben. Da ist es erst einmal egal, ob sie die Völker kennen. Kennt ja in Twilight Imperium auch niemand.
b) Wer allerdings Star Trek kennt, die Eigenheiten der Fraktionen, die Bilder oder Ereignisse auf Karten Charakteren und Szenen aus Serien und Filmen zuordnen kann, erlebt noch einmal wesentlich mehr Spielspaß. Und wer Star Trek liebt und vor einem Tableau mit Schiebereglern sitzt, für den ist das eben mehr als ein Tableau mit Schiebereglern … Ich muss mich beherrschen, um nicht jedes Mal „Energie!“ zu brüllen!
c) Was du jetzt kaufen sollst, ist gar nicht so einfach zu beurteilen. Mit dem alten Grundspiel machst du definitiv zum Ausprobieren gar nichts falsch. Die drei Fraktionen funktionieren super und es sind die Klassiker. Ich empfehle dazu unbedingt eine Spielmatte für die Atmosphäre, weil sich sonst die Planeten „nur“ auf deinem Holztisch ausbreiten. Falls du in die Gamefound-Kampagne einsteigst, dort sind für alle bisherigen Fraktionen der ersten Edition im kleinsten Pledge alles an Material vorhanden, um die alte Edition mit allen (!) Fraktionen anzupassen. Hast du diesen Pledge, kannst du völlig gefahrlos selbst jetzt die alten Fraktionen kaufen. Du hast dann die Option, alte oder neue Edition zu spielen. Wie gut das neue Material für die alten Regeln taugt, weiß ich bisher nicht. Schätzungsweise ist das aber kompatibel, weil sich die neuen Regeln der 2.0 größtenteils auch auf Haus-/ Beta-/ Fan-Regeln von der alten Edition beziehen. Da hat es sich der Verlag eher einfach gemacht.