Kurzcheck: Darum geht es in Ungeheuer Hungrig
Ungeheuer Hungrig ist ab 6 Jahren, entsprechend einfach gestaltet sich der Einstieg. Eine Anleitung zu lesen brauchst du nicht, das Spiel wird dir über die App erklärt. Es dauert nur wenige Sekunden und ihr seid zusammen als Familie direkt im Spiel. Ihr wählt nur einen Schwierigkeitsgrad und ein Level der Kampagne. Dann geht der Farbrausch los! Das heißt, jeder von euch hat Karten auf der Hand, die farbige Dinge abbilden. Stinkende rosa Socken, ein braunes Schaukelpferd und leider auch Vitamine, wie gelbe Zitronen. Die Monster, die nun schick animiert auftauchen, haben eine Fellfarbe. Jeder von euch muss nun eine Karte spielen und einscannen. Haben alle eine Karte gespielt, wird euer Farbmix der gespielten Karten von der App mit der Fellfarbe abgeglichen. Ziel ist eine möglichst große Übereinstimmung. Dann kommt das nächste Monster, bis das Level irgendwann geschafft ist.
Der erste Clou: Monster mögen keine Vitamine. BÄHHHHHHHH! Klar, alleine das lieben die Kinder. Denn der Snickers fressende Papa propagiert natürlich im Alltag den gesunden Apfel! Verfüttert man trotzdem eine Vitaminkarte, was oft Sinn ergibt, weil deren knallige Farben so gut passen, muss sich das Monster vom Schock erst erholen. Wer kennt das nicht! Heißt, die folgenden Karten dürfen keine Vitamine mehr sein. Auf diesem Level ist das Spiel noch sehr simpel, aber schon hier müsst ihr euch über die Einfärbung des Fells gemeinsam absprechen. Karten zeigen hat Hausverbot! Das kann knifflig sein, wenn ihr ein grünes Monster habt, aber fast nur gelbe Karten. Natürlich nicht! Jedes Kind weiß, dass eine blaue Karte jetzt Abhilfe verschaffen würde. Spiel verstanden!
Es steigert sich!
Während der Kampagne schaltet ihr immer neue Schauplätze in der App und damit neue Karten und Monster frei. Wobei ihr auch z. B. Drachen oder Hasen treffen werdet. Und spätestens dann kommt Strategie ins Spiel. Hasen sind Schwächlinge, darum dürfen die Zappelohren nur Vitaminkarten bekommen! Spart also Vitamine auf. Ansonsten heißt es Game Over. Später erscheinen Monster mit großen Ohren, da dürft ihr nicht sprechen. Da gibt es von den Kindern direkt auf die Finger, wenn der Papa nur das leiseste Geräusch macht. Farblose Monster, die sich bei der ersten Karte der gespielten Farbe anpassen, sorgen dann für reges Gequassel am Tisch. Wer spielt die erste Karte, damit alle etwas Passendes haben? Und Drachen? Ach, kommt, ich verrate jetzt nicht alles! Wichtig zu wissen, auf der App sieht man nicht nur das aktuelle Monster, sondern in der Szenerie verstecken sich auch schon kommende Monster. Man kann so planen, welche Farbkarten man später brauchen könnte.
Neue Fähigkeiten
Zusätzlich bieten spätere Karten auch Sondereffekte! So könnt ihr Karten weitergeben, Vitaminschocks verhindern oder die ganze Szenerie komplett in schwarz-weiß einfärben, einschließlich der gespielten Farben. Plötzlich zählt nur noch die Helligkeit! Wie wäre es mit Süßigkeiten, die als Joker immer die perfekte Farbe haben? Ihr merkt, da ist mehr Monsterfleisch unter der Haube, als man vermutet, und genau deshalb ist Ungeheuer Hungrig auch für ältere Kinder und deren Eltern als kooperatives schnelles Spiel interessant. Es ist wahnsinnig motivierend, sich durch die Kampagne zu spielen! Danach sinkt aber nicht zwangsläufig der Spielspaß. So kann man innerhalb der Level versuchen, seine Wertung zu verbessern oder im Party-Modus einfach so loslegen.
Frusttoleranz
Was nicht ganz ohne ist, außer man spielt auf dem leichten Schwierigkeitsgrad, ist der erlebbare Frust. Der gehört für mich aber zur Motivation in einem kooperativen Spiel dazu. Würde man einen Durchgang nicht auch einmal verpatzen, wäre der Spaß und vor allem die Spannung nur halb so groß. Wir haben auf jeden Fall einige Partien verloren und auch solche, wo wir bis zum Game Over wahnsinnig gute Übereinstimmungen hatten. Wenn eine formidable Wertung wartet und dann verschätzt man sich beim letzten Monster oder hat überhaupt keine passenden Karten, dann ist die Niederlage natürlich besonders fies oder fühlt sich unfair an. Natürlich hat dann die Mama Schuld! Weiteres mögliches Manko sind manchmal Abweichungen bei den Farben im Detail. Das merkt man vor allem beim Spielen der Jokerkarten, die dann die perfekte Farbe anzeigen und meist etwas weniger gesättigt wirken, als die Fellfarbe. Meine Kinder hat es allerdings nicht gestört, denn…
Fazit
… sonst würde unser Jüngster Ungeheuer Hungrig wohl nicht als das coolste Spiel überhaupt betiteln. Noch mehr ins Monsterfell gestruppelt wird diese Aussage durch die Erwiderung des 10-Jährigen, der das Kartenspiel zu heftig findet. Gut, die Kinder haben ihr Siegel verteilt. Aber auch ich kann die Begeisterung nachvollziehen! Es ist simpel in seinen Grundregeln, bringt Familienmitglieder kooperativ an den Tisch und schenkt einem, ohne aufdringliche App, ein richtiges Maß an spannungsvollem Risiko beim Farbmischen und strategischer Planung. Die Kampagne ist nicht besonders lang, motiviert aber durch verschiedene Schwierigkeitsgrade und der Partymodus taugt auch später für spontane Partien. Für mich ist so Ungeheuer Hungrig ein monströs empfehlenswertes Familienspiel!
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