Kurzcheck: Darum geht es in Unlock! – Epic Adventures
Wenn du dich mit der Serie auskennst, überspringe den Absatz, allen anderen erkläre ich kurz die Abläufe. Ich vermute, es gibt da draußen nämlich so einige, die Unlock! genauso gewissenhaft ignoriert haben, wie manch verträumter Blogger. Erster Pluspunkt, hier wird kein Material zersäbelt, geknickt oder in heißes Plasma getränkt, um der Lösung auf die Spur zu kommen. Unlock! – Epic Adventures baut seine Rätsel rein auf Karten auf, die z.T. mit der App interagieren. Die App ist zwingend erforderlich! Sie bietet Hilfe, ist öfters Teil der Rätsel und bewertet auch den Spielverlauf.
In einer Spielschachtel sind drei verschiedene Abenteuer enthalten, die von aufsteigender Schwierigkeit sind und sich auch im Thema unterscheiden. Vorbildlich, neben der schicken Anleitung enthält die Schachtel ein kleines Demo-Abenteuer, durch das man die Spielmechanik verinnerlicht. Wie der Name Epic Adventures es vermuten lässt, erlebt man weniger klassisches Escape-Room-Feeling, sondern eher ein Abenteuer mit kleiner Geschichte. Das war mir vorher nicht klar, passt aber perfekt auf mein Blogger-Auge. Spielspaß-Schwellung voraus!
Abgefahren!
Ich kenne auch ein paar Abenteuer der Deckscape-Reihe, die auch nur über Karten abgewickelt werden. Ist nett, aber nichts was mich in Jubelstürme ausbrechen lässt. Entsprechend skeptisch war ich beim Eintauchen in die Unlock! – Epic Adventures. Wie drücke ich es nun aus, ohne irgendwelche Dinge zu spoilern? Vorschlag: ungläubiges Glotzen entwickelt zu fettem Lachen? Wir waren zu zweit unterwegs, was man aufgrund mancher Rätselstruktur auch unbedingt sein sollte, und waren wirklich überrascht, was hier in den Karten steckt und wie gut auch anspruchsvollere Rätsel funktionieren können, ganz ohne Materialzerstörung. Höhepunkt ist die Einbindung der App, die aufgrund manch kreativer Einfälle der Autoren wirklich überrascht. Ein Rätsel hat uns wirklich aus den Socken gehauen!
Insgesamt empfand ich den Schwierigkeitsgrad etwas humaner als in manchem Exit – Das Spiel. Das Interpretieren von Texten und Karten, das Durchsuchen der Schauplätze und das Kombinieren von Karten erschien mir oft logischer integriert. Meine Frusttoleranz wurde wesentlich weniger ausgelotet, auch wenn der Zeitdruck nicht ohne ist. Wer hier ehrgeizig ist, der wird mit Hektik durch die Kartenstapel getrieben!
Die drei Ausflüge
Die siebte Vorstellung ist ein Besuch im Kino. Es läuft ein Horror-Film in Schwarz-Weiß, was sich auf die Karten überträgt. Das ist deshalb interessant, weil die Kombination von Karten immer durch ein grünes und blaues Icon angezeigt wird. Bei Schwarz-Weiß entfällt das und somit muss man seiner Spürnase vertrauen, was überhaupt kombiniert werden darf. Der Fall erfordert für maximalen Spielspaß auf jeden Fall zwei Mitspieler. Den Grund werde ich hier nicht verraten.
Die sieben Prüfungen des Drachen sind eine Pilgerreise und die Prüfung unseres Selbst. Es geht weniger um die Kombination von Karten, sondern um das Auffinden von sechs Strichen, die ähnlich wie Morsezeichen kurz oder lang sind. Das mag vielleicht frustrieren und manchem nicht gefallen, ich hatte allerdings hier mehr Spaß als im Kino. Die kreative Unterbringung der Strichcodes ermöglichte eine motivierende Suche. Einziges Manko, die App weiß leider nicht, was schon gefunden wurde. So kann es sein, dass man irrtümlich später Strichcodes findet, die eigentlich falsch sind, aber einen alten Hinweis/Karte ausspucken. Etwas unglücklich, aber der gesunde Menschenverstand sollte das geregelt bekommen.
Der schwerste Fall ist die Mission #07, der im Vergleich zu den anderen beiden einige härtere Rätsel mitbringt. Auch hier gibt es wieder eine neue Mechanik, diesmal über die App, die in Richtung Augmented Reality geht. Inhaltlich übernimmt man vier Agenten, die mit unterschiedlichen Fähigkeiten aufwarten, die dann wiederum mit Karten interagieren können.
Fazit
Vielleicht ist es ein Vorteil so spät eingestiegen zu sein? Oder einfach nur Glück, das Unlock! – Epic Adventures den Fokus auf eine Geschichte legt und weniger den klassischen Ausbruch zelebriert? Nun, die Zukunft wird es zeigen! Für mich steht nämlich fest, dass die Reihe zurzeit die Spitze der kurzweiligen Escape-Room-Brettspiele darstellt und ich daher noch weitere Titel der Reihe ausprobieren werde. Ich genieße die Rätsel, die mir weniger abstrakt als bei der EXIT – Reihe vorkommen und empfinde die App als echten Gewinn! Denn was die Autoren hier mit der technischen Hilfe kreativ leisten, kann sich sehen lassen. Materialzerstörung sucht man zudem vergebens. Quintessenz: Ich bin nun ein Fan von Epic Adventures und vielleicht auch bald von der ganzen Reihe, denn der nächste Ausflug ist mit Unlock! – Timeless Adventures schon geplant.
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1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Klingt super.
Wir haben vor kurzen mal das Promo Abenteuer gespielt und hatten ne Menge Spaß.
Natürlich schiele ich schon jetzt ein wenig auf den Star Wars Ableger, aber ich will auch unbedingt mal eine von den bisher verfügbaren Boxen anschaffen. 👍