Hast Du Online Rollenspiele nach World of Warcraft begraben? Oder erst nach den unzähligen Klonen, die meist weniger als mehr begeisterten? Ich habe in dem letzten Jahrzehnt meine Suche nie so ganz aufgeben. Einige gute Spiele gespielt, ganz wenige intensiv im Endgame, ein Großteil der Spiele floppte aber noch auf dem Weg zum maximalen Level.
Viele beackerten die Felder aus Questen, Schablonen-Crafting und Gruppeninstanzen zu ähnlich. Überall zu viel World of Warcraft, an den wichtigen Stellen aber zu wenig. In diesen Zeiten wartete man jedes Jahr auf das nächste große MMORPG. Fast jeder Publisher wollte ein fettes Stück vom WoW Kuchen abhaben. Diese Zeit ist definitiv vorbei! Böse Zungen behaupten das Genre stirbt sogar aus. Das stimmt, nach der gerade angekündigten Einstellung von Everquest Next, mehr denn je. Man muss den Blick aber von AAA-Produktionen abwenden und den vielen interessanten Indie Online Rollenspielen seine Aufmerksamkeit schenken um zu merken, das Genre blühte selten abwechslungsreicher! Ich als Backer von Crowfall setzte große Hoffnung in die Entwickler von ArtCraft Entertainment und werde hier in einer Reihe von Artikeln verschiedene Gameplaymechaniken vorstellen.
Was ist Crowfall
Ich zitiere da mal das Schlüsselwort zu Crowfall: Thronkriegs-Simulator. Wer da jetzt an Games of Thrones, oder sagen wir als Bücherwurm lieber „Das Lied von Feuer und Eis„, denkt, der hat nicht so ganz unrecht. Der englische Rosenkrieg wäre wohl genau so richtig. Was heißt das nun für das Spiel Crowfall? Runtergebrochen bedeutet dies das jeder Spieler ein eigenes Königreich verwaltet und versucht dies zu erweitern. Mit erbeuteten Ressourcen, mit dem Zusammenschluss anderer Spieler oder dem Handel.
Es ist zum Teil eine Art Strategiespiel, wenn es um die Planungen und den Ausbau der eigenen Ländereien geht, ganz ähnlich einem Sim City. Es ist Politiksimulation wenn man Spieler in sein Königreich integriert um eine Art Adelshaus aufzubauen. Schließlich könnte der Nachbar so ganz ohne Verbündete zum übermächtigen Gegner werden.
Es ist dabei aber auch ein Überlebensspiel, bei dem man Ressourcen ergattert und in der Wildnis gegen bösartige Kreaturen bestehen muss. Natürlich gibt es auch einen PvP Part (Player versus Player), wo man sich mit anderen Spielern in der Schlacht die Köpfe einschlägt. Am Ende weist es von den Spielbedingungen ungemein viele Parallelen mit einem Brettspiel auf. Crowfall ist also ganz sicher kein World of Warcraft, aber auch kein typisches Sandbox Spiel wie Black Desert oder ArcheAge. In der Art und Weise wie Crowfall aufgebaut ist, besticht es durch wirkliche Innovation!
Vergiss was du über MMO-Server weißt!
Normalerweise erstellt man seinen MMO Charakter auf einem Server und wird dort mit ihm alt. Crowfall räumt damit auf! Das eigene angesprochene Königreich ist permanent und eher wie ein traditioneller MMO-Server aufgebaut, mit dem Unterschied das er strukturierbar ist. Das heißt hier können die Spieler Festungen ausbauen, das Land formen, Rohstoffe abbauen und mit anderen Spielern und Königreichen in Kontakt treten.
Zusätzlich gibt es die Kampagnen. Dies sind zeitlich begrenzte, mit unterschiedlichen Anforderungen und Siegbedingungen erstellte Welten die man mit seinem Charakter besucht, um sich dann dort zu binden. Es ist der Ort in Crowfall wo fette Beute wartet, man seltene Ressourcen sammelt, sich mit seiner Gilde dem Spielsieg widmet oder einfach nur versucht zu überleben. Nach einer vorher festgelegten Zeit, geht die Welt für alle unter. Diese Server sind also alles andere als persistent! Wichtig zu wissen: der Charakter stirbt nicht. Seine Erfahrung und Ressourcen wandern in die Königreiche bzw. seinen Charakter.
Warum diese Zweiteilung?
ArtCraft Entertainment erklärt dies ganz wunderbar mit dem Reiz eines Brettspiels. Bei einem Brettspiel gibt es einen zeitlich begrenzten Rahmen, ein Metagame durch unterschiedliche Mitspieler, fest definierte Siegbedingungen und, das ist der Kern der Sache, immer wieder ein Reset. Schließlich fängt man für eine nächste Partie immer wieder von vorne an. Der Reiz ist klar, alle haben immer wieder die gleiche Chance und sind dementsprechend motiviert.
Vergleichen wir dies mit einem herkömmlichen MMO. Hier lässt bei vielen später im Engame die Motivation nach. Manche können den härteren Content nicht bestreiten, andere sind schon durch. Im PvP sind Spieler die viel Zeit besitzen schnell übermächtig. Ein Teil der Spieler kriegen auf den Sack, die anderen schreien gelangweilt nach mehr Content. Oft stagnieren diese Spiele dann bis zum nächsten Addon.
Gordon Walton (Executive Producer of Ultima Online,The Sims Online, Star Wars: Galaxies and Star Wars: the Old Republic) und J. Todd Coleman (Creative Director of Shadowbane, Wizard101and Pirate101) erklären das in diesem Video ganz wunderbar:
Was mag da noch kommen?
Ich hoffe euch hat der Einstieg ins Crowfall Universum neugierig gemacht und ihr habt nun mehr Fragen als vorher. Die Aufteilung in Kampagnen und Königreiche finde ich extrem interessant. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit sind begrenzte Welten ungemein praktisch. Man bindet sich nicht für mehrere Jahre an einen Server und deren Welt, sondern kann selbst bestimmen ob ich zeitlich nun intensiv vielleicht drei Monate in der Kampagne verbringen, dann kurz pausiere und beim Wiedereinstieg vielleicht sechs Monate spiele. Durch immer neue Welten und Siegbedingungen bleibt das Erlebnis frisch und man wird von der Serverpopulation weniger abgehängt. Wie genau Kampagnen aufgebaut sind und was in den Königreichen im Detail passiert, könnt ihr in absehbarer Zeit im nächsten Teil zu Crowfall hier auf Brett und Pad lesen!
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