Mit Unearthing Mars steht ein neues Adventure für VR-Abenteurer bereit. Meine Neugierde war aufgrund erster Screenshots und den Hintergründen zum besuch des Mars doch recht schnell geweckt. Wird dieser Ausflug vielleicht noch besser als Loading Human? Gespannt klinkte ich mich, mit beiden Move-Controllern in der Hand, in die virtuelle Realität ein. Ich wurde überrascht, bitter enttäuscht und habe damit wohl das bekommen was man derzeit erwarten darf. Doch der Reihe nach…
Die gleichen Kinderkankheiten
Man startet in einer Orbitalstation mit seiner direkten Vorgesetzten und Pilotin und einen Typen deren Name ich vergesse habe. Er scheint also unwichtig zu sein. Man steht auf der Stelle. Bewegung ist hier nicht erlaubt und darf einem Gespräch lauschen das die Hintergrundstory der Mars Expedtion erklärt. Als Auflockerung darf ich mit meinen virtuellen Händen auf einer 3D-Missionsmap, die den Mars abbildet, herumspielen. Spannend geht anders! Die Grafik ist auch eher zweckmäßig. Und leider wird diese auch nicht wirklich besser…
Nun aber…?
Kleiner Zeitsprung. Es geht zum Mars – endlich. Ich sitze in einer Pilotenkanzel mit meiner Kollegin und um mich herum allerhand Hebel, Knöpfe und Anzeigen. Das bockt schon mehr! Ich kann mich sogar über kleine Multiple Choice Antworten mit meiner Vorgesetzten unterhalten. Viel rum kommt dabei aber auch nicht. Beim Landeanflug auf den Mars ist dann das erste mal etwas Spannung angesagt. Man muss Parameter von Bildschirmen ablesen und weitergeben, man muss den Schub kontrollieren und einiger Knöpfe drücken. Es ist sogar möglich abzustürzen! Das erste Mal kommt so etwas wie (Spiel-)Spaß auf!
Leider wird man hier wie bei allen VR-Spielen zu sehr an die Hand genommen. Die Spannung wird so auf Sparflamme gehalten – leider völlig unnötig. Blicke dahin, drücke hier. Jetzt dort! Meine Güte, traut den Spieler doch mal was zu! Ich denke es sind eher die Vielspieler der Videospielszene die sich so ein VR-Headset kaufen, warum aber sind die meisten VR-Spiele vollgepackt mit Hilfestellung als wäre man nie aus einem Tutorial rausgekommen?
Abwechslung
Was man Unearthing Mars zu gute halten muss, es gibt sich Mühe in jedem der zehn Missionen Abwechslung zu bieten. Ob nun mit einem Marsmobil fahren, Erkundungsgänge, Bergbau und… na, ich will nicht zuviel verraten. Die Abwechslung stimmt! Aber das wenige Zutrauen an den Spieler bleibt leider. Ich vermisse zudem ein freies Bewegungsmodell wie in Robinson The Journey. Das ist Schade weil die Vision der Entwickler und das was einem gerade im letzten Viertel an Überraschung geboten wird, schon etwas begeistern kann.
Alles wie immer
Kommen wir zu zwei weiteren Begleitern der aktuellen VR-Welt. Content-Dürre und Technik. Die zehn Level sind relativ schnell durchgespielt, was bei dem günstigen Preis von unter 15€ aus meiner Sicht in Ordnung geht. Man darf nur kein über zig Stunden füllenden Adventure erwarten, also wie immer in der VR-Welt. Weitaus trauriger ist der grafische Eindruck. Es ist maximal VR-Mittelmaß was hier geboten wird und man ist Meilenweit hinter einem Robinson the Journey zurück. Manche Situationen sind technisch wie auch vom Artdesign gerade zu grotesk. Und es ist vielleicht auch zur Zeit mit den technischen Möglichkeiten der Hardware schwierig eine weitläufige Planetenoberfläche gut darzustellen.
Fazit
Erwarte nicht viel, dann kann dich Unearthing Mars im letzten Drittel überraschen! Es hat schon einen gewissen Reiz auf dem Mars auf Erkundungstour zu gehen und die Vision der Entwickler ist wunderbar. Hier und da Blitz auch tolle VR-Action auf, unterm Strich ist Unearthing Mars aber zu simpel gestrickt. Auch technisch ist das Adventure hinter seiner Konkurrenz zurück. Hier ist ein Robinson The Journey meilenweit voraus. Größter Pluspunkt ist die enorme Abwechslung durch völlig unterschiedliche Level. Für den günstigen Preis kann man sich den Trip auf den roten Planeten also durchaus mal gönnen.
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