Darum geht es in Terminator Genisys – Aufstieg des Widerstands
Skynet ist unaufhaltsam. Gnadenlos. Der Widerstand um John Connor gruppiert sich und agiert in diesem kooperativen Spiel für 1-4 Spieler in verschieden Missionen, um Skynet zuzusetzen und wichtige strategische Ziele einzunehmen oder zu vernichten, Verbündete zu befreien und zum Ende hin die Zeitmaschine mit Kyle Reese zu benutzten. So war so gut. Als Zutaten werden folgende Dinge ins Spiel geworfen. Flavour Text, unterschiedliche Charakter mit unterschiedlichen Eigenschaften, variabler Spielbrettaufbau je nach Mission, Hindernisse, Checkpoints, LKW die gefahren werden können, Waffen, Gimmicks und jede Menge Gegner, die sich nach einem innovativen System auf die Spieler zubewegen. Als ich die Anleitung gelesen habe, die ersten Mission aufgebaut habe und meine Widerstandskämpfer um mich herum versammelt waren, hatte ich schon feuchte Hände. Ein gutes Zeichen.
Innovatives System
Stark bei Terminator Genisys – Aufstieg des Widerstands sind zwei Dinge. Erstens. Alle Spieler sprechen vorher ab, in welcher Reihenfolge sie ihre Züge ausführen. So kann es durchaus sein, dass man zweimal hintereinander am Zug ist. Dabei werden Aktionswürfel geworfen und diese seinen Aktionen zugewiesen. Weise ich einen 6er Würfel meiner Bewegung zu, kann ich mich, logisch sechs Felder bewegen. Am Ende meines Zuges Würfel ich für die gegnerische Verstärkung. Je nach Würfelwurf erscheinen diese dann auf dem Spielfeld. Der Clou. Die Gegner haben die gleiche Farbe wie mein Spielercharakter, d.h. ich weiss genau, welche Gegner erscheinen und kann so taktisch planen. Ich weiss nur nicht genau wo. Sind sie erstmal auf dem Feld, greifen sie nach einem einfachen und schnell zu erlernenden Muster an.
Missionsziel: kritisch
Wir müssen mit dem LKW durch die Mission zu Punkt Echo bewegen. Der LKW muss dabei heile bleiben. Vielleicht benötigen wir ihn in der nächsten Mission. Nach drei Missionen beraten wir routiniert, wer welche Aufgabe übernimmt. In einem konzentrierten Spiel ist eine Mission zwischen 45 und 60 Minuten zu schaffen. In der einfachen Stufe geht das ohne Probleme, wird der Schwierigkeitsgrad erhöht wird es kniffliger. Wir entscheiden uns möglichst geradlinig auf Echo zuzusteuern. Auf dem Spielplan liegen zudem weitere zufällig platzierte Wegpunkte, die ausgelöst werden, sobald eine Zone betreten wird. Schnell wird klar, dass mit geradlinig nicht einfach gemeint ist. Marco beginnt seinen Zug und nachdem er seine Aktionen beendet hat, würfelt er die 4. Direkt brechen seine Gegner aus dem Gebäude aus und schießen Plasma Salven auf ihn. Terminator Genisys ist kein subtiles Kämpfen, es ist Blei und davon viel.
Ereigniskette
Die Kommunikation am Tisch ist lebhaft, es wird fluffig beratschlagt, welche Schritte wir unternehmen um zum Checkpoint zu kommen. Mein Scharfschützengewehr erledigt einige Drohnen und T-800 gnadenlos und wir gelangen zum ersten Fragezeichen. entsprechend des Buchstabens wird nun, der Flavour Text vorgelesen. Die Maschinen kommen nicht näher, die Straße ist blockiert und wir kommen nicht weiter. Irgendetwas liegt in der Luft. Im text wird angekündigt, dass die Gegner sich sammeln und angreifen. Und dass passiert auch. Die Hölle bricht los. Jeder muss seine nächsten zwei Gegner aufstellen, zudem kommt ein T-800 Kommandant auf den Plan. Die Mission ist wohl nicht geradlinig.
Red Zone
Was sich alles gerade sehr atmosphärisch und toll anhört, fühlt sich leider zu selten so an. In der vierten Mission passen die Texte sehr gut, erzeugen Atmosphäre. In vorherigen Mission ist das häufig nicht der Fall. Beispiel? Wir haben einen Checkpoint gefunden, auf unserer Information steht, es handelt sich um eine verlassene „Cafeteria“. Zerbrochene Stühle und Tische im Raum verteilt. Leider befinden sich der Checkpoint draußen. Offenes Gelände, kein Gebäude. Wir sind halt draußen. Sorry, das terminiert meine Atmosphäre. Bei einem Spiel, dass auf Story und Missionen aufbaut, müssen diese Bausteine einfach sitzen. Tun sie in Mission 4, allerdings in einigen Fällen eben nicht. Leider erzeugen die Gegner auch nicht immer ein Gefühl der Beklemmung. Ich habe zu häufig das Gefühl, dass ich die Maschinen entweder abarbeite, oder sie mich überlaufen. Meinen Mitspielern geht es ähnlich. Zu selten werden wirkliche Kooperationen geschaltet, man muss zu wenig überlegen, wie man gemeinsam das Problem löst. Es ist bei weitem nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Mich packt es zu selten.
Fazit oder Was soll ich noch sagen?
Ihr merkt es irgendwie. Ich bin im guten Mittelmaß gefangen und das macht mich richtig traurig, denn ich habe mich irgendwie mehr auf dieses Spiel gefreut. Das Rating bei BGG von 8.2 hat mich angefixt. Die Anleitung und auch alles andere hat sich so gut gelesen. Das Material ist ambivalent. Alles ist in einer richtig guten Qualität vorhanden, bis auf die Figuren. Die wirken irgendwie billig. Die Erweiterung bringt das, was eine Erweiterung eben bringt. Neue Waffen, Items, Gegner, Hindernisse und neue Missionen. Altbekannt und gleich einzustufen. Die innovativen Elemente sind gut, aber irgendwie zündet das alles nicht. Zombicide mit seiner Erhöhung des Stresslevels erzeugt da irgendwie mehr Spannung. Ich bin mir nicht sicher, ob es an der Spielgruppe liegt, an mir oder am Spiel. Aber ich hatte mir deutlich mehr erhofft und bin daher etwas enttäuscht.
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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Markus,
Ich hatte das Spiel in der Schmiede gebackt u d es ging mir wie dir. Ich LIEBE alle Terminatorfilme, auch wenn der 2. Unerreicht ist. Ich mag einfach das Szenario. Daher war es für mich klar das ich das Spiel haben muss Aber leider ist bei uns die Euphorie genauso schnell verflogen und das Spiel ist wieder ausgezogen. Schade, aber da schau ich in der Zeit lieber T2 🥰 Grüße, Frank
Hallo Frank,
danke für deinen Kommentar. Das freut mich sehr, denn ich war lange mit mir bzw. dem Spiel am Hadern. Lag es an mir? Lag es am Spiel? Ich dachte lange, irgendwas ist falsch, aber ich freue mich sehr, dass ich nicht alleine die Wahrnehmung habe.
Ich glaube, T2 schaue ich mir die Tage nochmal an.
Grüße zurück
Markus