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Was wäre die SPIEL in Essen ohne eine Neuheit von Uwe Rosenberg?! Und lange ist es ja nicht mehr hin und so verwundert es nicht das Lookout Spiele Nusfjord angekündigt hat. Die Optik überrascht ebenso wenig wie die Info das Nusfjord ein Workerplacement Brettspiel ist. Die Spieler übernehmen die Rolle von Fischfang-Unternehmen. Als großer Fan von Ein Fest für Odin fragt man sich schon ob man dieses Jahr schon wieder zuschlagen sollte. Gut sind die Spiele ja irgendwie alle. Entscheidend wird bei Nusfjord sein, wie sehr die Anteile-Mechanik für Abwechslung sorgt und ob diese ebenso einschlägt wie die Puzzle-Mechanik bei Ein Fest für Odin. In Nusfjord kann ich nämlich durch den Verkauf von Anteilen an Geld kommen und mir das Spiel erleichtern. Denn an Geld kommt man sonst nur schwer! Allerdings muss ich diejenigen mit Anteilen von mir, bei meinem Fang an Fischen beteiligen.

Das sagt Lookout Games zu Nusfjord

Nusfjord ist ein beschauliches Fischerdorf auf den Lofoten, einer Inselkette im nördlichen Norwegen. Noch vor 50 Jahren herrschte hier reges Treiben, wenn der Dorsch zum Laichen kam. Heute zählt der Ort keine 100 Einwohner mehr und präsentiert sich als Museumsdorf. Wenn ihr euch vor Augen führt, dass ihr allein dafür, dass ihr euch die Häuser ansehen dürft, Eintritt zahlt, könnt ihr euch vorstellen, wie malerisch schön es hier ist. Kreuzfahrtschiffe fahren die Küsten der langgezogenen, heute größtenteils verlassenen Inselwelt entlang. 

In der Zeit, in der dieses Spiel spielt, war das noch anders. Segelschiffe dominierten den Fjord. Die Felsen um Nusfjord herum, waren noch baumbewachsen. Das Holz ging, die Schönheit der Landschaft blieb. Wir hoffen, sie mit diesem Spiel auffangen zu können.

Wellen plätschern an den Strand, Möwen streiten sich hoch in der Luft und eine steife Brise weht über die zerklüftete Landschaft. Die Reetgedeckten Häuser in ihren bunten Farben ducken sich entlang des Fjordes am Ufer um vor Wind und Wetter besser geschützt zu sein. Hier, am so genannten Nusfjord, mitten in der wunderschönen, aber erbarmungslosen Natur Norwegens habt ihr euer Fischfang-Unternehmen angesiedelt, denn die Fischgründe sind reichlich und ertragreich. Jedoch seid ihr nicht der einzige mit diesem Vorhaben. Fischfang hat in dieser Region Tradition und somit ist die Konkurrenz groß. Doch wer an einem solchen Ort leben darf, der hat doch eigentlich schon gewonnen… oder nicht?

Nusfjord von Uwe Rosenberg versetzt die Spieler in die wunderschöne Landschaft der Lofoten. In diesen nördlichen Gefilden gilt es das eigene Fischfang-Unternehmen zum Erfolg zu führen. Dazu müssen die Flotte vergrößert, der Wald gerodet, neue Gebäude gebaut und die einheimischen Ältesten zufrieden gestellt werden. Doch die Konkurrenz schläft nicht! Wer schnelles Geld braucht kann seine Anteile zum Verkauf anbieten, geht dabei jedoch die Gefahr ein, dass er dem Käufer an seinem Fang beteiligen muss.

Bereits bekannt aus Titeln wie z.B. Agricola oder Ora et Labora hat auch in Nusfjord der Worker-Placement Mechanismus eine zentrale Rolle inne. So hat jeder Spieler von Beginn an drei Arbeiter, die er, reihum abwechselnd mit den anderen Spielern, auf dem zentralen Spielbrett einsetzt um so bestimmte Aktionen auszulösen. Ob ein Wald auf dem eigenen Tableau gerodet, ein neuer Kutter gekauft oder ein weiteres Gebäude gebaut werden soll, es muss zunächst ein Arbeiter auf das entsprechende Feld gesetzt werden. Dies ist natürlich aber nur dann möglich, wenn auf besagtem Aktionsfeld auch noch Platz für diesen Arbeiter frei ist. Auf diese Art vergrößern die Spieler ihre Fischfang-Flotte, erbauen siegpunktträchtige Gebäude und werben die Ältesten des Dorfes an, um sich an die Spitze der örtlichen Fischfang-Industrie zu setzen.

Zwei neue Besonderheiten sorgen dabei für ein abwechslungsreiches Spielgefühl. So ist das Geld wie immer rar gesät und eine der schnelleren und einfacheren Möglichkeiten an es zu kommen ist Anteile seiner eigenen Firma auf den Markt zu werfen. Dieses risikoreiche Spiel kann sich für euch lohnen, denn sollte es euch gelingen diese Anteile wiederum selber zurückzukaufen, habt ihr in der Regel an Geld gewonnen und euch sind keine Nachteile daraus entstanden. Sollte jedoch ein Gegenspieler diese Anteile erwerben gilt von nun an, dass ihr ihn an euren hart erarbeiteten Fängen beteiligen müsst. Und wo wir gerade von euren Fängen reden. Da ihr in einer traditionellen Fischfang-Region lebt, ist die Verteilung eben jener auch nicht ganz so einfach zu managen. Denn auch wenn euch z.B. die Ältesten des Dorfes mit persönlichen Aktionsfeldern unterstützen können, so wollen sie dafür im Gegenzug eben auch an eurem Fisch beteiligt werden. Somit kann es schon einmal passieren (auch wenn ihr versuchen solltet dies tunlichst zu vermeiden), dass euer gesamter Fang bei der Konkurrenz und euren beteiligten Ältesten hängen und euer Lager somit leer bleibt.

Uwe Rosenberg präsentiert euch mit Nusfjord ein strategisches Spiel für einen bis fünf Spieler, das durch die Illustrationen von Patrick Söder geradezu einem Urlaub gleich kommt; wäre da nicht der harte Konkurrenzkampf mit euren Mitspielern! Aber wie schon gesagt, wer ein so schönes Spiel vor der Nase hat, der hat ja eigentlich schon gewonnen… oder eben doch nicht 😉

Quelle. Lookout Spiele

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