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Am Ende des Jahres solch einen Artikel raushauen? Das gehört doch eher zur SdJ-Verleihung in die Mitte des Jahres. Was?! Niemals! Das macht man auf der SPIEL in Essen, im Prinzip von Essen bis Essen, das ist der Jahresrhythmus eines jeden Brettspielers. Verdammt, ich will doch nur sagen mit welchem Spiel ich dieses Jahr am meisten Spaß hatte oder welches am häufigsten auf dem Tisch landete – sagen wir ab Essen 2015, weil der Blog 2015 noch nicht existierte.

Das am häufigsten gespielte Brettspiel

An der alleinigen Spitze thront dort Epic PvP: Fantasy. Ob zu Hause als Absacker, als kleines Spiel vor dem kuscheligen Serienabend, beim Camping oder Vorglühen auf Festivals, es wurden überall und immer Duelle ausgetragen. Dabei ist das Spiel für mich alten Deckbauer, der zuletzt Warhammer 40K: Conquest gesammelt hat und Spiele wie Mage Wars favorisiert, eigentlich zu simpel. Aber irgendwie liegt darin auch seine Stärke. Meine Frau hasst nämlich Deckbau und durch das unkomplizierte Mixen der verschiedenen Völker und Klassen sind wir irgendwie beide glücklich. Dazu eine kurze Spielzeit und die Möglichkeit zu manch fiesem Zug. Ungeschlagen ist bei mir übrigens der Ork-Mönch!

 1. Platz – Brettspiel des Jahres 2016

Am Ende des Jahres bin ich noch ins Schwanken gekommen, denn Terraforming Mars hat verdammt viel Spaß gemacht! Aber wenn ich zurückblicke war das Spiel für welches ich am schnellsten wieder einen Termin hatte T.I.M.E. Stories. Jeder in der Gruppe wollte sofort die nächste Dosis! Am liebsten hätte man die Nacht durchgespielt, bei einem Feeling als hätte man seine alten PC-Adventures wieder ausgegraben. Was haben wir DINA4 Seiten mit Notizen gefüllt und wie oft waren wir überrascht von Wendungen im Spiel oder begeistert von den Rätseln. Für mich eines der besten Spiele aller Zeiten und als von der Story getriebenes Spiel auch relativ einzigartig. Ich habe dieses Spiel mit so vielen Gruppen ausprobiert, als schweigender Regel-Guru, weil ich das Spiel ja schon kannte und selbst absolute Brettspielmuffel oder Neulinge waren einfach nur begeistert. Ich finde es nach wie vor sehr Schade das die SdJ-Jury T.I.M.E. Stories nicht den grauen Pöppel verliehen hat. Und wo bleibt die Endurance-Erweiterung?

 2. Platz – Terraforming Mars

Ganz dicht gefolgt von Terraforming Mars, welches bis auf das Spielmaterial auf ganzer Linie überzeugt. Ich habe Terraforming Mars seit der SPIEL16 so oft gespielt wie kein zweites Spiel und war jedes mal wieder überrascht, wie abwechslungsreich die eigene Strategie sein kann und wie sehr sich die Spieldurchgänge unterscheiden. Man kann in Terraforming Mars nie so ganz genau wissen in welche Richtung sich die Partie entwickelt wird und so ist jeder Spieldurchgang immer wieder spannend. Zur Zeit leider ausverkauft, aber Ende Januar sollte jeder Brettspieler der diese Perle noch nicht hat zuschlagen!

 3. Platz – Ein Fest für Odin

Zum Brettspiel des Jahres 2016 hat es für Ein Fest für Odin nicht ganz gelangt. Dafür ist es als Spiel von Uwe Rosenberg vielleicht ein wenig zu sehr Uwe Rosenberg. Aber irgendwie will man es deshalb auch haben. Ein Paradoxum. Auch wenn Puzzle-Spiele gerade beliebt sind, mit ein Fest für Odin hat wohl Uwe Rosenbergs Begeisterung für diese Spielmechanik begonnen. Und es ist auch für mich das Herraustellungsmerkmal! Der Rest ist nämlich das was man erwartet: Grandioses Workerplacement und wunderbares Spielmaterial. Eines der Top-Titel 2016!

4. Platz – Pandemic Legacy

Pandemic Legacy war für mich wohl die spannendste Erfahrung 2016. Für das Brettspiel des Jahres 2016 ist es für mich spielmechanisch vielleicht etwas zu nah am bekannten Klassiker, aber wie sich dieses Spiel von Partie zu Partie entwickelt, immer wieder neue Überraschung bereit hält und ich wirklich in manchen Partien unruhig und angespannt auf meinem Stuhl herumrutschte, ist einfach der Hammer! Nach einigen Partien spitzt sich das Szenario immer mehr zu und dann fängt das fast panische Planen jeglicher Spielzüge an – unvergesslich! Wer Pandemic Legacy bisher immer noch nicht gespielt hat, sucht euch eine feste Gruppe und kauft euch dieses Spiel!

5. Platz – Scythe

Im richtigen Langzeittest muss sich Scythe noch beweisen. Doch was ich bisher bei Scythe gespielt und vor allem gesehen habe, ist hervorragend. Dieses Spiel sieht einfach episch aus und hat ein wahnsinniges gutes Setting! Das in Scythe der Kampf nur eine untergeordnete Rolle spielt, gefällt mir auch außerordentlich gut. Den perfekten und schnellsten Weg zum Spielsieg zu finden, ist knifflig und ist ein wahres Wettrennen. Das größte Manko für mich persönlich ist das starre Spielbrett, bei so immer gleichen Startbedingungen der Fraktionen. Hier wäre etwas mehr Abwechslung sicher nicht verkehrt gewesen.

Größte Enttäuschung 2016

Enttäuschung ist hier bitte nicht gleichzusetzen mit schlecht! Das ist mir wichtig, denn Great Western Trail als schlecht zu bezeichnen wäre schwachsinnig. Great Western Trail ist ein an sich wirklich gutes Spiel und zum Beispiel eines der Lieblingsspiele meiner Frau! Das Setting ist auch frisch, die Variabilität groß! Und sicher waren meine Erwartungen nach Mombasa sehr hoch. Mir ist das Spiel trotz seiner Abwechslung ab der Mitte eines Spieldurchgangs zu monoton. Man kommt zwar in einen schönen Flow, aber der sorgt für mich für Langeweile. Und selten habe ich bei Brettspielen so mühelos gewonnen. Da verfliegt der Reiz schnell. Ganz subjektiv wurde ich von keinem anderen Spiel so enttäuscht, auch wenn ich nach wie vor gerne ein Partie spiele.

 

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