Lesezeit: 8 Minuten

Da ist das Jahr auch schon wieder fast rum, Zeit für das GOTY 2016. Irgendwie Gruselig! Früher dachte ich immer die alten Leute spinnen, wenn Sie sagen, dass die Zeit so rennt. Ich bin noch nicht mal alt. Natürlich nicht! Aber dieses Jahr ist die Zeit mal wirklich gerannt. Ich habe viel gezockt, allerdings weniger als die Jahre davor und vor allem oft mit weniger Begeisterung. Der Drang unbedingt gewisse Spiele beim Release sofort haben zu wollen, hat extrem nachgelassen. Zum einen, weil die Preise mittlerweile so schnell fallen, dass man sich als Erstkäufer fast verarscht vorkommt, zum anderen weil man vieles irgendwie schon gesehen hat. Ob nun Helden- oder Gore-Shooter, Schleichspiele in Ausführung Nummer 10, die Vergabe des GOTY 2016 fand ich schwer. Vielleicht werde ich doch alt. Nur warum habe ich mich dann wie ein kleines Kind über eine Sache ganz besonders gefreut?

Kein Spiel – die Technik

Diese Freude wurde durch kein Spiel explizit ausgelöst, sondern durch eine Technik: PSVR. Zugegeben, ich habe sehr schnell vorbestellt, war mir aber lange Zeit nicht sicher ob sich die 399€ lohnen. Verdammt, es hat sich jeder Cent gelohnt! Die VR-Technik ist unbeschreiblich, darum spare ich mir genau das beschreiben. Man muss es ausprobieren. Dinosaurier treffen in Robinson: The Journey, gemeinsam Bomben entschärfen in Keep Talking and Nobody Explodes und natürlich EVE: Valkyrie, das mein Fluggefühl an der Konsole und PC für immer verändert hat. Ich sah die Möglichkeiten in Adventures, genau so wie im VR-Playroom für Jump` Runs. Letztes Highlight, die Resident Evil 7 Demo – ich habe mich wirklich fast eingenässt. Plötzlich fühlte sich Gaming wieder frisch an – leider mangelt es zur Zeit noch am Content. Das absolute Begeisterungs-Highlight gehörte diesem Jahr der VR-Technik, nicht den Spielen!

Trotzdem hatte ich natürlich immer noch meinen Spaß mit Videospielen. Wie in der Einleitung schon geschrieben, weniger pure Begeisterung wie früher, auch wenn sich die Top Titel natürlich grandios gespielt haben. Langes Schreiben, wenig Sinn, hier das GOTY 2016 Ranking:

GOTY 2016 – Videospiele – Top 10

10. FIFA17

Erst der Anfang? Ich hoffe doch…

FIFA17 steht auf Platz 10 in der GOTY 2016 Liste und überhaupt nur in diesem Ranking, aufgrund des Storymodus. Endlich, kann man nur sagen! NBA2K-Spieler kennen solch eine Kampagne ja schon länger. EA gibt sich ordentlich Mühe mit der Spieler-Karriere und auch wenn man leider keinen eigenen Charakter erschaffen kann, ist der Einstieg grandios. Viele Filmsequenzen, tolle Charaktere und Fußball Drama. So erlebt man mit Alex Hunter ein auf und ab, abseits und auf dem Platz. Gerade die Hinserie wartet mit einigen dramatischen Überraschungen auf und ist leider ein ganzes Stück besser als die zweite Hälfte der Saison. Hier geht FIFA17 leider ordentlich die Luft aus. Schade, hier wäre mehr drin gewesen!

09. No Mans Sky

Auf zu neuen Welten!

Was habe ich mich auf No Mans Sky gefreut, wie begeistert bin ich in das Spiel eingestiegen. Es ist am Ende neben der VR-Technik das Spiel welches mich am meisten begeistert hat. Diese Unendlichkeit! Das Erkunden von Planeten und deren Bewohner, bei gleichzeitigem Ausbau des eigenen Raumschiffs, das war schon derbe gut! Der erste Abflug durch die Atmosphäre ins All – gigantisch. Leider mangelte es an Abwechslung, zusätzlichen spielerischen Herausforderungen und vor allem der Möglichkeit zu den Punkten zurückzukehren an denen man schon war. Es ging immer nur noch vorn – reicht wenn das Luke Cage schon macht. Das neuste Update hat wohl eine dicke Schippe Gameplay drauf gelegt, es wäre also Zeit mal wieder reinzugucken. Verdient hat es das Spiel!

08. WoW: Legion

Meine zweite legendäre Waffe

Mein alter treuer Begleiter. Wer mich kennt, dürfte sich wundern warum das neuste WoW Addon so weit unten rangiert. Das hat einen einfachen Grund, die Spielzeit. Ich komme nicht mehr wirklich dazu viele Stunden in ein MMO zu stecken, auch weil die Gruppen von früher nicht mehr existieren. Dabei ist Legion wohl das beste Addon seit dem bestehen von World of Warcraft! Überall erlebt man grandiose Questreihen, Videoeinspieler, erlebt dynamischen Content und mehr Freiheit als sonst. Die Klassenüberarbeitung ist gelungen und die Gilden-Häuser sind der Hammer! Das PvP ist endlich von den Items abgekoppelt und keiner hängt mehr alleine in seiner Garnison rum – von daher, ein wirklich tolles Spiel, für mich leider zum falschen Zeitpunkt.

07. The Division

Tom Clancy's The Division™ Beta
In der BETA noch voller Begeisterung

Ich  war am überlegen dieses Spiel gar nicht in diese Top-Liste zu stecken. Fast hätte ich The Division sogar vergessen. Aber um so mehr ich darüber nachdachte, um so mehr habe ich gemerkt wie viel Spaß mir dieser Titel gemacht hat. Ja, der Schwierigkeitsgrad war unausgeglichen, der Content im Endgame dünn, die Dark-Zone nach etlichen Ausflügen weniger geil als gedacht. Aber der Weg dahin und ein Stück darüber hinaus, hat mich The Division einfach wunderbar unterhalten. Es hatte tolle Items, ein gutes Deckungssystem und eine geile Open World! Die Fähigkeiten und das Skillsystem versprachen etwas mehr als man dachte, aber es reichte für gutes Gruppenspiel. Es fehlte nicht viel und The Division wäre der Teamshooter den ich auch heute noch zocken würde!

06. Overwatch

Heldengeballer vom Feinsten

Einfach ein guter Teamshooter, der vom Inhalt im Vergleich zu meinem Test mit dem Ranked Modus auch etwas aufgebohrt wurde. Die Shooter-Action fesselt noch immer, die Dynamik ist in den kurzen Teamgefechten grandios. Die Maps bieten ebenfalls mehr alternative Routen als man am Anfang für möglich hält. Wer sich hier mit den Klassen einspielt und dann im Team loslegt, kann ordentlich Spaß haben. Ich habe über das Jahr gesehen immer wieder Zeit reingesteckt und es nicht bereut. Für den ganz großen Wurf ist mir das „ballern“ in Overwatch zu arcadig und ein Stück weit zu sehr eSport.

05. Uncharted 4

Uncharted™ 4: A Thief’s End ist eine Augenweide

Irgendwie hätte Uncharted 4 den Platz an der GOTY 2016 Spitze verdient gehabt. Einer meiner Lieblingshelden, dazu eine wirklich atemberaubende Grafik und so viele kleine liebevolle Erinnerungen an die Teile davor. Die ersten Stunden waren genau deshalb grandios! Auch das Ende war großartig inszeniert, ich fand es nahezu perfekt! Es stützt sich auf genau das was Uncharted 4 ausmacht: Drake, Elena und Co, in liebevollen, vor Details strotzenden Umgebungen. Momente wo man selbst dabei sein will, als Freund dieser Truppe. Dazwischen malträtiert aber eine endlose, kaum überraschende Schatzsuche, ein uncharmanter Bösewicht und eine Person sein Unwesen, den ich einfach nur richtig ätzend fand: Drakes Bruder. Dieser blöde Dödel konnte bei mir leider null zünden. Die Action macht seit dem zweiten Teil auch keine Fortschritte – so bleibt am Ende nur der Platz 5.

04. Black Desert Online

Gewusel in grandioser Kulisse

Ganz einfach, die „richtigen“ Freunde – sorry Jungs – und zehn Jahre jünger und Black Desert Online wäre auf Platz 1. Die Konsequenz wäre, dass ich wohl zwei drittel der Spiele auf dieser Liste dann auch nicht gespielt hätte. Black Desert Online ist ein Spielspaß- und Zeitmonster! Nur wenige MMOG haben mich so begeistert wie Black Desert Online. Die Grafik ist atemberaubend, die Aufgaben im Spiel grenzenlos. Es ist eine abartig gute Sandbox, weil man sich als Anfänger zwar überfordert, aber nicht allein gelassen fühlt. Hier kann man im Startgebiet so viel Zeit verballern, da hat man manch Singleplayerspiel durch. Krieger, Händler, Bauer, Kaufmann, Großgrundbesitzer – sei was du willst und erforsche dabei die Landschaft, halte interaktive Unterhaltungen mit NPCs und vergiss das absolut geile Kampfsystem nicht! Ach, hätte ich doch nur mehr Zeit…

 03. DOOM

Steht für sich

Schon wieder ein Shooter. Dabei ist das nicht mal mein Lieblingsgenre – aber wenn ein DOOM mit so viel Liebe zu seiner Vergangenheit umgesetzt wird und sich dabei trotzdem modern anfühlt, dann ist verdammt viel richtig gelaufen. DOOM ist einfach absolut brachial, schnell und kompromisslos. Adrenalin in Dauerausschüttung! Kein Horror oder Grusel wie zuletzt, sondern hammerharte Arena-Action! Das dabei auch noch die Erkundung Raum einnimmt und manch gut versteckter Bereich das Hirn zum Grübeln bringt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Wer Oldschool-Shooter mag, muss DOOM spielen.

 02. Dishonored 2

Dishonored 2 wie ich es liebe, von oben als Attentäter

Gäbe es den ersten Teil nicht, wäre dies wohl das GOTY 2016 geworden. Und wohl auch das beste Schleich-Spiel aller Zeiten! Oder zumindest weit oben mit dabei. Nur leider ist die Geschichte weit weniger spannend, weil die Dramatik sich zu sehr dem ähnelt, was man schon im ersten Teil erlebt hat. Das ist aber nur ein kleiner Kratzer im Lack, denn abseits dessen ist Dishonored 2 ein Traum. Das Leveldesign ist absolut konkurrenzlos und sorgt zusammen mit dem großartigen Artdesign für eine exzellente Grundlage! Die vielen verschiedenen Fertigkeiten ermöglichen dann deinen ganz eigenen Spielstil. Mit magischen Fähigkeiten oder ohne, ob brutal und offen heraus, schleichend und blutig meuchelnd oder ganz ohne irgendeine Konfrontation, du spielst wie du sein willst. Daraus ergibt sich eine Freiheit die Dishonored 2 offener als jede Open World erscheinen lässt. Man sollte es wirklich gespielt haben!

 01. Titanfall 2

In jeder Sekunde ein Fest!

Hätte mir einer am Anfang des Jahres gesagt das Titanfall 2 mein GOTY 2016 wird, ich hätte denjenigen für bescheuert erklärt. Ehrlich gesagt hatte ich Titanfall 2 Anfang des Jahres nicht mal auf dem Radar. Vielleicht war das das Ass im Ärmel? Diese Überraschung, dass da ein Shooter lauert der im Multiplayer aus meiner Ballerseele geschmiedet wurde? Schnelle Bewegungen, stylische Action, butterweiches Gunplay und abwechslungsreiche Spielmodi. Ich hatte seit langer Zeit keinen Multiplayer mehr in der Konsole, der mir so viel Spaß bereitet hat und in dem ich so gut war. Die Kampagne ist vielleicht einen Tick zu kurz, aber weiß auch zu begeistern. Am Ende hatte ich mit Titanfall 2 einfach den meisten Spaß, und was sonst ist wichtig für den Titel GOTY 2016?!

Was wurde nicht gespielt mit Chance auf den ersten Platz?

Zum ersten Battlefield 1. Ja, noch ein Shooter. Und nein, ich habe auch in Zukunft keine Lust auf diesen Ableger. Battlefield stagniert mir seit Jahren viel zu viel. Die Beta war nett, aber hat mich null berührt. Früher, besonders zu Battlefield 2 Zeiten, da gab es kein Weg an der Serie vorbei. Heute kaufe ich mir das nicht mal mehr zu Sales-Zeiten – für viele andere wohl ein GOTY.

Eine große Chance auf den ersten Platz hätte sicher Tyranny gehabt, schließlich war als Backer für mich Pillars of Eternity schon ein absoluter Meilenstein und GOTY 2015. Tyranny hört sich super an, fast besser als Pillars, aber ich hatte leider keine Zeit den Titel zum Ende des Jahres noch zu spielen. Das wird nächstes Jahr angegangen, versprochen!

Deus Ex: Mankind Divided, noch ein Rollenspiel welches ich nicht geschafft habe zu zocken. Das ist eine große Schande! Ja, ich schäme mich, vor allem als Hardcore-Fan der ganzen Serie. Aber was soll man tun? Ich hatte wirklich wenig Zeit dieses Jahr und für besondere Spiele braucht man besonders viel Zeit. Vielleicht hätte es aufgrund des Settings sogar Dishonered 2 als Schleich-Spiel geschlagen?

Der nächste besondere Titel, der besondere Aufmerksamkeit verlangt und deshalb auf der Strecke geblieben ist – aber definitiv 2017 ansteht: Final Fantasy 15. Ich habe jeden Teil der Saga gespielt, aber so richtig Spaß das letzte mal mit Final Fantasy 10 gehabt. Von daher wollte ich erste Tests abwarten – und hatte dann keine Zeit mehr.

Dein GOTY 2016?

Zum Abschluss noch die Frage was dein GOTY 2016 wäre? Irgendwelche Titel die in dieser Aufzählung fehlen?  Was hat Dich dieses Jahr so richtig begeistert oder zumindest überrascht? Und welcher Titel macht in meiner Auflistung mal so gar kein Sinn?! Gerne kannst Du mir ein Kommentar hinterlassen.

 

Redakteur | Admin | Gründer von Brett & Pad | Website | + Letzte Artikel

Fleischpöppel | Brettspieler | Videospieler | Rollenspieler | Miniaturenbemaler | Würfel-Lucker | Airbrush-Anfänger | Blogger | Schönspieler | Rum-Trinker | Brettspielsammler | Crowd-Funding-Süchtig | Trockner Grübler | Pöppel-Streichler | Magic-Verweigerer | 4X-Fanboy | Sickerflopp-Liebhaber

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Für mich gibt’s dieses Jahr leider nur die Top 3

    01. Dark Souls 3

    Wenn meine Freunde mich nicht mehr zu Gesicht bekommen, meine Hände ununterbrochen zittern und ich bis spätnachts wach liege nur um mich im unruhigen Halbschlaf dann doch wieder an die PS4 zurück zu träumen, dann spiele ich Dark Souls 3.
    Es gibt etliche Spiele mit besserer Story, besserer Grafik, besserer Technik, Präsentation, Charakteren und und und…
    Aber nur dieses Spiel ist mit Adrenalinstößen und Sogkräften verbunden, die mir die Grundbedürfnisse austreiben. Nur dieses Spiel bietet dem Spieler eine Extremsituation wie ein Bungee Jump.
    „ALLES IS VOLL!!!“, sage ich nur und küre Dark Souls 3 zu meinem Spiel 2016.

    02. Uncharted 4

    Erwartungen können manchmal ein großer Feind sein.
    Fast immer werden sie enttäuscht und nur selten übertroffen. Und wenn man das bekommt was man erwartet hat… nun… auch das kann in die Hose gehen.
    Ich habe mit Unchartet 1 – 3 haargenau das bekommen was ich erwartet habe und fühlte mich danach sehr bestätigt, weshalb ich seit 2007 einen weiten Bogen um die Reihe gemacht habe und erst im September diesen Jahres damit begann. Die Lobpreisungen enger Freunde ließen es mich schließlich wagen und ich habe oft das Gefühl, dass sie damals etwas ganz anderes gespielt haben als ich heute.
    Ja, diese Reihe und ich hatten einen wahnsinnig schweren Start. Dabei steckte in ihr so vieles was mir sympathisch war. Doch erst in Teil 4 schöpfte sie all ihr Potential in vollen Zügen aus. Und das sogar so sehr, dass es mich in die Sofakissen gepresst hat.
    Hut ab vor einem Titel der einen lange Zweifelnden in wenigen Stunden zum sabbernden Anhänger werden ließ.

    03. Layers of Fear

    Ich gebe zu, dass dieser Titel so vieles beinhaltet was man als Horrorfan schon oft gesehen hat. Selbst innerhalb des Spiels wiederholen sich manche Erfahrungen und Elemente im Minutentakt. Layers of Fear ist ein Flöte spielendes Kind zu Weihnachten. Es kann zwar nur wenige Lieder, überzeugt damit aber auch noch bei der x-ten Wiederholung ohne dass ihm dadurch die Kreativität ausgeht. Klingt ambivalent? Yapp! Aber seit Silent Hill wissen wir ja, dass Survival Horror nicht immer auf Anhieb einen Sinn ergeben muss. 😉
    Ich habe mich hier trotz vieler Klischees gut gegruselt und war von der Geschichte derbe gefesselt.

    Antworten
  • […] also das GOTY 2017. Freunde der digitalen Unterhaltung was habe ich letztes Jahr geschrieben? Ich werde alt, weniger gezockt und so. Ich könnte den ganzen Absatz der Einleitung kopieren. […]

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.

Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.

Ich akzeptiere die Datenschutzhinweise: